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Neuer Förster für Sögel

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Der Wald im Emsland ist im Wandel – der Klimawandel hinterlässt an vielen Stellen seine Spuren. Das lässt sich auch in den Wäldern rings um Sögel beobachten. Seit dem 1. Mai ist Nils Sievers dort als Bezirksförster für den Privatwald zuständig. Uns hat der 27-Jährige erzählt, mit welchen Arbeiten er sich in den ersten Monaten befasst hat und welche Aufgaben er für die kommenden Jahre sieht.

An vielen Stellen in der Bezirksförsterei Sögel kann auch mit Naturverjüngung gearbeitet werden, hier mit Fichte.
An vielen Stellen in der Bezirksförsterei Sögel kann auch mit Naturverjüngung gearbeitet werden, hier mit Fichte.Carl Hesebeck

Für Nils Sievers ist die Übernahme der Bezirksförsterei Sögel gewissermaßen der vielbeschworene Sechser im Lotto: Sein Elternhaus steht nämlich in Werpeloh, die ersten Jahre nach dem Studium in Göttingen verschlugen den Forstmann aber zunächst nach Nordrhein-Westfalen. „Dort habe ich meinen Vorbereitungsdienst absolviert und anschließend im Oktober 2023 mein erstes Revier im Münsterland übernommen. Das war mit 1.250 Hektar und etwa 75 Waldbesitzern deutlich kleiner als die jetzigen Strukturen“, erzählt Nils Sievers.

Nun ist der Emsländer für rund 3.100 Hektar Privat- und Kommunalwald zuständig, verteilt auf 350 Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen. Hinsichtlich der Baumartenverteilung besteht zwischen Hümmling und Münsterland ebenfalls ein großer Unterschied: Überwogen mit Eiche und Buche vorher Laubhölzer, sind es nun Nadelbäume wie Kiefer, Fichte und Lärche.

Der Wald von Morgen? Dutzende kleine Fichten haben sich am Waldboden ausgesamt und bilden perspektivisch die nächste Waldgeneration.
Der Wald von Morgen? Dutzende kleine Fichten haben sich am Waldboden ausgesamt und bilden perspektivisch die nächste Waldgeneration.Carl Hesebeck

Im Emsland ist Nils Sievers für zwei forstliche Zusammenschlüsse zuständig: Teile der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Stavern sowie der Waldschutzgenossenschaft Hümmling-Süd sind das Einzugsgebiet der Bezirksförsterei Sögel. „Mein Bezirk umfasst im Grunde die Samtgemeinde Sögel, allerdings ohne Börger und Spahnharrenstätte“, ergänzt Sievers, der sein Büro auf dem Resthof seiner Großeltern in Werpeloh bezogen hat.

Die ersten Monate hat der junge Förster vor allem genutzt, um seine Waldbesitzer besser kennenzulernen und erste Eindrücke von den Waldbeständen zu erhalten. „Mein Vorgänger Christoph Klus hat sich intensiv darum gekümmert, dass sich der Borkenkäfer in den Trockenjahren nicht zu stark vermehren konnte. Deshalb haben wir insbesondere um Sögel immer noch große Fichtenbestände“, ist Sievers dankbar für das Engagement seines Vorgängers. Gleichwohl gibt es nun einige Freiflächen – und denen will sich der neue Förster in Zukunft verstärkt widmen. „Die Wiederaufforstung wird weiterhin ein großes Thema bleiben. Insgesamt gibt es sicherlich etwa 100 Hektar potentielle Kulturfläche“, schätzt der Bezirksförster der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen.

Das Auszeichnen von Waldbeständen für die Durchforstung ist eine der regelmäßigen Aufgaben von Niels Sievers.
Das Auszeichnen von Waldbeständen für die Durchforstung ist eine der regelmäßigen Aufgaben von Niels Sievers.Carl Hesebeck
In der nun langsam anlaufenden Pflanzsaison sollen etwa 25 Hektar Wald umgebaut oder wieder aufgeforstet werden. „Dabei spielen Baumarten wie Stieleiche, Roteiche, Japanlärche und Douglasie eine Rolle. An vielen Stellen hat Christoph Klus auch schon dafür gesorgt, dass sich eine Naturverjüngung aus verschiedenen Arten etablieren konnte. Das möchte ich gerne fortsetzen“, beschreibt Nils Sievers. Wo möglich, sollen bei der Aufforstung Großpflanzen eingesetzt werden.

Ganz ohne Zäune gehe es hingegen nicht, denn Douglasien und andere Baumarten wären ohne entsprechenden Schutz einem zu hohen Wilddruck ausgesetzt. „Das macht eine angepasste Bejagung so wichtig. Schließlich ist ein Zaun auch immer ein Kostenfaktor für den Waldbesitzer“, ergänzt der Forstmann.

Gleichzeitig spielen natürlich auch Durchforstungen eine wichtige Rolle im Arbeitsalltag, schließlich ist der Holzpreis derzeit auf einem sehr guten Niveau. „Christoph Klus hat in den vergangenen Jahrzehnten viel Zeit in die Pflege der Waldbestände investiert, das zahlt sich jetzt aus. Ein Großteil der Wälder hier wurde nach 1972 nach Stürmen neu begründet und ist jetzt etwa 50 Jahre alt“, erklärt Nils Sievers.

Für die Holzernte kommen – anders als im vorherigen Revier im Münsterland – vor allem Harvester zum Einsatz. Dafür spreche insbesondere die Effizienz der Maschinen, aber auch die hohe Arbeitssicherheit. „Anders als im Münsterland mit seinen schweren Böden haben wir hier vor allem Sandböden. Das erleichtert den Maschineneinsatz im Winter, da unsere Standorte in der Regel schneller wieder abtrocken“, erklärt der Förster.

Nils Sievers ist per Mail an bezf.soegel@lwk-niedersachsen.de oder telefonisch unter 0152 5478 2461 erreichbar.