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DigiSchwein

Verbundprojekt: Cross Innovation und Digitalisierung in der tiergerechten Schweinehaltung unter Berücksichtigung des Ressourcenschutzes

Beginn: 10.02.2020 / Ende: 31.08.2024

Projektdarstellung DigiSchwein
Projektdarstellung DigiSchweinPaula Föhr

Ausgangslage
Seit Jahren wandelt sich die Struktur der Schweinehaltung erheblich. Vergleichbar zu anderen Bereichen lässt auch hier die Digitalisierung Lösungsansätze erwarten, die zu einer tiergerechten und ressourcenschonenden Schweinehaltung beitragen.

Zielsetzung des Projektes
Mit dem Ziel, das Potential digitaler Technologien für die Schweinehaltung näher zu untersuchen, wurde das Projekt DigiSchwein etabliert. Unter Berücksichtigung aktueller Problemfelder wie Krankheitsfrüherkennung, Schwanzbeißen, Geburtsüberwachung und Nährstoffströme konzentriert sich das Projekt auf die Entwicklung eines digitalen Frühwarnsystems für Praxisbetriebe. Dieses Farmmanagementsystem erhebt über verschiedene Sensorarten kontinuierlich und in Echtzeit zahlreiche Tier-, Umwelt- und Anlagendaten. Durch die Vernetzung und Auswertung der Sensordaten erhalten Landwirt*innen aktuelle Statusmeldungen, Prognosen und Handlungsempfehlungen für ihren Betrieb, die sie in ihrer täglichen Arbeit effektiv unterstützen. Mit Hilfe eines umfassenden Wissenstransferkonzepts werden die Projektergebnisse entlang der gesamten landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette vermittelt.

Projektdurchführung
Die kontinuierliche Datenerfassung zur Entwicklung des DigiSchwein-Systems erfolgt über eine Reihe marktverfügbarer Sensorsysteme, die in mehreren Stallbereichen der Versuchsstation der LWK in Wehnen installiert wurden. Die erfassten Daten gelangen fortlaufend über das Internet auf eine Datenplattform beim OFFIS e.V. Dort erfolgt ihre Speicherung, Bearbeitung und weitergehende Analyse mittels Big Data-Algorithmen des Machine Learnings zu den genannten Problemfeldern. Am Projektende fließen die entwickelten Algorithmen in einer für Landwirt*innen anschaulichen Anwendung zusammen. 

Kontakt


Dr. med. vet. Marc-Alexander Lieboldt

Leiter Fachbereich Tierzucht, Tierhaltung, Versuchswesen

marc-alexander.lieboldt~lwk-niedersachsen.de


Ulrich Hartmann

Projektkoordination DigiSchwein

ulrich.hartmann~lwk-niedersachsen.de

Beiträge aus dem Projekt-Blog

08.02.2024

Digitalisierung in der Tierhaltung weckt breites Interesse

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) lassen sich die Sensoren an einem Exponat von Projektkoordinator Ulrich Hartmann (LWK) erklären (v.l.n.r.).
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) lassen sich die Sensoren an einem Exponat von Projektkoordinator Ulrich Hartmann (LWK) erklären (v.l.n.r.).BMEL / Photothek
Vom 19. bis 28. Januar 2024 präsentierte sich das Projekt "DigiSchwein" unter der Trägerschaft des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) als Aussteller auf der Internationalen Grünen Woche in der BMEL-Halle. Diese Veranstaltung bot eine ideale Plattform, um die Fortschritte und das Potenzial der Digitalisierung in der Tierhaltung einem breiten Publikum nahezubringen. Ein Nachbau einer Sensorstation, der schon auf früheren Veranstaltungen für Aufsehen sorgte, zog erneut zahlreiche Interessierte an. Am Stand von "DigiSchwein" ergaben sich ausführliche Gespräche zwischen Besucher*innen und Projektmitarbeitenden über die aktuellen Fortschritte und die vielfältigen Möglichkeiten, die die Digitalisierung für die Tierhaltung bietet. Der direkte Austausch gewährte tiefe Einblicke in die Zielsetzung, Arbeitsweisen und ersten Zwischenergebnisse des Projekts.

Das Publikum setzte sich aus einer diversen Mischung aus Verbraucher*innen, Praktizierenden aus der Landwirtschaft sowie Politiker*innen zusammen, was die Relevanz und das breite Interessensspektrum an der Schnittstelle von Technologie und Landwirtschaft unterstreicht. Die durchweg positive Resonanz auf die Präsentation von "DigiSchwein" auf der Internationalen Grünen Woche betont das große Interesse und die breite Zustimmung zu digitalen Lösungen in der Landwirtschaft.

02.11.2023

Am 11. Oktober trafen sich die Expert*innen des projektbegleitenden Beirates und die Verbundpartner*innen des Projektes DigiSchwein, um sich über den aktuellen Zwischenstand und Fortschritt des Projektes auszutauschen.

Eröffnet wurde die hybrid organisierte Veranstaltung durch einleitende Worte von Dr. Marc-Alexander Lieboldt, Leiter des Fachgebietes Tierzucht, Tierhaltung/Ökologische Tierhaltung und Versuchswesen.  Nach einer kurzen Einführung in das Projekt durch den Projektkoordinator Ulrich Hartmann berichteten die Projektpartner*innen über ihre Arbeiten und Erfahrungen aus den einzelnen Arbeitspaketen, die im Zuge der Datenerhebung gesammelt werden konnten. Anschließend an die Vorträge wurden die gewonnenen Erkenntnisse mit den Expert*innen diskutiert.

Schon jetzt zeigen sich tolle Ergebnisse, die bei den Expert*innen viel Anklang fanden. Trotz vieler technischer Herausforderungen wurden vielversprechende Ansätze präsentiert. Da die aktive Datenerhebung am Versuchsstandort Wehnen langsam ausläuft, liegt der Fokus nun auf der weiteren intensiven Datenauswertung, um die gewonnenen Erkenntnisse weiter zu validieren und beim nächsten Treffen weitere Ergebnisse zu präsentieren.

Projekt DigiSchwein
Projekt DigiSchweinAnja Ulpts

Auf dem Foto anwesend (von links nach rechts):

Maren Kammler (Uni Kiel, DigiSchwein), Prof. Dr. Nicole Kemper (TiHo, DigiSchwein), Anne Holzhauer (Uni Kiel; DigiSchwein), Dr. Jan Reinkensmeier (OFFIS, DigiSchwein), Dr. Martin Wutke (Uni Kiel, DigiSchwein), Dr. Hendrik Nienhoff (SGD LUFA), Prof. Dr. Imke Traulsen (Uni Kiel, DigiSchwein), Philipp Heseker (TiHo, DigiSchwein), Dr. Neele Dirksen (LWK Niedersachen), Kai Gevers (LWK Niedersachsen / Versuchsstationsleitung), Jan-Hendrik Witte (Uni Oldenburg, DigiSchwein), Dr. Harm Drücker (LWK Niedersachsen, DigiSchwein), Dr. Laura Marie Kliche (trafo:agrar), Judith Pigge (LWK Niedersachsen DigiSchwein), Jad Asswad  (OFFIS, DigiSchwein), Clara-Marie Homeyer (LWK Niedersachsen), Dr. Marc-Alexander Lieboldt (LWK Niedersachsen), Saskia Müller (LWK Niedersachsen), Ulrich Hartmann LWK Niedersachsen, DigiSchwein)

Ebenfalls (Online) teilgenommen haben:

Nicole Hasebrink (BLE), Prof. Dr. Ralf Waßmuth (HS Osnabrück), Dr. Sabine Dippel (FLI), Johannes Freundlieb (Genossenschaftsverband Weser-Ems), Georg-Friedrich Thimm (Thünen, DigiSchwein), Prof. Dr. Christina Umstätter (Thünen, DigiSchwein), Dr. Jeanette Probst (TiHo, ehemals DigiSchwein, jetzt TiPP), Dr. Karl-Heinz Tölle (ISN), Prof. Dr. Isabell Hennig-Pauka (TiHo)

 

12.07.2023

Vom 7. bis 8. Juni 2023 fand das erste Fachforum Schwein und Geflügelmast in den Emslandhallen in Lingen (Ems) statt. Bei dieser Veranstaltung beteiligte sich das Projekt DigiSchwein am Stand der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Über zwei Tage hatten rund 2.500 Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich über Zwischenergebnisse und den Fortschritt des Projektes zu informieren. Das Fachforum wurde durch Podiumsdiskussionen ergänzt, unter anderem zum Oberthema "Evolution im Schweinestall – Auf dem Weg zu Smart Pig Farming".

Georg-Friedrich Thimm (links) stand den Besuchern für Fragen rund um das Projekt am Gemeinschaftsstand der Landwirtschaftskammer zur Verfügung.
Georg-Friedrich Thimm (links) stand den Besuchern für Fragen rund um das Projekt am Gemeinschaftsstand der Landwirtschaftskammer zur Verfügung.Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Georg-Friedrich Thimm vom Johann von Thünen-Institut in Braunschweig gab in diesem Zusammenhang einen Überblick über die Chancen und Grenzen einer automatisierten Erfassung der Körper(außen)-temperatur von Mastschweinen mit Hilfe von Infrarotkameras. Eine weitere interessante Präsentation kam von Martin Wutke von der Georg-August-Universität in Göttingen. Er berichtete über das KI-gestützte Monitoring des Geburtsprozesses bei Sauen.

Die Beiträge von Thimm und Wutke stießen auf großes Interesse und wurden im Anschluss mit dem Publikum diskutiert. Die Teilnehmer erkannten das Potenzial dieser digitalen Lösungen, um das Tierwohl zu verbessern und den Landwirt in seiner täglichen Arbeit zu unterstützen. Das Fachforum diente als wertvolle Plattform für den Austausch von Wissen und förderte die Zusammenarbeit zwischen Experten, Forschern und Praktikern auf dem Gebiet.

06.07.2023

Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Claudia Müller (links) lässt sich den Nachbau einer Sensorstation im Projekt DigiSchwein von Projektkoordinator Ulrich Hartmann (rechts) erklären.
Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Claudia Müller (links) lässt sich den Nachbau einer Sensorstation im Projekt DigiSchwein von Projektkoordinator Ulrich Hartmann (rechts) erklären.Anne Holz / Universität Göttingen
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) haben vom 27. Bis 28 April zur Experimentierfelder-Konferenz in Berlin eingeladen. Innerhalb der zwei Tagen konnten sich Akteure aus Praxis, Forschung, Politik und Industrie über die Arbeit und neusten Erkenntnisse aus den Experimentierfeldern informieren. Experten aus den unterschiedlichen Feldern hielten Vorträge und präsentierten aktuelle Entwicklungen aus den einzelnen Projekten.

Das Projekt „DigiSchwein“ war ebenfalls vertreten und informierte über aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Projekt.

Im Rahmen des Oberthemas „Arbeitserleichterung durch Digitalisierung“ referierten Frau Dr. Jeanette Probst (TiHo) und Herr Martin Wutke (Uni Göttingen) über die automatisierte Datenerfassung bei Sauen im geburtsnahen Zeitraum. Der Themen-Komplex „Mehr Tierwohl durch Digitalisierung“ wurde durch Herrn Jan-Hendrik Witte (Uni Oldenburg) und Herrn Georg Friedrich Thimm (Thünen) mit ihrem Vortrag „Die Gesundheit und das Verhalten von Schweinen fest im Blick – Können Kameras einen Mehrwert im Tiermonitoring liefern?“ erweitert und durch Herrn Philipp Heseker (Uni Göttingen/TiHo) mit einem Vortrag zur „Nutzung einer automatischen Beschäftigungsanlage in der Ferkelaufzucht“ ergänzt.

Die MitarbeiterInnen informierten über aktuelles aus dem Projekt „DigiSchwein“.
Die MitarbeiterInnen informierten über aktuelles aus dem Projekt „DigiSchwein“. V.l.n.r.: Dr. Jeanette Probst (Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover), Jan-Hendrik Witte (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg), Anne Holzhauer (Georg-August-Universität Göttingen), Philipp Heseker (Georg-August-Universität Göttingen), Prof. Dr. Imke Traulsen (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel), Martin Wutke (Georg-August-Universität Göttingen), Ulrich Hartmann (Landwirtschaftskammer Niedersachsen), Georg-Friedrich Thimm (Johann Heinrich von Thünen-Institut)Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Die Vorträge sowie Kurzvorstellung stehen über den folgenden Link zur Verfügung:
Videos der Konferenzvorträge: Konferenz- und Tagungsmanagement (bmel.de) 

Neben den Vorträgen hatten Interessierte während der gesamten Konferenz die Möglichkeit sich an dem projekteigenen Stand über die laufende Datenerhebung in Wehnen zu informieren und sich an dem Nachbau einer im Projekt DigiSchwein genutzten Sensorstation eine Auswahl verwendeter Sensoren erklären zu lassen. Darüber hinaus bot die Konferenz eine Plattform, um Erfahrungen auszutauschen, innovative Ansätze zu diskutieren und den Kontakt zu anderen Experimentierfeldern zu vertiefen.   

