Nachdem nun einige Jahre keine Unternehmertage in Duderstadt (LK Göttingen) stattfinden konnten, war es Anfang Februar soweit: rund 50 landwirtschaftliche Unternehmer/innen trafen sich, um sich über zukunftsweisende Themen zu informieren und sich intensiv auszutauschen.
Ein Hauptthema zu Beginn der von der LWK Bezirksstelle Northeim organisierten Veranstaltung war die Pflanzenschutzmittelreduktionsstrategie im Rahmen des Niedersächsischen Weges. Eingehend thematisiert wurden die Indikatoren, anhand dessen das Risiko des reduzierten des Einsatzes sinnvollerweise dargestellt werden kann. Dr. Marcel Dehler vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft in Braunschweig stellte eindrucksvoll dar, wie sich je nach gewählten Reduktionsziel (minus 25 oder 50 %) die Direkt- und Arbeitserledigungskostenfreie Leistung reduzieren wird und gleichfalls die produzierten Getreideeinheiten sinken würden. Da folgerichtig das Interesse an einer Umsetzung gering wäre, ist die Politik gefordert Anpassungsmaßnahmen wie Förderungsinstrumente oder marktwirtschaftliche Instrumente beispielsweise einzuführen, so sein Fazit.
Robotertechnik und Künstliche Intelligenz waren ebenfalls Themen des ersten Tages. Maschinen die bereits im Bereich Sätechnik und des Spot-Spraying unterwegs sind, wurden mit ihren technischen Daten vorgestellt.
Während der Veranstaltung stellten sich zwei junge Unternehmer vor, die innovative Wege in der Betriebsführung gehen. Johannes Bercht erläuterte, wie er das Thema Öffentlichkeitsarbeit angeht, welche neusten Technologien er im Kuhstall verwendet und welche Erfahrungen er mit Sonderkulturen wie Arnika gesammelt hat. Seinen ständig wachsenden Bio-Gemüse-Betrieb stellte Johannes Müller aus Etzenborn vor. Neben der Produktion von Kohl, Möhren und Kartoffeln baut der Betrieb Backweizen für einen regionalen Bäcker an und vermarktet Braugerste. Die neuste Investition stellt eine Aufbereitungshallte dar, in der z. B. Möhren verpackt werden. Darüber hinaus engagiert sich der Betrieb in vielen Forschungsprojekten.
Der zweite Tag stand zunächst im Zeichen der kleinsten Nutztiere: Dr. Jonas Finck von der Firma madebymade aus der Nähe von Leipzig und Florian Berendt (EntoSus) aus Bremen stellten beeindruckend dar, wie sie Insekten für die menschliche und tierische Ernährung züchten, wie Reststoffe hierbei genutzt werden können und sogar Dünger produziert wird. Abschließend gaben sie einen Ausblick, wie landwirtschaftliche Betriebe im Rahmen eines Beteiligungsmodells mit neuen Anlagen in die Zucht einsteigen können.












