Das Auge kauft mit
Waldbesitzer sollten sich scho vor der eigentlichen Holzernte Gedanken machen, wem sie welches Holz in welchen Sortierungen anbieten wollen. Förster Dieter Scholz von der LWK-Bezirksförsterei Hils-Vogler-Ost verrät, worauf es ankommt.
Generell gilt: wer sauberes und gut gezopftes Holz möglichst einzeln liegend am Waldweg in verladegerechten Portionen präsentieren kann, wird dies eher honoriert bekommen, als wenn einfach nur Langholz hingelegt wird, ohne sich vorher um die möglichen Verkaufssortimente ( = Lose) Gedanken gemacht zu haben. Ein alter immer noch geltender Leitspruch für die Vorzeigung/Präsentation lautet: „das Auge kauft mit“.
Geldwertes Sortieren
Soll das Stammholz in den (Übersee-) Export gelangen, muß es rechtzeitig gezopft sein – schließlich muß es in einen Container passen, darf also maximal nur 11,80m lang sein.Oder geht das Stammholz an einheimische lokale Sägewerke, die vielleicht auch schlechtere Kronenstücke anhängend am Stamm mit kaufen ? Auch hier gibt es Unterschiede hinsichtlich der Kundenkreise: ein Käufer sägt konventionell mit einem Sägegatter, ein anderer braucht vielleicht Holz, welches geschält wird, also ein ganz anderen Verwendungskreis bedient. Oder gibt es sogar funiertaugliche Exemplare, die natürlich besser bezahlt werden und dann aber auch entsprechend präsentiert werden wollen ?
Was soll mit dem „Rest“ passieren: neben dem reinen Kronenholz, welches als Industrieholz (Spanplatten- oder Zellstoffherstellung) oder Brennholz sortiert wird, fallen je nach Schlag auch noch andere Sortimente an: z.B. Holz für Palettensortimente oder als Schwellenholz ausgehalten. Beide Sortimente sind zwar ähnlich, haben aber eben doch unterschiedliche Ansprüche an Längenmaße, Durchmesser und Tolerierung von Rot- oder gar Spritzkernholz und unterscheiden sich daher auch im Preis.
Mehraufwand abwägen
Lohnt sich eine Sortierung in weitere Lose, die ja dann auch getrennt gelagert und präsentiert werden müssen, ist Platz für die Lagerung und spätere Holzabfuhrlogistik (Containerverladung benötigt Platz), oder kann das Restholz später gerückt werden ? Es gilt hier zwischen höherem Sortierungsaufwand, Platzbedarf und Ertrag abzuwägen. Manche Holzkäufer möchten zum Schutz des Holzes vor einem möglichen Einreißen entweder Schutzstücke am Stamm haben, andere bevorzugen Metallhaken als Schutz (S-Haken).
Fazit
All diese Überlegungen gilt es vor Hiebsbeginn zwischen Waldbesitzer, Förster, Holzverkaufsorganisation und Holzkäufern abzustimmen, damit den zu beauftragenden Unternehmern ein möglichst präziser Arbeitsauftrag rechtzeitig zur besseren Planbarkeit an die Hand gegeben wird. Schließlich muß die Umsetzung möglichst termingerecht auch bei nasser Witterung oder Wünschenswerterweise nur bei Trockenheit und/oder Frost klappen und außer den Forstwirten zum Einschlag dann ja auch der Rücker präsent sein.

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