23.02.2023

Unter dem Leitthema „Resiliente Agri-Food-Systeme: Herausforderungen und Lösungsansätze“ fand die 43. Jahrestagung der GIL am 13. und 14.02.2023 auf dem Campus Westerberg der Hochschule Osnabrück statt. Das Tagungsprogramm wurde auch vom Projekt „Experimentierfeld DigiSchwein“ mitgestaltet. Bei der zweitägigen Veranstaltung waren neben den digitalen Experimentierfelder aus Deutschland ebenfalls Projekte aus der Schweiz und Österreich vertreten.

Im Ausstellungsraum konnte neben zahlreichen Postern rund um die Experimentierfelder ebenfalls der Nachbau einer Sensorstation begutachtet werden.
Im Ausstellungsraum konnte neben zahlreichen Postern rund um die Experimentierfelder ebenfalls der Nachbau einer Sensorstation begutachtet werden.Ulrich Hartmann
In einer Postersession bekamen die Teilnehmer*innen einen Einblick in die jeweiligen Projekte und konnten sich über Zwischenergebnisse informieren. Zum Projekt „DigiSchwein“ informierte Herr Phillipp Heseker (Georg-August-Universität Göttingen) über den „Einsatz verschiedener Stallklimasensoren zur Detektion von Risikofaktoren für Schwanzbeißen“. Herr Martin Wutke (Georg-August-Universität Göttingen) wusste über die „Entwicklung eines automatischen Monitoringsystems für die Geburtsüberwachung bei Sauen“ zu berichten, die er als Poster und in Form einer Präsentation dem Tagungspublikum präsentierte. Darüber hinaus hatten die Besucher*innen die Möglichkeit, anhand eines Nachbaus einer Sensorstation tiefer in das Projekt „DigiSchwein“ einzutauchen.

Ulrich Hartmann (rechts) LWK-Projektmitarbeiter, gab einen kurzen Überblick nebst Highlights aus dem Projekt „DigiSchwein“ wieder.
Ulrich Hartmann (rechts) LWK-Projektmitarbeiter, gab einen kurzen Überblick nebst Highlights aus dem Projekt „DigiSchwein“ wieder.Georg-Friedrich Thimm / Thünen-Institut für Agrartechnologie
Herr Georg-Friedrich Thimm (Johann Heinrich von Thünen-Institut) konnte plastisch den Einsatz von Sensoriken demonstrieren und digitale Einblicke in die Versuchsstation in Wehnen geben. Den Abschluss fand die Tagung in Form von Kurzvorstellungen der einzelnen Experimentierfelder. In einem kurzen „Pitch“ hatten Projektmitarbeiter*innen die Möglichkeit, ihre Projekte kurz vorzustellen und von Highlights zu berichten. Neben einem kleinen Überblick konnte Herr Ulrich Hartmann den Anwesenden von einem regen nationalen und internationalen Interesse am Projekt DigiSchwein berichten (Abb. 2).

21.11.2022

EuroTier 2022 Gemeinschaftsstand der Digitalen Experimentierfelder des BMEL
Gemeinschaftsstand der Digitalen Experimentierfelder des BMEL mit interaktivem Touch-Display in Form eines Tisches zum Abspielen digitaler Informationsmedien zu den ausgestellten Verbundprojekten.Dr. med. vet. Marc-Alexander Lieboldt
Nach Pandemie-bedingter Pause fand vom 15. bis 18. November 2022 auf dem Messegelände Hannover wieder die Weltleitmesse EuroTier statt. Über 1.800 Aussteller präsentierten in den Messehallen ihre richtungsweisenden Innovationen und Konzepte für die Tierhaltung. Zu den Ausstellern gehörte in diesem Jahr auch das Verbundprojekt „Experimentierfeld DigiSchwein“, das an zwei Ständen in Messehalle 26 vertreten war.

Am Gemeinschaftsstand von sieben der 14 BMEL-geförderten Experimentierfelder, die ihren Arbeitsschwerpunkt in der Digitalisierung der Nutztierhaltung und im Wissenstransfer haben,

EuroTier 2022 Interaktives Touch-Display als Deutschlandkarte mit den Digitalen Experimentierfeldern des BMEL
Darstellung der im interaktiven Touch-Display hinterlegten Deutschlandkarte zur Auswahl projektbezogener Inhalte in Form von Fotos, Kurzfilmen und Präsentationsfolien. Quelle: Marc-Alexander Lieboldt.Dr. med. vet. Marc-Alexander Lieboldt
konnten sich interessierte Messebesucher*innen über die Projekte informieren (s. Abbildung 1). Als innovatives Informationsmedium stand ein digitales Touch-Display in Form eines Tisches zur Verfügung. Im Display war eine Deutschlandkarte hinterlegt, auf der die Experimentierfelder entsprechend ihrer geografischen Lage eingezeichnet waren (s. Abbildung 2). Mit Touch auf das Projekt der Wahl öffneten sich unterschiedliche digitale Inhalte, wie z. B. aussagekräftige Fotos, Kurzfilme und Präsentationsfolien, die einen Einblick in die Zielsetzung, Arbeitsweise und ersten Zwischenergebnisse der Projekte gewährten.

Am Gemeinschaftsstand des Verbandes der Landwirtschaftskammern und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wurde der Nachbau einer im Projekt „DigiSchwein“ eingesetzten Sensorstation ausgestellt (s. Abbildung 3). Der Nachbau wurde vom Institut für Agrartechnologie des Johann Heinrich von Thünen-Instituts angefertigt. Die Sensorstation verfügte über eine auf RFID-basierende Einzeltiererkennung. Neben der Anzahl an Stationsbesuchen erfasst die Sensorstation auf Einzeltierebene das Körpergewicht von Mastschweinen über ein optisches Schätzverfahren mittels 3D-Kamera, die Körperoberflächentemperatur im Kopfbereich der Tiere über eine Wärmebildkamera sowie den Tränkwasserverbrauch der Schweine über einen magnetisch-induktiven Durchflusssensor.

 

 


Vorstellung des Projekts DigiSchwein durch Dr. Marc-Alexander Lieboldt von der LWK Niedersachsen


EuroTier 2022 VLK-Stand mit Nachbau der DigiSchwein-Sensorstation
Am Gemeinschaftsstand des Verbandes der Landwirtschaftskammern und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ausgestellter Nachbau einer im Projekt DigiSchwein eingesetzten Sensorstation zur Erfassung Einzeltier-bezogener Daten wie Anzahl Stationsbesuche, KDr. med. vet. Marc-Alexander Lieboldt
Beide Stände verzeichneten ein reges Interesse der nationalen und internationalen Messebesucher*innen am Projekt DigiSchwein sowie der ausgestellten Sensorstation. Neben Vertreter*innen aus Industrie, Forschung und Verbänden informierten sich auch Praktiker*innen über die Arbeiten im Projekt und die Potentiale von Smart Farming in der Schweinehaltung.

Ergänzt wurde die Projektvorstellung auf den Messeständen durch zwei projektbezogene Vorträge. Während der Messe referierte Frau Prof. Dr. Nicole Kemper (Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover) beim DLG-Forum Schwein & Geflügel über den „Mehrwert von Sensortechnik und Automatisierung für die Tiergesundheit im Schweinestall - Erste Ergebnisse aus DigiSchwein“. Am Vorabend zur EuroTier stellte Herr Dr. Marc-Alexander Lieboldt (Landwirtschaftskammer Niedersachsen) zudem das Projekt DigiSchwein einer Delegation von Wirtschaftsvertretern des US-Bundesstaates Iowa auf Einladung des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung in den Räumlichkeiten des Startup-Accelerators RootCamp in Hannover vor.

27.10.2022

Seit Oktober 2021 arbeitete eine neunköpfige Projektgruppe von Masterstudent*innen der Wirtschaftsinformatik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg mit Sensor-, Kamera- und Mikrofondaten aus dem Projekt DigiSchwein. Betreut wurde die Projektgruppe vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik/Very Large Business Applications (VLBA) der Universität Oldenburg, Verbundpartner im DigiSchwein-Projektkonsortium. 

Studentische Abschlusspräsentation im Projekt DigiSchwein
Studentische Abschlusspräsentation im Projekt DigiSchweinRené Kessler
Aus Sicht der Informatik ging die studentische Gruppe im Rahmen ihrer einjährigen Projektarbeit der Frage nach, wie Monitoringsysteme die Schweinhaltung unterstützen können und welche Anforderungen sie dabei erfüllen müssen. Neben einer intensiven Literatur- und Marktanalyse führten die Student*innen hierfür auch Experteninterviews im Kreise des DigiSchwein-Projektkonsortiums durch. Auf Grundlage ihrer Erkenntnisse entwickelte die Projektgruppe den webbasierten Prototyp eines sensorbasierten Monitoringsystems für schweinehaltende Betriebe. Feedback aus der landwirtschaftlichen Praxis holte sich die Projektgruppe durch Interviews mit praktischen Landwirten, denen sie ihren Prototyp online vorstellten. 

Am 25.10.2022 fand die Abschlusspräsentation der studentischen Projektgruppe als hybride Veranstaltung in den Lehrsälen der Versuchsstation für Schweinehaltung der LWK in Bad Zwischenahn-Wehnen mit insgesamt 60 Teilnehmer*innen statt. Das Auditorium setzte sich aus Vertreter*innen des DigiSchwein-Projektkonsortiums sowie Fachleuten und Student*innen der Universität Oldenburg und des OFFIS e.V. zusammen. Im Rahmen ihres Vortrages führte die Projektgruppe zunächst in das Thema „Herausforderungen und Precision Livestock Farming in der Schweinehaltung“ ein. Mit einem Blick in den virtuellen Maststall der Versuchsstation erhielten die Teilnehmer*innen einen Eindruck von der Erfassung und Herkunft der verwendeten Forschungsdaten im Projekt DigiSchwein. Anschließend schilderte die Projektgruppe ihren methodischen Ansatz bei der Datenanalyse (v.a. Machine Learning) sowie bei der Architektur und Implementierung ihres Monitoringsystems (Datenservices, Backend, Frontend einschließlich Login). Wichtige Datenservices des Monitoringsystems der Projektgruppe umfassen die Bildauswertung zur Erkennung von Schweinen samt ihrer Schwanzhaltung, die Sensordatenverarbeitung (v.a. Stallklimadaten) sowie das Erkennen von Schmerzensäußerungen der Tiere infolge von Schwanzbeißereignissen anhand von Audiodaten. Nach der Präsentation stellten die Student*innen das webbasierte Dashboard ihres prototypischen Monitoringsystems vor. Den Abschluss der Präsentation bildete eine offene Fragerunde des Auditoriums sowie die Möglichkeit das prototypische Dashboard an ausgelegten Tablets vor Ort oder online selbständig zu testen.

Alle Teilnehmenden lobten die Ergebnisse sowie die von der Projektgruppe geleistete Arbeit und gewählte Vortragsweise. Prof. Dr. Jorge Marx Gómez (VLBA) und Dr. Marc-Alexander Lieboldt (LWK) dankten den Studierenden und ihren Betreuern Jan-Hendrik Witte und Johann Gerberding (beide VLBA) im Namen des DigiSchwein-Projektkonsortiums für die großartige Arbeit. An diese starke Vorarbeit kann das Projekt DigiSchwein sehr gut anknüpfen und den studentischen Ansatz fokussiert weiterentwickeln. 
 

