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TerZ

Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau - Teilvorhaben Modellregion Nord

Beginn: 01.01.2019 / Ende: 31.03.2023

Weiterkultur von in torffreien Substraten bewurzelten Hortensien in Standardsubstrat
Weiterkultur von in torffreien Substraten bewurzelten Hortensien in StandardsubstratAnnette Pilz

In diesem Modell- und Demonstrationsvorhaben zum „Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau“ haben sich fünf Einrichtungen zu einem Projektkonsortium zusammengeschlossen, die sich schon in der Vergangenheit intensiv mit der Verwendung torfreduzierter Substrate beschäftigt haben. Die LVG Hannover-Ahlem im Norden, das Versuchszentrum Gartenbau Straelen/Köln-Auweiler im Westen, das LfULG Dresden-Pillnitz im Osten, die LVG Heidelberg im Südwesten und die HS Weihenstephan-Triesdorf im Süden fungieren als Standorte für die regionalen Koordinatoren, die in fünf Modellregionen die Demonstrationsbetriebe bei der Umstellung der Substrate intensiv betreuen. Zusätzlich übernimmt die HS Weihenstephan-Triesdorf die betriebswirtschaftliche Begleitung des Gesamtvorhabens.

Im Rahmen des MuD-Vorhabens werden sowohl unterschiedlich strukturierte Einzelhandelsgärtnereien als auch Produktionsbetriebe angesprochen. Durch eine koordinierte Auswahl der Betriebe wird gewährleistet, dass in dem Gesamtprojekt ein breiter Querschnitt des deutschen Zierpflanzenbaus sowohl bezüglich der Betriebsstrukturen als auch hinsichtlich der betrachteten Kulturen abgebildet wird. Dabei werden regionale Besonderheiten ebenso berücksichtigt wie eine Vergleichbarkeit zwischen einzelnen Modellregionen. Aus der gleichmäßigen geografischen Verteilung der Demonstrationsbetriebe über das Bundesgebiet resultieren kurze Wege für den direkten Kontakt interessierter Gartenbaubetriebe zu den Betrieben und damit eine schnelle Umsetzung der Ergebnisse in die Praxis.

Kontakt

Prof. Dr. Bernhard Beßler

Prof. Dr. Bernhard Beßler

Leiter Geschäftsbereich Gartenbau

bernhard.bessler~lwk-niedersachsen.de

Katja Arndt
M.Sc.
Katja Arndt

Versuchswesen Zierpflanzen, Projekt TerZ

katja.arndt~lwk-niedersachsen.de

Projekt-Website

www.projekt-terz.de

Beiträge aus dem Projekt-Blog

30.03.2023

Klimaschutz im Gartenbau: Landwirtschaftskammer Niedersachsen und Partner*innen im Projekt TerZ ziehen positive Bilanz – Höherer Aufwand in der Produktion bleibt je nach Kultur eine Herausforderung

Hannover – Aktiver Klimaschutz durch den Einsatz von Torfersatzstoffen ist im praktischen Zierpflanzenbau nicht nur möglich, sondern auch erfolgreich: Dieses positive Fazit haben die Beteiligten des bundesweiten Projekts TerZ – Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK), mehrere weitere Forschungseinrichtungen und 24 Demonstrationsbetriebe – während der Abschlussveranstaltung bei der LWK in Hannover gezogen. Gleichwohl sehen sie weitere Verbesserungsmöglichkeiten bei der Umsetzung in der Produktion.

TerZ-Gesamtverantwortlicher Prof. Dr. Bernhard Beßler während der Abschlussveranstaltung für das Projekt 'TerZ - Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau' am 23.03.2023 in Hannover-Ahlem.
Wichtige Impulse für die Branche: TerZ-Gesamtverantwortlicher Prof. Dr. Bernhard Beßler während der Abschlussveranstaltung für das Projekt TerZ - Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau am 23.03.2023 in Hannover-Ahlem.Wolfgang Ehrecke
„Durch unser leistungsfähiges Versuchswesen, durch die enge fachliche Begleitung der Praxisbetriebe und durch deren hohes Engagement haben wir gemeinsam Ergebnisse erzielt, die wichtige Impulse für die gesamte Branche darstellen – das macht TerZ zu etwas ganz besonderem“, sagte Prof. Dr. Bernhard Beßler, bei der LWK Leiter des Geschäftsbereichs Gartenbau und Gesamtverantwortlicher des Projekts „TerZ – Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau“.

Klimaschutzpläne bringen große Veränderungen

Viele Jahre lang war Torf dank seiner vorteilhaften Eigenschaften als Substrat in der Pflanzenproduktion nicht wegzudenken. Mit den Klimaschutzplänen der Politik kommen auf die deutschen Gartenbaubetriebe große Veränderungen zu: Sie müssen künftig auf torfreduzierte oder torffreie Kultursubstrate umsteigen. Denn um die Freisetzung von CO2 in die Atmosphäre einzudämmen, soll der Abbau von Torf in Moorgebieten drastisch zurückgefahren werden.

LWK-Projektkoordinatorin Katja Arndt während der Abschlussveranstaltung für das Projekt 'TerZ - Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau' am 23.03.2023 in Hannover-Ahlem.
Schritt in die Praxis hat lange gefehlt: LWK-Projektkoordinatorin Katja Arndt während der Abschlussveranstaltung für das Projekt TerZ - Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau am 23.03.2023 in Hannover-Ahlem.Wolfgang Ehrecke
Dass es geeignete Torfersatzstoffe für den Zierpflanzenbau gibt, haben bereits eine Reihe von Forschungsvorhaben gezeigt. „Was aber lange Zeit fehlte, war der Schritt in die Praxis – genau da hat TerZ 2019 angesetzt“, berichtete LWK-Projektkoordinatorin Katja Arndt.

Torfanteil im Substrat schrittweise gesenkt

Für TerZ haben bundesweit 24 Demonstrationsbetriebe schrittweise die Torfanteile in ihren Substraten gesenkt. Zuletzt waren maximal 50 Volumen-Prozent Torf im Substrat enthalten – manche Betriebe arbeiteten testweise mit Substraten mit noch geringerem Torfgehalt.

Fachleute der LWK sowie anderer Forschungseinrichtungen begleiteten die Entwicklung der Test-Kulturen in den Betrieben eng, erhoben betriebswirtschaftliche Parameter, nahmen regelmäßig Substratproben und erarbeiteten damit eine Datengrundlage für den Umgang mit torfreduzierten Substraten. Wenn nötig, wurde die Kulturführung – insbesondere die Düngung und die Bewässerung – in den Betrieben angepasst.

Maximal 50 Volumen-Prozent Torf

Nach vier Jahren Projektarbeit steht fest: „Das Ziel, mit maximal 50 Volumen-Prozent Torf auszukommen, haben alle Betriebe erreicht“, so Arndt. „Infolge der Ergebnisse von TerZ hat die Branche teilweise ihre eigenen Torf-Reduktionsziele verschärft – das ist ein großer Vertrauensbeweis in unsere gemeinsame Arbeit, der uns sehr stolz macht“, ergänzte LWK-Geschäftsbereichsleiter Beßler.

Nicht alle Ergebnisse der veränderten Produktion entsprachen den Erwartungen. Teilweise sei die Kulturführung mit den neuen Substratmischungen wegen anderer Nährstoffgehalte schwieriger, heißt es laut Arndt von den Betrieben. Für Düngung und Bewässerung gelte es also, die beste individuelle Anpassungsstrategie zu finden.

Veränderungen in kleinen Schritten vornehmen

„Wir leiten daraus die Empfehlung ab, den Torfanteil in kleinen Schritten zu verringern und regelmäßig Proben zu nehmen, um für die eigene Produktion genügend Erfahrungen zu sammeln“, berichtete Arndt.

Bei der Abschlussveranstaltung im LWK-Neubau in Hannover-Ahlem fassten verschiedene Projektteilnehmer*innen sowie Vertreter*innen aus Branche und Politik ihre Sicht auf den Verlauf des Projekts TerZ zusammen:

Die Bundesregierung

Walter Dübner, im Bundeslandwirtschaftsministerium zuständig für Gartenbau, während der Abschlussveranstaltung für das Projekt 'TerZ - Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau' am 23.03.2023 in Hannover-Ahlem.
Lob für Leuchtturmprojekt: Walter Dübner, im Bundeslandwirtschaftsministerium zuständig für Gartenbau, während der Abschlussveranstaltung für das Projekt TerZ - Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau am 23.03.2023 in Hannover-Ahlem.Wolfgang Ehrecke
Die Bundesregierung hat nach eigenem Bekunden das Ziel, Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen und bis 2030 die CO2-Emissionen um 65 Prozent zu senken. Walter Dübner, Unterabteilungsleiter für Ökologische Lebensmittelwirtschaft, Pflanzliche Erzeugung, Gartenbau im Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL), betonte mit Blick auf den Gartenbau: „Torffreies Gärtnern leistet einen wichtigen Beitrag, um unsere ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen. Deutschlandweit fördern wir daher Projekte, in denen Betriebe dabei unterstützt werden, auf torffreie und torfreduzierte Substrate umzustellen. Denn der Torf muss am besten im Boden bleiben, wo er Kohlenstoff speichert.“

