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Ergebnisse des Landessortenversuchs Öko-Speisekartoffeln 2025

Webcode: 01043756

Einleitung

Niedersachsen ist eines der Hauptanbaugebiete für Öko-Kartoffeln. Hauptsächlich werden Speisekartoffeln angebaut. Die Anbaufläche lag auf Grundlage der INVEKOS-Antragszahlen im Anbaujahr 2025 bei rund 3.200 ha und blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert. Die Wachstumsbedingungen waren für die Kartoffel in diesem Jahr optimal. Zudem trat die Krautfäule erst Mitte Juli auf und hatte keine gravierenden Auswirkungen auf Ertrag und Qualitäten. In der Gesamtbetrachtung  führte das zu hohen Erntemengen, wodurch die Erzeugerpreise unter Druck gerieten. Die Sortenwahl ist eine wichtige Grundlage für einen erfolgreichen Anbau von Öko-Kartoffeln. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen prüft seit vielen Jahren in einem Landessortenversuch Kartoffelsorten mit Speiseeignung für den ökologischen Anbau.

Kartoffelblüte
Hummel an ÖKOKartoffelLinde Meyer

Standortbedingungen und Bestandesentwicklung

Der Landessortenversuch für Öko-Kartoffeln wird bereits seit mehreren Jahren auf dem Betrieb Biohöfe Oldendorf GbR in Natendorf im Landkreis Uelzen angelegt. Hier werden die Kartoffelsorten unter praxisnahen Bedingungen als Exakt-Parzellenversuch mit vierfacher Wiederholung geprüft und miteinander verglichen. Auf der Versuchsfläche stand als Vorfrucht ein Landberger Gemenge. Gedüngt wurde die Fläche mit 65 kg N/ha über Bio-HTK und rund 4,5 dt/ha Kalimagnesia. Die Beikrautregulierung erfolgte durch einen zweimaligen Striegeleinsatz, gefolgt von jeweils einem Einsatz der Sternhacke und des Häuflers. 

Am 17.März 2025 wurden die Knollen zum Vorkeimen in Vorkeimkisten in einem Folientunnel aufgestellt. Die Pflanzung der Sorten aller Reifegruppen erfolgte am 28.April 2025. Als erstes lief die Sorte Melia am 19.Mai 2025 auf und rund fünf Tage später waren dann alle Sorten zu sehen. Die Witterung während der Wachstumsphase von Ende Mai bis etwa Ende Juni war geprägt von Niederschlägen und mäßigen Temperaturen. Das sorgte für gute Wachstumsbedingungen bei den Kartoffeln. Eine Beregnung war nur einmal Ende Juni mit 30 mm/ha während einer kurzen Hitzephase notwendig. Krautfäule wurde erst ab Anfang Juli sichtbar und breitete sich ab Mitte Juli in dem Bestand aus. Krautfäulebonituren fanden nur in der mittelfrühen Reifegruppe statt, da die frühe Reifegruppe zu dem Zeitpunkt sich bereits in der Abreife befand und eine Bonitur nicht mehr möglich war. Die Behandlungintensität mit Kupfer war dementsprechend gering und es wurden insgesamt 1,6 kg Reinkupfer je Hektar ausgebracht. Kartoffelkäferlarven traten in diesem Jahr nicht in einem regulierungswürdigen Umfang auf. Die Beerntung des Versuchs erfolgte am 10.September 2025.

Zusammenfassung

  • Die Sortenwahl ist ein wichtiger Bestandteil für den Anbauerfolg von Öko-Kartoffeln
  • Im Öko-Landessortenversuch gab es deutliche Ertragsunterschiede zwischen den Sorten
  • In der sehr frühen/frühen Reifegruppe sind Adorata, Mikado und Vindika dreijährig geprüft und haben sich im ökologischen Anbau bewährt
  • Olivia, Taormina und Gaya sind dreijährig geprüft. Von diesen Sorten eignen sich Taormina und Gaya mit guter Blattgesundheit und überdurchschnittlichen Erträgen für den ökologischen Kartoffelanbau.
  • Eine interessante Sorte ist Santera, die auch im zweiten Versuchsjahr überdurchschnittliche Erträge erzielte.

Die aktuellen Ergebnisse des Öko-Landessortenversuchs Öko-Speisekartoffel 2025 stehen am Ende des Beitrages zur Verfügung.

Ergebnisse zu weiteren Versuchen im Ökologischen Landbau, bzw. Sortenversuche der zurückliegenden Jahre finden Sie unter: ISIP