14.10.2022

Teilnehmende des DigiSchwein-Projekttreffens am 11.10.2022 in Braunschweig
Teilnehmende des DigiSchwein-Projekttreffens am Thünen-Institut für Agrartechnologie in Braunschweig. V.l.n.r.: Martin Wutke, Philipp Heseker (beide: Georg-August-Universität Göttingen), Jan-Hendrik Witte (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg), Georg-Friedrich Thimm, Philipp Hölscher (beide: Thünen-Institut für Agrartechnologie, Braunschweig), Dr. Jeanette Probst (Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover), Clara Lensches (Georg-August-Universität Göttingen), Dr. Jan Reinkensmeier (OFFIS e.V., Oldenburg) und Dr. Marc-Alexander Lieboldt (LWK Niedersachsen, Oldenburg)Ralph Kröckel / Thünen Institut für Agrartechnologie
Am 11.10.2022 trafen sich die DigiSchwein-Projektpartner zu ihrem zweiten Präsenzmeeting am Institut für Agrartechnologie des Johann Heinrich von Thünen-Instituts in Braunschweig. Nach Begrüßung und Kurzvorstellung des Instituts durch Herrn Philipp Hölscher nahmen alle anwesenden Projektpartner an einer Führung durch das Institut teil. Am Ende der Führung fand die Besichtigung des Nachbaus einer im Maststall der Versuchsstation Wehnen eingesetzten Sensorstation statt (Abbildung 1 und 2). Die Sensorstation umfasst eine 3D-Kamera zur optischen Körpergewichtsschätzung, eine Wärmebildkamera zur Oberflächentemperaturerfassung im Kopfbereich von Mastschweinen sowie einen Durchflusssensor zur Tränkemengenerfassung. Die in der Station erfassten Kamera- und Sensordaten werden mittels RFID-Technologie (Ohrmarke und Antenne) dem jeweils in der Sensorstation stehendem Einzeltier zugeordnet.

Der Nachbau dient als Ausstellungs- und Demonstrationsobjekt im Rahmen des projektbezogenen Wissenstransfers (z.B. bei Institutsführungen und Messeauftritten). Auf der kommenden EuroTier 2022 wird die Sensorstation am Stand des Verbandes der Landwirtschaftskammern (Stand B13, Halle 26) ausgestellt.

Nachbau einer im Projekt DigiSchwein auf der Versuchsstation Wehnen eingesetzten Sensorstation für Mastschweine
Nachbau der im Projekt DigiSchwein auf der Versuchsstation Wehnen eingesetzten Sensorstation für Mastschweine. Der Nachbau dient als Ausstellungs- und Demonstrationsobjekt im Rahmen des projektbezogenen Wissenstransfers. Dr. med. vet. Marc-Alexander Lieboldt
Im Anschluss an die Besichtigung des Stationsnachbaus stellten alle Projektpartner den aktuellen Sachstand ihrer Arbeitspakete vor und diskutierten diesen intensiv. Aufgrund der kürzlich vom Drittmittelgeber (BMEL und BLE) bewilligten Projektverlängerung stimmten sich die Projektpartner untereinander zudem über die weitere thematische Ausrichtung ihrer Projektarbeit ab.

04.10.2022

Das EU-Horizon 2020 Projekt „SmartAgriHubs“ hat vom 26. bis 28. September 2022 seine Abschlussveranstaltung in Lissabon durchgeführt (https://www.smartagrihubs.eu/final-event). Neben einem projektinternen Programmteil fanden am letzten Veranstaltungstag eine Reihe offener Workshops statt.

Digitalisierungsworkshop Schwein EU-Projekt SmartAgriHubs 28.09.2022
Digitalisierungsworkshop Schwein EU-Projekt SmartAgriHubs 28.09.2022Marketing Service Gerhardy, Garbsen
Unter der Moderation von Herrn PD Dr. Hubert Gerhardy (Marketing Service Gerhardy; Regional Cluster North-West Europe Lead) fand ein Workshop mit dem Titel „Process of digitisation in pig farming & impacts of digitalisation by the food chain actors” statt. Auf Einladung von Herrn Dr. Gerhardy referierte Dr. Marc-Alexander Lieboldt als Projektkoordinator des „Experimentierfeldes DigiSchwein“ einleitend über den aktuellen Stand der Digitalisierung in der Schweinehaltung. Weitere Sprecher des Workshops, die aus ihren aktuellen Projekten berichteten, waren:
•    Frau Dr. Anneleen De Visscher, Instituut voor Landbouw, Visserij en Voedingsonderzoek, Belgien,
•    Herr Michel Marcon, Institut du Porc, Frankreich,
•    Frau Gaia Amatteis, RootCamp GmbH, Deutschland sowie
•    Herr Dr. Christian Schmidt und Herr Richard Lingemann, nifa & Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e. V., Deutschland.

Neben dem fachlichen Austausch bot der Workshop eine sehr gute Möglichkeit zur Netzwerkbildung. Die angeschlossene Diskussionsrunde legte offen, dass die um die Schweinehaltung herum organisierten Stakeholder (z.B. Schlachtunternehmen, LEH) oftmals ein deutlich größeres Interesse an einer zunehmenden Digitalisierung und der damit einhergehenden intensiven Datenerfassung auf den tierhaltenden Betrieben und entlang der Wertschöpfungskette Schwein haben als die Landwirt*innen selber. Diesen Umstand gilt es bei zukünftigen Planunge öffentlicher Projekte kritisch zu berücksichtigen, um die Projektziele eindeutig am Interesse der praktischen Landwirtschaft auszurichten. 

16.09.2022

Ausstellungsstand des Projektes „Experimentierfeld DigiSchwein“ auf der Regionalkonferenz „Innovationen und Konzepte für eine nachhaltige Agrarwirtschaft“ am 15. September 2022 auf der Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung, dem Hofgut Neumühle.
Ausstellungsstand des Projektes „Experimentierfeld DigiSchwein“ auf der Regionalkonferenz „Innovationen und Konzepte für eine nachhaltige Agrarwirtschaft“ am 15. September 2022 auf der Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung, dem Hofgut Neumühle.Dr. med. vet. Marc-Alexander Lieboldt
Am 15.09.2022 fand auf der Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung, dem Hofgut Neumühle, die Regionalkonferenz „Innovationen und Konzepte für eine nachhaltige Agrarwirtschaft“ des Projektes „Experimentierfeld Südwest“ statt (https://ef-sw.de/regionalkonferenz/). Neben Rundgängen für praktische Einblicke in die Arbeit des Projektes wurden Innovationen und digitale Lösungen für die Agrarwirtschaft im Rahmen von Fachvorträgen präsentiert. Parallel hierzu stellten knapp 25 Unternehmen, Institutionen und Forschungsprojekte digitale Lösungen zu aktuellen Fragestellungen der Innen- und Außenwirtschaft vor. Unter den Forschungsprojekten zeigte Dr. Marc-Alexander Lieboldt für das „Experimentierfeld DigiSchwein“ Anwendungsbeispiele zu digitalen Lösungen in der Schweinehaltung. Interessierte Standbesucher konnten einen digitalen Blick in den Stall der Versuchsstation für Schweinehaltung in Wehnen mit Hilfe virtueller 360°-Stalltouren werfen und sich anhand von Videosequenzen über die Forschungsschwerpunkte des DigiSchwein-Projektes informieren.

14.09.2022

Am 9. Juni 2022 nominierte die Digitalagentur Niedersachsen das BMEL-Projekt „Experimentierfeld DigiSchwein“ mit drei weiteren „Digitalen Orten Niedersachsen“ für die Auszeichnung „Digitaler Ort des Jahres 2022“.


Im Videobeitrag wird das BMEL-Projekt „Experimentierfeld DigiSchwein“ als Digitaler Ort Niedersachsens mit seiner Zielsetzung und Motivation für die Digitalisierung in der Schweinehaltung vorgestellt.


Messestand des BMEL-Projektes „Experimentierfeld DigiSchwein“ als Digitaler Ort Niedersachsen auf der Konferenz TECHTIDE 2022 am 13. September 2022 im Convention Center der Messe Hannover. V.l.n.r.: Projektmitarbeiter*innen Frau Dr. Jeanette Probst (Stift
Messestand des BMEL-Projektes „Experimentierfeld DigiSchwein“ als Digitaler Ort Niedersachsen auf der Konferenz TECHTIDE 2022 am 13. September 2022 im Convention Center der Messe Hannover. V.l.n.r.: Projektmitarbeiter*innen Frau Dr. Jeanette Probst (Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover) und Dr. Marc-Alexander Lieboldt (LWK Niedersachsen)LWK Niedersachsen
Im Rahmen der hybriden Abendveranstaltung der diesjährigen TECHTIDE am 12. September 2022 in Hannover (https://www.techtide.de/de/) wählten die Konferenzteilnehmer*innen vor Ort sowie an den heimischen PCs das DigiSchwein-Projekt mit einem guten dritten Platz auf das Siegertreppchen. Als „Digitaler Ort des Jahres 2022“ wurde das Medienzentrum des Landkreises Harburg ausgezeichnet. Für ihre Entscheidung informierten sich die Konferenzteilnehmer*innen anhand von dreiminütigen Kurzfilmen über die Projekte. Die Kurzfilme zu den vier nominierten Projekten sind online einsehbar unter 

Digitalagentur Niedersachsen - YouTube

Am 13. September präsentierten Frau Dr. Jeanette Probst (Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover) und Dr. Marc-Alexander Lieboldt (LWK Niedersachsen) das Projekt DigiSchwein mit einem eigenen Messestand auf der TECHTIDE 2022 im Convention Center der Messe Hannover. Über dieses Veranstaltungsformat fand ein sehr intensiver Wissens- und Erfahrungsaustausch zur vielfältigen Digitalisierung in Niedersachsen mit anderen Projekten, Initiativen und Unternehmen statt.

29.08.2022

Teilnehmer*innen der 2. Sitzung des Expertenbeirats des Projektes „Experimentierfeld DigiSchwein“ am 25. August 2022 auf der Versuchsstation für Schweinehaltung in Bad Zwischenahn-Wehnen
Teilnehmer*innen der 2. Sitzung des Expertenbeirats des Projektes „Experimentierfeld DigiSchwein“ am 25. August 2022 auf der Versuchsstation für Schweinehaltung in Bad Zwischenahn-Wehnen. V. l. n. r.: Lucie Knippenberg (FB 3.7, Landwirtschaftskammer Niedersachsen), Prof. Dr. Joachim Hertzberg (Universität Osnabrück), Dr. Jan Reinkensmeier (OFFIS e.V.), Prof. Dr. Nicole Kemper (Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover), Sven Guericke (Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland e. V.), Philipp Hölscher (Johann Heinrich von Thünen-Institut), Dr. Jeanette Probst (Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover), Philipp Heseker (Georg-August-Universität Göttingen), Georg-Friedrich Thimm (Johann Heinrich von Thünen-Institut), Carina Lübbert zur Lage (Vion Emsteck GmbH), Jan-Hendrik Witte (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg), Dr. Heiko Janssen (FB 3.7, Landwirtschaftskammer Niedersachsen), Nicole Hasebrink (Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung), Dr. Marc-Alexander Lieboldt (FB 3.7, Landwirtschaftskammer Niedersachsen), Dr. Karl-Heinz Tölle (Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e.V.), Prof. Dr. Isabel Hennig-Pauka (Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover), Dr. Lisa Brucker (Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V.), Dr. Harm Drücker (FB 3.9 Landwirtschaftskammer Niedersachsen)Svenja Lange
Wo steht das Projekt „Experimentierfeld DigiSchwein“ aktuell? Und welche Erfahrungen konnte das interdisziplinäre Projektteam bislang mit den eingesetzten digitalen Systemen im Schweinestall sammeln? Diesen und weiteren Fragen rund um die Digitalisierung in der Schweinehaltungen gingen die eingeladenen Expert*innen des projektbegleitenden Beirates am 25. August 2022 während ihrer 2. Sitzung auf der Versuchsstation für Schweinehaltung in Bad Zwischenahn-Wehnen nach.

Nach ihrer Begrüßung durch Herrn Dr. Diekmann (Leiter FB 3.7, LWK Niedersachsen) besichtigten die insgesamt 21 Teilnehmer*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Beratung und Verbandswesen die Tierhaltungsbereiche der Versuchsstationen, in denen das Projekt DigiSchwein praktisch umgesetzt wird. Hierbei gab Herr Dr. Lieboldt (Projektkoordinator DigiSchwein, LWK Niedersachsen) den Expert*innen einen umfassenden Überblick über die durchgeführten Umbauarbeiten sowie die im Sauen- und Maststall im Einsatz befindlichen Sensorsysteme.