„Unser Projekt TerZ ist eines unserer Leuchtturmprojekte“, betonte Dübner. „TerZ hat wegweisende Erkenntnisse aus der Praxis zu Tage gefördert, um Vorbehalte gegenüber torffreien oder torfreduzierten Erden abzubauen.“ Auch in Zukunft werde die Bundesregierung dem Gartenbau beim Ausstieg aus der Torfverwendung zur Seite stehen, fügte der BMEL-Unterabteilungsleiter hinzu. „Dazu haben wir Anfang des Jahres den Startschuss für das Projekt „FiniTo“ gegeben. Mit diesem Projekt wurden fünf regionale Fachstellen eingerichtet, die die Gartenbaubetriebe während der gesamten Umstellungsphase individuell begleiten. Dafür stellen wir bis Ende 2026 insgesamt 6,2 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung.“

Die Branche

Jens Schachtschneider (im Vorstand d. Bundesverbandes Zierpflanzen sowie Vorsitzender des Gartenbauausschusses) während der Abschlussveranstaltung für das Projekt TerZ - Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau am 23.03.2023 in Hannover-Ahlem.
Jens Schachtschneider (im Vorstand d. Bundesverbandes Zierpflanzen sowie Vorsitzender des Gartenbauausschusses) während der Abschlussveranstaltung für das Projekt TerZ - Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau am 23.03.2023 in Hannover-Ahlem.Wolfgang Ehrecke
„Auch wir Gärtnerinnen und Gärtner wollen unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten – das zeigt das große Engagement der Betriebe während des Projekts“, sagte Jens Schachtschneider, Mitglied im Vorstand des Bundesverbandes Zierpflanzen sowie bei der LWK Vorsitzender des Gartenbau-Ausschusses. „So vorteilhaft die Eigenschaften von Torf auch sind: Dank TerZ haben wir gelernt, dass wir mit torfreduzierten Substraten ebenfalls gute Pflanzen kultivieren können“, berichtete Schachtschneider. Qualitätseinbußen gelte es mit Blick auf die Kundschaft unbedingt zu vermeiden. Nun sei weiterhin eine gute Umstellungsberatung wichtig, damit immer mehr Betriebe zur Anpassung ihrer Produktion ermutigt würden.

„Die Erfolge des TerZ-Projektes bestärken uns in unserer Überzeugung, dass die Substrate der Zukunft nicht aus Torf, sondern aus nachwachsenden, regional beschafften Rohstoffen bestehen werden – und das schon sehr bald“, sagte Sören Affeld, Geschäftsführer des Substratherstellers Stender GmbH in Schermbeck (Kreis Wesel). „TerZ hat gezeigt, was heute schon möglich ist. Wir als Stender haben beschlossen, all unsere Energie in die Entwicklung der torffreien Produktlösungen von morgen zu stecken.“

„Unsere Branche lebt mit und von der Natur, und es ist unsere gesellschaftliche Pflicht, sorgsam mit natürlichen Ressourcen umzugehen“, ist die Überzeugung von Hans-Uwe Diener, Einkaufsleiter beim Filialunternehmen Blume 2000. „Torfreduzierung in der Produktion ist aktiver Klimaschutz und die Bewahrung wertvoller ökologischer Nischen“, betonte Diener.

Das Unternehmen Blume 2000 bewerte TerZ als richtigen Schritt im Prozess der Torfreduktion sowie als wichtige Schnittstelle zwischen Produktion und Handel. „Nicht die einseitige Forderung durch den Handel nach Reduktion oder Verzicht von Torf, sondern die gemeinsame Entwicklung von Lösungsszenarien, zusammen mit den Produktionsbetrieben, wird zu einem besseren Ergebnis im Umgang mit natürlichen Ressourcen führen“, so Diener.

Die Beratung

Gartenbauberaterin Silvia Fittje während der Abschlussveranstaltung für das Projekt 'TerZ - Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau' am 23.03.2023 in Hannover-Ahlem.
Erhöhtes Kulturrisiko: Gartenbauberaterin Silvia Fittje während der Abschlussveranstaltung für das Projekt TerZ - Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau am 23.03.2023 in Hannover-Ahlem.Wolfgang Ehrecke
„Das Projekt hat mich darin bestätigt, dass ein kompletter Torfverzicht auf absehbare Zeit für die ganze Breite der Pflanzenproduktion nicht möglich ist, solange nicht ausreichende Mengen guten Torfersatzes verfügbar sind“, fasste Gartenbauberaterin Silvia Fittje ihre Erfahrungen zusammen. „Zu den Alternativen sollte auch das torfähnliche Sphagnum gehören, dessen CO2-speichernder Anbau erst einmal stärker zu fördern wäre.“

Fittje berät unter anderem Betriebe, die auf Heidepflanzen (Azerca-Kulturen) spezialisiert sind. „Ein Zwang zu weitgehendem Torfverzicht in den nächsten Jahren für alle Kulturen erhöht das Kulturrisiko für Gartenbaubetriebe und fördert neben anderen Herausforderungen eher die Aufgabe von Betrieben oder die Verlagerung der Produktion ins weniger ambitionierte Ausland“, sagte Fittje.

Forschungseinrichtungen

„Mit Blick auf die wirtschaftlichen Auswirkungen konnte TerZ-BWL nach Berechnung, Auswertung und Analyse von über 400 Nachkalkulationen der Hauptkulturen im Zierpflanzenbau darlegen, dass die Kultursicherheit – also ein geringer Ausfall bei termingerechter Produktion – entscheidend für eine erfolgreiche Umstellung auf stark torfreduzierte Substrate ist“, sagte Anette Stadler vom Institut für Gartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Freising, die das Projekt betriebswirtschaftlich begleitete (TerZ-BWL).

„Zudem hat sich gezeigt, dass aufgrund der großen Bandbreite pflanzenbaulicher Besonderheiten und individueller Kulturbedingungen im Zierpflanzenbau eine betriebsindividuelle Berechnung der Kulturkosten gerade im Kontext der Substrat-Umstellung essentiell ist“, fügte Stadler hinzu. „Hierfür steht allen interessierten Betrieben das im Rahmen von TerZ für den Topfpflanzenanbau konzipierte, einfach zu bedienende Kalkulations- und Simulations-Tool K.basic kostenlos im BWL-Bereich der Projekt-Website zur Verfügung.“

„Es war sehr schön zu sehen, wie motiviert und engagiert die Demonstrationsbetriebe beim Thema Torfreduktion dabei waren“, berichtete Ronja Fritzsche vom Institut für Gartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, die eine Reihe von Gartenbauunternehmen fachlich begleitete. „Trotz Corona-Krise und der Energieproblematik haben sich die Betriebe den Herausforderungen gestellt. Die Zusammenarbeit und Vernetzung der Branche ist auch beim Thema Torfersatz ein Schlüsselelement“, so Fritzsche.

„Das Projekt TerZ konnte zeigen, welche Chancen und Herausforderungen die verschiedenen Torfersatzstoffe unter Praxisbedingungen mit sich bringen“, fasste Fabian Heesch von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau (LVG) in Heidelberg zusammen. „Viele Demonstrationsbetriebe machten erfreulicherweise wiederholt die Erfahrung, dass eine Beimischung von alternativen Substratausgangsstoffen die Substrateigenschaften auch verbessern kann, wobei eine Anpassung der Kulturführung trotzdem erforderlich ist.“

„Von der Theorie in die Praxis: Den 24 Demonstrationsbetrieben im Projekt TerZ ist dieser Schritt geglückt“, bekräftigte Heeschs LVG-Kollegin Gerlind Hammann. „Die Erfahrungen der Betriebe dürfen und wollen wir teilen, um gemeinsam die Ziele des Klimaschutzprogramms 2030 einzuhalten. Mit unserem Online Kurs TerZ digital kann sich jede Gärtnerin und jeder Gärtner das nötige Wissen aneignen, um ebenfalls erfolgreich mit torfreduzierten Substraten zu produzieren.“

Anna-Victoria August (vorn, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie) während der Abschlussveranstaltung für das Projekt 'TerZ - Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau' am 23.03.2023 in Hannover-Ahlem.
Anna-Victoria August (vorn, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie) während der Abschlussveranstaltung für das Projekt TerZ - Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau am 23.03.2023 in Hannover-Ahlem.Wolfgang Ehrecke
„Nach nun insgesamt vier Jahren TerZ möchte ich die gute Zusammenarbeit mit unseren Demonstrationsbetrieben hervorheben, die mir persönlich sehr viel Freude und Motivation gegeben hat“, berichtete Melanie Bank vom Versuchszentrum Gartenbau der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Straelen (Kreis Kleve). „Die Entwicklung der Betriebe hinsichtlich der Torfreduktion und somit den Gartenbau ein Stück in Richtung Zukunft begleiten zu können war eine Erfahrung, die für mich auch für die Zukunft von Bedeutung sein wird.“

„Das Projekt TerZ zeichnete sich von Anfang an durch eine enge und gute Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten aus“, hob Anna-Victoria August, Projektsachbearbeiterin TerZ beim Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden, hervor. „Es hat mir große Freude bereitet mitzuerleben, wie engagiert die Demonstrationsbetriebe in dieser herausfordernden Zeit an der Projektarbeit teilgenommen haben und wie schnell sie notwendige Anpassungen in die torfreduzierte Kulturführung integriert haben.“

