Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia)
Die Beifuß-Ambrosie ist von Nordamerika aus unbeabsichtigt nach Europa gebracht worden. In den letzten Jahren hat sie sich in diversen südeuropäischen Ländern ausgebreitet und ist auch in Deutschland über Bayern und Baden-Württemberg nach Norddeutschland auf dem Vormarsch. Der Pollen der Ambrosia artemisiifolia ist sehr stark allergieauslösend. Zunächst tritt Heuschnupfen mit allen üblichen Symptomen auf. Ein hoher Anteil der Ambrosia–Allergiker entwickeln Asthma. Auch Menschen, die sonst nicht allergisch reagieren, können Allergien entwickeln. Viele Menschen mit Ambrosia-Allergie entwickeln Kreuzallergien zu anderen Pflanzen oder Stoffen. Schon geringe Pollenkonzentrationen reichen aus, um einen allergischen Anfall auszulösen. Die Pflanze wird bereits in vielen europäischen Ländern als unerwünscht eingestuft und bekämpft.
Aussehen der Pflanze:
Die ausgewachsene Pflanze wird je nach Standort 20 -150 cm groß und ist oft buschig verzweigt. Der Stängel ist rötlich gefärbt, abstehend behaart und die doppelt fiederschnittigen Blätter sind von beiden Seiten grün. Die männlichen Blüten sind als ährenartige Blütenstände am Ende der Sprosse angesiedelt. Erste Blüten sind ab Mitte Juli zu finden. Hauptblütezeit August – Oktober. In milden Wintern treten einzelne Blüten bis Mitte Dezember auf.
Ambrosia artemisiifolia wächst vorzugsweise auf lückig bewachsenen, offenen Böden wie z.B. an Straßenrändern, entlang der Autobahnen, in Neubaugebieten oder auf Schutthalden, Erdausschüttungen, Ackerrändern, Wildäckern und Baustellen. Nach bisherigen Erkenntnissen wird Ambrosia überwiegend mit landwirtschaftlichen Produkten wie z.B. Vogelfutter oder Saatgut für Blühstreifen nach Deutschland eingeschleppt.
Diese Pflanzen werden leider selten erkannt, in Hobbygärten kultiviert und in die Beete integriert. Ein weiterer Einschleppungsherd stellt das Futter für Geflügel, Sittiche, Kanarien und Papageien dar.
Schnittblumenfelder, auf denen zur Sonnenblumenaussaat Vogelfutter zum Einsatz kommt, tragen ebenfalls zur Vernreitung bei. Auch mit dem Saatgut für Blühstreifen wurden schon Ambrosiasamen nach Deutschland eingeführt breitflächig auch in Niedersachsen ausgebracht.
Verwechslungsmöglichkeiten:
Ambrosia wird leicht verwechselt mit anderen Pflanzenarten wie:
Name |
lath. Name |
Beschreibung |
Beifuß |
Artemisia vulgaris |
Stängel unbehaart, Blattunterseite silbrig |
Weißer Gänsefuß |
Chenopodium album |
Blätter ungeteilt, ganzrandig, Stängel unbehaart, Pflanze weiß bemehlt |
Zurückgebogener Amarant |
Amaranthus retroflexus |
Blätter ungeteilt, ganzrandig, Blütenstand dich ährig |
Hundspetersilie |
Aethusa cynapium |
Blüten weiß, Blütenstand doldenförmig |
Wilde Möhre |
Daucus carota |
Blüte weiß, Blütenstand doldenförmig |
Bekämpfung
Die Feststellung von Ambrosiapflanzen geschieht durch Anwohner oder Flächeneigentümer. Sollte Unsicherheit bestehen ist unbedingt ein Fachmann hinzuzuziehen (z.B. Pflanzenschutzberater der örtlichen Bezirksstelle, Gärtner). Die Ambrosiapflanzen müssen umgehend unter Einhaltung der nachfolgend genannten Anwenderschutz-Richtlinien gerodet oder abgemäht werden. Die abgemähten oder ausgerodeten Pflanzen sind im Restmüll zu entsorgen und dürfen auf keinen Fall kompostiert oder verfüttert werden.
Bekämpfung der Ambrosia – Achtung! Es ist zwingend notwendig wegen der allergenen Wirkung der Pflanzenteile Schutzkleidung zu tragen: Handschuhe, Mundschutz, Schutzbrille und Kittel bzw. Overall verwenden! Schutzbrillen sollten luftdicht sein.
-
- Pollen der Ambrosia sind starke Allergene. Müssen größere Bestände zur Blüte beseitigt werden, besteht eine große Gefahr der allergischen Sensibilisierung durch Pollen. Weiterhin können Berührungen der Pflanze außerdem zu entzündlichen Reaktionen der Haut führen.
- Bei der professionellen Bekämpfung der Ambrosia während der Blütezeit empfiehlt sich eine dicht sitzende Feinstaubmaske mit Ausatemventil der Schutzklasse FFFP2. Die Augenbindehäute sind zusätzlich mit einer dicht sitzenden Vollsichtschutzbrille mit Antibeschlagbeschichtung zu schützen. Um Pollen nicht in Privathaushalte oder Fahrzeuge zu verschleppen, empfiehlt es sich einen Einwegoverall mit Kapuze zu tragen. Geeignete Handschuhe und Gummistiefel verhindern den Hautkontakt mit der Pflanze und sind hinterher einfach zu dekontaminieren.
- Arbeiten in blühenden Ambrosiabeständen sind bei feuchter Witterung durchzuführen.
Wenn die Pflanzen nicht nass sind, müssen sie vor dem Ausreißen oder Mähen befeuchtet werden. Bekämpfungsaktionen in die Nachmittagsstunden verlegen, da die Pollen hauptsächlich am Vormittag freigesetzt werden.
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