Baumschul-Fachleute der Landwirtschaftskammer suchen Straßenbäume der Zukunft
Der Klimawandel und Krankheiten gefährden die Vitalität der Bäume. Bislang gibt es nur wenige „Allerweltsarten“.
In Bad Zwischenahn untersuchen die LWK-Baumschul-Fachleute, wie gut sich 36 neue Sorten zur Anzucht eignen. Hierbei ermitteln die Expert*innen unter anderem, welcher Aufwand nötig ist, um einen gut gewachsenen Baum zu erziehen.
Die wenigen, über lange Zeit hinweg verwendeten „Allerweltsarten“ wie beispielsweise die trockenheitsempfindliche Hainbuche oder die krankheitsanfällige Esche sind nur noch eingeschränkt als Straßenbäume einsetzbar. „Das Ziel muss sein, die Baumartenvielfalt in den Städten zu erhöhen, um das Risiko zu verringern, dass weitere neue Schädlinge und Krankheiten die Vielfalt der uns zur Verfügung stehenden Arten und Sorten noch weiter verringern“, erklärt Dipl.-Ingenieur Björn Ehsen, der den Versuch bei der LVG betreut. Die Frage, ob diese Arten dann heimisch oder fremdländisch sind, sei vor diesem Hintergrund zweitrangig. Björn Ehsen: „Die Anforderungen an die Baumschulwirtschaft werden damit nicht leichter, da diese ein größeres Sortiment als früher vorhalten muss. Zunehmend werden sehr seltene und bisher kaum kultivierte Arten aus Regionen wie Südosteuropa, Asien und Nordamerika getestet, wo bereits heute das auch für uns prognostizierte Klima herrscht.“
Wer den norddeutschen Straßenbaum der Zukunft finden will, muss einen langen Atem haben: Zwischen der ersten, testweisen Anpflanzung und der endgültigen Empfehlung, dass sich ein Baum tatsächlich als Zukunftsbaum eignet, können mitunter 20 Jahre liegen. Björn Ehsen: „Dieser sehr langwierige Prozess zeigt, wie vorausschauend Baumschulen ihre Gehölze bereits heute kultivieren, um den steigenden Bedarf an klimagerechten Bäumen auch weiterhin zu decken.“
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