Bezirksstelle Oldenburg-Nord

Thymian – Heilkraft, aromatisches Gewürz und Insektenmagnet

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Das sind ja drei Dinge auf einmal – das geht nur wirklich nicht, sagt eine bekannte Werbeaussage. Beim Thymian sind es streng genommen sogar vier. Denn neben der heilenden Wirkung, der Verwendung als aromatisches Küchengewürz und als Insektenmagnet in unseren Gärten, gehört er auch noch zu den Pflanzen, die mit den veränderten Klimabedingungen sehr gut zurechtkommt.

Auch wenn die meisten Kräuter im Winter ruhen, entfaltet Thymian gerade jetzt im Winter eine besondere Bedeutung. Die aromatische Pflanze ist nicht nur ein unverzichtbares Gewürz für leckere Fleisch- und Fischgerichte, mediterran angemachtes Gemüse, Kartoffeln und Suppen, sondern gehört auch zu den wichtigsten Heilkräutern gegen Erkältungskrankheiten. Gerade wenn Erkältungen im Umlauf sind und die trockene Heizungsluft und wechselnde Temperaturen unsere Schleimhäute belasten, ist Thymian eine wertvolle, natürliche Unterstützung.

Thymian als Insektenmagnet
Thymian als InsektenmagnetEtienne-F59 / pixabay.com


Thymian ist reich an verschiedenen ätherischen Ölen, Bitter- und Gerbstoffen. Dank seiner Inhaltsstoffe Thymol und Carvacrol wirkt Thymian:

  • bakterienhemmend und antiviral 
  • Schleim und festsitzenden Husten lösend
  • bronchienerweiternd und krampflösend 
  • desinfizierend auf die oberen Atemwege 

Thymian als Heilkraut verwenden
Anwendung bei Erkältung, Husten & Atemwegsbeschwerden
Damit wir die volle Heilwirkung des Thymians (Thymus vulgaris) nutzen können, ist es wichtig die ätherischen Öle auf schonende Weise zu lösen.  Die häufigste Methode ist ein klassischer Kräuteraufguss in Wasser aber auch in Öl lassen sich die Inhaltsstoffe lösen. 

Thymiantee hilft besonders gut bei Reizhusten und festsitzendem Schleim. 
So gelingt er optimal:

  • 1–2 TL getrockneten oder frischen Thymian mit heißem, nicht kochendem Wasser übergießen.
  • 5–10 Minuten zugedeckt ziehen lassen – das Abdecken ist wichtig, damit die flüchtigen Öle nicht entweichen.
  • Anschließend abseihen.

Thymianhonig wirkt weichmachend und antibakteriell – beruhigt die Atemwege. Er kann löffelweise genossen, zum Süßen des hustenstillenden Thymiantees oder als Brotaufstrich verwendet werden.
So gelingt er ganz einfach:

  • 5 TL getrockneten Thymian werden in ein Glas mit
  • 250 ml Honig gemischt und durchgerührt
  • Die Thymian-Honig-Mischung sollte mindestens zwei Wochen durchziehen. Dann kann der Honig abgeseiht werden oder die Thymianzweige bleiben im Honig

Inhalationen befreit die Nase und unterstützen die Bronchien.
Um die ätherischen Öle direkt über die Atemwege aufzunehmen:

  • 2–3 TL Thymian in eine Schüssel geben.
  • Mit heißem Wasser übergießen.
  • Den Kopf mit einem Handtuch abdecken und 5–10 Minuten inhalieren.

Thymianbad kann entspannen und die Atemwege zusätzlich öffnen.

  • Eine große Handvoll Thymian mit einem Liter heißem Wasser übergießen.
  • 15 Minuten ziehen lassen, abseihen und zum Badewasser geben.
  • Mit Ruhe in die dampfende Wanne steigen.

Thymian-Öl zum Einreiben bei Husten, Muskelverspannungen oder als aromatisches Küchenöl.

Kräuteröle
Kräuterölesilviarita / pixabay.com

Für einen sanften Ölauszug: 

  • Frische oder getrocknete Thymianzweige in ein Glas geben.
  • Mit hochwertigem Pflanzenöl (z. B. Oliven- oder Rapsöl) bedecken.
  • An einem dunklen, warmen Ort 2–3 Wochen ziehen lassen.
  • Abseihen und kühl lagern.