In der angeschlossenen Vortragsreihe stellten die Verbundpartner des DigiSchwein-Projektes die aktuellen Zwischenergebnisse ihrer Arbeitspakete vor, die anschließend intensiv diskutiert wurden. Thematisiert wurden u.a. das Management, die Plausibilität und die Analyse der im Stall erhobenen Daten sowie ihre Eignung zur Überwachung der Tiergesundheit, von Frühindikatoren für Schwanzbeißen, von Geburtsverläufen und Nährstoffströmen in schweinehaltenden Betrieben. Die ehrenamtlich tätigen Beiratsmitglieder gaben allen Arbeitspaketen ein positives Feedback zu der bisher geleisteten Forschungs- und Entwicklungsarbeit und ergänzten diese mit wertvollen Impulsen und Denkansätzen für die weitere Projektarbeit.

Im Rahmen der Beiratssitzung wurde deutlich, dass sowohl die Speicherung, Aufbereitung und Verwaltung von Big Data in Forschungsprojekten als auch die zwingende Vermeidung von Datenlücken für die anschließende Dateninterpretation sowie die Entwicklung von Datenmodellen und Frühwarnmeldungen in der Schweinehaltung essentiell sind und weiterhin große Herausforderungen darstellen können. Die im DigiSchwein-Projekt bislang erhobenen Daten sowie die daraus abgeleiteten Erkenntnisse bieten sehr vielversprechende Ansätze, die es in der weiteren Projektarbeit zu vertiefen gilt.
 

23.08.2022

Innenraum des Innovation(s)Mobils der IHJO mit Sitzecke und Touch-Table (z.B. für virtuelle 360°-Stallrundgänge) im Hintergrund
Innenraum des Innovation(s)Mobils der IHJO mit Sitzecke und Touch-Table (z.B. für virtuelle 360°-Stallrundgänge) im HintergrundDr. med. vet. Marc-Alexander Lieboldt
Vom 19. bis 22. August 2022 fand die alljährliche Agrar- und Freizeitmesse „LandTageNord“ in Wüsting statt (www.landtagenord.de). Unter den Ausstellern war in diesem Jahr auch erstmalig das Projekt DigiSchwein vertreten. Als publikumswirksame Präsentationsfläche stand dem Projekt das Innovation(s)Mobil der Innovativen Hochschule Jade-Oldenburg (IHJO) zur Verfügung. Die IHJO ist ein Gemeinschaftsprojekt der Jade Hochschule, der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und des OFFIS e.V. zur Förderung des Ideen-, Wissens- und Technologietransfers in der Region Weser-Ems (weiterführende Infos unter: ihjo.de/innovationsmobil). Als Verbundpartner im Projekt DigiSchwein ermöglichten Universität Oldenburg und OFFIS e. V. die Mitnutzung des Innovation(s)Mobils während der LandTageNord. 

Monitorwand des Innovation(s)Mobils der IHJO zur Vortragspräsentation mit Ausstellungsvitrine für Sensorsysteme im Vordergrund
Monitorwand des Innovation(s)Mobils der IHJO zur Vortragspräsentation mit Ausstellungsvitrine für Sensorsysteme im VordergrundDr. med. vet. Marc-Alexander Lieboldt
Interessierte Landwirt*innen, Vertreter*innen der vor- und nachgelagerten Bereiche sowie Verbraucher*innen konnten sich am Messestand des Projektes DigiSchwein fortlaufend über den aktuellen Stand und die Zukunftsaussichten zur Digitalisierung in der Schweinehaltung informieren. Neben persönlichen Gesprächen, Demonstrationen und digitalen Medien, wie den virtuellen 360° Stallrundgängen, wurde zweimal pro Tag ein themenbezogener Vortrag mit dem Titel „Digitale Hilfen für die Stallarbeit – Übernehmen Sensoren, Kameras und Mikrofone zukünftig die tägliche Tierkontrolle?“ angeboten.

Am Eröffnungstag besuchte der Schirmherr der „LandTageNord“, Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung Dr. Bernd Althusmann, das Innovation(s)Mobil und informierte sich über das Projekt DigiSchwein. Dabei gratulierte Herr Dr. Althusmann dem Projekt und der Versuchsstation für Schweinehaltung in Bad Zwischenahn-Wehnen nochmal zur Ernennung „Digitaler Ort Niedersachsens“ im März 2022. Die Auszeichnung Digitaler Ort Niedersachsen ist eine Anerkennung für Verdienste um die Digitalisierung in Niedersachsen, die durch Herrn Staatssekretär Stefan Muhle aus dem Hause von Herrn Dr. Althusmann verliehen wird.
 

01.07.2022

Ausstellungsstand des Projektes „Experimentierfeld DigiSchwein“ auf der Regionalkonferenz „Digitale Landwirtschaft“ am 22. Juni 2022 auf Gut Helmstorf, Kreis Plön
Ausstellungsstand des Projektes „Experimentierfeld DigiSchwein“ auf der Regionalkonferenz „Digitale Landwirtschaft“ am 22. Juni 2022 auf Gut Helmstorf, Kreis PlönDr. med. vet. Marc-Alexander Lieboldt
Im Rahmen der „1. Grünen Innovationstage“ fand am 22. Juni 2022 auf Gut Helmstorf (nahe Lütjenburg, Kreis Plön) die Regionalkonferenz „Digitale Landwirtschaft“ des Projektes „Experimentierfeld Best-SH“ statt (https://best-sh.de/neuigkeiten/). Neben zwei Exkursionen zu den Themen „Digitaler Ackerbau“ und „Tierwohlstall“ fand eine Vortragsreihe mit Erfahrungsberichten von Praktiker*innen zur Digitalisierung ihrer landwirtschaftlichen Betriebe statt. Parallel zu Exkursionen und Vorträgen stellten knapp 30 Unternehmen, Institutionen und Forschungsprojekte digitale Lösungen zu aktuellen Fragestellungen der Innen- und Außenwirtschaft vor. Unter den Forschungsprojekten stellte Dr. Marc-Alexander Lieboldt vom „Experimentierfeld DigiSchwein“ Anwendungsbeispiele für digitale Lösungen in der Schweinehaltung vor. Der Fokus lag vor allem auf der automatischen Gewichtserfassung von Mastschweinen mittels 3D-Kamera sowie auf der automatischen Überwachung der Haltungsumwelt von Schweinen mittels Klimasensoren und ihrer Atemwegsgesundheit mittels Mikrofontechnik. An zwei Bildschirmen konnten die Besucher des Messestandes zudem einen digitalen Blick in den Stall der Versuchsstation für Schweinehaltung in Wehnen mit Hilfe virtueller 360°-Stalltouren werfen.

17.06.2022

Podiumsdiskussion bei der Veranstaltung zur Zukunft der Nutztierhaltung: Herausforderungen und Chancen am 09.06.2022 in Hannover
Podiumsdiskussion bei der Veranstaltung zur Zukunft der Nutztierhaltung: Herausforderungen und Chancen am 09.06.2022 in HannoverRootCamp
In vielen Bereichen des täglichen Lebens entwickelt sich die Digitalisierung rasant weiter. Dieser Trend ist auch in der Landwirtschaft und im Besonderen in der Nutztierhaltung zu beobachten. Innovationsmotor in diesem Bereich sind vor allem Start-Up-Unternehmen, die mit ihren Ideen und Konzepten die Vorteile der Digitalisierung nachhaltig ausschöpfen wollen.

Um Start-Up-Unternehmen im Bereich Precision Livestock Farming untereinander und mit weiteren Akteuren des Agrar- und Ernährungssektors zusammenzubringen, fand am 9. Juni 2022 in Hannover die „Veranstaltung zur Zukunft der Nutztierhaltung: Herausforderungen und Chancen“ statt. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung vom Start-Up-Accelerator RootCamp (https://www.root.camp/) im Rahmen seines Projektes BLIVE (Boosting Innovation for Livestock Farming in Europe) als Teil des EU Horizon 2020 Projekts SmartAgriHubs (https://www.smartagrihubs.eu/).

Die Veranstaltung umfasste einen Workshop-Teil mit angeschlossener Podiumsdiskussion, zu der auch Dr. Marc-Alexander Lieboldt, Koordinator des BMEL-geförderten Verbundprojektes „Experimentierfeld DigiSchwein“, als Diskussionsteilnehmer eingeladen wurde. Weitere Diskussionsteilnehmer waren Dr. Bastian Hildebrand (SKW GmbH), Dr. Alexander Stärk (Big Dutchman AG) und Johannes Schmidt-Mosig (VetVise GmbH). Diskussionsschwerpunkte waren die Themen „Precision Livestock Farming: Verbesserung der Tiergesundheit und des Tierwohls“ sowie „Futtermittel: Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Tierhaltung“. Im Anschluss der Veranstaltung bestand für alle Teilnehmenden die Möglichkeit zum intensiven Networking.

Ausführliche Bildunterschrift: 
Podiumsdiskussion im Rahmen der „Veranstaltung zur Zukunft der Nutztierhaltung: Herausforderungen und Chancen“. Teilnehmer von links : Dr. Philipp Rittershaus (RootCamp), Johannes Schmidt-Mosig (VetWise GmbH), Dr. Alexander Stärk (Big Dutchman AG), Dr. Bastian Hildebrand (SKW GmbH) und Dr. Marc-Alexander Lieboldt (Landwirtschaftskammer Niedersachsen).

17.06.2022

Am 3. März 2022 zeichnete Staatssekretär Stefan Muhle vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung (MW) das Projekt DigiSchwein am Standort Wehnen als „Digitalen Ort Niedersachsens“ aus (Webcode: 01040365).

Am 9. Juni 2022 nominierte die Digitalagentur Niedersachsen das Projekt DigiSchwein mit drei weiteren „Digitalen Orten Niedersachsen“ für die Auszeichnung „Digitaler Ort des Jahres 2022“. Die Ermittlung des Gewinners erfolgt live im Rahmen der Abendveranstaltung der diesjährigen TECHTIDE am 12. September 2022 in Hannover (https://www.techtide.de/de/). Die Entscheidung wird das Publikum der hybrid stattfindenden Konferenz auf Grundlage dreiminütiger Kurzfilme über die Projekte treffen. Drehtermin für den DigiSchwein-Kurzfilm ist der 28. Juli 2022 in Wehnen.

Die nominierten Projekte können über folgenden Link eingesehen werden: https://digitalagentur-niedersachsen.de/digitaler-ort-des-jahres-2022-die-nominierten/

Des Weiteren wurde das Projekt DigiSchwein vom Veranstalter der TECHTIDE 2022 eingeladen, sich mit einem Messestand auf der Konferenz im September zu präsentieren. Diese Möglichkeit des Wissenstransfers und der Fachkommunikation nimmt das Projekt sehr gerne wahr.

17.06.2022

Die Versuchsstation für Schweinehaltung in Bad Zwischenahn-Wehnen war am 3. Juni 2022 Veranstaltungsort des vom EU Horizon 2020-Projekt SmartAgriHubs initiierten Cross Border Meeting of Experts (https://www.smartagrihubs.eu/). Unter dem Titel „Erkenntnisse aus Innovationsprojekten mit digitaler Technik zur Verbesserung der Schweinegesundheit für Praktiker in der gesamten Foodchain“ tauschten sich knapp 30 Vertreter*innen aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette Schwein von 9 bis 15 Uhr intensiv über den aktuellen Stand der Digitalisierung in der Schweinehaltung aus.

Den Auftakt der Veranstaltung bildete eine kurze Einführung in das Projekt SmartAgriHubs durch den Veranstalter des Treffens, Dr. Hubert Gerhardy (Marketing Service Gerhardy, Garbsen), gefolgt von einer Vorstellung des Netzwerkes EIP Agrar & Innovation Niedersachsen durch den Leiter der Geschäftsstelle, Dr. Ben Kowalski.

Als Leuchtturmprojekt des Versuchsstandortes in Wehnen stellte Dr. Marc-Alexander Lieboldt anschließend das vom BMEL-geförderte Verbundprojekt Experimentierfeld DigiSchwein im Rahmen eines Kurzvortrages vor. Die praktische Umsetzung des Projektes zeigte Dr. Lieboldt den Teilnehmenden im Rahmen einer anderthalbstündigen Führung über die Besuchergänge des Sauen- und Maststalls. Hierbei erläuterte er die im Projekt eingesetzten Sensorsysteme und berichtete von ersten Erfahrungen zu deren Praxistauglichkeit und Einsatzmöglichkeiten in der Schweinehaltung.

