Zum dritten Mal folgten Mitte August 20 Akteure aus Naturschutz und Landwirtschaft der Einladung der Landwirtschaftskammer zum Runden Tisch zum „Biotop- und Artenschutz“ in Celle. Im Sinne des Niedersächsischen Weges bot die Vernetzungsplattform den Raum, über artenfördernde Maßnahmen zu diskutieren, die in den Gemarkungen möglich und sinnvoll sind. Neue Impulse lieferten zwei Gastredner.
Über das bundesweite Programm „Wildkatzenwälder von morgen“, das in Niedersachsen bis 2028 läuft, informierte Marc Filla vom BUND. Im Landkreis Celle wurden sieben Gebiete lokalisiert, in denen Wildkatzen nachgewiesen wurden. Sie gehören zu den seltensten heimischen Säugetieren in Deutschland. „Problematisch ist für die Wildkatzen der Verlust an Lebensräumen, der Straßenverkehr und der Kontakt mit Hauskatzen“, erläuterte der Projektmitarbeiter. Das Projekt fördert Maßnahmen, mit denen die Lebensräume der Wildkatze (z.B. Waldränder, Waldwiesen) verbessert werden. Gesucht werden Grundeigentümer, die Ihre Flächen für Aufwertungsmaßnahmen zur Verfügung stellen.
Aus der Beratung zum Biotop- und Artenschutz berichtete Kerstin Fricke, LWK und stellte das naturschutzfachliche Ziel- und Maßnahmenkonzept für den Landkreis und die Stadt Celle vor. Es ist freigeschaltet auf der Website der Landwirtschaftskammer unter dem Webcode 01042489. „Dabei handelt sich um eine Art Beratungsleitfaden, der aufzeigt, welche Förderziele – vom Rebhuhnschutz bis zum Ackerwildkrautschutz – wo und mit welchen Instrumenten vorangebracht werden können“, erklärte die Beraterin.
Der Landkreis Celle sieht grundsätzlich Potenzial, geeignete Maßnahmen mittels Ersatzgeld zu finanzieren, um ausgewählte Förderziele zu unterstützen. Voraussetzung ist, dass diese Maßnahmen dauerhaft und naturschutzfachlich sinnvoll sind. So könnten Heckenpflanzungen gefördert und Vernetzungsstrukturen geschaffen werden. Ein sinnvolles Angebot, da waren sich alle Teilnehmenden einig.
















