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Das Agrarbüro ist mein Metier.

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Ilse Wentrot (70) bewirtschaftet zusammen mit Ihrem Mann (beide Altenteiler), zwei Söhnen und Schwiegertochter einen Betrieb mit Milchvieh, Schweinen und Ackerbau in Gleichen im Landkreis Göttingen. Ihr Job ist das Agrarbüro. Was lag näher, als im vergangenen Winter die Online-Reihe „Im Fokus: Das Agrarbüro“ der Landwirtschaftskammer zu besuchen? Warum war sie dabei, und wie hat sie davon profitiert? Und warum macht sie in der nächsten Runde auch wieder mit? Wir haben sie befragt.

Agrarbüro
Arbeitsplatz Agrarbürobzak / pixabay.com
# Wie sieht Ihr Büro aus? Wer arbeitet dort mit Ihnen zusammen?

Ich schmeiße fast das komplette Büro, einschließlich der Lohnabrechnungen und der Pflege der Datenbank HI-Tier. Meine beiden Söhne und Schwiegertochter haben eine GbR, mein Mann ist auch noch sehr involviert. Neunzig Prozent der PC-Arbeit liegt in meinen Händen. Natürlich schauen die Anderen auf´s Konto und halten Ackerschlagkartei, Kuh- und Sauenplaner auf Stand, aber ansonsten ist das mein Metier. An unserem Schreibtisch stehen zwei Stühle: Einer gehört mir, den anderen teilen sich die Männer.

 

Ilse Wentrot aus Gleichen
Ilse Wentrot aus GleichenLWK Niedersachsen

 

Vor 27 Jahren wurde unser Boxenlaufstall ausgesiedelt, damals haben wir noch im Dorf gewohnt. 2006 wurde er erweitert. 2008 haben wir ein Wohnhaus dazu gebaut. 2014 folgte ein Anbau, in den mein Mann und ich gezogen sind. Auch das Büro wurde neu. Es ist mit knapp 12m² nicht sehr groß, mehr war baulich nicht drin. Im Flur habe ich einen großen Schrank, dort sind das Archiv und auch die Bauordner untergebracht. Die Belegordner stehen im Büro. Seit zwei Jahren scanne ich, fahre aber noch zweigleisig, das heißt die Papiere werden zusätzlich abgeheftet. So will es unser Steuerbüro. Das Scannen hat den Riesen-Vorteil, dass wir keine Ordner mehr hin und her schleppen, wenn der Abschluss ansteht. Außerdem ist das Finden digital kinderleicht.

# Was hat sie motiviert teilzunehmen?

Meine Intention war, auf dem neuesten Stand zu bleiben. Besonders die Einrichtung des Büros wollte ich optimieren und habe auch viel wertvollen Input bekommen. Aufmerksam geworden bin ich über einen Hinweis im Pflanzenschutzwarndienst. Außerdem habe ich vor vielen Jahren den Kurs AgrarBüromanagerin mitgemacht. Der Grundkurs lief in Göttingen, der Aufbaukurs war dann in Northeim. Über diese Schiene bekomme ich immer noch Informationen.

# Welche (beruflichen) Vorkenntnis hatten Sie in diesem Bereich?

Ich hatte keine Kenntnisse in Sachen Agrarbüro, denn ich bin Grundschullehrerin. Als ich 1980 fertig wurde, war es schwierig, eine Anstellung zu bekommen. In der Zeit standen auf unserem Hof Veränderungen an. Zunächst kam ein Anbindestall. 1981 hat mein Mann dann den Betrieb übernommen, und ich bin mit eingestiegen. Von meinem Schwiegervater habe ich damals einen Leitzordner und eine Zigarrenkiste als Buchführung überreicht bekommen. Den PC hatten wir zunächst nur für die Kinder. Der Betrieb und das Büro haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Nach und nach kamen PC-Anwendungen, wir haben das Buchführungsprogramm gewechselt. Um digital fit zu werden, habe ich Computerkurse besucht. Der Kurs AgrarBüroanagerin war sehr gut, besonders der Austausch untereinander, der bis heute anhält.

