Zwischen Einschlag und Polter
Bei der Holzabfuhr aus dem Wald müssen dauerhaft befestigte Waldwege selbst der Belastung voll beladener LKWs standhalten. Dennoch sind sie nur die „halbe Miete“, denn vom Einschlagsort muss das Holz ja zunächst an den Waldweg gebracht werden. Das geschieht auf Rückewegen. Förster Dieter Scholz aus Südniedersachsen erläutert in der Land & Forst 22/14, wie diese beschaffen sein sollten, damit sie lange tragfähig bleiben.
Negativkreislauf bei Gleisbildung
Rückewege werden in der Regel durch einfaches Planieren des Untergrundes hergestellt. Abhängig von Witterungseinflüssen, unterliegen sie naturgemäß einem gewissen Verschleiß. Ist der Untergrund nicht tragfähig, so entstehen bei anhaltender Nässe oder mangelndem Frost während des Arbeitseinsatzes Fahrspuren.
Diese sogenannte Gleisbildung lässt sich zwar durch einen zeitgerechtem Einsatz – möglichst nur bei Trockenheit oder Frost – vermeiden, doch das ist nicht in allen Fällen durchführbar. Betriebliche Zwänge machen es manchmal notwendig, Holz auch bei unpassender Witterung aus dem Wald zu rücken (z.B. drohender Borkenkäferbefall oder Terminzwänge). Betriebsleiter müssen in der jeweiligen Situation stets gründlich abwägen.
Existiert aber bereits eine Gleisbildung, so beginnt ein Teufelskreis: in den Fahrspuren sammelt sich das Wasser, der Weg trocknet kaum mehr ab und neigt zu weiterer Vernässung. Daher muss je nach Belastung in manchen Fällen der Weg neu profiliert werden. Ein weiteres Argument für eine Profilierungsmaßnahme, kann sein, dass der vorhandene Weg zu schmal und für heutige Forstmaschinen kaum noch nutzbar geworden ist.
„In den Berg gekippt“
Ziel der Profilierung ist es, den Wegekörper und mit ihm eine Wasserführung (wieder)herzustellen. In eher flachem Gelände wird dies in der Regel durch ein abgerundetes Dachprofil erreicht, bei dem das Wasser jeweils zur Seite abfließen kann erreicht.
In Hangbereichen kommt dagegen häufig ein anderes Profil zum Einsatz: das einseitige Profil, „in den Berg“ gekippt. Dieses lässt sich am besten durch einen Bagger herstellen. Die Maschine kann im Hangbereich besser profilieren als eine reine Raupe, die dort zu steile Wegeböschungen formt. Vorteile des speziellen Profils:
- Der Weg kann schmal bleiben.
- Ein breiteres Aufbaggern wird nicht notwendig.
- Mit Rückemaschinen abrutschsicher befahrbar.
- Wasser sammelt sich am Hangfuß und fließt dort ab.
Zur Unterstützung sollte an geeigneten Stellen durch Senkenbildung zusätzlich Wasser aus dem Wegekörper abgeleitet werden (Einbau von Furten mit wechselndem Gefälle). So bleibt der Rückeweg trocken und tragfähig und kann dauerhaft seine Funktion erfüllen.
Kontakte
Dieter Scholz
Bezirksförster
05565 548
0171 5539 437
bezf.hils-vogler-ost~lwk-niedersachsen.de
Wolfriss-Begutachtung: 0511 3665-1500

Keine Durchfahrt für Unbefugte im Wald
Ob wilde Mülllager, illegale Autorennen, Alkoholschleichwege, Holzdiebstahl oder anderes wiederkehrendes Ungemach – manchmal hilft nur eine Schranke, um den Wald vor unbefugtem Befahren zu schützen. Bezirksförster Dieter Scholz …
Mehr lesen...
Mehr Licht an den Waldweg
Die Natur hat es so eingerichtet: Überall dort, wo Licht einfällt, begrünt sich der Waldboden. Da macht die Vegetation auch vor Waldwegen nicht Halt. Mit den Jahren wachsen die Seitenbankette, Gräben, Spitzrinnen und Bö…
Mehr lesen...Weitere Arbeitsgebiete
Beratungsangebote & Leistungen

Beratung und Fortbildung für Waldbesitzer/innen
Als Waldeigentümer oder Waldinteressierter überlegen Sie den Einstieg in die Waldbewirtschaftung oder möchten Ihr forstliches Wissen verbessern bzw. auffrischen. Sie benötigen fachgerechte Informationen zur richtigen …
Mehr lesen...