Schließlich dürfe nicht vergessen werden, dass lang bewährte Abläufe und Routinen auf die Probe gestellt wurden, betonte August. „Umso erfreulicher ist es, wenn die gemeinsame Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten in eine erfolgreiche torfreduzierte Zierpflanzenproduktion mündet. Es wäre künftig ein wichtiges Zeichen, dass sich der Mehraufwand für die Gärtner auch in einem monetären Mehrwert auszahlt, um den Beitrag der Gartenbaubetriebe an einer nachhaltigen Pflanzenproduktion zu honorieren.“

Beßler: Dialog zwischen Politik und Praxis hat funktioniert

„Der Dialog zwischen Politik und Praxis hat funktioniert: Auf dem Wege zur Reduzierung des Torfeinsatzes im Gartenbau sind wir ein gutes Stück vorangekommen“, fasste LWK-Geschäftsbereichsleiter und Projektgesamtverantwortlicher Prof. Dr. Bernhard Beßler die Aufbruchstimmung zusammen, die das Projekt begleitet hat. „Jetzt geht es darum, im Folgeprojekt FiniTo die bereits erzielten Erfahrungen und Lerninhalte noch breiter in die Branche einzubringen.“

Das nächste Vorhaben

Ziel des Verbundvorhabens FiniTo – Fachinformation für Gartenbaubetriebe zur Umstellung auf torffreie und torfreduzierte Kultursubstrate – ist der Wissenstransfer in Bezug auf Torfersatz: Sowohl über digitale Lehrformate als auch durch eine betriebsindividuelle Begleitung soll das Wissen seinen Weg in die Praxis finden.


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22.02.2023

Gartenbau: Fragestunde der Landwirtschaftskammer Niedersachsen lotet Möglichkeiten und Grenzen bei Torfersatzstoffen aus

Versuchssubstrate
In ihrer Projektarbeit befasst sich die Landwirtschaftskammer Niedersachsen seit vielen Jahren mit Torfersatzstoffen. Auf unserem Foto sind Versuchssubstrate für Baumschulen zu sehen.Mario Reil
Oldenburg – Viele Jahre lang war Torf als Substrat in der Pflanzenproduktion nicht wegzudenken. Mit den Klimaschutzplänen der Politik kommen auf Niedersachsens Gartenbaubetriebe große Veränderungen zu: Sie müssen künftig auf torfreduzierte oder torffreie Kultursubstrate umsteigen. Denn um die Freisetzung von CO2 in die Atmosphäre einzudämmen, soll der Abbau von Torf in Moorgebieten drastisch zurückgefahren werden.

Torfersatzstoffe seit vielen Jahren Thema der LWK-Projektarbeit
Welche Erfahrungen und Fortschritte es bei der Reduktion des Torfeinsatzes bereits gibt, welche Möglichkeiten und Grenzen die torfreduzierten Substrate haben und welche Fragstellungen bei Qualität, Produktion, Logistik und Handel in den kommenden Jahren zu klären sind, erörterte die Expertenrunde bei der Online-Fragestunde „Gartenbau ohne Torf – wie geht das?“ der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) in Oldenburg. Die LWK befasst sich bei ihrer Projektarbeit seit vielen Jahren mit Torfersatzstoffen wie zum Beispiel Holzfaserprodukten, Kokosmark, Kompost, Moosen, Perliten, Blähton und Gärresten aus Biogasanlagen.

Im Studio des Lokalsenders O1 diskutierten Michael Bank (Landgard eG), Professor Bernhard Beßler (Leiter des LWK-Geschäftsbereichs Gartenbau), Baumschulunternehmer Hajo Hinrichs, Dr. Sebastian Kipp vom Substrathersteller Klasmann-Deilmann, Zierpflanzenproduzent Dirk Klefer und Moderatorin Dr. Gerlinde Michaelis, bei der LWK Leiterin der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Bad Zwischenahn-Rostrup. Die Fragestunde ist als Aufzeichnung auf der LWK-Website oder bei YouTube zu sehen.

Gute Erfahrungen mit Substraten mit bis zu 50 Volumen-Prozent Torfersatz
Die Diskussionsteilnehmer berichteten über gute Erfahrungen mit Substraten mit bis zu etwa 50 Volumen-Prozent (Vol-%) Torfersatz in ihren Betrieben, bei ihren Kunden sowie in Versuchen. Darüber hinaus komme es vermehrt zu Schwierigkeiten bei der Kulturführung, und das Kulturrisiko steige deutlich an. Daher hielten die Teilnehmer eine gänzlich torffreie Produktion noch nicht für flächendeckend umsetzbar.

LWK-Fragestunde Gartenbau ohne Torf - Impressionen im Studio
Alle Gäste der Diskussionsrunde waren sich einig, dass eine hohe Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Rohstoffen essentiell ist, um die ambitionierten Ziele der Torfminderung tatsächlich erreichen zu können.Axel Blees
Bei einigen Kulturen sei es möglicherweise aus kulturtechnischer oder auch aus wirtschaftlicher Sicht nicht möglich, vollständig auf Torf zu verzichten, lautete die Einschätzung der Experten. Torf könne aber in großen Mengen eingespart werden, wenn es gelänge, in der Breite der gartenbaulichen Betriebe Substrate mit 40 bis 50 Vol-% Torfersatz zu etablieren. Hier hätten Projekte wie die Modell- und Demonstrationsvorhaben TerZ und ToSBa für die Branche schon gute Arbeit geleistet und die Thematik in die Köpfe der Betriebsinhaber*innen gebracht.

Stabile Lieferketten nötig
Alle Gäste der Diskussionsrunde waren sich einig, dass eine hohe Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Rohstoffen essentiell ist, um die ambitionierten Ziele der Torfminderung tatsächlich erreichen zu können. Hier seien zum einen die Substratunternehmen gefragt, stabile Lieferketten aufzubauen und auch neue Torfersatzstoffe zu finden, aber auch die Politik, um den Abbau bürokratischer Hürden, etwa bei Genehmigungsverfahren für Kompostieranlagen, voranzutreiben.

Das Substrat der Zukunft werde wahrscheinlich sehr viel kleinteiliger zusammengesetzt sein als wir es heute kennen, vielleicht aus mehr als zehn verschiedenen Rohstoffen, und viel mehr nach spezifischen Eigenschaften deklariert werden als nach genauer Rohstoffzusammensetzung. So könnten die Substratunternehmen bei Lieferengpässen eines oder mehrerer Rohstoffe flexibel reagieren und die Rezeptur anpassen ohne die gewünschten Eigenschaften des Endproduktes merkbar zu verändern. Diese ganz neue Art der Substratproduktion bedeute aber einen enormen Aufwand für die Unternehmen und sei auch nicht von heute auf morgen zu realisieren.

Torfreduzierte und torffreie Substrate zum Teil erheblich teurer als Torfsubstrate
Weiterhin diskutierten Teilnehmer und Moderatorin die wirtschaftlichen Auswirkungen des Torfersatzes und die Möglichkeiten, die gestiegenen Kosten an den Handel und die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterzugeben. Torfreduzierte und torffreie Substrate seien zum Teil erheblich teurer als Torfsubstrate, doch diese gestiegenen Kosten ließen sich nur minimal im Verlauf der Handelskette weitergeben.

Dies gelte vor allem für die Waren aus den unteren Preissegmenten, die zum Beispiel in den Lebensmitteleinzelhandel gingen. Die Handelsunternehmen sähen sich zudem mit der Problematik konfrontiert, die Qualität der Pflanzen auf dem zum Teil mehrere Tage andauernden Handelsweg zu gewährleisten, da torffreie Substrate in der Regel deutlich schneller trockenfallen als torfbasierte. Es fehle schlicht an aussagekräftigen Erhebungen zur Haltbarkeit von torffrei produzierten Pflanzen.

Torffreie Pflanzen haben veränderte Pflegebedürfnisse
Das gleiche Probleme komme auch auf die Endkundinnen und -kunden zu, die nun mit den veränderten Pflegebedürfnissen torffreier Pflanzen zurechtkommen müssten. Bei Verwendung torffreier Blumenerde verschärfe sich die Situation noch einmal. Hier sei es nun enorm wichtig, eine passende Kundenkommunikation zu entwickeln und die Verbraucherinnen und Verbraucher auf dem Weg zur Torffreiheit mit und an die Hand zu nehmen, damit sie am Ende nicht die Lust an den gartenbaulichen Produkten verlieren.

Am Ende blickten alle Studiogäste recht zuversichtlich in die Zukunft. Sie wünschten sich allerdings einen angemessenen Zeitrahmen, verlässliche und langfristige Aussagen und ein gemeinsames Vorgehen auf Augenhöhe für die Umsetzung der Ziele zur Torfreduzierung. Die Gärtnerinnen und Gärtner, so waren sich alle einig, hätten sich schon so manches Mal umstellen oder gar neu erfinden müssen und bisher alle Krisen meistern können.


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31.01.2023

Die Gartenbaubranche steht vor der großen Herausforderung, in den nächsten Jahren einen großen Anteil des Torfs in den Substraten für die Pflanzenproduktion durch alternative Rohstoffe ersetzen zu müssen. Die Bundesregierung hat im Klimaschutzplan eine Reduktion von Torf verankert. So sollen Hobbysubstrate bis 2026 in Deutschland nur noch torffrei erhältlich sein, und im Erwerbsgartenbau ist von einer weitgehenden Torfreduktion bis 2030 die Rede.