Nach der Führung konnten sich die Teilnehmenden zunächst mit einem kleinen Mittagsimbiss stärken, bevor sich drei weitere Innovationsprojekte zur Digitalisierung in der Schweinehaltung in Vorträgen vorstellen. Diese Projekte waren:

  • SmartPigHealth (Flagship Innovation Experiment im Projekt SmartAgriHubs; Webcode: 01036112) zum Thema „Bewertung der Schweinegesundheit auf der Basis von 24/7 Sensordaten mit Hilfe künstlicher Intelligenz“ vorgestellt von Dr. Hendrik Nienhoff (Schweinegesundheitsdienst der LUFA Nord-West) und Dr. Hubert Gerhardy
  • SmartPigHome (BMEL-gefördertes Projekt) zum Thema „Auswerten von Daten aus der Tierbeobachtung und des Tierverhaltens zur digitalen Erfassung der ‚Stimmung‘ im Stall 24/7 mit Hilfe künstlicher Intelligenz“ vorgestellt von Prof. Dr. Isabel Hennig-Pauka (Außenstelle für Epidemiologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover)
  • SmartPigProduction (EIP-Agri-Projekt; Webcode: 01036118) zum Thema „Verbesserung von Tiergesundheit und Wettbewerbsfähigkeit auf ökologisch und konventionell wirtschaftenden Betrieben durch Einsatz von 4.0 Sensortechnik“ vorgestellt von Dr. Sebastian Zeidler (Department für Nutztierwissenschaften der Universität Göttingen), Jakob Aundrup (Schweinegesundheitsdienst der LUFA Nord-West) und Dr. Hubert Gerhardy.

Im Anschluss an die Vorträge moderierte Dr. Gerhardy eine Diskussionsrunde mit den Anwesenden zu den vorgestellten Projektergebnissen. Aufgrund der heterogenen Zusammensetzung der Teilnehmerschaft floss ein breites Spektrum an Meinungen und Blickwinkeln entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Tierproduktion (Landwirte, Tierärzte, Zucht, Stallbau und Beratung) über die Vermarktung, Schlachtung und Verarbeitung bis hin zum Lebensmitteleinzelhandel und der Wissenschaft, in die Diskussion ein. Neben den Vor- und Nachteilen der Digitalisierung in der Wertschöpfungskette waren insbesondere die Fragen nach der Art und dem Umfang des durch digitale Techniken in der Schweineproduktion generierbaren Mehrwerts für Mensch, Tier und Umwelt ein zentraler Punkt des Meinungsaustausches.

14.06.2022

Virtueller Stallrundgang durch die Abferkelbuchten des DigiSchwein-Projektes auf der Versuchsstation für Schweinehaltung in Bad Zwischenahn-Wehnen

05.05.2022

Auch das Projekt SmartTail widmet sich dem Sensor- und Kameraeinsatz zum Erkennen von Schwanzbeißen in der Schweinehaltung. Künftig wollen die Projektbeteiligten bei ausgewählten Fragestellungen enger zusammenzuarbeiten.

Projektbeteiligte von 'SmartTeil' zu Besuch bei DigiSchwein in der Versuchsstation Wehnen der Landwirtschaftskammer
Projektbeteiligte von SmartTail zu Besuch bei DigiSchwein in der Versuchsstation Wehnen der LandwirtschaftskammerDr. med. vet. Marc-Alexander Lieboldt
Wehnen/Oldenburg - Sensor- und Kameraeinsatz zum Erkennen von Schwanzbeißen in der Schweinehaltung: Diesem Thema widmet sich nicht nur das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördete und als "Digitaler Ort Niedersachsen" ausgezeichnete Projekt DigiSchwein im Rahmen eines seiner Arbeitspakete, sondern auch das EIP-Projekt SmartTail.

Aufgrund der großen inhaltlichen Schnittmengen fand am Freitag, 22. April 2022, auf der Versuchsstation der Landwirtschaftskammer (LWK) in Wehnen ein hybrides Treffen zwischen Vertreter*innen beider Projekte statt. Neben gegenseitiger Sachstandsberichte und dem fachlichen Austausch über den Einsatz bildgebender Verfahren zur Erkennung und Vorhersage von Schwanzbeißen bei Schweinen warfen alle Vor-Ort-Teilnehmenden einen interessierten Blick in die Stallbereiche des DigiSchwein-Projektes.

Die Projektbeteiligten vereinbarten, bei ausgewählten Fragestellungen zukünftig enger zusammenzuarbeiten und ihre Erfahrungen mit den verwendeten Sensoren und Kameras sowie den dazu entwickelten Auswertungsverfahren fortlaufend auszutauschen. An der Gestaltung eines gemeinsamen Positionspapieres über das Einsatzpotential und die Praxistauglichkeit aktuell marktverfügbarer Systeme zum Abschluss der Projekte bekundeten beide Projekte großes Interesse. Folgetreffen zwischen DigiSchwein und SmartTail sind im halbjährlichen Turnus als Videokonferenzen oder erneut in Präsenz geplant.

 

Vollständige Bildunterschrift
Von links nach rechts: Maik Fruhner, Lukas Hesse, Prof. Dr. Heiko Tapken (alle Hochschule Osnabrück), Johann Gerberding (Universität Oldenburg), Clara Lensches (Universität Göttingen), Jan-Hendrik Witte (Universität Oldenburg), Philipp Hesker (Universität Göttingen, Tierärztliche Hochschule Hannover), Georg-Friedrich Thimm (Thünen-Institut), Hans-Jürgen Böhmann, Timo Mayhaus (beide HoBohTec GmbH), Dr. Henning Müller und Dr. Kathrin Müller (beide Hof Fleming)

 


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14.04.2022

Zu sehen ist der Beitrag in der Sendung "Hallo Niedersachsen". Er ist online abrufbar.

Die Farmmanagement-Software DigiSchwein soll dazu beitragen, das Wohlbefinden von Sauen, Ferkeln und Mastschweinen nachhaltig zu verbessern.
Die Farmmanagement-Software DigiSchwein soll dazu beitragen, das Wohlbefinden von Sauen, Ferkeln und Mastschweinen nachhaltig zu verbessern.Jantje Ziegeler
Wehnen/Oldenburg - Am 22. März 2022 hat ein NDR-Filmteam die Versuchsstation für Schweinehaltung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Wehnen (Landkreis Ammerland) besucht, um sich für einen Beitrag über das Projekt DigiSchwein bei Projektkoordinator Dr. Marc-Alexander Lieboldt und Projektmitarbeiterin Lena Münzebrock zu informieren. Am Mittwochabend, 13. April, wurde ein Teil des Filmmaterials bei der Sendung „Hallo Niedersachsen“ im NDR-Fernsehen ausgestrahlt.

Der DigiSchwein-Beitrag ist über die ARD-Mediathek unter folgendem Link erreichbar: https://www.ardmediathek.de/video/hallo-niedersachsen/landwirtschaft-der-zukunft-wie-kann-digitalisierung-helfen/ndr-niedersachsen/Y3JpZDovL25kci5kZS84MDQyODIwNS0zYTE0LTRiZjAtYWM2MS03ZGQzMGUxMmNkYzM

04.03.2022

Verbundprojekt will tiergerechte und ressourcenschonende Schweinehaltung mit Hilfe digitaler Ansätze weiterentwickeln – Digital-Staatssekretär: „Leuchtturmprojekt für die Digitalisierung im Agrarsektor“

Freuten sich über die Auszeichnung von Digital-Staatssekretär Stefan Muhle (2. von rechts): Dr. Marc-Alexander Lieboldt (LWK, Koordinator Projekt DigiSchwein), Hermann Hermeling (LWK-Vizepräsident) und Kammerdirektor Dr. Bernd von Garmissen (von links).
Freuten sich über die Auszeichnung von Digital-Staatssekretär Stefan Muhle (2. von rechts): Dr. Marc-Alexander Lieboldt (LWK, Koordinator Projekt DigiSchwein), Hermann Hermeling (LWK-Vizepräsident) und Kammerdirektor Dr. Bernd von Garmissen (von links).Jantje Ziegeler
Bad Zwischenahn-Wehnen/Oldenburg – Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) ist an diesem Donnerstag, 3. März, für das Verbundprojekt DigiSchwein vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung als „Digitaler Ort Niedersachsen“ geehrt worden. Digital-Staatssekretär Stefan Muhle überreichte die Auszeichnung in der LWK-Versuchsstation für Schweinehaltung in Bad Zwischenahn-Wehnen (Landkreis Ammerland).

Bei dem Projekt handelt es sich um ein gemeinsames Vorhaben der LWK, des OFFIS e.V., der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, des Johann Heinrich von Thünen-Institut, der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover sowie der Georg-August-Universität Göttingen.

Experimentierfeld DigiSchwein

Die Farmmanagement-Software DigiSchwein soll schweinehaltende Betriebe künftig dabei unterstützen, Veränderungen im Bestand deutlich früher zu erkennen und damit das Wohlbefinden von Sauen, Ferkeln und Mastschweinen nachhaltig zu verbessern.

Dr. Marc-Alexander Lieboldt (rechts), LWK-Projektkoordinator Experimentierfeld DigiSchwein, informierte Digital-Staatssekretär Stefan Muhle über das Verbundprojekt in der Versuchsstation für Schweinehaltung in Bad Zwischenahn-Wehnen.
Dr. Marc-Alexander Lieboldt (rechts), LWK-Projektkoordinator Experimentierfeld DigiSchwein, informierte Digital-Staatssekretär Stefan Muhle über das Verbundprojekt in der Versuchsstation für Schweinehaltung in Bad Zwischenahn-Wehnen.Jantje Ziegeler
Das Frühwarnsystem soll Tierhaltende zum Beispiel in die Lage versetzen, schneller auf Krankheiten, auf abnormales Verhalten sowie auf bevorstehende Geburten zu reagieren. Die digitale Anwendung soll außerdem die Betriebsmitteleffizienz steigern und die Umwelt durch Nährstoffreduktion schonen helfen.

„In unserer Versuchsstation wollen wir zusammen mit den Projektpartnerinnen und -partnern klären, welche Sensoren dazu im Betrieb einzubauen sind, welche Daten gesammelt werden und wie diese ausgewertet und in der Software eingesetzt werden müssen“, erklärte Projektkoordinator Dr. Marc-Alexander Lieboldt von der LWK. Die Förderung dieses Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

„Die Bündelung von Expertise aus den Bereichen Landwirtschaft, Veterinärmedizin und Informatik, wie sie durch unser interdisziplinäres Projektteam abgebildet wird, bildet die solide Grundlage, um digitale Lösungen für die komplexen Herausforderungen der Schweinehaltung zu erproben“, sagte Kammerdirektor Dr. Bernd von Garmissen.

Auszeichnung des Verbundprojekts DigiSchwein
Auszeichnung des Verbundprojekts DigiSchweinJantje Ziegeler
„Durch die intensive Vernetzung mit Hochschulen, Behörden und Unternehmen des Agrarsektors hat DigiSchwein eine bundesweite Strahlkraft in die landwirtschaftliche Praxis, die ihr vor- und nachgelagerten Bereiche sowie die ländlichen Räume und ist ein Leuchtturmprojekt für die Digitalisierung im Agrarsektor“, lobte Digital-Staatssekretär Stefan Muhle.

Die Auszeichnung

Mit der Auszeichnung als „Digitaler Ort Niedersachsen“ werden Initiativen, Projekte und Einrichtungen geehrt, die sich mit ihrem Engagement im Kontext der Digitalisierung besonders verdient machen und den digitalen Wandel in Niedersachsen aktiv mitgestalten. Die Gewinner*innen werden durch eine Jury der Digitalagentur Niedersachsen und des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung ausgewählt.

DigiSchwein bekommt mit der Auszeichnung zugleich die Chance auf die Nominierung zum „Digitalen Ort des Jahres“: Am 12./13. September wird auf der „Techtide“, dem Zukunftskongress des Landes für Digitalisierung, auf dem Messegelände in Hannover aus ausgewählten Digitalen Orten Niedersachsens der „Digitale Ort des Jahres“ gewählt.

Logo - Digitaler Ort Niedersachsen
Die Farmmanagement-Software DigiSchwein soll dazu beitragen, das Wohlbefinden von Sauen, Ferkeln und Mastschweinen nachhaltig zu verbessern.Innovationszentrum Niedersachsen GmbH

Im vergangenen Jahr war die LWK bereits für die Echemer Kuhbrille als Digitaler Ort geehrt worden.

Weitere Infos über das Projekt DigiSchwein finden Sie hier: bit.ly/ferkel-digischwein.