# Kaufmännische Angebote gibt´s doch überall, warum bei der Landwirtschaftskammer?

Der Einstieg für Seminare bei der Landwirtschaftskammer war der Kurs AgrarBüromanagerin. Die Mischung aus Theorie und Praxis und der Bezug zur Landwirtschaft sind besonders, das hat man bei anderen Bildungsanbietern nicht immer.

# Was hat Ihnen diese Online-Reihe für einen Mehrwert gebracht?

Ich komme im Büro gut klar, doch Weiterbildung ist wichtig. Außerdem werden die Anforderungen immer größer. Der Mehrwert war die kleinen Hilfsmittel, die den Büroalltag erleichtern. Denn es gibt andere Wege außer Zettel zu schreiben. Ich habe unsere Briefvorlage optimiert. Es gab reichlich Tipps auch für Dinge, die ich schon jahrelang mache. Ich habe nicht gewusst, dass viele Dinge auch einfacher gehen.

# Was war ihre größte Baustelle, und welches Webseminar hat zur Reparatur beigetragen?

Die größte Baustelle war das Büro, das ich optimieren wollte. Natürlich kann ich das Büro nicht größer zaubern, aber eben geschickter einrichten. Und das hat geklappt: Vorher war mein Schreibtisch sehr voll, rechts und links kaum Platz. Das ist jetzt anders, und den Anschub dazu hat das Webseminar #Schreibtisch#Lieblingsarbeitsplatz#Einrichten gegeben.

# Was haben Sie bisher umgesetzt? Was war Ihr AHA-Erlebnis?

Der Schreibtisch ist größer. Nach dem Webseminar habe ich mit den Jungs und der Schwiegertochter beratschlagt, und mit der Lösung bin ich sehr zufrieden: Jetzt haben wir eine große Platte vor dem Fenster mit Platz für einen zweiten Monitor. Ich sitze an der linken Ecke. Im Regal daneben steht der Scanner. Geplant ist noch eine Memotafel. Bisher haben wir eine Pinnwand, aber da nimmt niemand die alten Sachen ab. Überhaupt ist mir noch einmal bewusst geworden, nicht benötigte Sachen müssen weg.

Ein AHA-Erlebnis war die neue Brille speziell für den PC. Die hatte ich vorher nicht, sie ist aber eine echte Erleichterung und entspannt die Augen enorm. Das sorgt für guten Durchblick.

# Online – kein Hindernis? Was reizt sie an Online-Schulungen?

Online ist kein Hindernis. Im Gegenteil: Es ist sehr praktisch, man spart die Fahrtkosten und vor allem die Fahrtzeit. Der Vormittag ist prima, nach der Stallarbeit und dem Frühstück ging es los. Zum Mittagessen war man fertig. Zwar ist unser zweijähriges Enkelkind zu der Zeit oft hier, aber das haben wir an diesen Tagen „um jongliert“.

Die Technik hat gut funktioniert und ist einfach zu bedienen. Ein paar Klicks und man ist drin. Fragen konnten ganz einfach über den Chat gestellt werden. Natürlich gibt es auch Nachteile: Der persönliche Kontakt in der Kaffeepause ist nicht möglich. Doch diese Reihe online anzubieten macht Sinn, denn die Teilnehmer kamen aus ganz Niedersachsen.

# Würden Sie weitere Seminare bei der Kammer besuchen? Welche Themen wünschen Sie sich?

Eindeutig ja. Ich muss mich unbedingt mit dem digitalen Kalender beschäftigen. Auch hierzu haben Sie ein Webseminar im Programm. Dazu bin ich schon angemeldet. Denn ich brauche einen Kalender, der auf dem PC und dem Handy synchron läuft und mich an Dinge erinnert. Außerdem möchte ich fitter werden in Excel.

(Das Telefoninterview führte Anne Dirking am 20.9.2023)

 

Am 17. November startet die Online-Reihe „Im Fokus: Das Agrarbüro“ neu.
An acht Freitagen von 10 -11 Uhr steht das Agrarbüro im Mittelpunkt. Holen Sie sich Fachinformationen einfach von zu Hause aus ab. Es lohnt sich, denn im Büro wird Geld verdient. Hier geht es zu den Terminen. Sichern Sie sich Ihren Platz!