Feldtag auf Deutschlands größtem Feldversuch zum Düngerecht und zum Wasserschutz
Der Versuch findet mitten in einem „roten“ Gebiet, also einem Gebiet mit hoher Nitratbelastung, statt. In der Fruchtfolge folgen auf Frühkartoffeln Sommergerste, Silomais und Winterroggen. Das LBEG untersucht mit Hilfe von Saugsonden in einer Tiefe von 80 cm die Nitratkonzentration im Sickerwasser. Insgesamt sind 432 Saugsonden verbaut. Damit ist dies der größte Versuch dieser Art in Deutschland.
Zusätzlich werden seit 2025 Messungen zur Bodenfeuchte mittels Bodenfeuchtesonden durchgeführt. Die Sonden sind in 0,5 und 0,9 m Tiefe verbaut und machen die Effekte der Begrünung über Winter auf die Bodenfeuchte messbar.
Der umfassende Versuchsaufbau am Standort Schwüblingsen ermöglicht die Bewertung, wie effizient eine Stickstoffreduzierung, die Begrünung über Winter oder auch die Kombination dieser Maßnahmen für den Gewässerschutz sind. Dies ist von hoher Bedeutung, da beides Vorgaben der aktuellen Düngeverordnung für die nitratbelasteten „roten“ Gebiete sind.
Neben den aktuellen Ergebnissen aus dem Feldversuch wurde an weiteren Stationen über aktuelle Anforderungen im Düngerecht und Wasserschutz, zur Beregnungstechnik im Zuge der grundwasserschonenden Landbewirtschaftung sowie der Steigerung der N-Effizienz durch Einsatz von sensorgestützter Technik mittels NIRS-Technologie informiert. Hinweise zu regionalen und aktuellen Strategien zur Reduktion des Herbizideinsatzes im Maisanbau der Bezirksstelle Hannover rundeten das Programm ab.
Insbesondere der Herbst-Nmin-Wert (Gehalt an pflanzenverfügbarem, mineralischem Stickstoff (N) im Boden) ist in Wasserschutzgebieten ein wichtiges Erfolgskriterium. Denn die Auswaschungsgefährdung von Nitrat ins Sickerwasser steigt mit höheren Rest-Nmin-Werten im Herbst an. Am Standort Schwüblingsen zeigte sich im Versuchsjahr 2024, dass eine N-Düngung zu Silomais oberhalb des standörtlichen N-Optimums mit erhöhten Herbst-Nmin-Gehalten einherging. Eine gut entwickelte, nachfolgende Zwischenfrucht nach Frühkartoffel vor Sommergerste kann zudem hohe Rest-Nmin-Gehalte im Herbst nach der Kartoffelernte vermeiden.
Die Feldversuche zum Düngerecht und Wasserschutz werden vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (MU) mit Mitteln aus der Wasserentnahmegebühr finanziert. Die Gelder für die hoheitlichen Aufgaben im Bereich des Düngerechts stammen vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML).
Der Standort soll auch in Zukunft besonders genutzt werden, um die Themen rund um das Düngerecht und den Wasserschutz in der Ausbildung junger Landwirtinnen und Landwirte praxisnah zu fördern.
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