Die Wintergetreideernte ist aktuell im vollen Gange. Noch stehen einige Flächen von Winterweizen, Winterroggen und Triticale zum Drusch an. Das momentan sommerliche und trockene Wetter wird die Getreide-Erntekampagne in den nächsten Tagen zum Abschluss bringen.
Nach Rückmeldungen aus der Praxis ist man doch insgesamt mit den Erträgen recht zufrieden. Beim Winterroggen, der ja eher auf den leichten Böden zu finden ist, wurden zwischen 75 und 85 dt/ha geerntet. Die Erträge der Wintertriticale bewegen sich auch in diesen Größenordnungen. Beim Winterweizen bekommen einige Landwirte das Lachen nicht mehr aus dem Gesicht. Insbesondere auf den schweren lehmigen und Lößstandorten wurde Weizen mit 95 bis 125 dt/ha von der Fläche gefahren. Auch die Weizen-Erträge von etwas leichteren Standorten (lehmiger Sand u. a.) können sich mich 80 – 95 dt/ha sehen lassen.
Die Erträge der Wintergerste-Praxisflächen sind in unserer Region in 2025 von einer großen Schwankungsbreite gekennzeichnet. Je nach Bodenart lagen sie zwischen 30 und 100 dt/ha. Auf Sandstandorten, wo die langanhaltende Trockenheit der Monate März und April am stärksten zeichnete, wurden auch einige Bestände bereits im Vorfeld als GPS geerntet. Auf gut wasserhaltenden lehmigen Sand- und Lehmböden war doch das Gros der Landwirte mit ihren Erträgen recht zufrieden.
Die Winterrapsernte dürfte nun auch auf allen Flächen abgeschlossen sein. Insgesamt wird von zufriedenstellenden (35 dt/ha) bis sehr guten Praxiserträgen (≥ 50 dt /ha) aus unserer Region berichtet. Die Bodenbonität und die Bodenstruktur hatten angesichts der geringen Niederschläge im Laufe der Vegetation in diesem Jahr einen besonders großen Einfluss auf die Ertragsbildung. Schädlinge spielten in dieser Saison eine eher untergeordnete Rolle und auch Krankheiten traten nur in geringem Maße auf.
In vielen Betrieben unserer Region ist der Raps ein fester Bestandteil der Fruchtfolge. Dafür sprechen einerseits arbeitswirtschaftliche Gründe. Andererseits besitzt Raps einen sehr guten Vorfruchtwert, lockert insgesamt die Fruchtfolge auf, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der GLÖZ 7-Fruchtfolgeanforderungen und räumt die Möglichkeit zur Behandlung schwerbekämpfbarer Gräser (wie z.B. Ackerfuchsschwanz, Trespenarten und Weidelgräser) mit Spezialherbiziden (z. B. Kerb flo, Groove u. a.) ein.
Nach der Rapsernte ist es nun wichtig, möglichst alle ausgefallenen Rapskörner zum Keimen zu bringen. Die erste Stoppelbearbeitung sollte erst nach dem Auflaufen der ersten Ausfallraps-Welle flach durchgeführt werden, um keine Samen zu vergraben. Denn Raps ist ein Lichtkeimer und bedarf eines Lichtreizes für den Keimungs- und Auflaufprozess. Um hohe Auflaufraten zu erreichen, bietet sich der vorherige Einsatz von Striegel oder Walze an. Im Hinblick auf die Feldhygiene ist der Einsatz eines Schlegelhäckslers direkt nach der Ernte vorteilhaft. Zerkleinerte Rapsstoppel verrotten schneller, Infektionsquellen für Phoma und Verticillium werden reduziert.
Nach der Ernte beginnt die neue Saison: Mit der Sortenwahl und Aussaat im kommenden Herbst wird der Grundstein für den Ernteertrag in 2026 gelegt. Die Sortenwahl gewinnt vor dem Hintergrund des zunehmenden Wegfalls zahlreicher fungizider Wirkstoffe und einer verstärkten Resistenzausbildung von Pilzpathogenen gegenüber ganzen Wirkstoffgruppen immer mehr an Bedeutung. Es müssen alle „Register“ des Integrierten Pflanzenschutzes gezogen und intensiv ausgeschöpft werden, um den künftigen Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln auf das absolut notwendige Maß zu beschränken bzw. zu erübrigen. Dabei nimmt die Sortenwahl eine Schlüsselposition ein. Die Sortenwahl ist hierbei die „preiswerteste Pflanzenschutzmaßnahme“ im Anbau landwirtschaftlicher Kulturen überhaupt. Ohne ein Cent mehr zu bezahlen, wird beim Sorten- und Saatguteinkauf darüber entschieden, ob eine ertragsstarke, blattgesunde Sorte mit hoher Standfestigkeit zur Aussaat kommt oder eher eine Sorte mit Schwächen in den genannten Parametern.
Nutzen Sie für Ihre Sortenwahl die von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen akribisch durchgeführten und ausgewerteten Landessortenversuchsergebnisse und Sortenempfehlungen für Ihren Standort. Für die Sortenbeurteilung sind die Ertragsleistung, die Ertragstreue, die Standfestigkeit, die Anfälligkeit für Halm-/Ährenknicken sowie die Krankheitsanfälligkeit wichtige Aspekte.
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