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TerZ100

Modell- und Demonstrationsvorhaben: Anpassungen entlang der Wertschöpfungskette bei weitestgehendem Torfverzicht im Zierpflanzenbau TerZ100; Teilvorhaben 3: Modellregion Nord und Untersuchungen zur Stickstoff-Immobilisierung

Beginn: 15.08.2024 / Ende: 31.12.2026

Angestrebt wird ein vollkommener Verzicht auf Torf in den Substraten im Zierpflanzenbau.
Angestrebt wird ein vollkommener Verzicht auf Torf in den Substraten im Zierpflanzenbau.LVG Ahlem

Ausgangslage
Das bundesweit durchgeführte Projekt TerZ (2019-2023) konnte bereits zeigen, dass eine Reduktion von Torf im Zierpflanzenbau generell gut möglich ist. Damals haben 24 teilnehmende Gartenbaubetriebe den Torfanteil ihrer Zierpflanzenproduktion auf maximal 50 Vol.-% reduziert. Aufgrund der positiven Ergebnisse des Vorläuferprojekts soll die weitere Reduktion bis hin zum vollkommenen Torfverzicht in Substraten im Projekt TerZ100 weiter begleitet werden.

Ziel des Projekts
Ein besonderer Fokus des Projekts liegt dieses Mal auf der Haltbarkeit und der Qualität der Pflanzen auf den Vermarktungswegen, sowie der frühzeitigen Erkennung von Stickstoffmangel. Am Ende des Projektes soll der Nachweis erbracht sein, dass ein nahezu vollkommener Torfverzicht bei begleitenden Maßnahmen unter Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe möglich ist.

Projektdurchführung
In dem Projekt TerZ100 (dem Nachfolgeprojekt von TerZ) arbeitet ein Zusammenschluss aus 5 Projektpartnern mit Erfahrungen in der Handhabung torfreduzierter Subastrate an der weiteren Reduzierung der Verwendung von Torf im Zierpfanzenbau. Die LVG Hannover-Ahlem, das Versuchszentrum Gartenbau Straelen/Köln-Auweiler, das LfULG Dresden-Pillnitz, die LVG Heidelberg und die HS Weihenstephan-Triesdorf sind dabei Standorte für die regionalen Koordinatoren. Es werden bis zu 15 Betriebe bei der Umstellung auf stark torfreduzierte bzw. torffreie Substrate über zwei Jahre individuell begleitet. Weiterhin finden parallel Versuche zur Vermeidung von Stickstoffmangel sowie zur Auswirkung des Torfverzichts auf die Qualität der Pflanzen während des Transportes statt. Durch einen stetigen Ergebnis- und Erfahrungsaustausch sind Anpassungen sofort möglich und über Probleme und Erfolge kann schnell kommuniziert werden.

Kontakt

Prof. Dr. Bernhard Beßler

Prof. Dr. Bernhard Beßler

Leiter Geschäftsbereich Gartenbau

bernhard.bessler~lwk-niedersachsen.de

Michael Emmel
Dipl.-Ing. agr.
Michael Emmel

Versuchswesen Zierpflanzen, Substratlabor, Diagnose

michael.emmel~lwk-niedersachsen.de


Nico Schlüter

nico.schlueter~lwk-niedersachsen.de

Beiträge aus dem Projekt-Blog

28.01.2025

Mit TerZ100, dem Nachfolgeprogramm zu TerZ, gehen die Demonstrationsvorhaben zur Torfreduzierung im Zierpflanzenbau in die zweite Runde. Während des Projektes TerZ haben bereits 24 Vollerwerbsbetriebe aus 5 Modellregionen in ganz Deutschland den Torfanteil in einigen Kultursubstraten erfolgreich auf teilweise deutlich unter 50 % reduziert. In TerZ100 soll dieser Weg weiter beschritten werden. Ziel ist die dauerhafte Etablierung von auf die Betriebe und Kulturen zugeschnittener, nahezu torffreier Substrate. Dabei liegt ein Augenmerk auf der Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und der Begleitung durch die Regionskoordinatoren.

Für TerZ100 werden noch bis zu drei teilnehmende Betriebe gesucht, welche

  • bereits Vorerfahrungen mit torfreduzierten Substraten besitzen und solche auch verwenden,
  • ihren Anteil an Torf im Substrat weiter verringern möchten,
  • ihre Ware indirekt verkaufen.

Bewurzelung eines Weihnachtssterns mit 50 Vol.-% Torfersatz
Bewurzelung eines Weihnachtssterns mit 50 Vol-% TorfersatzLVG Ahlem
Die Projektphase startet zunächst mit einer Bestandsaufnahme der Betriebe. Dabei liegt der Fokus auf der Frage, welche Kulturen sich für eine Produktion in nahezu torffreiem Substrat eignen. Ausgehend von der Bestandsaufnahme werden Pläne erstellt, welche die Kulturen und die individuellen Maßnahmen in den Kulturen wiederspiegeln. Die Umstellung auf ein entsprechend stark torfreduziertes Substrat erfolgt dann in enger Absprache mit den Koordinatoren sowie den Substratlieferanten. Während des gesamten Prozesses werden die Betriebe eng durch die Regionskoordinatoren betreut. In der Region Nord (LWK Niedersachsen) liegt zusätzlich ein Schwerpunkt auf der optimalen Nährstoffversorgung (insbesondere Stickstoff) der Pflanzen, welche durch engmaschige Substratanalysen gewährleistet werden kann. Ein weiterer Schwerpunkt der Region Nord, zusammen mit der Region West (LWK Nordrhein-Westfalen) liegt in Qualitäts- und Haltbarkeitsanalysen entlang des Vermarktungsweges. Die Regionen Ost (LfULG Dresden-Pillnitz) sowie Süd-West (LVG Heidelberg) befassen sich schwerpunkttechnisch mit dem Shelf-Life torffreier Zierpflanzen. Eine Prüfung von Vor-Ort-Methoden sowie die Optimierung von Handelsstrukturen sind die Schwerpunktthemen der Region Süd (HS Weihenstephan-Triesdorf, Gesamtkoordination).

Ein wichtiger Projektbestandteil ist zudem der Erfahrungsaustausch. Ergebnisse, Probleme und Erfolge der Umstellung auf torffreie Substrate werden gesammelt, dokumentiert und kommuniziert, um sie so auch weiteren interessierten Betrieben zur Verfügung zu stellen. Die Projektteilnehmer werden ebenfalls betriebswirtschaftlich begleitet, um auch diesen Aspekt der Torfreduzierung abzudecken. Interessierte Betriebe können sich bei Nico.Schlueter@lwk-niedersachsen.de oder unter 0511 4005-2146 melden.