Die Direktvermarktung erlebt einen digitalen Wandel. Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe nutzen digitale Werkzeuge, um ihre Produkte effizienter zu vermarkten, neue Kundengruppen zu erreichen und ihre Abläufe zu optimieren. Doch was bedeutet Digitalisierung konkret für die Direktvermarktung – und wie können Betriebe davon profitieren?
Online-Präsenz zeigen
Ein professioneller Internetauftritt ist weit mehr als nur eine digitale Visitenkarte. Er schafft Sichtbarkeit, Vertrauen und erleichtert die Kundenbindung.
Eigene Website
Die eigene Website ist ein Muss. Informationen zu Produkten, Öffnungszeiten, Veranstaltungen und Kontaktmöglichkeiten sind der erste Schritt. Wer eine authentische, übersichtliche Website mit relevanten Inhalten pflegt und regelmäßig aktualisiert, hat gute Chancen lokal und thematisch passend gefunden zu werden.
Onlineshop-Funktionen
Sie ermöglichen den Kunden, Produkte rund um die Uhr zu finden und zu bestellen.
Digitale Markplätze
Sie bringen Produzenten und Verbraucher zusammen.
Social-Media-Kanäle
Über Instagram, TikTok, Facebook & Co. können authentische Einblicke in den Hofalltag gegeben und Nahbarkeit geschaffen werden. Sie helfen beim Aufbau einer eigenen Marke, der Kommunikation mit Kunden und beim Bewerben von Produkten.
Transparenz durch Storytelling
Kurzfilme zeigen Hofalltag
Eine zielgruppengerechte Plattform und eine entsprechende Ansprache erhöhen den Bekanntheitsgrad. Videos vom Hof, Live-Streams oder digitale Hofführungen zeigen die Realität statt Werbeversprechen und schaffen Vertrauen.
Marketing mittels QR-Code und Newsletter
QR-Codes auf Produkten können zu weitergehenden Informationen führen – etwa zur Herkunft, Herstellung oder zu Rezeptideen. Ein Newsletter-Marketing mit saisonalen Angeboten, Rezeptideen oder Veranstaltungen bedient die Stammkundschaft langfristig.
Verkaufsautomaten und digitale Bezahlsysteme
Moderne Automaten-Systeme ermöglichen den Verkauf auch außerhalb der Öffnungszeiten und mit weniger Personalaufwand. In Kombination mit kontaktlosen Bezahlsystemen wie EC-Karte, Giro/Apple Pay oder PayPal wird der Einkauf für Kunden komfortabler – und für Betriebe sicherer und effizienter. Einige Automaten sind an digitale Systeme angeschlossen, die Echtzeit-Informationen über verfügbare Produkte liefern. Moderne Kassensysteme kombinieren Bezahlfunktionen mit den Lagerbeständen, bieten Umsatzstatistiken und Schnittstellen zur Buchhaltung.
Digitale Tools für Organisation und Logistik
Tourenplanung für Lieferdienste
Softwarelösungen helfen Lieferungen zum Kunden zu planen, zu optimieren und letztendlich Zeit zu sparen.
Warenwirtschaftssysteme
Sie ermöglichen eine bessere Lagerverwaltung und Nachverfolgbarkeit.
Kundenmanagement (CRM)
Digitale Systeme helfen, Kundendaten zu verwalten, Kundenbeziehungen gezielt zu pflegen und individuelle Angebote unterbreiten zu können.
Digitale Büroorganisation
Digitale Buchhaltung spart Zeit und erleichtert die Zusammenarbeit mit Steuerberatern.
E- Rechnungen und Lieferscheine lassen sich automatisiert erstellen und per E-Mail versenden – ideal für Abo-Kisten oder Hofläden mit Stammkundschaft.
Digitale Zeiterfassung hilft bei der Personalplanung – besonders bei Saisonkräften.
Cloud-Speicherlösungen ermöglichen ortsunabhängigen Zugriff auf Dokumente, Pläne und Verträge.
Herausforderungen: Datenschutz, Technik und Zeit
Natürlich bringt die Digitalisierung auch Herausforderungen mit sich: wie sieht es aus mit dem Datenschutz? Wer hat das technische Know-how? Und auch die Investitionskosten in geeignete Technik sind wichtige Themen. Nur wenige Betriebsleitende fühlen sich ausreichend über digitale Möglichkeiten informiert. Die Annahme, dass die Digitalisierung immer auch eine Zeitersparnis mit sich bringt, darf nicht überschätzt werden. Bis sich der Umgang mit den neuen digitalen Abläufen oder Tools etabliert hat, muss erst Zeit investiert werden.
Doch die Vorteile überwiegen: die Digitalisierung bietet enorme Chancen für Direktvermarkter – von der Kundenbindung über neue Absatzwege bis hin zur Effizienzsteigerung. Wichtig ist, die für den Betrieb passenden Werkzeuge mit Augenmaß auszuwählen und Schritt für Schritt umzusetzen. Schon kleine digitale Maßnahmen können große Wirkung zeigen und einen deutlichen Beitrag zum Erfolg leisten.
Fazit
Die Digitalisierung ist heute in vollem Gange und bietet ein Werkzeug, das Direktvermarktern hilft, ihre Stärken besser auszuspielen: Nähe, Qualität und Vertrauen. Wer die passenden Bausteine klug einsetzt, kann seine Direktvermarktung zukunftssicher gestalten.
Haben Sie dazu Fragen? Melden Sie sich gerne bei unserem Team: Beratung für Direktvermarktung, Bauernhofurlaub, Hofgastronomie und Bauernhofpädagogik : Landwirtschaftskammer Niedersachsen