 

Ausführliche Bildunterschrift zum Gruppenfoto (von links):

Gerold Tammen (LWK, Berater Fachbereich Energie, Bauen, Technik), Dr. Bernd von Garmissen (Direktor der LWK), Philipp Heseker (Georg-August-Universität Göttingen, wissenschaftlicher Mitarbeiter (Doktorand)), Dr. Stefanie Ammer (Georg-August-Universität Göttingen, wissenschaftliche Mitarbeiterin), Jan-Hendrik Witte (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, wissenschaftlicher Mitarbeiter (Doktorand)), Stefan Muhle (Staatssekretär für Digitalisierung), Carmen Fögeling (Leiterin der LWK-Versuchsstation Wehnen), Dr. Harm Drücker (LWK, Leiter des LWK-Fachbereichs Energie, Bauen, Technik), Hermann Hermeling (LWK-Vizepräsident), Dr. Jeanette Probst (Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, wissenschaftliche Mitarbeiterin), Philipp Hölscher (Johann Heinrich von Thünen-Institut, wissenschaftlicher Mitarbeiter), Dr. Marc-Alexander Lieboldt (LWK, Koordinator Projekt DigiSchwein), Stefan Sagkob (Leiter des LWK-Sachgebiets Versuchs- und Projektwesen Tier), Lena Münzebrock (LWK-Versuchstechnikerin), Dr. Ludwig Diekmann (Leiter des LWK-Fachbereichs Tierzucht, Tierhaltung, Versuchswesen Tier und Tiergesundheitsdienste).

 


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01.02.2022

Virtueller Stallrundgang durch ein Schweinemastabteil des DigiSchwein-Projektes auf der Versuchsstation für Schweinehaltung in Bad Zwischenahn-Wehnen

 

05.01.2022

Im Rahmen seines Projekttreffens hat das vom BMEL geförderte Verbundprojekt „Experimentierfeld DigiSchwein“ am 28.10.2021 einen informativen Kurzfilm für alle Interessierten am Thema „Digitalisierung in der Schweinehaltung“ erstellt. In diesem Film erläutern Projektmitarbeiter*innen Zielsetzung, Konzept und Arbeitsweise der verschiedenen Forschungs- und Entwicklungsbereiche des Projektes. Zuschauer*innen erhalten einen tieferen Einblick in die digital ausgestattete Sauen-, Ferkel- und Mastschweinehaltung der Versuchsstation für Schweinehaltung in Bad Zwischenahn-Wehnen. Die Projektmitarbeiter*innen stellen zudem die eingesetzte Technik mit ihren Anwendungsmöglichkeiten für eine tiergerechte Schweinehaltung unter Berücksichtigung des Ressourcenschutzes näher vor.

15.10.2021

Eine Sensoreinheit überwacht das exakte Stallklima jeder einzelnen Bucht. Der Fokus liegt auf einer tiergerechten und ressourcenschonenden Schweinehaltung.

Oldenburg/Wehnen – Aufregung bei den Ferkeln in der Versuchsstation für Schweinehaltung in Wehnen (Bad Zwischenahn/ Kreis Ammerland): Dem einen ist so eine Fotokamera noch etwas suspekt, der andere nähert sich dagegen mit einem Mix aus Neugier, Vorsicht und schnupperndem Rüssel dem kleinen schwarzen Kasten. Nebenher muss außerdem noch der ein oder andere Rangkampf mit den neuen Mitbewohnern ausgefochten werden.

An diesem Tag hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) zum ersten Mal 120 vier Wochen alte Absetzferkel im vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Verbundprojekt DigiSchwein eingestallt. Rund 5,5 Wochen werden die Tiere in der neuen Ferkelaufzucht verbringen, ehe sie mit 25 kg in eines der beiden benachbarten DigiSchwein-Mastabteile umziehen. Dort ist mittlerweile der zweite Mastdurchgang gestartet: Die etwa 2,5 Monate alten Tiere bleiben für weitere drei Monate.

Besseres Wohlbefinden der Tiere

Die passgenaue Farmmanagement-Software DigiSchwein soll schweinehaltende Betriebe künftig dabei unterstützen, Veränderungen im Bestand deutlich früher zu erkennen und damit das Wohlbefinden von Sauen, Ferkeln und Mastschweinen nachhaltig zu verbessern. Das Frühwarnsystem soll Tierhaltende zum Beispiel in die Lage versetzen, schneller auf Krankheiten, auf aggressives Verhalten sowie auf bevorstehende Geburten zu reagieren. Die digitale Anwendung soll außerdem die Betriebsmitteleffizienz steigern und die Umwelt durch Nährstoffreduktion schonen helfen.

Welche Sensoren dazu im Betrieb einzubauen sind, welche Daten gesammelt werden und wie diese ausgewertet und in der Software eingesetzt werden müssen, will die LWK in ihrer Versuchsstation für Schweinehaltung in Wehnen zusammen mit zahlreichen Projektpartnerinnen und -partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft klären.

Detaillierte Überwachung des Stallklimas

„Übergeordnet geht es uns um die Weiterentwicklung der tiergerechten und ressourcenschonenden Schweinehaltung mit Hilfe digitaler Ansätze“, sagt Dr. Marc-Alexander Lieboldt, Koordinator des Experimentierfelds DigiSchwein, „ein großer Teil des Projektes umfasst hierbei die Verhaltens- und Gesundheitsüberwachung der Tiere mittels Kamera- und Mikrofontechnik.“

„Über jeder Bucht hängt mittig eine Sensoreinheit, die detailliert das Stallklima überwacht. So haben wir neben der Temperatur und Luftfeuchtigkeit auch stets die Lichtintensität sowie die Schadgase CO2 und Ammoniak im Blick“, erklärt Projektmitarbeiterin Lena Münzebrock. In jeder Bucht gibt es außerdem vor den Tränken zwei Messstationen: Diese können ein Ferkel über dessen Ohrmarke individuell erkennen und gleichzeitig das Körpergewicht des Tieres mittels 3D-Kameras bestimmen. Anhand von Durchflusssensoren in den Tränkeleitungen weiß das Projektteam, welches Ferkel wieviel Wasser verbraucht hat.

All diese Informationen kommen gemeinsam mit Daten zu den Nährstoffgehalten der Futtermittel, der Gülle und der Abluft nicht nur den Schweinen, sondern auch der Umwelt zugute. „Die Digitalisierung kann durch automatisierte Erfassung und Dokumentation helfen, die innerbetrieblichen Nährstoffströme in der Schweinehaltung transparenter und effizienter zu gestalten“, erläutert Gerold Tammen, Projektmitarbeiter im LWK-Fachbereich Energie, Bauen, Technik.

Zur zusätzlichen Beschäftigung der Langschwanz-Ferkel fallen viermal pro Tag in jeder Bucht Luzernepellets aus einem Rohr auf eine Kunststoffmatte. „Heute, am allerersten Tag in der neuen Umgebung, erschrecken sich die Ferkel darüber noch etwas – aber sie gewöhnen sich schnell daran und beginnen interessiert, in dem Material zu wühlen“, weiß Lena Münzebrock.

Die Förderung dieses Vorhaben erfolgt aus Mitteln des BMEL aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Zum Projektverbund zählen neben der LWK die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, OFFIS e.V., das Johann Heinrich von Thünen-Institut, die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und die Georg-August-Universität Göttingen.
 

Im Anhang sind diese tollen Bilder zu sehen:

  • Ferkelaufzucht: Erstmals hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in ihrer Versuchsstation für Schweinehaltung in Wehnen (Bad Zwischenahn/ Kreis Ammerland) Ferkel in die neue DigiSchwein-Ferkelaufzucht eingestallt.
    (Bild: Ziegeler/LWK Niedersachsen)
  • Interaktion: Dem DigiSchwein-Projektteam – das Bild zeigt Projektmitarbeiterin Lena Münzebrock in der neuen Ferkelaufzucht – geht es um eine tiergerechte und ressourcenschonende Schweinehaltung.
    (Bild: Ziegeler/LWK Niedersachsen)
  • Rampensau: Beim Fototermin interessiert sich dieses Ferkel mehr für die Handykamera als für die just als Beschäftigungsmaterial und Futter in die Bucht gefallenen Luzernepellets.
    (Bild: Ziegeler/LWK Niedersachsen)
  • Buddies: Rund 5,5 Wochen werden die Tiere in der neuen Ferkelaufzucht verbringen, ehe sie mit 25 kg in eines der beiden benachbarten DigiSchwein-Mastabteile umziehen. (Bild: Ziegeler/LWK Niedersachsen)
Rampensau Interaktion Ferkelaufzucht Buddies
11.02.2021

Mit diesem Video werden die Ziele des Projektes Digischwein anschaulich verdeutlicht und es wird ein Ausblick auf die tatsächliche Zukunft der Schweinehaltung gegeben.

 

07.01.2021

Erste Tagung des Expertenbeirats im Experimentierfeld „DigiSchwein“
Erste Tagung des Expertenbeirats im Experimentierfeld „DigiSchwein“Gerold Tammen
Oldenburg – Erstmals getagt hat kürzlich der Expertenbeirat im Experimentierfeld „DigiSchwein“. Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderte Verbundprojekt arbeitet an der Entwicklung eines sensorenbasierten Frühwarn- und Entscheidungshilfesystems für praxisrelevante Problemfelder in der Schweinehaltung. Die Forschungsarbeiten zu diesem System finden auf der Versuchsstation für Schweinehaltung des Unternehmensbereichs (UB) Tier der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachen in Wehnen (Bad Zwischenahn/ Kreis Ammerland) statt. Neben dieser Entwicklungsarbeit verfolgt das Experimentierfeld ein nachhaltiges Wissenstransferkonzept, um die im Projekt gewonnenen Ergebnisse und Erfahrungen kontinuierlich an interessierte Praktiker*innen, vor- und nachgelagerte Branchenbereiche sowie die Verbraucherschaft weiterzugeben.

Fortan wird der Expertenbeirat „DigiSchwein“ unter der Leitung von Dr. Marc-Alexander Lieboldt, Koordinator des Experimentierfelds „DigiSchwein“ am UB Tier der LWK Niedersachsen, zweimal pro Jahr tagen und das Projekt beim Erreichen seiner Ziele unterstützen. Etwa 30 Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft, Behörden, Politik und Interessensverbänden werden fortlaufend den Projektfortschritt gemeinschaftlich bewerten, das Experimentierfeld durch ihre Expertise fachlich beraten und mit anderen Projekten und Einrichtungen entlang der gesamten landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette vernetzen.

Bei der konstituierenden Sitzung des Beirates, die aufgrund der COVID-19-Pandemie als Videokonferenz stattfand, bedankte sich Kammerdirektor Hans-Joachim Harms bei den Fachleuten und Projektpartner*innen für die zukünftige Unterstützung des Experimentierfeldes. Nachdem organisatorische Fragen zum Aufbau und Aufgaben des Expertenbeirates geklärt waren, stellten die Projektpartner*innen das Experimentierfeld und dessen Arbeitspakete näher vor. Während der UB Tier der LWK in den Arbeitsbereichen Projektkoordination, Expertenbeirat und Wissenstransfer federführend ist – neben Lieboldt sind das Dr. Ludwig Diekmann, Leiter des UB Tierzucht, Tierhaltung, Versuchswesen Tier und Tiergesundheitsdienste, und Stefan Sagkob, Leiter des Sachgebiets Projekt- und Versuchswesen Tier –, bearbeitet Gerold Tammen vom Fachbereich Energie, Bauen, Technik der LWK unter Leitung von Dr. Harm Drücker den Arbeitsbereich Nährstoffströme. Die weiteren Arbeitsbereiche und ihre wissenschaftlichen Leiter*innen sind

  • Datenmanagement, Digitalisierung und Auswertung (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Wirtschaftsinformatik/VLBA, Prof. Dr. Jorge Marx Gomez),
  • Datenmodellierung und Darstellung (OFFIS e.V., Fachbereich Energie, Dr. Jan Reinkensmeier),
  • Plausibilitätsanalyse vorhandener Technik/Sensorik (Johann Heinrich von Thünen-Institut, Institut für Agrartechnologie, Philipp Hölscher),
  • Krankheitsfrüherkennung und Entscheidungshilfen (Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie, Prof. Dr. Nicole Kemper),
  • Haltung von Schweinen mit intaktem Schwanz (Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie, Prof. Dr. Nicole Kemper, sowie Georg-August-Universität Göttingen, Systeme der Nutztierhaltung, Prof. Dr. Imke Traulsen) und
  • Geburtsbeginn und -überwachung (Georg-August-Universität Göttingen, Systeme der Nutztierhaltung, Prof. Dr. Imke Traulsen).