Wie der Ausstieg aus der Torfverwendung gelingen kann und vor welchen Herausforderungen die Gartenbaubranche jetzt steht, darüber haben Fachleute aus der Pflanzenproduktion, dem Pflanzenhandel, der Substratindustrie und der Forschung und Beratung in einer Fragestunde der Landwirtschaftskammer Niedersachen am Donnerstag, 19. Januar 2023, im YouTube-Livestream diskutiert.


Sehen Sie hier eine Aufzeichnung der virtuellen Fragestunde vom 19. Januar 2023

Gäste im Studio waren:

Michael Bank
Bereichsleiter im Retail Blumen und Pflanzen bei der Landgard eG. Nach seiner Ausbildung zum Zierpflanzengärtner hat er viele Jahre in der Schnittblumen- und Topfpflanzenproduktion im In- und Ausland gearbeitet.

Prof. Dr. Bernhard Beßler
Bei der LWK Leiter des Geschäftsbereichs Gartenbau. Als Vorsitzender des Fachausschusses Gartenbau im Verband der Landwirtschaftskammern vertritt er die Interessen aller Lehr- und Versuchsanstalten und Fachschulen für Gartenbau in Deutschland. Er ist Sprecher des niedersächsischen Torfersatzforums und Leiter des Projekts TerZ. Dipl.-Ing.

Gartenbau Hajo Hinrichs
Baumschulunternehmer aus Edewecht (Kreis Ammerland). Seit kurzem ist er Präsident des Bundes deutscher Baumschulen sowie im Vorstand der LWK.

Dr. Sebastian Kipp
Leitet im Unternehmen Klasmann-Deilmann GmbH die gruppenweite Entwicklung neuer Substrate unter Verwendung von Torf und in zunehmenden Mengen verschiedener Torfersatzstoffe.  

Dirk Klefer
Inhaber der Gärtnerei Klefer, einem Zierpflanzenproduktions- und Endverkaufsbetrieb in Augustfehn. Der Familienbetrieb nimmt seit 2019 am Projekt TerZ teil und produziert inzwischen alle Kulturen in einem Substrat mit einem Torfanteil von 40 Vol.-%. Klefer ist Vizepräsident des Wirtschaftsverbands Gartenbau in Norddeutschland e.V.

Dr. Gerlinde Michaelis (Moderation)
Leitet seit 2006 die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Bad Zwischenahn-Rostrup (LVG) im LWK-Geschäftsbereich Gartenbau. Die Gartenbauwissenschaftlerin ist gelernte Baumschul-Gärtnerin, sie studierte und promovierte an der Universität Hannover.

17.01.2023

Seit 2019 begleiten wir Zierpflanzenbetriebe in ganz Deutschland bei der Umstellung auf stark torfreduzierte Substrate. Am 23.03.2023 werden wir zeigen, welche Erkenntnisse für die Praxis gewonnen wurden und gemeinsam mit Ihnen diskutieren, wie es in Zukunft weitergehen kann.

Calibrachoa, produziert mit nur 45 Vol.-% Torf
Calibrachoa, produziert mit nur 45 Vol.-% TorfFabian Heesch, LVG Heidelberg
24 Demonstrationsbetriebe haben im Rahmen des Projekts TerZ schrittweise die Torfanteile in ihren Substraten gesenkt, sodass inzwischen maximal 50 Vol.-% Torf im Substrat enthalten sind. Die Kulturen in den Betrieben wurden eng begleitet, beprobt, und wenn nötig, wurde die Kulturführung angepasst. Wie gut die Umstellung in den Kulturen funktioniert hat und welche Herausforderungen und Qualitäten im Ergebnis zu beobachten waren, erfahren Sie u.a. direkt von den Betrieben aus erster Hand! (Ergebnisse aus der Beet- und Balkonsaison lesen Sie bereits hier.)

TerZ digital: Probieren Sie es aus!
TerZ digital: Probieren Sie es aus!Melanie Bank, LWK Nordrhein-Westfalen

 

 

 

Auf Basis der TerZ-Ergebnisse wurde der Online-Kurs TerZ digital entwickelt. Er dient dem Kennenlernen der wichtigsten Grundlagen für eine Umstellung der Zierpflanzenproduktion auf stark torfreduzierte Substrate. Hier finden Sie alle praxiserprobten Methoden, die den TerZ-Betrieben während der Umstellungsphase auf eine torfreduzierte Zierpflanzenproduktion geholfen haben, Probleme zu vermeiden. Das erlangte Wissen aus 4 Jahren Projektlaufzeit kann so von jedem aus der Branche genutzt werden.

Logo TerZ-BWL!
Logo TerZ-BWL!Anette Stadler, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Mit Blick auf die wirtschaftlichen Auswirkungen bei einer Umstellung auf stark torfreduzierte Substrate stellt TerZ-BWL nach Berechnung, Auswertung und Analyse von über 400 Nachkalkulationen bei den Hauptkulturen im Zierpflanzenbau aussagekräftige Erkenntnisse vor. Darüber hinaus steht nun das im Rahmen von TerZ konzipierte, einfach zu bedienende Kalkulations- und Simulations-Tool K.basic zur Berechnung von Kulturkosten im Topfpflanzenanbau allen interessierten Betrieben online zur Verfügung.

Unser Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Herr Özdemir, ist angefragt. Er und der Präsident des Zentralverbands für Gartenbau, Herr Mertz, werden mit uns am 23.03.2023 über die Notwendigkeit sowie Möglichkeiten und Grenzen der Verwendung torfreduzierter Kultursubstrate in der Zukunft diskutieren.

Einer abwechslungsreichen und interessanten Veranstaltung in Hannover-Ahlem steht also nichts im Wege. Melden Sie sich noch heute an, da die Plätze begrenzt sind: Anmeldung.

 

29.11.2022

Der neue Online-Kurs TerZ digital dient dem Kennenlernen der wichtigsten Grundlagen für eine Umstellung der Zierpflanzenproduktion auf stark torfreduzierte Substrate.

Hier finden Sie alle praxiserprobten Methoden, die den 24 TerZ-Modellbetrieben während der Umstellungsphase auf eine torfreduzierte Zierpflanzenproduktion geholfen haben, Probleme zu vermeiden. Das erlangte Wissen aus 4 Jahren Projektlaufzeit kann so von jedem aus der Branche genutzt werden.

In drei Hauptkapiteln zu den Themen Torfersatzstoffe, Gießwasserqualität und Düngestrategie werden die Besonderheiten von torfreduzierten Substraten zusammengefasst und Anleitungen für die Praxis gegeben. Anhand von Erklärvideos, Infografiken und weiterführendem Hintergrundwissen zu Kulturmaßnahmen können Gärtnerinnen und Gärtner ihr Wissen zu den einzelnen Themenbereichen auffrischen und die Bedeutung von beispielsweise Gießwasser- und Substratanalysen für die torfreduzierte Produktion erlernen.

Der Online-Kurs ist über die Projektwebsite des Projekts TerZ www.projekt-terz.de kostenlos verfügbar.

Schauen Sie gerne rein!

Ihr Team TerZ

12.08.2022

Die Gärtnerei Blumen Klefer öffnete am 21.07.2022 ihre Türen zu einem Rundgang durch den Betrieb, um über ihre gemachten Erfahrungen bei der Umstellung auf stärker torfreduzierte Substrate zu berichten und darüber zu diskutieren.

Viel Eigenproduktion

Betriebsinformationstag bei Blumen Klefer
Betriebsinformationstag bei Blumen KleferKatja Arndt

80 % der Kulturen des Endverkaufsbetriebs sind Eigenproduktion. Auf 2700 m² werden Violen, Beet- und Balkonpflanzen, Heuchera und Herbstzauber kultiviert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Floristik. Durch eine Filiale in einem nahegelegenen Lebensmitteleinzelhandel werden zusätzliche Kunden generiert und die Gärtnerei ist so von 7 bis 21 Uhr für Kunden erreichbar.

Hier wird NACHHALTIGKEIT großgeschrieben!

Dirk Klefer
Dirk KleferKatja Arndt

Der Betrieb befindet sich im dritten Projektjahr von TerZ und produziert inzwischen seine Kulturen in einem Substrat mit einem Torfanteil von nur noch 40 Vol.-%. Das Substrat wird für den gesamten Betrieb verwendet und auch für Endverbraucher als Verkaufssubstrat zur Verfügung gestellt. Neben den 40 Vol.-% Torf enthält das Substrat 30 Vol.-% Holzfasern, 10 Vol.-% Rindenhumus und 20 Vol.-% Grüngutkompost. Für einen Vergleich werden einzelne Kulturen parallel auch mit dem vorigen Standardsubstrat mit 75 Vol.-% Torf und 25 Vol.-% Holzfasern produziert.

Leichte Anpassungen in der Düngung
Die gemachten Erfahrungen mit Torfersatz sind gut. Bisher gab es wenig Probleme mit dem Substrat. Herr Klefer ist froh, dass er durch die Substratproben im Projekt TerZ einen guten Überblick über die Nährstoffsituation für seine Kulturen bekommt, und hat dadurch teilweise die Stickstoffdüngung zu Beginn der Kulturen leicht erhöht. Er selbst hat dies bisher regelmäßig mit einem EC-Messgerät überprüft, um einen Richtwert für seine Düngung zu erhalten. Hier musste er nun aber feststellen, dass diese Methode nicht mehr geeignet ist. Denn durch die höheren Kaliumwerte im Substrat werden konstant hohe Leitfähigkeiten angezeigt, sodass keine Rückschlüsse auf Stickstoffgehalte möglich sind.

