Absolut zu empfehlen!
Im ersten AgrarBüromanagerinnen-Kurs im Landkreis Lüchow-Dannenberg im Jahr 2004 waren Britta Kracke (55) und Susanne Kühn (59). Ihre Betriebe haben Ackerbau als Schwerpunkt. Seit 35 Jahren sind sie Freundinnen. Als damals ein Brief von der Landwirtschaftskammer kam, haben sie sich gegenseitig angerufen und beschlossen mitzumachen. Denn der Kurs war auf sie zugeschnitten. Noch heute sind sie im Arbeitskreis. Warum? Wir haben nachgefragt.
Britta Kracke (BK): Seit 5 Jahren Biobetrieb, 150 ha, Ackerbau
Susanne Kühn (SK): Gemischtbetrieb mit 170 ha, Ackerbau
Wann haben Sie teilgenommen, und warum haben Sie sich zum Kurs angemeldet?
BK+SK: Wir haben 2004/2005 gemeinsam den Kurs in Lüchow besucht. Es war der erste Kurs im Landkreis Lüchow-Dannenberg, das war etwas ganz Besonderes. Es waren ausschließlich Frauen aus unserem Landkreis dabei, die alle in unserer Situation waren. Hier kennt man sich untereinander, und das war auch im Kurs so. Wir wurden von der Landwirtschaftskammer angeschrieben, und das hörte sich gut und interessant an. Wir haben uns gegenseitig angerufen und gefragt „Wollen wir das mitmachen?“. Mein Mann hat auch gesagt: „Da mache mal mit.“ Der Kurs war auf uns zugeschnitten mit dem kompakten Programm und den guten Referenten.
SK: Ich hatte zu dem Zeitpunkt im Büro noch nichts gemacht. Da kam der Kurs gerade recht.
BK: Damals waren die Kinder noch klein, die Buchführung war zu der Zeit mein Job. Ich hatte das Ziel, mehr zu übernehmen, wenn der Jüngste im Kindergarten ist.
Was haben Sie vom Kurs in Ihrem Betrieb/Büro umgesetzt?
BK: Ich bin ein strukturierter Typ, aber das Ablagesystem war nach dem Kurs noch besser organisiert. Das liegt mir. Außerdem gehe ich bewusster an die Arbeit heran. Ich plane, welche Arbeiten ich wann angehe.
SK: Das Büro habe ich komplett von 3 Jahren übernommen, es wurde digital. Das habe ich gemacht, weil ich es einfach gut kann.
BK+SK: Es gibt aber auch Dinge, die kann man nicht machen, wenn man nicht Landwirtin ist, etwa die Ackerschlagkartei. Da fehlen die Zusammenhänge und die vielen Nachfragen sind dann eher anstrengend.
Einen Notfallordner haben wir beide eingerichtet.
Was hat das in Ihrem Betrieb/Büro bewirkt? Gibt es Erfolgserlebnisse?
BK: Mein Mann fragt manchmal: „Wie geht das?“. Das finde ich gut. Ich habe mir nach dem Kurs zugetraut, das Büro in einem anderen Betrieb zu führen. So war ich 10 Jahre bei einem Ackerbaubetrieb mit Schwerpunkt Gemüse und Kartoffeln mit bis zu 40 Erntehelfern und allem Drum und Dran. Und ich bin entspannt an die Sache ran gegangen.
SK: Auch ich habe mir das Büro zugetraut, mein Mann hat sich rausgezogen. Viele Dinge (etwa den Dieselantrag) mache ich selbstverantwortlich.
An welches Thema/Ereignis während des Kurses erinnert Sie sich besonders? Sonnenschein-Moment? Was war für Sie das Beste im Kurs?
BK: Von den Tipps und Tastenkombinationen in der EDV profitiere ich noch heute.
SK: Die 3-Minuten-Regel ist der beste Satz, den man im Büro haben kann. Alles, was ich innerhalb von 3 Minuten erledigen kann, erledige ich sofort.
BK+SK: Selbst wenn man mal einen schlechten Tag hatte, am Ende des Tages war es immer gut. Bei allen war es ähnlich. Alle wussten, wovon sie sprechen, etwa von 3 Generationen auf einem Hof. Der Wechsel von Themen ist super, und jetzt im Arbeitskreis besonders die Exkursionen. Es sind durch die Bank tolle Referenten.
Gibt es gemeinsame Themen für Sie aus dem Kurs?
BK+SK: Ja, wir sprechen viel dazu. Wir fahren gemeinsam zu den Veranstaltungen, auf der Rückfahrt gehen wir immer nochmal den Tag durch. Wir haben viele Gemeinsamkeiten und kennen und schon sehr lange, unsere Männer waren zusammen in der Grundschule. Wir haben beide 3 Kinder, unsere Töchter sind eng befreundet. Es gibt viele Themen, die wir beide durchmachen, deshalb holen wir oft den Rat der Anderen. Die Kurse und auch jetzt der Arbeitskreis haben dafür gesorgt, dass wir noch mehr voneinander erfahren haben, gerade was den Betrieb betrifft.
Übernehmen Sie Aufgaben, die Sie vorher nicht hatten? Oder haben Sie etwas abgegeben?
BK: Ich habe keine zusätzlichen Aufgaben übernommen, doch aufgrund des Kurses habe ich das Selbstbewusstsein bekommen, die Arbeit zu machen. Ich habe das nötige Rüstzeug dafür an die Hand bekommen.
SK: Ich sehe den Kurs als Grundlage, dass man ins Büro einsteigen kann. Hinzu kommt die Lebenssituation. Je größer die Kinder, desto mehr Aufgaben habe ich übernommen. Das ist wohl bei vielen so. Ich war mehr im Stall, das hatte aber nichts mit dem Kurs zu tun, sondern lag daran, dass wir irgendwann keine Azubis mehr hatten.
Gibt es noch Kontakte zu anderen Kursteilnehmerinnen?
BK+SK: Wir sind immer noch gut verbunden mit den Frauen aus dem Kurs. Wir kannten uns zum Teil schon vorher, dann waren wir zusammen im Kurs, inzwischen kennen wir uns sehr gut, was auch an den Themen liegt, wie wir bearbeitet haben und immer noch bearbeiten im Arbeitskreis. Wir haben ein vertrauensvolles Verhältnis, und das ist wertvoll. Im Arbeitskreis sind wir eine gemischte Gruppe aus verschiedenen Kursen und Landkreisen. Diese Gruppe erweitert den „Dunstkreis“, man weiß sich gegenseitig zu schätzen. Die Themen sind nicht auf das Büromanagement reduziert, sondern viel auf persönlicher Ebene. Es fällt auf, wenn jemand ein paarmal nicht da war. Manchmal trifft man sich bei anderen Gelegenheiten. Die Kurse haben eine Verbundenheit geschaffen.
Der Kurs in 3 Worten:
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