Nach der Projektvorstellung tauschten sich die Expert*innen in einer Diskussionsrunde über fachliche Themen aus und schlugen Ideen zur Vernetzung mit anderen Digitalisierungsprojekten und ‑veranstaltungen vor. Die Fachleute gaben den anwesenden Projektpartner*innen ein sehr positives Feedback zum Experimentierfeld und freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit im projektbegleitenden Beirat.


Ausführliche Bildunterschrift: Erste Tagung des Expertenbeirats im Experimentierfeld „DigiSchwein“: Stefan Sagkob (von links), Leiter des Sachgebiets Projekt- und Versuchswesen Tier, Dr. Marc-Alexander Lieboldt, „DigiSchwein“-Koordinator, Dr. Ludwig Diekmann, Leiter des UB Tierzucht, Tierhaltung, Versuchswesen Tier und Tiergesundheitsdienste, Kammerdirektor Hans-Joachim Harms, Dr. Harm Drücker, Leiter des Fachbereichs Energie, Bauen, Technik, sowie Kai Gevers, landwirtschaftlicher Referendar bei der LWK.

09.11.2020

Drittmittelprojekte als Innovationsmotor – Stationen widmen sich den Fragen der Praxis

Ferkel mit Ringelschwanz
Ferkel in der VST WehnenCarmen Horstrup
„Wie soll die Schweinehaltung der Zukunft eigentlich aussehen?“ Diese Frage stellen sich immer mehr Schweinehalter/innen in Niedersachsen angesichts der wachsenden Ansprüche, die Politik, Handel und Verbraucherschaft an sie stellen. Neben einer wirtschaftlichen und qualitativ hochwertigen Fleischerzeugung wird zunehmend eine nachhaltigere, umweltverträglichere und tiergerechtere Schweinehaltung gefordert. Wie und in welcher Form all diese Anliegen in Zukunft miteinander in Einklang zu bringen sind, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vollumfänglich abschätzen. Umso nachvollziehbarer ist die immense Verunsicherung der niedersächsischen Schweinehalter/innen, wenn diese über die Zukunft ihrer Betriebe sprechen. Es besteht ein dringender Bedarf an praxisnahen Lösungen auf Grundlage neutraler Zahlen, Daten und Fakten.

Um Niedersachsens Landwirtinnen und Landwirte bei den kommenden Herausforderungen mit der gewohnten fachlichen Expertise beraten zu können, investiert die Landwirtschaftskammer bereits heute zielgerichtet in die Zukunft.

Der „Transparente Maststall“ in der Leistungsprüfungsanstalt Quakenbrück-Vehr ist ein exaktes, standardisiertes Prüfsystem für Nährstoffströme, Input-Output-Faktoren, biologische Leistungen, Fütterungseffizienz, Flüssigmistanfall/-konzentration, Emissionen und Immissionen (Web Code: 01026676 und 01037668).

Auf der Versuchsstation für Schweinehaltung in Bad Zwischenahn-Wehnen werden praxisorientierte Lösungsansätze zu hochaktuellen Problemfeldern der konventionellen Schweinehaltung untersucht. Seit 2016 bilden insbesondere Drittmittel finanzierte Verbundprojekte den Innovationsmotor der VST Wehnen.  Im Projekt „InnoPig –Vergleich von verschiedenen Abferkelsystemen“ wurden über 2.000 Tiere ausgewertet. Die Ergebnisse wurden der Praxis, aber auch den Landes- und Bundespolitikern vor Ort dargestellt. Eine neutrale Fakten- und Entscheidungsbasis für sowohl schweinehaltende Betriebe als auch für gesetzliche Vorgaben konnten geliefert werden (z.B. TierSchNutztV- Teilfixierung der Sau zum Ferkelschutz).

Mit internen wie auch externen Kooperationspartnern, vor allem aus Wissenschaft und Wirtschaft, untersucht die Landwirtschaftskammer unter anderem folgende Themen (Projekte in Klammern):

  • Haltungssysteme für Schweine mit unkupierten Schwänzen (KoVeSch, Web Code: 01035980),
  • Verknüpfung digitaler Sensoren zu Frühwarnsystem für schweinehaltende Betriebe zur Optimierung der Tiergesundheit, Nährstoffströme und Betriebseffizienz (DigiSchwein, Web Code: 01036476) und
  • Möglichkeiten zur Minderung von Emissionen aus der Schweinehaltung (EmiMin, Web Code: 01036130).
  • Erprobung einer Aufbereitungstechnik zur Verwertung von Rinder- und Schweinegülle
     (Machbarkeit, „Nährstoffaufkonzentration“, Wertigkeit, Düngungsversuche, …).

Um zuverlässige Ergebnisse für die spätere Betriebsberatung und den Wissenstransfer in die landwirtschaftliche Praxis zu erhalten, sind zwischen den unterschiedlichen Projekten häufig größere bauliche Anpassungen am Stallgebäude bzw. den darin verbauten Haltungssystemen durchgeführt worden.

Die nächste Herausforderung ist die neue Konzeptionierung des Deck- und Wartebereichs für Sauen. Der Schwerpunkt wird auf einem exakten Messsystem für Tierwohl, nachhaltige-biologische Leistungen, den Anfall an Nährstoffen sowie zur Reduzierung von Emissionen und Immissionen liegen.

Neben eigenen Mitteln für das Versuchswesen Tier stammt der Großteil der hierfür benötigten Gelder aus den zuvor genannten Drittmittelprojekten. Dies verdeutlicht die enorme Innovationswirkung und Aktualität Drittmittel geförderter Projekte an der VST Wehnen, welche auf diese Weise einen entscheidenden Beitrag zur Klärung praxisrelevanter Haltungsfragen leistet.

Dr. M.-A. Lieboldt, C. Horstrup, G. Tammen, S. Sagkob

04.11.2020

Ferkel mit Ringelschwanz
Ferkel in der VST WehnenCarmen Horstrup
„Wie soll die Schweinehaltung der Zukunft eigentlich aussehen?“ Diese Frage stellen sich immer mehr Schweinehalter/innen in Niedersachsen angesichts der wachsenden Ansprüche, die Politik, Handel und Verbraucherschaft an sie stellen. Neben einer wirtschaftlichen und qualitativ hochwertigen Fleischerzeugung wird zunehmend eine nachhaltigere, umweltverträglichere und tiergerechtere Schweinehaltung gefordert. Wie und in welcher Form all diese Anliegen in Zukunft miteinander in Einklang zu bringen sind, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vollumfänglich abschätzen. Umso nachvollziehbarer ist die immense Verunsicherung der niedersächsischen Schweinehalter/innen, wenn diese über die Zukunft ihrer Betriebe sprechen. Es besteht ein dringender Bedarf an praxisnahen Lösungen auf Grundlage neutraler Zahlen, Daten und Fakten.

Um Niedersachsens Landwirtinnen und Landwirte bei den kommenden Herausforderungen mit der gewohnten fachlichen Expertise beraten zu können, investiert die Landwirtschaftskammer bereits heute zielgerichtet in die Zukunft.

Der „Transparente Maststall“ in der Leistungsprüfungsanstalt Quakenbrück-Vehr ist ein exaktes, standardisiertes Prüfsystem für Nährstoffströme, Input-Output-Faktoren, biologische Leistungen, Fütterungseffizienz, Flüssigmistanfall/-konzentration, Emissionen und Immissionen (Web Code: 01026676 und 01037668).

Auf der Versuchsstation für Schweinehaltung in Bad Zwischenahn-Wehnen werden praxisorientierte Lösungsansätze zu hochaktuellen Problemfeldern der konventionellen Schweinehaltung untersucht. Seit 2016 bilden insbesondere Drittmittel finanzierte Verbundprojekte den Innovationsmotor der VST Wehnen.  Im Projekt „InnoPig –Vergleich von verschiedenen Abferkelsystemen“ wurden über 2.000 Tiere ausgewertet. Die Ergebnisse wurden der Praxis, aber auch den Landes- und Bundespolitikern vor Ort dargestellt. Eine neutrale Fakten- und Entscheidungsbasis für sowohl schweinehaltende Betriebe als auch für gesetzliche Vorgaben konnten geliefert werden (z.B. TierSchNutztV- Teilfixierung der Sau zum Ferkelschutz).

Mit internen wie auch externen Kooperationspartnern, vor allem aus Wissenschaft und Wirtschaft, untersucht die Landwirtschaftskammer unter anderem folgende Themen (Projekte in Klammern):

  • Haltungssysteme für Schweine mit unkupierten Schwänzen (KoVeSch, Web Code: 01035980),
  • Verknüpfung digitaler Sensoren zu Frühwarnsystem für schweinehaltende Betriebe zur Optimierung der Tiergesundheit, Nährstoffströme und Betriebseffizienz (DigiSchwein, Web Code: 01036476) und
  • Möglichkeiten zur Minderung von Emissionen aus der Schweinehaltung (EmiMin, Web Code: 01036130).
  • Erprobung einer Aufbereitungstechnik zur Verwertung von Rinder- und Schweinegülle
     (Machbarkeit, „Nährstoffaufkonzentration“, Wertigkeit, Düngungsversuche, …).

Um zuverlässige Ergebnisse für die spätere Betriebsberatung und den Wissenstransfer in die landwirtschaftliche Praxis zu erhalten, sind zwischen den unterschiedlichen Projekten häufig größere bauliche Anpassungen am Stallgebäude bzw. den darin verbauten Haltungssystemen durchgeführt worden.

Die nächste Herausforderung ist die neue Konzeptionierung des Deck- und Wartebereichs für Sauen. Der Schwerpunkt wird auf einem exakten Messsystem für Tierwohl, nachhaltige-biologische Leistungen, den Anfall an Nährstoffen sowie zur Reduzierung von Emissionen und Immissionen liegen.

Neben eigenen Mitteln für das Versuchswesen Tier stammt der Großteil der hierfür benötigten Gelder aus den zuvor genannten Drittmittelprojekten. Dies verdeutlicht die enorme Innovationswirkung und Aktualität Drittmittel geförderter Projekte an der VST Wehnen, welche auf diese Weise einen entscheidenden Beitrag zur Klärung praxisrelevanter Haltungsfragen leistet.

Dr. M.-A. Lieboldt, C. Horstrup, G. Tammen, S. Sagkob

19.06.2020

Start frei für „DigiSchwein“: Landwirtschaftskammer Niedersachsen koordiniert Projekt zur tiergerechten Schweinehaltung – Online-Präsentation am 19. Juni beim Digitaltag
 

Projektdarstellung DigiSchwein
So soll die Software „DigiSchwein“ funktionieren: Zahlreiche Sensoren im Stall liefern Daten für ein Frühwarnsystem, das den Schweinehalter via Smartphone rund um die Uhr alarmiert, sollte die Gesundheit seiner Tiere in Gefahr geraten.Paula Föhr
Oldenburg – Verantwortungsvolle Schweinehalter schauen mehrmals täglich nach, wie es ihren Tieren geht. Die passgenaue Farmmanagement-Software „DigiSchwein“ soll sie künftig dabei unterstützen, Veränderungen im Bestand deutlich früher zu erkennen und damit das Wohlbefinden von Sauen, Ferkeln und Mastschweinen nachhaltig zu verbessern.

Das Frühwarnsystem „DigiSchwein“ soll Tierhalter zum Beispiel in die Lage versetzen, schneller auf Krankheiten, auf aggressives Verhalten sowie auf bevorstehende Geburten zu reagieren. Die digitale Anwendung soll außerdem die Betriebsmitteleffizienz steigern und die Umwelt durch Nährstoffreduktion schonen helfen.

Welche Sensoren dazu im Betrieb einzubauen sind, welche Daten gesammelt werden und wie diese ausgewertet und in der Software eingesetzt werden müssen, will die Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen in ihrer Versuchsstation für Schweinehaltung in Wehnen (Bad Zwischenahn/ Kreis Ammerland) zusammen mit zahlreichen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft in den kommenden drei Jahren klären.