Die Kaliumwerte sind bei komposthaltigen Substraten oft erhöht, schaden den Kulturen aber nicht. In der Düngung wird dies von Herrn Klefer berücksichtigt, sodass sich die Kaliumgehalte im Laufe der Kultur reduzieren.

torfreduzierte Herbstkulturen
torfreduzierte HerbstkulturenKatja Arndt

Steigt die Bewässerungshäufigkeit?
„Wenn die Ballen einmal trocken sind, nehmen sie erstmal kein Wasser mehr auf.“ Deshalb möchte Herr Klefer im nächsten Jahr etwas mehr Netzmittel ins Substrat mischen lassen, um eine bessere Befeuchtung zu gewährleisten. Auch für die Friedhofsbepflanzung hält er dies für sinnvoll.

Die Nutzung von Wasserspeichergranulaten hat er bereits getestet. „Das ist die ersten 4 Monate super, aber danach ist es schlechter als es ohne die Granulate wäre“. Das schnelle Abtrocknen der Substratoberfläche sieht er sehr positiv: Es treten kaum noch Probleme mit Trauermücken auf und Botrytis war in den Beständen nicht mehr zu finden.

Von der Bewässerungshäufigkeit sieht Herr Klefer Unterschiede bei einzelnen Kulturen. Z.B. bei Pennisetum musste an extrem heißen Sommertagen schon zweimal täglich bewässert werden, um Trockenheitsschäden wie gelben Blattspitzen vorzubeugen. Dies hätte im vorigen Standardsubstrat wohl auch mit einer Bewässerung gereicht. Bei anderen Kulturen, wie den Heuchera, waren hingegen keine Unterschiede in der Bewässerung festzustellen.

Aber wird es auch bei Lieschen Müller funktionieren?
Ein wichtiger Punkt in der Torfreduktion ist die Aufklärung. Die ersten Erfahrungen hat Herr Klefer bereits gesammelt. So wurden beispielsweise einzelne Substratkomponenten von Verbrauchern hinterfragt: „Ist das Gras da drin?“. Herr Klefer möchte hier klar voran gehen und die Endverbraucher umfassend zum Thema Torfersatz informieren. Es ist wichtig, dass die Kunden damit zurechtkommen und ihr Gieß- und Düngeverhalten ebenfalls anpassen. Mit Postern und Schildern soll hier zukünftig neben der persönlichen Beratung für Aufklärung gesorgt werden. Für einen guten Übergang ist auch eine Überlegung, Ampelpflanzungen in etwas größeren Gefäßen zu produzieren, um die Wasserkapazität für die Kunden etwas zu erhöhen.

Preise, Preise, Preise
Die Kosten sind ein zentrales Thema und führen immer zu Nachfragen bei den Gärtnern. Hier zeigt sich, dass manches torfreduzierte Substrat teurer ist, andere aber wieder nicht, sodass dieses Thema von jedem Betrieb mit den Substratherstellern seines Vertrauens besprochen werden sollte.

Wer hat an der Uhr gedreht?

Betriebsinformationstag bei Blumen Klefer
Betriebsinformationstag bei Blumen KleferKatja Arndt
Als Ergebnis des Tages kann man sagen, dass sich die Teilnehmer einig waren, dass die Produktion mit Substraten, die Torfanteile von 50 Vol.-% enthalten gut möglich ist. Bei weiter sinkenden Torfanteilen machte Herr Klefer deutlich, dass die Kulturführung durchaus anspruchsvoller wird.

So ging ein weiterer Betriebsinformationstag im Norden zu Ende und machte Lust auf Herbst und Torfersatz! Wenn auch Sie Lust auf Torfersatz haben und sich gerne weiter informieren und austauschen möchten, schauen Sie unter www.projekt-terz.de.

 

TerZ Logo
TerZ LogoKatja Arndt
Kombilogo - BMEL / BLE
Kombilogo - BMEL / BLEBMEL - Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

 

08.07.2022

TerZ Logo
TerZ LogoKatja Arndt
Das Thema Torfreduktion ist nach wie vor sehr aktuell. Die Politik fordert einen weitgehenden Verzicht auf Torf in den Substraten. Die Verbände und Substrathersteller arbeiten an der Umsetzung. Zahlreiche Versuche belegen, dass es möglich ist stark torfreduziert zu produzieren.

Aber sind diese Ergebnisse auch in der Praxis umsetzbar?

Im Rahmen des Modell- und Demonstrationsvorhabens TerZ (Torfersatz im Zierpflanzenbau) wird angestrebt mit maximal 50 Volumenprozent Torf im Substrat zu kultivieren. Der teilnehmende Endverkaufsbetrieb Blumen Klefer in Augustfehn hat sich entsprechend mit der stark torfreduzierten Pflanzenproduktion auseinandergesetzt. Er kultiviert auf 2700 m² Violen, Beet- und Balkonpflanzen, Heuchera und Herbstzauber.

Davon wie Herr Klefer die Umstellung auf stärker torfreduzierte Substrate erlebt hat, welche Herausforderungen er in der Kultivierung sieht und wie sich die aktuellen Herbstkulturen im „TerZ-Substrat“ bei ihm entwickeln, können Sie sich am 21.07.2022 bei einem Besuch zum Betriebsinformationstag in der Gärtnerei selbst überzeugen. 

Blumen Klefer
Blumen KleferKatja Arndt

Gerne zeigt Herr Klefer Ihnen die Gärtnerei, erzählt von seinen Erfahrungen und steht für Fragen bereit. Bei Kaffee und Kuchen können sich an der Umstellung interessierte Gärtnerinnen und Gärtner, sowie andere Branchenmitglieder zum Thema „Torfersatz in der Praxis“ umfassend austauschen und die spätsommerliche Atmosphäre genießen. 

Auch Frau Arndt, die Gesamtkoordinatorin von TerZ, wird vor Ort für Fragen zur Verfügung stehen und Ihnen einen kurzen Überblick über das Projekt geben.

Wir freuen uns auf Sie!

Bei Fragen wenden Sie sich an Frau Arndt.

 

Logo Blumen Klefer
Logo Blumen KleferBlumen Klefer

Save the Date!!!
21.07.2022, 10 Uhr
Kostenfreie Anmeldung unter:

Betriebsinformationstag TerZ - Zeit für Herbstzauber! : Landwirtschaftskammer Niedersachsen (lwk-niedersachsen.de)

Kombilogo - BMEL / BLE
Kombilogo - BMEL / BLEBMEL - Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

28.04.2022

Das Projektziel des Modell- und Demonstrationsvorhabens TerZ (Torfersatz im Zierpflanzenbau) lautet: Mit maximal 50 Vol.-% (Volumenprozent) Torf im Substrat zu produzieren und dieses möglichst als Standardsubstrat im Betrieb zu etablieren.

Petuniawurzeln
PetuniawurzelnKatja Arndt

Dies hat die Gärtnerei Sporleder erfolgreich umgesetzt und verwendet es für alle Kulturen im Betrieb. Herr Sporleder geht sogar noch weiter und testet aktuell ein Substrat mit nur noch 30 Vol.-% Torf.

Das Familienunternehmen, was mittlerweile in zweiter und dritter Generation gemeinsam geführt wird, wurde 1951 als Gemüsegärtnerei gegründet. Heute produziert die Gärtnerei Sporleder auf über 5000 m² Zierpflanzen für ihre beiden Verkaufsstandorte. Die Schwerpunkte liegen in den Beet- und Balkonkulturen, Violen und der Poinsettienproduktion.
 

Der Betriebsinformationstag in der Gärtnerei kann leider nicht wie geplant stattfinden und wird verschoben. Wenn Sie die Gärtnerei Sporleder dennoch näher kennenlernen und erfahren möchten, wie Herr Sporleder seine Kulturen erfolgreich auf das neue Substrat umgestellt hat und welche Erfahrungen er dabei gemacht hat, kommen Sie gern auf uns zu.

 

Kombilogo - BMEL / BLE
Kombilogo - BMEL / BLEBMEL - Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Logo Sporleder
Logo SporlederGärtnerei Sporleder
           

25.04.2022

Gärtnerei Ablaß und Krebs Pflanzen aus dem Cuxland öffneten am 05.04.2022 ihre Türen zu einem Rundgang durch die Betriebe und berichteten unter anderem zu ihren Erfahrungen mit der Torfreduktion.
 

Betriebsinformationstag Ablaß
Betriebsinformationstag AblaßKatja Arndt
Eine bunte Vielfalt bot sich den Teilnehmern 

Gärtnerei Ablaß als Endverkaufsbetrieb auf 5.500 m² zeigte viele Kulturen und Krebs Pflanzen als Produktionsbetrieb auf 12.000 m² legte wiederum Schwerpunkte auf Bio-Kräuter, Begonien und Beet- und Balkonkulturen.
 

