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Landessortenversuche 2025: Wintertriticale

Webcode: 01044637
Stand: 18.09.2025

Auch wenn Triticale in den letzten Jahren an Anbaubedeutung verloren hat, entwickelt die Züchtung weitere ertragsstarke Sorten mit guten Eigenschaften. Der Anbau von Triticale bietet eine Option für die Vorgaben des Fruchtwechsels, ausserdem ist bei entsprechender Sortenwahl auch die alternative Nutzung als GPS möglich.

LSV Wintrtriticale
LSV WintrtriticaleCarsten Rieckmann
Der Trend des Anbaurückgangs bei Triticale hält nach wie vor an; gegenüber 2023 ist die Fläche nochmals um ca. 20 % gesunken. Der starke Rückgang im Jahr 2024 beruhte auf schlechten Aussaatbedingungen im Herbst 2023 und ist der Kultur nicht anzulasten.

Nach Angaben des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) wurden in diesem Jahr 37.800 ha Triticale angebaut, das entspricht ca. 2 % der niedersächsischen Ackerfläche.

Als reines Futtergetreide für den vorwiegend inländischen Markt könnte sich bereits der Rückgang der Schweinebestände bemerkbar machen. Viele Landwirte haben wohl auch noch die Qualitätsprobleme in der Ernte 2023 in Erinnerung, wo insbesondere Triticale von Auswuchs und Pilzbefall an bzw. in der Ähre betroffen war.

Durch die günstigen Aussaatbedingungen für die Winterungen im Herbst 2024 und die nachfolgenden Witterungsbedingungen konnten sich vor dem Winter gute Triticale­bestände entwickeln. Die Vegetationsruhe in dem milden und nassen Winter war kurz, ab Februar war es dann sehr trocken, es traten auch Nachtfröste auf, die aber nicht zu Auswinterungsschäden führten. Die relativ großen Schwankungen zwischen Tag- und Nachttemperaturen zu Vegetationsbeginn verursachten eine ungleichmäßige Entwicklung der Bestände, was durch die trockenheitsbedingt verschlechterte Düngerwirkung noch verstärkt wurde. Andererseits war der Krankheitsdruck durch die Trockenheit gering, regional führten Niederschläge zu Gelbrostinfektionen, auch leichter Mehltaubefall trat auf. Erst gegen Mitte/Ende Mai fielen zum Teil auch ergiebige Niederschläge, in der Folge verstärkte sich der Mehltaubefall und es traten auch Blattseptoria und Braunrost auf. Die Abreife erfolgte zügig und gleichmäßig, zur Ernte hin gab es jedoch immer wieder Niederschläge, die die Ernte verzögerten und zum Teil auch zu Lager, leichtem Auswuchs und sinkenden Fallzahlen führten.

Ergebnisse des Landessortenversuches

Der Landessortenversuch (LSV) Wintertriticale wurde wie in den Vorjahren in den vier Anbauregionen Sandböden West und Nord sowie Lehme West und Höhenlagen Mitte/West durchgeführt. Es wurden wieder zehn Sorten geprüft, mehrjährig befanden sich Lombardo, Lumaco, Tributo und Trias im Sortiment. Für Bicross, Fantastico und Stelvio war 2025 das zweite Prüfjahr. Neu aufgenommen wurde die Sorte Promiso. Belcanto wurde in der Anbauregion Sandböden Nord weitergeprüft, Rivolt auf den Lehmböden und in den Höhenlagen.

Die neun in Niedersachsen angelegten Prüfungen konnten alle ausgewertet werden, wobei in Ohrensen lediglich die Hauptwirkung der Sorten dargestellt wird. Je drei Standorte aus Niedersachsen gingen für die Anbauregionen Sandböden West und Nord ein. Im westlichen Bereich konnte neben Grüppenbühren (LK OL), Wehnen (LK WST) und Essen (LK CLP) mit Greven ein NRW-Standort einbezogen werden. In der Anbauregion Sandböden Nord wurden Hamerstorf (LK UE), Rotenburg (LK ROW) und Ohrensen (LK STD) sowie die schleswig-holsteinischen Standorte Schuby und Hemdingen gewertet. Am Standort Hamerstorf wurde der Versuch mehrfach beregnet, um die Ergebnisse sichern zu können. Für die Lehmböden West wurden mit Borwede (LK DH) und Astrup (LK OS) beide niedersächsische Standorte neben zwei NRW-Standorten berücksichtigt. Bei den Höhenlagen Mitte/West standen der eigene Standort Mollenfelde (LK GÖ) sowie zwei NRW-Standorte und ein Standort in Hessen als Datengrundlage zur Verfügung.