„Im Experimentierfeld ,DigiSchwein‘ verfolgen wir zusammen mit unseren Verbundpartnern das strategische Ziel, die Chancen der Digitalisierung und des Wissenstranfers für die breite landwirtschaftliche Praxis weiterzuentwickeln und praxistauglich zu machen“, sagt Dr. Ludwig Diekmann, als Leiter des LWK-Fachbereichs Tierzucht, Tierhaltung, Versuchswesen Tier, Tiergesundheitsdienste einer der „DigiSchwein“-Projektkoordinatoren. „Dabei setzen wir den Fokus auf die tiergerechte und ressourcenschonende Schweinehaltung – für ökologisch wie für konventionell geführte Betriebe.“

Zu den Partnern der LWK zählen bei „DigiSchwein“ die Carl von Ossietzky Universität zusammen mit dem auf Wissenstransfer spezialisierten Uni-Institut OFFIS (Oldenburg), das Johann Heinrich von Thünen-Institut (Braunschweig), die Tierärztliche Hochschule Hannover sowie die Georg-August-Universität in Göttingen.

Zu den digitalen Neuerungen, die für das Projekt infrage kommen, zähle zum Beispiel neuartige Kameratechnik mit künstlicher Intelligenz, erläutert Projektkoordinator Stefan Sagkob, bei der LWK Leiter des Sachgebiets Versuchs- und Projektwesen Tier, Agrarsystemtechnik. „Mit Hilfe dieser Kameras wird ein ,Standard-Verhalten‘ der Schweine festgestellt und gespeichert, das mit dem jeweils aktuellen Geschehen verglichen wird.“ Steige die Aktivität über das normale Maß, könne dies ein Hinweis auf beginnendes Schwanzbeißen sein – in diesem Fall erhalte die Betriebsleitung eine entsprechende Alarmmeldung aufs Smartphone und könne vor Ort eingreifen. Ein Ziel von „DigiSchwein“ sei es, die Haltung so zu verbessern, dass Schweine problemlos unkupiert gehalten werden könnten.

Schweine in der LWK-Versuchsstation Wehnen
Verantwortungsvolle Schweinehalter schauen mehrmals täglich nach, wie es ihren Tieren geht. Die Software „DigiSchwein“ soll sie künftig dabei unterstützen, Veränderungen im Bestand früher zu erkennen und damit das Wohlbefinden der Schweine zu verbessern.Wolfgang Ehrecke
„Bewegen sich die Tiere weniger als üblich, kann das auf Krankheiten hindeuten“, erläutert Prof. Dr. Nicole Kemper, Leiterin des am Projekt beteiligten Instituts für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie an der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Weitere Sensoren etwa zur Erfassung des Gewichts, der Körpertemperatur und des Wasserverbrauchs gäben weiteren Aufschluss über Gesundheit und Wohlbefinden der Tiere. 

„Wir wissen, dass viele Unternehmen in diesem Bereich an Entwicklungen dran sind“, berichtet Sagkob. „Deshalb freuen wir uns darauf, möglichst viele Innovationen mit in das Projekt einzubinden und zu testen.“

Nicht nur im Maststall, sondern auch im Sauenstall gibt es wichtige Gründe für eine umfassende digitale Tierbeobachtung: „Für die Zukunft wird über ein Haltungssystem im Abferkelbereich diskutiert, in dem die Sau nicht mehr in einem Ferkelschutzkorb fixiert ist“, sagt Dr. Heiko Janssen, LWK- Fachreferent Schweinezucht, Schweinehaltung. „Um das Risiko, dass Ferkel durch Sauen erdrückt werden, möglichst gering zu halten, müssen wir noch mehr über das Verhalten der Sauen vor, während und nach dem Abferkeln wissen.“

„DigiSchwein“ soll nicht nur den Tieren zugutekommen, sondern auch der Umwelt: So werden in Wehnen künftig auch Daten etwa zu den Nährstoffgehalten der Futtermittel, zum Wasserverbrauch, zur Zahl der ein- und ausgestallten Tiere mit Gewichtsmassen, Daten zu Nährstoffkonzentrationen in der Stall- und Abluft sowie zu Nährstoffgehalten der Gülle gesammelt und ausgewertet. „Durch eine umfassende Digitalisierung und Transparenz der Nährstoffströme in der Schweinehaltung soll deren Präzision erhöht und der erforderliche Dokumentationsaufwand verringert und möglichst automatisiert werden“, fasst Dr. Harm Drücker, Leiter des LWK-Fachbereichs Energien, Bauen, Technik, diesen Projektbereich zusammen.

„Die Menge klimarelevanter Gase wie Ammoniak im Stall hängt stark von der Fütterung ab“, ergänzt Kammer-Vizepräsident Hermann Hermeling. „Wenn die Zusammensetzung des Futters nicht stimmt oder die Schweine krank sind und eine gestörte Verdauung haben, gelangen mehr Nährstoffe als üblich in die Gülle.“ Auch solche Probleme solle die Software „DigiSchwein“ künftig schneller erkennbar und lösbar machen.

06.03.2020

Ziel:

Mithilfe des Frühwarnsystems „DigiSchwein“ soll das Tierwohl gefördert, die Betriebsmitteleffizienz gesteigert und die Umwelt durch Nährstoffreduktion geschont werden. Durch den Einsatz moderner Technologien wird eine nachhaltige Landwirtschaft weiter ausgebaut.

  • Das Experimentierfeld „DigiSchwein“ verfolgt das strategische Ziel, Chancen der Digitalisierung, des Wissenstranfers und der Transformation für die breite landwirtschaftliche Praxis mit Fokus auf die tiergerechte und ressourcenschonende Schweinehaltung (ökologisch/konventionell) weiterzuentwickeln und praxistauglich zu machen.
  • Ein speziell entwickeltes Datenmodell – die Farmmanagement-Software „DigiSchwein“ – soll schweinehaltende Landwirte in ihrer täglichen Arbeit mit den Tieren unterstützen. Dies soll in Form eines Frühwarnsystems, durch kontinuierlich erfasste und zielgerichtet ausgewertete Sensordaten, geschehen. Im Fokus der Auswertung stehen aktuelle und praxisrelevante Problemstellungen der modernen Schweinehaltung: Plausibilitätsanalysen vorhandener Sensortechnik; Entscheidungshilfen zur Krankheitsfrüherkennung, Haltung von unkupierten Tieren / Reduzierung von Schwanzbeißen; Monitoringsystem für das Geburtsmanagement; Nährstoffströme – Digitale Transparenz im Schweinestall.
  • Die Zusammenarbeit der Verbundpartner aus Wissenschaft und Wirtschaft, unter stetigem Wissensaustausch, fokussiert die Weiterentwicklung und Verbreitung der Digitalisierung in die breite landwirtschaftliche Praxis.

Teilprojekte/ Arbeitspaketen (AP):

Aufteilung Teilprojekte Digi-Schwein in Arbeitspakete
Aufteilung Teilprojekte Digi-Schwein in ArbeitspaketeStefan Sagkob

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

LWK FB 3.5 Arbeitspakete konkret:

AP1 Projektkoordination / Organisation:

  • Bereitstellung Versuchsstation für Schweinehaltung in Wehnen, Sauenstall, Ferkelaufzucht, Mast
  • Erstellung der Grund-Infrastruktur für Digitalisierung Schwein am Standort (EDV-/Datentransfer; bauliche Anpassungen)
  • Koordination der Arbeitspakete (A1-A7),
  • Absprachen-Vermittlung zwischen EDV Anforderung OFFIS/CvO Universität und Fachwissen Tierhaltung / Tiergesundheit
  • Ansprechperson vor Ort für Versuchsdesign, Begutachtung Tierverhalten/Tiergesundheitsparameter/Status Quo im Stall. Datenerhebung-/Sicherung
  • Begleitung der Arbeitspakete vor Ort durch nn-Tierarzt/in /M.Sc. Agrar, mit wissenschftl. Hintergrund und Unterstützung des Schweinegesundheitsdienstes
  • Durchführung von Vergabeverfahren, Begleitung, Dokumentation
  • Erster Ansprechpartner für interessierte Landwirte, Verbraucher, Politik und Wirtschaft 

AP8 Evaluierung Expertenbeiräte / Selbstevaluation:

  • Die Leistungen des Experimentierfeldes wird durch einen berufenen Expertenbeirat evaluiert. Die Experten setzten sich aus bundesweiten Fachleuten der Wirtschaft, Landwirtschaft, Landtechnik, IT/EDV-Branche und Firmen entlang der Wertschöpfungskette sowie Vertretern des ML, der BLE und des BMEL zusammen
  • Organisation der Treffen, Auswertung der Maßnahmen, Controlling/Selbstevaluation
  • Erstellung von Zwischenberichten/Verwendungsnachweisen für Drittmittelgeber/ Dafa Bundesebene, 30.04.-Stichtag im Folgejahr

AP 9 Wissenstransfer Praxis-Digitale Medien

  • Organisation von Wissenstransfer-Veranstaltungen
  • Wissenstransfer in der Grundausbildung, Einbindung LBZ Echem, in die Sachkundelehrgänge, Weiterbildung und Qualifizierungslehrgänge
  • Einbindung von erweiterten Kooperationspartnern entlang der Wertschöpfungskette, wie ISN, AEF, Verbund Transformationswissenschaft agrar Niedersachsen,  IQ-Agrar, Offis, Stallbaufirmen, Informatik, …

LWK FB 3.2 Arbeitspakete konkret:

  • Digitale Erfassung aller relevanten Nähstoffflüsse in der Mastschweinehaltung (Futtermengen, Nährstoffgehalte der Futtermittel, Wasserverbrauch, eingestallte Tiere mit Gewichtsmassen, Nährstoffkonzentrationen in der Stall- und Abluft, Luftraten, Tierverluste, ausgestallte Tiere mit Gewichtsmassen, Nährstoffgehalte der Gülle)
  • Ausstattung einer Produktionseinheit in der Mastschweinehaltung der Versuchsstation für Schweinhaltung in Wehnen mit Sensortechniken zur Erfassung aller relevanten Daten
  • Plausibilitätsprüfungen der Messwerte anhand zertifizierter Analysemethoden
  • Zusammenführung und Verarbeitung der Daten mit anderen Projektgruppen
  • Entwicklung eines Online-Nährstofftools zur Dokumentation der Nährstoffflüsse, bzw. der Stoffstrombilanzen
  • Transfer in die Praxis, Umfangreiche Veröffentlichungen in landwirtschaftliche Fachmedien und über die Kanäle der LWK
     

Projektmitglieder:

Das Verbundvorhaben wird von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, UB Tier, koordiniert und evaluiert. Weitere Projektpartner sind LWK Nds. FB 3.2 Energie, Bauen, Technik (Dr. Drücker); Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Fakultät II - Department für Informatik (Prof. Dr. J. Marx Gómez); OFFIS e. V. (Dr. Reinkensmeier), Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Institut für Agrartechnologie (P. Hölscher), Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie (Prof. Dr. N. Kemper), Georg-August-Universität Göttingen, Department für Nutztierwissenschaften (Prof. Dr. Traulsen).

Überreichung des Förderbescheids durch das BMEL
Überreichung des Förderbescheids durch das BMELBMEL / BLE


Projektablauf:

  • Die Projektlaufzeit beträgt 36 Monate.
  • Der Bewilligungszeitraum ist vom 10.02.2020 bis 09.02.2023. 
  • Förderkennzeichnung 28DE109A18
  • Das Projektvorhaben bietet Möglichkeiten der erweiterten Datenauswertung in Form von Bachelor- und Master-Abschlussarbeiten. Fragen zum Projekt können sie an untenstehenden Kontakt richten.

Logo Förderung BMEL BLE PTBLE
Logo Förderung BMEL BLE PTBLEBundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

 

 

 

 

 

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Stiftung Tierärztliche Hochschule HannoverStiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
 
Logo Thünen-Institut
Logo Thünen-InstitutThünen-Institut
 
Logo Karl von Ossietzky Universität Oldenburg
Logo Karl von Ossietzky Universität OldenburgUniversität Oldenburg
 
Logo OFFIS e.V. - Institut für Informatik
Logo OFFIS e.V. - Institut für InformatikOFFIS
 
Logo VLBA
Logo VLBAUniversität Oldenburg
 
Universität Göttingen
Universität GöttingenUniversität Göttingen
  
Logo LWK Niedersachsen
Logo LWK NiedersachsenLWK Niedersachsen

 

Weitere Informationen über das Projekt: Digitale Experimentierfelder

 

Ansprechpartner:

Dr. Marc-Alexander Lieboldt

Projektkoordination „DigiSchwein“

Fachtierarzt für Tierernährung und Diätetik

Telefon: 0441-34010-125

Telefax: 0441-34010-194

Email: marc-alexander.lieboldt@lwk-niedersachsen.de