Alles was dir passiert, ist eine Einladung zum Wachsen!
Beide Betriebsleiter erzählten offen auf welche Schwierigkeiten sie im letzten Jahr bei der Torfreduktion gestoßen sind. So wurzelten die Calibrachoa bei Herrn Ablaß aus bisher unbekannten Gründen nicht in das TerZ-Substrat mit 50 Vol.-% Torf ein. Alle anderen Kulturen waren davon hingegen nicht betroffen.
 

Die Pflanzen können nicht mehr von der Hand in den Mund leben

Im aktuellen Produktionsjahr testet Herr Ablaß ein Substrat mit nur noch 30 Vol.-% Torfanteil. Dafür sind Grüngutkompost, Holzfasern, Holzhackschnitzel, Rindenhumus und Ton enthalten. Hier hat er festgestellt, „dass die Pflanzen nicht mehr von der Hand in den Mund leben können. TerZ braucht mehr Dünger.“ Durch den enthaltenen Kompost sind die Kaliumwerte hingegen erhöht. „Dies macht den Pflanzen aber nichts.“ Und hier wird die Düngung mit einer geringeren Kaliumnachlieferung entsprechend angepasst.

Auch, dass verschiedene Sorten unterschiedlich gut mit dem Substrat zurechtkommen, sieht er ganz pragmatisch: „Das Sortiment wird an TerZ angepasst, denn an der Torfreduzierung wird kein Weg mehr vorbeiführen.“
 

Die größte Herausforderung

ist vom bisher bekannten Standard abzuweichen. Man muss jedes Mal schauen, was man vor sich hat und öfter mal in die Kultur reinschauen. Der pH-Wert und die Nährstoffversorgung müssen im Auge behalten werden. 
 

Substrat mit 50 Vol.-% Torfersatz
Substrat mit 50 Vol.-% TorfersatzKatja Arndt
Lieber in kleinen Schritten zum Erfolg 

Betriebsrundgang Krebs
Betriebsrundgang KrebsKatja Arndt
Auch Herr Krebs machte während des Projektes die Erfahrung, dass man sich besser in kleinen Schritten an die starke Torfreduktion herantastet. So probierte er zunächst ein torffreies Biosubstrat bei seinen Poinsettien aus, wo es allerdings zu Beginn der Kultur zu Schwierigkeiten in der Stickstoffnachlieferung kam. Die Folgen waren zu Kulturende in Form von Qualitätseinbußen und Ausfällen zu sehen. In diesem Jahr hat er sein Standardsubstrat komplett auf Torfanteile von 50 Vol.-% herabgesetzt und ist sehr zufrieden: „Die Substrate funktionieren gut und ich merke keine Unterschiede in der Kulturführung und den Qualitäten.“ Einen großen Betriebsteil stellt Herr Krebs zusätzlich auf Bio um und produziert hier bereits testweise große Mengen Kräuter nach biologischen Standards mit 50 Vol.-% Torf im Substrat. Bio stellt eine große Herausforderung dar, sodass er hier vorerst nicht weiter mit dem Torfanteil heruntergehen möchte, bis dieses neue Gebiet sitzt. Zukünftig kann er sich aber durchaus vorstellen weiter zu reduzieren, am Ende möglicherweise sogar torffrei zu werden. 

Bei Snack und „Schnack“ konnten sich interessierte Betriebe, Berater und andere Vertreter der Branche austauschen und Fragen klären, die über Torfersatz weit hinausgingen.


Vielleicht sehen wir auch Sie beim nächsten Betriebsinformationstag?

 

Kombilogo - BMEL / BLE
Kombilogo - BMEL / BLEBMEL - Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

23.02.2022

Maximal 50 Volumenprozent Torf im Substrat ist das Ziel des Modell- und Demonstrationsvorhabens, TerZ (Torfersatz im Zierpflanzenbau).

TerZ Logo
TerZ LogoKatja Arndt

Dieses Ziel wurde von den beiden Nordbetrieben Krebs Jungpflanzen und Gärtnerei Ablaß erreicht, die sich mittlerweile im dritten von vier Projektjahren befinden und die neuen Substrate nun fest in ihren Betrieb etablieren.

Der in Bexhövede ansässige Produktionsbetrieb Krebs Jungpflanzen produziert auf 12.000 m² Jungpflanzen, Rohware und fertige Kulturen. Zu den Schwerpunkten in der Produktion gehören Begonien, Pelargonien, Kräuter und Poinsettien. Die Endverkaufsgärtnerei Ablaß produziert mit einer Gesamtgewächshausfläche von 5500 m² und bietet ihren Kunden ein breites Sortiment an Beet- und Balkonpflanzen, Viola, Schnitt und vieles mehr.

TerZ-Primeln
TerZ-PrimelnKatja Arndt

Gern möchten Herr Ablaß und Herr Krebs Ihnen am 05.04.2022 die Türen ihrer Betriebe für ein praxisorientiertes Forum öffnen. Sie, als an der Substratumstellung interessierte Gärtner, sind herzlich eingeladen zu einem Rundgang durch beide Betriebe mit anschließendem „Schnack“ über den Einsatz stark torfreduzierter Kultursubstrate. Selbstverständlich sind auch andere Branchenmitglieder herzlich eingeladen sich an der praxisorientierten Diskussion zu beteiligen und so zu einem umfassenden Austausch beizutragen.

Auch Frau Arndt, die Gesamtkoordinatorin von TerZ, wird vor Ort für Fragen zur Verfügung stehen und ihnen einen kurzen Überblick über das Projekt geben. Bei Kaffee und Kuchen sollte einem interessanten Austausch zum Thema Torfersatz in der Praxis nichts mehr im Wege stehen. Wir freuen uns auf Sie!

          

Logo, Krebs-Pflanzen
Logo, Krebs-PflanzenKrebs Pflanzen
Logo, Gärtnerei Ablaß
Logo, Gärtnerei AblaßGärtnerei Ablaß

 

 

 

Die Veranstaltung wird unter Einhaltung der 3-G-Regelung (genesen, geimpft, getestet) durchgeführt. Wir bitten die Besucher einen entsprechenden Nachweis mitzubringen und auch weiterhin die AHA-Regeln zu berücksichtigen.

Gefördert durch das BMEL
Gefördert durch das BMELHenrike Jansen

Sichern Sie sich die Teilnahme!

05.04.2022, 9:30 Uhr bei Ablaß

13:30 Uhr bei Krebs

 

Hier geht`s zur Anmeldung

16.12.2021

Tim Schliebener öffnete am 09.11.2021 seine Gewächshäuser für interessierte Berufskolleginnen und -kollegen, Berater, Vertreterinnen und Vertreter aus dem Versuchswesen und der Substratindustrie. Am Betriebsinformationstag drehte sich alles um praxisorientierten Erfahrungsaustausch zum Thema: "Umstellung auf torfreduzierte Substrate bei Poinsettien". 

Die Gärtnerei Schliebener in Wolfsburg ist Partnerbetrieb im Projekt TerZ (Torfersatz im Zierpflanzenbau).

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Mit einem Torfanteil von 50 Vol.-% produziert.Katja Arndt
In dieser Saison: Erfahrungen mit max. 50 Vol.-% Torfanteil im Substrat
In diesem Jahr produzieren die am Projekt TerZ teilnehmenden Praxisbetriebe bereits größtenteils mit maximal 50 Vol.-% Torfanteil ihre Kulturen. Die Einzelhandelsgärtnerei Schliebener produziert seit 1960 auf ca. 5000 m² unter Glas und Folie ein breites Pflanzensortiment für ihre Kunden. Der Betrieb setzt sich für die Integration von Torfersatz ein, da der Aspekt der Nachhaltigkeit für ihn eine zentrale Rolle spielt. 


Kultur gut im Blick behalten

Zitat 1
.Katja Arndt

Durch die regelmäßigen Substratproben im Projekt TerZ stellte sich heraus, dass im Betrieb Schliebener die Düngung bei Poinsettien durch das weiche Gießwasser mehr angepasst werden muss, um die abfallenden pH-Werte während der Kulturdauer abzufangen. Im Unterschied zur Standardkultur, wurde die Düngung insgesamt um ca. 20 % erhöht. Allem Anschein nach ist die Pufferung der Substrate schwächer, wenn Torfanteile reduziert werden. Diese Beobachtung deckt sich mit den Erfahrungen anderer Betriebe. 

Erfahrung bei Poinsettien ermutigend
Zitat 5
.Katja Arndt

In der Diskussion war man sich einig, dass eine schrittweise Absenkung des Torfanteils ein guter Weg zu einem stärker torfreduzierten Substrat sei. Die Produktion in Substraten mit weniger als 50 Vol.-% Torfanteil war nach Erfahrung der Beteiligten in der Regel ohne größere Umstellungen der Kulturführung gut umsetzbar. Wichtig aber sei es, nah an der Kultur zu bleiben, da das Substrat schneller mit Veränderungen bei pH- und Nährstoffwerten reagiert. Ein Teilnehmer der Diskussionsrunde meinte dazu: „Zukünftig wird es nicht mehr das eine Substrat geben, sondern wir werden es mit vielen verschiedenen Substraten zu tun haben und müssen wieder mehr Gärtner sein.“ 

Und die Kosten?
Nach Einschätzung der anwesenden Berater werden die steigenden Preise in vielen Bereichen im Gartenbau nicht immer nur durch Einsparungen ausgeglichen werden können. Betriebe müssen zukünftig ihre Preise erhöhen, um wirtschaftlich zu bleiben. 