Das Ertragsniveau der Versuche an den Sandstandorten lag zwischen 60 und 105 dt/ha, an den Lehmstandorten und in den Höhenlagen zwischen 86 und ebenfalls 105 dt/ha. In der Anbauregion Sandböden West stieg der Durchschnittsertrag der Sorten gegenüber dem Vorjahr um 15 dt/ha auf 89 dt/ha an, während er auf den Sandböden Nord mit 77 dt/ha gegenüber 76 dt/ha im Vorjahr nahezu gleich blieb. In der Anbauregion Sandböden Nord zeigte sich, dass der Beregnungseinsatz zu deutlichen Mehrerträgen führte und damit eine lohnende Maßnahme war. Der Anstieg der Erträge auf den Lehmstandorten fiel mit 16 dt/ha auf 100 dt/ha ebenfalls hoch aus, in den Höhenlagen war ein Zuwachs um 12 dt/ha auf 95 dt/ha zu verzeichnen.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Versuchsergebnisse der Einzelstandorte recht gut das Ertragsniveau der Praxisschläge widerspiegeln.

Im direkten Vergleich von Roggen und Triticale an den Standorten, an denen beide Kulturen parallel geprüft wurden, erwies sich Roggen im Mittel der Standorte tendenziell ertragsstärker, insbesondere auf den ertragsschwächeren Standorten.

Erträge der Sorten

Die mehrjährigen Sortenergebnisse, die in den Ertragstabellen dargestellt sind, beinhalten zusätzlich auch Vorprüfungsergebnisse aus Wert- oder EU-Prüfungen, dadurch wird die Aussagekraft über die Sortenleistungen verbessert.

Die bereits 2015 vom Bundessortenamt (BSA) zugelassene Sorte Lombardo befindet sich seitdem im Prüfsortiment, sie ist dadurch ein Vergleichsmaßstab und lieferte über die Jahre eine beeindruckende Ertragskonstanz. Für Lumaco war 2025 das fünfte Prüfjahr. Tributo und Trias befanden sich im dritten, Bicross, Fantastico und Stelvio im zweiten Prüfjahr. Neu im Sortiment ist die Sorte Promiso. Belcanto und Rivolt wurden regional geprüft.

Der Krankheitsdruck setzte witterungsbedingt erst nach einsetzendem Niederschlag ab Mai ein. Vor allem Mehltau-, Gelbrost-, Braunrost- und Blattseptoriabefall machten sich bemerkbar, wobei diese Krankheiten in unterschiedlichen Regionen regionalspezifisch verstärkt auftraten. Die Empfindlichkeiten der Sorten, wie sie in der Eigenschaftstabelle dargestellt werden, spiegeln sich gut in den diesjährigen Bonitur-Ergebnissen wider. Erkennbar werden die ertraglichen Auswirkungen u. a. an den Mindererträgen bei Verzicht auf Wachstumsregulatoren und Fungizide. Hier zeigte sich besonders die sehr gesunde Sorte Tributo positiv bei insgesamt allerdings etwas schwächeren Erträgen in der behandelten Stufe. Die Stärken und Schwächen in der Standfestigkeit waren bei den Sorten wieder klar erkennbar ohne jedoch gravierende Auswirkungen auf die Ertragsleistung zu haben.

