Waldbesitzer*innen, die eine Forsteinrichtung (= Forstbetriebswerk oder meist in einfacherer Form ein Forstbetriebsgutachten) allein schon aus steuerlichen Gründen zur Ermittlung eines Hiebssatzes besitzen oder anfertigen lassen, haben im Rahmen dieser Einrichtung auch eine Forstbetriebskarte ihrer Waldflächen erhalten. Gleiches gilt auch für Genossenschaftsforsten, die zu einer Forsteinrichtung gesetzlich verpflichtet sind. Diese Karte zeigt Eigentümer*innen und Wirtschafter*innen wichtige Basisinformationen optisch aufbereitet an.
Auf dieser manchmal allerdings nur auf den ersten Blick verwirrenden und bunten Darstellung sind so viele Informationen über den Wald enthalten, dass auch jemand, der den Wald noch nie gesehen hat, auf einen Blick wesentliche Dinge erkennen kann. Auf jeder ausgegebenen Karte ist eine Legende dabei, die all diese „Geheimnisse“ entziffert.
Augenfällig ist die verschiedene Farbigkeit, wobei jede Baumart grundsätzlich und auch landeseinheitlich nach einer Grundfarbe definiert ist: Kiefer wird in Graustufen dargestellt, Fichte in Blautönen, Eiche in Gelbtönen, Douglasie in magentafarben, Lärche in Rottönen, Edellaubholz in dunkleren Grüntönen und die Baumarten mit niedriger Umtriebszeit, also Erle, Birke und Pappel in helleren Grüntönen.
Auch die Erschließung des Waldes durch die vorhandenen und zu erkennenden LKW-Wege und breiteren Schneisen wie auch Polterplätze sind dargestellt – ebenso wie auch Gemarkungsgrenzen (als grün markierte Linie). Planungen zur Wirtschaftsführung, bei Förderanträgen (sei es Umbauten oder Wegebauten), zur Einweisung von ortsunkundigen Unternehmern und Holzkäufern werden so deutlich erleichtert und daher ist eine solche Forstbetriebskarte eigentlich für den Wirtschafter ein unverzichtbares Instrument, welches fast täglich genutzt wird. Daher werden auf Wunsch die Karten oft auf Folie kaschiert als Taschenklappkarte für die Arbeit oder den Begang im Wald ausgeliefert. Schon manche Besitzgrenze wurde erst nach Vorliegen dieser Karte erkannt oder definiert, da die Karten anders als früher nicht mehr als Inselkarte, in der nur der jeweilige Besitz dargestellt war, sondern flächentreu besitzübergreifende topographische Elemente zeigen – so kann sich auch ein „Neuling“ schnell orientieren.