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Um- und Neubauplanungen im Deckzentrum – was ist als Nächstes zu tun?

Webcode: 01044749
Stand: 09.10.2025

Ab dem 09. Februar 2029 müssen Sauen und Jungsauen im Deckzentrum verpflichtend in Gruppen gehalten werden – gemäß den neuen Anforderungen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztVO). 

Übersicht Fristen Umrüsten Deckzentrum TSchnUtzTHV 2025
Übersicht Fristen Umrüsten Deckzentrum TSchnUtzTHV 2025Gerd Hermeling
Um diese Übergangsfrist nutzen zu können, mussten Betriebe bis zum 09. Februar 2024 ein Betriebs- und Umbaukonzept bei der zuständigen Veterinärbehörde einreichen.

Betriebe, die keine Umrüstung auf die neuen gesetzlichen Mindestvorgaben planen, mussten ebenfalls bis zu diesem Datum eine verbindliche Erklärung abgeben und die Sauenhaltung spätestens zum 09. Februar 2026 einstellen.

Für alle anderen gilt: Wer bauliche Veränderungen im Stall vornehmen muss, sollte die nächste Frist im Blick behalten. Bis spätestens zum 09. Februar 2026 muss ein Bauantrag bei der zuständigen Behörde eingereicht und ein Nachweis darüber beim Veterinäramt vorgelegt werden. Der Um- oder Neubau des Deckzentrums muss dann bis zum 09. Februar 2029 abgeschlossen sein.

Planungshinweise für Umbau und Gruppenhaltung

Bei der konkreten Planung von Um- oder Neubauten sind folgende gesetzliche Anforderungen zu beachten:

  • Fläche pro Tier: Jede Sau – auch Zuchtläufer in der Woche vor der Besamung – muss mindestens 5 m² uneingeschränkt nutzbare Fläche zur Verfügung haben.
  • Rückzugsmöglichkeiten: Blickdichte Trennwände oder Rundläufe bieten Schutz für rangniedere Tiere.
  • Fixierung: Eine kurzfristige Fixierung zur Behandlung (z. B. Rauschekontrolle oder Besamung) bleibt zulässig.
  • Bodenbeschaffenheit: Rutschige oder glatte Böden sind zu vermeiden. Spaltenböden müssen eine geeignete Schlitzweite und hochwertige Verarbeitung aufweisen. Trockene Einstreu kann die Trittsicherheit verbessern.
  • Gruppenmanagement: Konditionsgruppen (z. B. nach Wurfnummern) erleichtern die Betreuung. Die Anzahl der Gruppen sollte zu den Stallabteilen passen.
  • Betriebliche Abläufe: Für Schlachtsauen und gruppenuntaugliche Tiere ist zusätzlicher Platz einzuplanen. Umrauscher verursachen erhöhten Arbeitsaufwand durch häufiges Umstallen. Auch Stallklima, Güllekanäle sowie Arbeits- und Hygienestandards müssen berücksichtigt werden.
    Neubau Deckzentrum
    Neubau DeckzentrumGerd Hermeling

Eine Skizze als Beispiel für einen kombinierten Warte-/Deckstall steht im Download-Bereich unter diesem Artikel zur Verfügung.

Webseminar zur Umsetzung der neuen Vorgaben

Welche Kriterien für die Gruppenhaltung im Deckzentrum konkret erfüllt werden müssen und worauf bei der Planung besonders zu achten ist, erläutert Gerd Hermeling, Fachberater für Schweinehaltung bei der LWK Niedersachsen, in einem Webseminar am 06.11.2025. Im Anschluss haben Teilnehmende die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Die Anmeldung zur Veranstaltung ist über den folgenden Link möglich:

Um- und Neubauplanungen im Deckzentrum - Tipps für die Praxis : Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Ihre Ansprechpartner:

Gerd Hermeling

Rebecca Mörig

Hanke Bokelmann

Thomas Kessing

Dr. Heiko Janssen

Zum Beratungsangebot: Umbaukonzept Deckzentrum : Landwirtschaftskammer Niedersachsen