Wer Daten nicht sichert, handelt grob fahrlässig.
Jedes Jahr am 31. März ist Welt-Backup-Tag. Dieser Tag stellt die Sicherung (Backup) der Daten in den Fokus. Und das ist gut so. Denn im schlimmsten Fall sind die Daten weg, und zwar endgültig.
91% halten Datensicherung für wichtig, aber nur 11% sichern Daten einmal pro Woche und 38% einmal jährlich. 20% haben noch niemals Daten gesichert, aber 62% haben schon Daten verloren, davon 55% in den letzten beiden Jahren (Quelle: Verbraucherzentrale). Theoretisch weiß es also jeder: Datensicherungen sind unverzichtbar. Trotzdem glauben viele daran, dass ein Datenverlust immer nur andere trifft. Dabei ist es weder teuer noch schwierig, mit einfachen Mitteln eine regelmäßige Datensicherung zu organisieren.
Externe Festplatten
Externe Festplatten sind in verschiedenen Größen schon ab circa 30 Euro in jedem Elektrogeschäft zu haben. Die meisten werden über einen USB-Anschluss mit dem PC verbunden. Mittlerweile gibt es auch Festplatten, die über WLAN angeschlossen werden. Mit Copy&Paste kopiert man die Daten, die gesichert werden sollen, auf die Festplatte.
Nichts hält ewig! Auch eine Festplatte hat ein Haltbarkeitsdatum. Deswegen müssen die Datenträger regelmäßig ausgetauscht werden. Die Lebensdauer lässt sich nicht genau auf Tag und Jahr benennen. Handhabung und Lagerung spielen eine Rolle. Die Lebenserwartung sinkt, wenn das Material ermüdet, das Modell einen Produktionsfehler hat, manchmal ist es aber auch einfach Pech. Wer sich für externe Festplatten entscheidet, sollte immer auf ein Paar oder besser noch ein Trio setzen. Jedes Exemplar bekommt die gleichen Daten. Falls eine Platte kaputtgeht, gibt es immer noch eine zweite.
Wie kommen die Daten in die Cloud?
Die Daten werden in einem virtuellen Raum im Internet gespeichert, in einer Datenwolke. Gesichert mit einem guten Passwort sind sie nicht für jedermann zugänglich. Wer eine Cloud nutzen möchte, kommt um eine Anmeldung bei einem Anbieter (Provider) nicht herum. Erst dann steht Platz zur Verfügung. Copy&paste führt auch hier zum Ziel, ist aber relativ umständlich. Es gibt Software, die das Hochladen vereinfacht.
Die Vor- und Nachteile halten sich die Waage. Unbestritten ein Pluspunkt: Von überall kann man auf die Daten zugreifen. Die Daten werden nur dann abgerufen, wenn sie genutzt werden. Das spart Platz und außerdem Geld für die Hardware und deren Betreuung. Online-Speicherdienste kümmern sich um die Datensicherungen und damit auch um eine Wiederherstellung der Daten.
Daten im Internet sind nicht zu hundert Prozent sicher, sie können in falsche Hände geraten. Deshalb sollte jeder abwägen, ob er hochsensible Daten im virtuellen Raum speichern möchte. Die Daten liegen auf Servern fremder Unternehmen. Der Server der Cloud sollte innerhalb der EU stehen, denn hier wird Datenschutz größer geschrieben als etwa in den USA. Um eine Cloud nutzen zu können, ist eine schnelle und stabile Internetverbindung von Nöten. Wenn die nicht läuft (etwa in ländlichen Regionen), macht diese Technik keinen Sinn.
USB-Sticks, CD´s und DVD´s
Sie sind klein, handlich und günstig. Schnell kann ein USB-Stick an den Rechner eingesteckt werden. Mit Copy&Paste sind die Daten ruckzuck gesichert. Allerdings ist die Speicherkapazität begrenzt. Das Risiko: USB-Sticks können vom einen auf den anderen Tag ausfallen. Auch deshalb eignen sie sich nicht als dauerhaftes Sicherungsmedium. Eher für den schnellen Transport von Dateien von A nach B.