Sortenbeurteilungen und -empfehlungen

Lumaco konnte auf den Sandböden und den Lehmstandorten ihre vorjährigen Ertragsleistungen halten. In den Höhenlagen verbesserten sich ihre Leistungen gegenüber 2024. Mehrjährig verrechnet lag ihr Ertragsniveau in allen Anbauregionen über dem Durchschnitt, sodass die ertragsstarke und recht ertragskonstante Sorte unein­geschränkt für den Anbau in Niedersachsen empfohlen wird. Wegen ihrer Wuchshöhe ist ein angepasster Wachstumsreglereinsatz zur Sicherung der Standfestigkeit erforderlich. Neben der Ertragsstärke ist auch die bislang gute Gesundheit gegenüber den Rosten positiv hervorzuheben. Die in Vorjahren festgestellten Auffälligkeiten durch Rhynchosporiumbefall waren dieses Jahr nicht offensichtlich. Dank guter Einstufung gegenüber Ährenfusarium ist die Sorte besonders in Maisfruchtfolgen eine gute Wahl. Die schwächere Beurteilung in der Winterhärte sollte in auswinterungsgefährdeten Regionen beachtet werden. Da Lumaco in den GPS-Prüfungen mehrjährig ebenso ertraglich überzeugen konnte, ist sie auch als Doppelnutzungssorte weiterhin die erste Wahl.

Lombardo konnte in allen Anbauregionen in diesem Jahr ihre ohnehin guten Ertragsleistungen gegenüber 2024 steigern und überzeugte mit deutlich überdurch­schnittlichen Erträgen. Auch in der mehrjährigen Verrechnung zeigten sich ihre Leistungen durchschnittlich bis überdurchschnittlich. Sie gehört nach wie vor zu den sehr ertragsstabilen Sorten mit großer Vermehrungsfläche in Niedersachsen und bleibt daher uneingeschränkt für alle Anbauregionen empfohlen. Die schwachen Einstufungen hinsichtlich Lagerneigung und Braunrost sollten beachtet werden, auch gegenüber den weiteren Krankheiten ist sie eher durchschnittlich eingestuft. In Bezug auf Ährenfusarium wurde die Sorte mit einer mittleren Anfälligkeit bewertet. Insbesondere Aussaaten nach Maisvorfrucht sind mit fusariumanfälligen Sorten zu vermeiden. Hervorzuheben ist die gute Winterhärte der Sorte.

Rivolt wurde 2025 nur noch an den Lehmstandorten und in den Höhenlagen Mitte/West geprüft. Gegenüber dem sehr guten Vorjahresergebnis fielen die Leistungen ab, sie blieben jedoch durchschnittlich bzw. in den Höhenlagen überdurchschnittlich, sowohl bei den einjährigen als auch bei den mehrjährig verrechneten Ergebnissen. Für die Höhenlagen bekommt die Sorte eine eingeschränkte Empfehlung. Zu beachten sind die Anfälligkeit gegenüber Gelbrost und die mittlere Standfestigkeit. Zudem ist die schwache Einstufung im Merkmal Auswinterung zu berücksichtigen. Gegenüber Ährenfusarium scheint die Sorte sehr robust zu sein, auch wenn es hierzu noch keine offiziellen Einstufungen gibt.

Wie im Vorjahr wurde Belcanto lediglich auf den Sandstandorten Nord weitergeprüft. Sie zählt zu den Sorten mit sehr guter Festigkeit gegenüber Krankheiten und ist darüber hinaus standfest und winterhart. Die Ertragsleistungen sind jedoch gegenüber dem Vorjahr weiter abgesunken und liegen auch mehrjährig betrachtet unter dem Durchschnitt. Daher wird die Sorte nicht mehr empfohlen. Für Betriebe, die eine gesunde und „runde“ Sorte für ihren Anbau suchen, bleibt sie nach wie vor interessant.

In ihrem dritten Prüfjahr fiel Tributo an den Standorten der Höhenlagen in ihrer Ertragsleistung bei großen Schwankungen an den Einzelstandorten auf einen deutlich unterdurchschnittlichen Wert ab. Auf den Sandböden Nord erzielte sie einen durch­schnittlichen Ertrag, bei mehrjähriger Verrechnung blieb sie unterdurchschnittlich und erhält daher keine Anbauempfehlung mehr. Positiv hervorzuheben bleiben bei der Sorte die sehr gute Blattgesundheit, die sich bei Verzicht auf Fungizide in geringen Mindererträgen widerspiegeln, und die sehr ausgeprägte Winterhärte.

