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Slowenisches Prädatorenmanagement erhält neue Impulse aus Niedersachsen

Webcode: 01044762
Stand: 09.10.2025

Eine Delegation aus Slowenien, bestehend aus 17 Landwirten sowie Fachleuten aus Forstbehörden, Verwaltung und Wissenschaft, informierte sich am 07. Oktober auf dem Gelände des Landwirtschaftlichen Bildungszentrums (LBZ) Echem über die präventive Zäunung zum Schutz vor Wölfen. Im Fokus stand dabei die Musterzaunanlage des LBZ, die praktischen Herdenschutz veranschaulicht.

Die Besuchergruppe ist im Rahmen einer mehrtägigen Informationsreise durch Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Niedersachsen unterwegs, um sich über wirksame Maßnahmen zum Schutz von Weidetieren vor Wölfen zu informieren. Neben den technischen Aspekten der Zäune standen auch das Management und die Praxisanwendung im Mittelpunkt. 

Slowenische Fachleute informierten sich an der Musterzaunanlage des LBZ Echem über den wolfsabweisenden Herdenschutz in Niedersachsen
Slowenische Fachleute informierten sich an der Musterzaunanlage des LBZ Echem über den wolfsabweisenden Herdenschutz in NiedersachsenElke Steinbach

Frau Elke Steinbach, Koordinatorin für Herdenschutz, begleitete den Austausch an der Musterzaunanlage. Gemeinsam mit den slowenischen Fachleuten wurden verschiedene Zaunmodelle und Herdenschutzstrategien diskutiert und bewertet.

Ein zentrales Thema war der unterschiedliche Prädatorendruck: Während in Niedersachsen hauptsächlich der Wolf (mit derzeit 59 erfassten Rudeln) im Fokus steht, stellt in Slowenien der Bär die größere Herausforderung dar. Rund 1.000 Bären leben dort, teils in regional hoher Dichte – ein erheblicher Einflussfaktor auf das Prädatorenmanagement. Interessant ist in dem Zusammenhang der Flächenvergleich: Slowenien ist in etwa so groß wie Sachsen-Anhalt.

 

 

Die slowenischen Anforderungen an Herdenschutzmaßnahmen sind entsprechend hoch: So müssen beispielsweise Elektrozäune für Schafe mindestens 1,50 m hoch sein. Vor dem Hintergrund praktischer Umsetzbarkeit und Akzeptanz bemüht man sich in Slowenien jedoch um flexiblere und praxisnähere Lösungen. Die Informationen und Erfahrungen aus den bereisten Bundesländern – insbesondere von Weidetierhaltern und Fachleuten der besuchten Stationen – leisten hierbei einen wertvollen Beitrag.