Zitat 3
.Katja Arndt
Rohstoffverfügbarkeit wird sich von selbst regulieren
Da einige Substrathersteller in der Gärtnerei Schliebener zu Gast waren, wurde auch das Thema der Rohstoffverfügbarkeit diskutiert. Die Einschätzung war einhellig: Bei steigender Nachfrage nach Torfersatz könnten sich zwar kurzfristig Engpässe ergeben, mit steigender Nachfrage ließen sich aber auch neue Quellen für alternative Ausgangsstoffe generieren. Einer der anwesenden Berater brachte es auf den Punkt: „Wenn Torf nicht mehr da ist, wird sich hier ein Markt bilden“.

Zitat 6
.Katja Arndt

"Torfreduktion ist die Zukunft"
Torf wird sich nach Ansicht eines Substratherstellers, der ebenfalls an dem Erfahrungsaustausch teilnahm, über Kurz oder Lang zum Nebenprodukt entwickeln. Aktuell wird in der Branche über das Für und Wider von Gärresten diskutiert.

Zitat 2
.Katja Arndt
Interesse der Endverbraucher noch verhalten
Nach Einschätzung der Diskussionsrunde liegt das Augenmerk der Kunden aktuell noch nicht vorrangig bei der Torfreduktion. Andere Themen wie z. B. Insektenfreundlichkeit stehen hier mehr im Fokus. Hier fehlt es noch an Aufklärung. Daran, dass die Torfreduktion in den Substraten generell kommen wird, zweifelte von den Teilnehmern niemand: „Wenn wir jetzt nicht handeln, wird uns die Politik dazu zwingen“, betonte ein Teilnehmer des Erfahrungsaustauschs. Die Frage, wie die Endverbraucher mit den Substraten zurechtkommen werden, wurde ebenfalls diskutiert. Einigkeit herrschte darüber, dass Kunden den Umgang mit torfreduzierten Substraten auch erst erlernen müssten.

Offener Erahrungsaustausch bei Tim Schliebener
Offener Erahrungsaustausch bei Tim SchliebenerKatja Arndt
Erfahrungen aus erster Hand
Am Ende des Betriebsinformationstages war man sich einig: Die Veranstaltung war sehr lohnend. Tim Schliebener vermittelte seinen Gästen Erfahrungen aus erster Hand und ermöglichte einen offenen Erfahrungsaustausch sowie angeregte Diskussionen zu unterschiedlichsten Aspekten der Torfreduzierung im Zierpflanzenbau. Selbst in diesen Zeiten mit allen Abstandregeln eine informative, gelungene Veranstaltung.

Möchten Sie auch an einem Erfahrungsaustausch teilnehmen?
Wenn auch Sie gern an solch einem Austausch im Rahmen des Projektes TerZ teilnehmen möchten, schauen Sie regelmäßig auf www.projekt-terz.de, wo die nächsten Termine veröffentlicht werden.

Wir freuen uns auf Sie!

07.10.2021

Das Modell- und Demonstrationsvorhaben, TerZ (Torfersatz im Zierpflanzenbau), befindet sich mittlerweile im zweiten von vier Projektjahren, der sogenannten Optimierungsphase. So ging es zunächst im ersten Projektjahr, der Einführungsphase, für die Gärtner darum mit geringer Torfreduzierung - meist um die 70 Volumenprozent (Vol.-%) Torfanteil im Substrat - ein Gefühl für die torfreduzierte Produktion zu entwickeln. In diesem Jahr produzieren die teilnehmenden Praxisbetriebe hier bereits größtenteils mit maximal 50 Vol.-% Torf ihre Kulturen und haben schon einige Erfahrungen gesammelt.

 

70 Vol.-% Torf, 2020
70 Vol.-% Torf, 2020 Katja Arndt
Die Beet- und Balkonpflanzenproduktion mit der stärkeren Torfreduzierung kann in diesem Jahr als sehr gut bewertet werden, da optisch überwiegend keine bis geringe Unterschiede bei den fertig produzierten Pflanzen zu beobachten waren. Anpassungen in Bezug auf Düngung und Bewässerung waren regionsübergreifend teilweise allerdings schon nötig. In einzelnen Kulturen traten auch größere Probleme auf.

Derzeit läuft die Poinsettien- und Cyclamenproduktion. Bereits im letzten Jahr stellte sich heraus, dass die Torfreduzierung bei anspruchsvollen, länger stehenden Kulturen besonders in Kombination mit den extremen Witterungsbedingungen des Sommers 2020 durchaus zu Schwierigkeiten in der Produktion führen kann. Es gab hier neben Erfolgen also auch Qualitätseinbußen und Ausfälle.

Wie sich diese Kulturen in diesem Jahr entwickeln bleibt spannend. Der Torfanteil ist zwar weiter gesunken, die Erfahrungen damit sind hingegen gewachsen.

Firmenlogo der Gärtnerei Schliebener
Firmenlogo der Gärtnerei SchliebenerGärtnerei Schliebener

 

 

Betriebsinformationstag bei Gärtnerei Schliebener 

Daher öffnet nun mit der Gärtnerei Schliebener aus Wolfsburg der erste TerZ-Betrieb aus der Region Nord am 09.11.2021 seine Türen. So wird ein praxisorientiertes Forum geboten, wo Erfahrungswerte und Informationen über die stärker torfreduzierten Kulturen ausgetauscht werden können.
Die Einzelhandelsgärtnerei produziert seit 1960 auf nun schon über 5000 m² unter Glas und Folie ein breites Pflanzensortiment für ihre Kunden. Der Betrieb setzt sich für die Integration von Torfersatz ein, da der Aspekt der Nachhaltigkeit für ihn eine zentrale Rolle spielt. So ist das Team der Gärtnerei stetig darauf bedacht, Ideen umzusetzen, die die Natur und die Umwelt schonen.
Die Veranstaltung richtet sich gezielt an Gärtner, die an der Umstellung auf stärker torfreduzierte Substrate interessiert sind, und andere Branchenmitglieder, die hier eine Diskussion mit dem Fokus auf die Praxis führen möchten.

50 Vol.-% Torf, 2021
50 Vol.-% Torf, 2021 Katja Arndt

Zu diesem Zweck wird von Herrn Schliebener eine Führung durch den Betrieb und die torfreduziert kultivierten Poinsettien angeboten, wo die Pflanzen direkt vor Ort angeschaut und Fragen zur Produktion gestellt werden können. 
Frau Arndt, die Gesamtkoordinatorin von TerZ, wird einen kurzen Überblick über das gesamte Projekt geben und steht ebenfalls für Fragen zur Verfügung.
Bei Kaffee und Kuchen sollte einem interessanten Austausch zum Thema Torfersatz in der Praxis nichts mehr im Wege stehen.

Aufgrund der noch immer anhaltenden COVID-19-Pandemie wird die Veranstaltung unter Einhaltung der 3-G-Regelung (geimpft, getestet oder genesen) stattfinden.
Wir bitten die Besucher einen entsprechenden Nachweis mitzubringen und weiterhin die AHA-Regeln zu berücksichtigen

Wir freuen uns auf Sie!

TerZ Logo
TerZ LogoKatja Arndt

 

 

 

 

 

06.03.2020

Unter der Federführung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) tagten am 18. und 19.02.2020 Experten im Berlin zum Thema "Klimaschutz durch Torfminderung". Mit dabei: Projektverantwortliche der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Wissenschaftler, Gartenbauverbände und Vertreter der Substratindustrie.

Vor dem Hintergrund des neuen Klimaschutzgesetztes und des nationalen Klimaschutzplans 2030 diskutierte die Expertenrunde den aktuellen Status quo und gemeinsame Strategien zur Minderung des Torfverbrauchs in Substraten.


Fördermittel für die Minderung des Torfanteils in Substraten

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen begleitet gartenbauliche Produktionsbetriebe im Rahmen des Projektes TerZ (gesprochen: Terzett). Für die beteiligten Zierpflanzenbau-Projektbetriebe sind  Fördermittel des Bundesministeriums bereitgestellt. Uwe Feiler, parlamentarischer Staatssekretär des BMEL, vergab die Förderbescheide im Rahmen der Expertentagung an fünf Demonstrationsbetriebe der am Projekt beteiligten Regionen.

Torfminderungstagung Berlin
Torfminderungstagung BerlinBundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Übergabe der Förderbescheide für fünf Demonstrationsbetriebe durch den parlamentarischen Staatssekretär Uwe Feiler.

(v. l. n. r.: Katja Arndt (LWK-Niedersachsen),  Stefan Gerritzen (Gartenbau Stefan Gerritzen), Ralf Sauter (Gärtnerei Sauter), Herbert Eichelmann (Gärtnerei Eichelmann), Uwe Ablaß (Gärtnerei Ablaß), Holm Wießner (Rosengut Langerwisch), Jörg Jansmann (BLE), Uwe Feiler (BMEL), Quelle: BMEL).

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier:

https://www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Pflanzenbau/Gartenbau/_Texte/tagung-torfminderung.html

Logo TerZ
.Katja Arndt
Förderlogo BMEL
.BMEL

 

 

19.02.2020

Im Rahmen des bundesweit durchgeführten Modell- und Demonstrationsvorhabens, TerZ (Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau), soll belegt werden, dass ein großer Teil der in Deutschland konventionell produzierten Zierpflanzen im Topf ohne Qualitätseinbußen in stark torfreduzierten Substraten unter Praxisbedingungen kultiviert werden kann. Hierfür werden Betriebe in fünf Modellregionen über vier Jahre hinweg bei der Umstellung auf stark torfreduzierte Kultursubstrate begleitet. Die Regionen werden dabei eng von je einer Regionalkoordination betreut.