Trias konnte in ihrem dritten Prüfjahr nicht überzeugen, die Sorte fiel auch auf den Lehmböden und in den Höhenlagen ertraglich ab und blieb in allen vier Anbauregionen ein- und mehrjährig verrechnet unterdurchschnittlich. Daher wird auch sie nicht mehr für den Anbau empfohlen. Agronomisch betrachtet zählt sie zu den standfesten Sorten mit gleichzeitig guter Blattgesundheit bei mittlerer Einstufung gegenüber Ährenfusarium und Auswinterung.

Die Sorte Fantastico zeigte in ihrem zweiten Prüfjahr in allen Regionen geringere Ertragsleistungen und konnte ihre letztjährigen Spitzerträge bei weitem nicht bestätigen; sie blieb durchschnittlich bis leicht unterdurchschnittlich. Bei der mehrjährigen Verrechnung wurden jedoch durchschnittliche bis überdurchschnittliche Werte erzielt. Daher wird die Sorte generell für den Anbau empfohlen. Ihre guten Eigenschaften wie die Standfestigkeit, die Blattgesundheit, die Robustheit gegenüber Ährenfusarium und ihre Winterhärte machen sie zu der Triticalesorte im LSV mit den derzeit insgesamt positivsten Eigenschaften. Es ist zu hoffen, dass künftig die Erträge wieder an das hohe Niveau von 2024 anknüpfen werden.

Bicross erreichte auf den Sandböden West ihr vorjähriges Ertragsniveau, auf den Sandböden Nord fiel sie leicht ab. In beiden Regionen waren die mehrjährig verrechneten Leistungen durchschnittlich. Auf den Lehmböden und in den Höhenlagen hingegen konnte sie überdurchschnittliche Erträge erzielen, auch die mehrjährigen Werte lagen über dem Durchschnitt. Daher wird die Sorte in diesen beiden Anbauregionen für den Anbau empfohlen. Bei insgesamt guter Blattgesundheit und Fusariumtoleranz sind jedoch die Schwächen in der Standfestigkeit und Winterhärte zu beachten.

Stelvio konnte auch in ihrem zweiten Prüfjahr ertraglich nicht überzeugen und erhält keine Anbauempfehlung. Sie weist eine gute Blattgesundheit und Winterhärte auf, zu beachten ist die Schwäche in der Standfestigkeit. Sie wird nicht weiter verfolgt.

Die neu zugelassene Sorte Promiso konnte in ihrem ersten LSV-Prüfjahr gute bis deutlich überdurchschnittliche Ertragsleistungen zeigen, auch die Werte der mehrjährigen Verrechnung waren überdurchschnittlich. Die blattgesunde und standfeste Sorte hat allerdings eine schwache Einstufung des BSA gegenüber Ährenfusarium, daher wird sie in allen Anbauregionen nur eingeschränkt für den Probeanbau empfohlen und ist in engen Maisfruchtfolgen sehr kritisch zu sehen.

Die Regionen im Einzelnen zusammengefasst

Die Sortenempfehlungen werden hier noch einmal für die einzelnen Anbauregionen zusammengefasst aufgeführt, die Sorteneigenschaften wurden bereits beschrieben.

Für die Sandböden West und Nord wird neben der ertragsstärksten Sorte Lumaco auch weiterhin Lombardo sowie die zweijährig geprüfte Sorte Fantastico empfohlen. Für den eingeschränkten Probeanbau bietet sich die ertragsstarke, aber fusariumanfällige Sorte Promiso an, die in engen Maisfruchtfolgen eher ungeeignet ist.

Auch auf den Lehmböden West werden Lumaco, Lombardo und Fantastico uneingeschränkt empfohlen. Dank guter diesjähriger Erträge bietet sich auch Bicross an, wobei die Schwächen in der Standfestigkeit und Winterhärte zu beachten sind. Für den Probeanbau ist auch hier die für die Sandböden beschriebene eingeschränkt empfohlene Sorte Promiso zu nennen.

Im Anbaugebiet Höhenlagen Mitte/West erreichten Lumaco, Lombardo, Bicross und Fantastico überdurchschnittliche Erträge und werden uneingeschränkt empfohlen, Rivolt erzielte hier ebenfalls gute Erträge und behält aufgrund der geringen Winterhärte die eingeschränkte Empfehlung.

