Am 5. Juni stand beim Arbeitskreis Agrarbüro ein kleines Feldhuhn ganz groß im Mittelpunkt: das Rebhuhn. Hubertus Grau, Heinrich Hellbrügge, Maike Marschke und Sina Rolfsmeyer gaben Einblicke in das „Rebhuhn-Projekt“.
Das Ziel ist ambitioniert: Das Rebhuhn soll in Feld und Flur wieder eine Heimat finden. Und das braucht mehr als gute Absichten. Über 50 Mitwirkende engagieren sich inzwischen in 25 Revieren rund um Bad Bevensen und Bienenbüttel. Das Projektgebiet umfasst stolze 12.700 Hektar – eine Fläche, auf der mit viel Herzblut Blühstreifen angelegt, Rückzugsräume geschaffen und Rebhuhnkartierungen durchgeführt werden.
Maike Marschke, die vor drei Jahren in das Projekt einstieg, kennt die Besonderheiten dieses kleinen Feldvogels genau. Rebhühner leben in so genannten Ketten, einem Familienverbund. Bereits im Januar oder Februar finden sich Paare zusammen. Die Brutzeit beginnt früh im Jahr, und gerade dann sind ruhige Rückzugsräume entscheidend für den Bruterfolg.
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist das Monitoring, also die regelmäßige Zählung der Bestände. Diese findet zu zwei besonderen Tageszeiten statt: bei Sonnenaufgang und bei Sonnenuntergang. Das „Verhören der Rebhühner“, wie es im Fachjargon heißt, verlangt viel Geduld und geschulte Ohren.
Besonders in der Aufzucht wird deutlich: Das Rebhuhn ist keine leichte Aufgabe. „Fasane sind Bundesliga – Rebhühner Champions League“, so bringt es Hubertus Grau treffend auf den Punkt.
Hintergrund zum Projekt:
Das Rebhuhnprojekt im Landkreis Uelzen ist Teil eines durch die BINGO-Umweltstiftung geförderten Vorhabens, das im August 2024 sogar als „Projekt des Monats“ ausgezeichnet wurde. Ziel ist es, durch gezielte Maßnahmen wie Bejagung der Prädatoren (Beutefänger oder Feinde), strukturreiche Lebensräume und extensive Bewirtschaftung dem Rückgang des Rebhuhns entgegenzuwirken. Mehr dazu finden Sie hier bei der BINGO-Stiftung.

Das Rebhuhnprojekt zeigt, was möglich ist, wenn Landwirte, Jäger, Naturschützer und engagierte Bürgerinnen und Bürger an einem Strang ziehen. Das Projekt soll in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Uelzen und der BINGO-Stiftung ausgeweitet werden. Denn die Rückkehr des Rebhuhns gelingt nur gemeinsam. Denn klar ist: Artenvielfalt braucht Einsatz. Und jedes Revier, jeder Blühstreifen, jede gezählte „Kette“ ist ein Schritt in die richtige Richtung.
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Dann melden Sie sich gerne bei Anne Dirking.
