Logo TerZ
Logo TerZKatja Arndt
Im November 2019 starteten die ersten der 24 Demonstrationsbetriebe mit der Umstellung auf torfreduzierte Kulturen. Im ersten Projektjahr ist eine Umstellung mit geringerem Torfersatz vorgesehen, damit zunächst Erfahrungen damit gesammelt werden können. Während dieser Zeit wird die zuständige Regionalkoordinatorin regelmäßig die Betriebe besuchen,

  • die Kulturen beobachten,
  • Substratproben nehmen,
  • mit den Betrieben Rücksprache halten.

So werden diese an die neuen Bedingungen angepasst und mit Hilfe der Erfahrungen ein Gefühl für die torfreduzierte Produktion entwickelt. Hierbei entscheiden die Betriebe selbst, wie stark sie zu Beginn reduzieren möchten, mit welchen Substratherstellern und Substraten sie arbeiten und welche Kulturen sie in welchem Umfang umstellen wollen.

Über die Projektlaufzeit wird der Umfang der Torfreduzierung weiter erhöht werden, da das Ziel am Ende des Projektes ist, die Zierpflanzen mit maximal 50% Torfgehalt im Substrat zu produzieren und dieses als Standardsubstrat zu etablieren.

Neben der Begleitung durch die Regionalkoordinatorinnen, gibt es auch eine betriebswirtschaftliche Begleitung für alle Betriebe. Dort wird in den Betrieben ermittelt, inwieweit es Unterschiede zwischen der torfreduziert produzierten im Vergleich zur im Standardsubstrat produzierten Kultur, geben kann. Hierfür wird verglichen:

  • der anfallende Arbeitszeitaufwand
  • Kosten für Produktionsmittel und Energieeinsatz
  • mögliche Absatz- und Erlösunterschiede

Mit Hilfe dieser Daten sollen Simulationsmodelle für an der Umstellung interessierte Betriebe als wirtschaftlich begründete Entscheidungshilfe aufgebaut werden.


Standorte betreuender Einrichtungen, Koordinatorinnen und Demonstrationsbetriebe
Standorte betreuender Einrichtungen, Koordinatorinnen und DemonstrationsbetriebeIsabell Eilers
Auf der Website www.projekt-terz.de finden Sie weitere Hintergründe zum Projekt und die teilnehmenden Demonstrationsbetriebe. Dort werden regelmäßig neue Ergebnisse, Fotos und Informationen zum Projektverlauf gepostet.

Logo Förderung BMEL BLE PTBLE
Kombimarke Gefördert BMEL BLE PTBLEBundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

20.06.2019

Im Rahmen des bundesweit durchgeführten Modell- und Demonstrationsvorhabens, TerZ (Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau), soll belegt werden, dass ein großer Teil der in Deutschland konventionell produzierten Zierpflanzen im Topf ohne Qualitätseinbußen in stark torfreduzierten Substraten unter Praxisbedingungen kultiviert werden kann. Hierfür werden Betriebe in fünf Modellregionen über vier Jahre hinweg bei der Umstellung auf stark torfreduzierte Kultursubstrate begleitet. Die Regionen werden dabei eng von je einer Regionalkoordination betreut.

  • Von links nach rechts: Gerlind Hammann (Koordination Süd-West), Katja Arndt (GK und RK Nord), Anette Stadler (betriebswirtschaftliche Begleitung), Melanie Bank (RK West), Anna-Victoria August (RK Ost) und Ronja Fritzsche (RK Süd)
    Von links nach rechts: Gerlind Hammann (Koordination Süd-West), Katja Arndt (GK und RK Nord), Anette Stadler (betriebswirtschaftliche Begleitung), Melanie Bank (RK West), Anna-Victoria August (RK Ost) und Ronja Fritzsche (RK Süd)Ira Nordmeyer
    Bewerbungszeitraum ab sofort bis zum 31.07.2019
  • bis zu fünf Produktions- oder produzierende Endverkaufsbetriebe im Vollerwerb gesucht
  • Die Anforderungen stehen im Bundesanzeiger, Bekanntmachung Nr. 06/ 19/ 31, siehe Dateianhang
  • Bewerbung über eine formlose Interessenbekundung mit kurzer Betriebsbeschreibung (Betriebsspiegel, Kulturen, Produktionsumfang, Absatzwege) an das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

Während des Projektes wird zunächst der Ist-Zustand in den Betrieben aufgenommen und individuell geschaut, welche Kulturen in welchem Umfang auf stark torfreduzierte Substrate umgestellt werden sollen. Die Betriebe besprechen die Substratumstellung dann mit den regionalen Koordinatorinnen und ihren Substratlieferanten zusammen und werden vor der Umstellung hinsichtlich torfreduzierter Substrate und geänderter Kulturführung geschult.

Um die Erfahrungen und Ergebnisse zwischen den Demonstrationsbetrieben aber auch an weitere interessierte Betriebe zu kommunizieren, kommen verschiedene innovative Medien zum Einsatz. Durch eine betriebswirtschaftliche Begleitung wird zusätzlich die Wirtschaftlichkeit und potenzielle Mehrkosten der Substratumstellung ermittelt und herausgestellt.

Für die teilnehmenden Betriebe besteht die Möglichkeit, De-Minimis-Beihilfen beim Projektträger (BLE) zu beantragen, um eventuelle Mehrkosten auszugleichen.


Die Gesamtkoordination (GK) des Projektes obliegt der LWK Niedersachsen mit der LVG Hannover-Ahlem.

Während sie im Norden auch die regionale Koordination (RK) übernimmt, fungieren das VZ GB Straelen/ Köln-Auweiler im Westen, das LfULG Dresden-Pillnitz im Osten, die LVG Heidelberg im Südwesten und die HS Weihenstephan-Triesdorf im Süden hierfür als Standorte.

 

Katja Arndt, Tel. 0511 4005-2155

katja.arndt@lwk-niedersachsen.de

Logo Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Logo Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie SachsenLandesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Sachsen

Anna-Victoria August, Tel. 0351 2612-8209

anna-victoria.august@smul.sachsen.de

Logo Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Logo Landwirtschaftskammer Nordrhein-WestfalenLandwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

Melanie Bank, Tel. 02834 704-164

melanie.bank@lwk.nrw.de

Logo Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Logo Hochschule Weihenstephan-TriesdorfHochschule Weihenstephan-Triesdorf

Ronja Fritzsche, Tel. 08161 71-5659

ronja.fritzsche@hswt.de

Logo LVG Heidelberg
Logo LVG HeidelbergLVG Heidelberg

 

Gerlind Hammann, Tel. 06221 7484-858

gerlind.hammann@lvg.bwl.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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Kombimarke Gefördert BMEL BLE PTBLEBundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

 

 

 

 

Ausschreibung Bundesanzeiger - Projekt TerZ
03.05.2019

Das Modell- und Demonstrationsvorhaben, TerZ, soll belegen, dass ein großer Teil der in Deutschland konventionell produzierten Zierpflanzen im Topf ohne Qualitätseinbußen in stark torfreduzierten Substraten kultiviert werden kann. Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Logo Förderung BMEL BLE PTBLE
 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Um einen praxistauglichen Nachweis zu erbringen, werden in fünf Regionen Deutschlands Betriebe einbezogen, welche die national vertretenen Betriebsstrukturen und Gegebenheiten möglichst breit abbilden. Ziel soll auch eine Reduktion der Berührungsängste der Betriebe mit torfreduzierten Substraten, im Hinblick auf erhöhte Kulturrisiken, Mehrkosten und Kontrollaufwand, sein.

Durch eine engmaschige Beratung und Kontrolle der Regionalkoordinatoren des Projektes wird die Kulturführung der jeweiligen Zierpflanzen beobachtet und angepasst. Die Erkenntnisse werden dokumentiert und festgehalten. So erleichtern sie weiteren Betrieben mit gleichen oder ähnlichen Kulturen die Umstellung auf torfreduzierte Substrate. Im Laufe des Projekts soll somit eine erfolgreiche und nachhaltige Umstellung auf einen Torfanteil von maximal 50 % im Substrat erfolgen.


Die Gesamtkoordination des Projektes obliegt dabei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen mit der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Hannover-Ahlem.

Während sie im Norden agiert, fungieren dabei die Standorte

  • Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit dem Versuchszentrum Gartenbau Straelen/Köln-Auweiler im Westen,
  • das Sächsisches Landesamt für Umwelt Landwirtschaft und Geologie Dresden-Pillnitz im Osten,
  • die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Heidelberg im Südwesten und  
  • die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf im Süden

für die regionale Koordination. Von dort werden die Betriebe betreut, in denen die wichtigsten Zierpflanzenarten in Substraten kultiviert werden.

 

Logo LWK Niedersachsen
 LWK Niedersachsen

Logo Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
 Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

Logo Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
 Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Sachsen

Logo LVG Heidelberg
 LVG Heidelberg

Logo Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
 Hochschule Weihenstephan-Triesdorf