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Forstbetriebskarte – viel Information in optischer Darstellung

Webcode: 01037296

Waldbesitzer*innen, die eine Forsteinrichtung (= Forstbetriebswerk oder meist in einfacherer Form ein Forstbetriebsgutachten) allein schon aus steuerlichen Gründen zur Ermittlung eines Hiebssatzes besitzen oder anfertigen lassen, haben im Rahmen dieser Einrichtung auch eine Forstbetriebskarte ihrer Waldflächen erhalten. Gleiches gilt auch für Genossenschaftsforsten, die zu einer Forsteinrichtung gesetzlich verpflichtet sind. Diese Karte zeigt Eigentümer*innen und Wirtschafter*innen wichtige Basisinformationen optisch aufbereitet an.

Ausschnitt einer Forstbetriebskarte
Der Forstbetriebskarte kann man Informationen über Eigentumsgrenzen, Waldwege, Baumarten und Bestandsalter entnehmen.Dieter Scholz
Das forstliche Einteilungsnetz mit den Abteilungen als grundlegende Planungseinheit, Unterabteilungen bei Bestandesunterschieden und sogar noch weitere Unterteilungen als Unterflächen werden auf der topographischen Kartengrundlage (meist immer noch die deutsche Grundkarte „DGK5“ im Maßstab 1:5000 oder der Nachfolger, die amtliche Karte „AK5“) eingetragen. In der Regel wird dann die Forstkarte im Maßstab 1:10.000 oder 1:5.000 ausgegeben. Das Abteilungsnetz ist von Ost nach West und von Süd nach Nord in arabischen Ziffern durchnummeriert, die Unterabteilungen in lateinischen Großbuchstaben und die Unterflächen in kleinen lateinischen Ziffern.

Auf dieser manchmal allerdings nur auf den ersten Blick verwirrenden und bunten Darstellung sind so viele Informationen über den Wald enthalten, dass auch jemand, der den Wald noch nie gesehen hat, auf einen Blick wesentliche Dinge erkennen kann. Auf jeder ausgegebenen Karte ist eine Legende dabei, die all diese „Geheimnisse“ entziffert.

Augenfällig ist die verschiedene Farbigkeit, wobei jede Baumart grundsätzlich und auch landeseinheitlich nach einer Grundfarbe definiert ist: Kiefer wird in Graustufen dargestellt, Fichte in Blautönen, Eiche in Gelbtönen, Douglasie in magentafarben, Lärche in Rottönen, Edellaubholz in dunkleren Grüntönen und die Baumarten mit niedriger Umtriebszeit, also Erle, Birke und Pappel in helleren Grüntönen.

Ausschnitt der Kartenlegende einer Forstbetriebskarte
In der Legende einer Forstbetriebskarte sind die Baumartengruppen sowie das Baumalter farblich gekennzeichnet.Dieter Scholz
Innerhalb der Farbe der entsprechenden Baumart wird diese je nach Alter in drei verschiedenen Farbnuancen nach dem Grundsatz dargestellt: je dunkler, desto älter. Hierbei werden sogar nochmals innerhalb von 20-jährigen Altersklassen Unterschiede dergestalt variiert dargestellt, daß die erste Klasse die jeweilige Baumartenfarbe als vollausgefüllt  und die nächstältere Altersklasse in schraffiert dargestellt wird. So kann auf einen Blick der Wald auf 20 Jahre genau mit den jeweiligen Hauptbaumarten identifiziert und charakterisiert werden und gibt sofort wertvolle Hinweise, wie z.B.: ist es ein Aufbaubetrieb mit überwiegend Jungbeständen, gibt es verschiedene Wirtschaftsbaumarten und wenn, in welchen Altersstufen. Nichtholzbodenflächen bzw. unbestockte Flächen werden in weiß dargestellt und mit kleinen arabischen Schriftzeichen bezeichnet, die sich dann ebenso wie alle anderen Angaben in dem Betriebsgutachten in allen Daten wiederfinden.

Auch die Erschließung des Waldes durch die vorhandenen und zu erkennenden LKW-Wege und breiteren Schneisen wie auch Polterplätze sind dargestellt – ebenso wie auch Gemarkungsgrenzen (als grün markierte Linie). Planungen zur Wirtschaftsführung, bei Förderanträgen (sei es Umbauten oder Wegebauten), zur Einweisung von ortsunkundigen Unternehmern und Holzkäufern werden so deutlich erleichtert und daher ist eine solche Forstbetriebskarte eigentlich für den Wirtschafter ein unverzichtbares Instrument, welches fast täglich genutzt wird. Daher werden auf Wunsch die Karten oft auf Folie kaschiert als Taschenklappkarte für die Arbeit oder den Begang im Wald ausgeliefert. Schon manche Besitzgrenze wurde erst nach Vorliegen dieser Karte erkannt oder definiert, da die Karten anders als früher nicht mehr als Inselkarte, in der nur der jeweilige Besitz dargestellt war, sondern flächentreu besitzübergreifende topographische Elemente zeigen – so kann sich auch ein „Neuling“ schnell orientieren.