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Online oder offline? Erste Erfahrungen mit unterschiedlichen Spot Spraying Systemen zur Ampferbekämpfung im Grünland

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In der Milchviehhaltung hat die Pflege des Dauergrünlandes eine große Bedeutung. Trittschäden durch Beweidung, extreme Witterungsbedingungen oder starker Mäusebefall sind jedoch nur einige Beispiele, die immer wieder zu Schäden an der Grasnarbe führen. In der Folge besiedeln unterschiedliche Unkrautarten die entstandenen Lücken und konkurrieren mit dem Aufwuchs um Licht, Wasser und Nährstoffe, was den Ertrag und die Futterqualität negativ beeinflusst.

 

Spot Spray Verfahren
Spot Spray VerfahrenDr. Jens Wienberg

Eine Unkrautart, die sich regelmäßig auf Weiden und Wiesen ausbreitet, ist der stumpfblättrige Ampfer Rumex obtusifolius. Die Art gilt als Platzräuber, der die vorhandenen Futterpflanzen verdrängt. Der stumpfblättrige Ampfer ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die nur in sehr jungem Stadium von weidenden Wiederkäuern gefressen und ansonsten aufgrund des hohen Oxalsäuregehaltes gemieden wird. Die Vermehrung erfolgt vorwiegend generativ. Eine hohe Konkurrenzkraft und ein enormes Samenpotential (bis zu 7.000 Samen pro Pflanze, Samen bis zu 40 Jahre keimfähig) sind weitere wichtige Merkmale des Ampfers, die eine rasche Ausbreitung innerhalb weniger Jahre ermöglichen. Ist die Schadschwelle von 5 Pflanzen/10 m2 überschritten, so wird zur Bekämpfung des Ampfers der Einsatz von Herbiziden erforderlich, da mechanische Pflegemaßnahmen wie das Striegeln nicht für eine nachhaltige Unterdrückung ausreichen.

Grundsätzlich sollte die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln immer die Ultima Ratio sein und auf das notwendige Maß beschränkt werden. In den letzten Jahren wurden unterschiedliche Verfahren entwickelt, die eine gezielte Herbizidapplikation zur Beseitigung des stumpfblättrigen Ampfers ermöglichen. Ein zusätzlicher Pluspunkt dieser sogenannten Spot Spray Verfahren ist neben einem reduzierten, zielgerichteten Einsatz der Herbizide der Erhalt wertvoller Futterkräuter wie z. B. der Zichorie, dem Spitzwegerich oder dem Klee. Auch bei der Beantragung der Ökoregelung 5 kann ein Spot Spraying die Schonung der regionalen Kennarten bei gleichzeitiger Beseitigung der Schadunkräuter ermöglichen.