Eine Alternative zu USB-Sticks sind CDs oder DVDs. Hier können Sie größere Daten sichern, zum Beispiel Fotos vom letzten Erntefest. Beim Brennen hilft ein kostenloses Brennprogramm. Herunterladen kann man solche Programme zum Beispiel auf den Internetseiten von Computerzeitschriften.
Der Vorteil von CDs/DVDs: Sie lassen sich gut lagern und sortieren. So hat man einen guten Überblick über die Daten. Außerdem können Daten auf diese Weise bis zu zehn Jahre „haltbar“ gemacht werden. Allerdings ist die Datensicherung auf CD/DVD zeitaufwendig. Viele neuere PC´s haben kein Fach zum Einschieben.
Sicher aufgehoben sind die Daten auf einem NAS.
NAS steht für Network Attached Storage und ist ein Speichergerät, das mit einem Netzwerk verbunden ist. Das heißt, alle Daten liegen an einer zentralen Sammelstelle und können von jedem angeschlossenen Gerät abgerufen werden. Im idealen Fall verläuft das Backup (Sicherung) automatisch im Hintergrund.
Ein solches Systeme gibt es nicht nur für große Unternehmen, es kann auch für den Hausgebrauch eingerichtet werden. Fragen Sie Ihren EDV-Betreuer
Lassen Sie es den PC machen
Weil es müßig ist, jedes Mal einzelne Ordner oder einzelne Dateien per Hand zu kopieren, können Sie eine Software für sich arbeiten lassen. Für die Datensicherung muss kein Extra-Programm her – das haben die Betriebssysteme (in der Regel Windows oder auch Mac OS) schon an Bord. Windows bietet, je nach Betriebssystem, verschiedene Optionen. Die Funktion Sichern und Wiederherstellen ist eine klassische Datensicherung auf ein externes Laufwerk zu regelmäßigen Zeitpunkten. Hier können Sie einstellen, welche Inhalte wann auf welches Medium gesichert werden sollen. Das Ziel (also der USB-Stick oder die externe Festplatte) muss dafür angeschlossen sein. Alternativ gibt es den Dateiversionsverlauf. Hier wird bei jeder Änderung einer Datei automatisch die neueste Fassung extern gesichert. Vorteil: Man hat Zugriff auf verschiedene Versionen.
Die goldene Dreier-Regel
Ein guter Anhaltspunkt ist die goldene Dreier-Regel. Dahinter steckt: Gesichert wird immer online und offline. Im Klartext: Wer die Daten in einer Cloud sichert, sollte zusätzlich zum Beispiel eine externe Festplatte nutzen. So werden immer drei Kopien gemacht: Die Daten sind auf dem Computer und zusätzlich zweimal gesichert in der Cloud und auf der Festplatte. Im Idealfall liegt die externe Festplatte an einem anderen Ort, damit sie nicht zerstört wird durch Feuer oder Wasser.
Finden Sie Ihr System
Jeder entscheidet, welcher Weg der Richtige ist und auf welches Pferd er setzt. Wichtig ist, dass Sie es tun! Wie oft sollte ein Backup erfolgen? Dafür gibt es keine goldene Regel. Fragen Sie sich, wie viel Arbeit sie doppelt erledigen müssten, falls Sie keinen Zugriff mehr auf die Daten hätten? Legen Sie anschließend ein Intervall fest, mit dem Sie zu keinem Zeitpunkt durch den Datenverlust einen großen zusätzlichen Aufwand betreiben müssten.
Sie haben noch niemals Ihre Daten gesichert? Dann fangen Sie noch heute damit an. Auch wenn es vielleicht nicht so viel Spaß macht: Noch sehr viel weniger Spaß macht es, alle Daten zu verlieren.
Kontakte
Anne Dirking
Allgemeine Weiterbildung, Agrarbüro und EDV
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