Thymian – ein vielseitiges aromatisches Duft- und Würzkraut 
Thymian gehört zu den ältesten und beliebtesten Küchenkräutern. Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, verbinden wir ihn mit warmen Landschaften, sonnenbeschienenen Wiesen und aromatischen mediterranen Gerichten. Sein intensiver, leicht herber Duft mit warmen, würzigen Noten verleiht zahlreichen Gerichten eine besondere Tiefe. Ob frisch oder getrocknet – das robuste Kraut behält sein Aroma hervorragend. 
Thymian kann grundsätzlich das ganze Jahr über geerntet werden. Allerdings wächst er im Winter kaum nach und ist deutlich weniger aromatisch. Gerade zum Trocknen, sollte das Kraut geerntet werden, wenn es kurz vor der Blüte - zwischen April bis Oktober - am aromatischten ist.

Thymian durch Trocken ganz einfach selbst haltbar machen.

  • Triebe vormittags schneiden, wenn sie abgetrocknet sind.
  • Bündeln und kopfüber an einen luftigen, schattigen Platz hängen.
    Ziegenkäsebaguette mit Thymianhonig
    Ziegenkäsebaguette mit ThymianhonigPierreDeBois / pixabay.com
  • Sind die Blätter knistertrocken, werden sie abgestreift und in dunklen Gläsern aufbewahrt.

Thymian macht deftige Speisen bekömmlicher, fördert die Verdauung und verfeinert vor allem Fleischgerichte, Gemüsepfannen, Tomatensaucen und herzhafte Eintöpfe. Besonders gut harmoniert er mit Lamm, Geflügel und Kartoffeln. Auch in Kombination mit anderen Kräutern wie Rosmarin, Oregano oder Salbei entfaltet Thymian ein harmonisches Geschmacksprofil. Dank seiner ätherischen Öle eignet er sich zudem ideal zum Aromatisieren von Marinaden und Ölen. 
In Öl eingelegt wird Thymian konserviert und gibt gleichzeitig es ein schönes selbstgemachtes Geschenk (Ölauszug).

Thymian im Garten
Im Garten ist Thymian eine wertvolle Nektarpflanze für zahlreiche Insekten und kommt auch mit den – durch den Klimawandel- trockenen Sommern sehr gut zurecht. Auch durch die langanhaltende Blütezeit, ist Thymian eine hervorragende Wahl für unsere Gärten und Balkone.
Die dicht stehenden, nektarreichen Blüten werden von Wild- und Honigbienen, Hummeln, Schwebfliegen sowie verschiedenen Schmetterlingsarten genutzt. Aufgrund seiner langen Blühdauer – meist von Mai bis August – stellt Thymian eine kontinuierliche Nahrungsquelle dar. Die Pflanze kommt mit trockenen, nährstoffarmen Standorten gut zurecht, wodurch sie auch in heißen Sommern verlässlich blüht und Nektar und Pollen bietet.
Die Herkunft des Thymians - der Mittelmeerraum – ist von heißen, trockenen Sommern geprägt. Viele seiner botanischen Merkmale machen ihn deshalb von Natur aus sehr trockenheitsresistent und prädestiniert für unsere Gärten.
Botanische Anpassungen des Thymians an Trockenheit und Hitze

  • Kleine, ledrige Blätter: Minimieren Verdunstung durch dicke Cuticula und geringe Oberfläche.
  • Ätherische Öle: Bilden einen schützenden Film, reduzieren Wasserverlust und schützen vor UV-Strahlung.
  • Tiefreichendes Wurzelsystem: Erschließt Wasser aus tieferen Bodenschichten und erhöht Trockenheitsresistenz.
  • Verholzte Triebe: Speichern Wasser und steigern die Stabilität bei Hitze und Wind.
  • Ressourcensparendes Wachstum: Geringer Wasserverbrauch und Wachstumsstopp bei starker Hitze.

Thymian überzeugt als echtes Multitalent, das zugleich würzt, heilt, Insekten fördert und selbst unter klimatischen Extrembedingungen zuverlässig gedeiht.

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Von der Idee zum blühenden Staudengarten - Planungsseminar