Triticale auch für die Ganzpflanzensilage (GPS) einsetzbar

Um sich abzusichern und das Anbaurisiko zu streuen nutzen viele Betriebe die Möglichkeit, Getreide flexibel entweder früh als GPS oder nach der Abreife als Druschfrucht zu nutzen.

Sowohl Roggen als auch Triticale eignen sich dafür gut. Werden für die Aussaat Sorten ausgewählt, die viel Biomasse bilden, aber auch hohe Kornerträge generieren, bleibt die Möglichkeit, die Bestände im Sommer je nach Bedarf für die GPS- oder die Körnernutzung zu ernten. Hierfür bietet sich aus dem Sortiment der Körnertriticalesorten in erster Linie Lumaco an. Die langstrohige und sich zügig entwickelnde Sorte Bicross lieferte im ersten GPS-Prüfjahr ebenfalls überzeugende Leistungen, wobei die Blattgesundheit in jedem Fall positiv hervorzuheben ist, während die geringere Standfestigkeit zumindest für die Körnernutzung nicht unerwähnt bleiben sollte. Aber auch die nicht mehr geprüfte Sorte Brehat sowie Rivolt kämen in Frage. (Ausführliche Hinweise finden Sie in der Land & Forst Nr. 34/2025 und unter dem Webcode 01044604 auf der Homepage der Landwirtschaftskammer Niedersachsen).

Qualitätseinstufungen

Die Rohproteingehalte der Triticale lagen auf den niedersächsischen Versuchsstandorten in der Ernte 2025 mit durchschnittlich 11,6 % auf einem leicht verbesserten Niveau gegenüber dem Vorjahr und sind damit gleichgerichtet zum Weizen. Signifikante Unterschiede zwischen den Sorten gab es auch 2025 nicht.

Die Hektolitergewichte der Sorten bewegten sich in einem Bereich von 69,7 bis 75,7 kg, sie waren damit geringfügig höher als 2024. Wie im Vorjahr erreichte Fantastico die höchsten Werte, gefolgt von Bicross und Lumaco.

Als Hilfs-Kenngröße für die Auswuchsfestigkeit lässt sich sicherlich auch bei Triticale die Fallzahl heranziehen. Hier gab es aktuell sowie in den Jahren 2023 und 2024 erhebliche Probleme. Auch in diesem Jahr lagen die Fallzahlen der Triticale bereits auf einem sehr niedrigen Niveau. Während beispielsweise der Roggen auf gleichen Prüfstandorten noch sehr gute Werte von ca. 200 sec. erreichte, lagen die Triticalesorten bei nur 71 sec. Lumaco erzielte im dreijährigen Mittel die besten Fallzahlen. Aber auch Lombardo und Belcanto lieferten vergleichsweise gute Werte, wenngleich alle auf niedrigem Niveau.

Zusammenfassung

Triticale verliert in den letzten Jahren zunehmend an Anbaubedeutung. Die in erster Linie zur Futterversorgung angebaute Kultur bekommt die rückläufigen Schweinebestände deutlich zu spüren. Auch die in diesem Jahr wieder zu Tage getretenen Qualitätsprobleme tragen nicht unbedingt dazu bei, dem Anbau neuen Schwung zu bringen. Das derzeitige Sortenangebot bietet hingegen sehr ertragsstarke und auch ertragsstabile Sorten, die zum Teil auch mit neueren Sorten ergänzt werden. Gleichzeitig zeichnen sie sich durch eine gute Blattgesundheit aus. Schwächen in der Standfestigkeit oder Mängel bei der Fusariumanfälligkeit gilt es allerdings zu beachten. Vor dem Hintergrund der Vorgaben zum Fruchtwechsel bietet Triticale für einige Regionen aufgrund der guten Ertragsleistungen gerade in Weizen-dominierten Fruchtfolgen eine Alternative zum Stoppelweizen.

Insbesondere in den veredelungsstarken Regionen mit hohen Maisanteilen in der Fruchtfolge stehen wenig fusariumanfällige Sorten wie Bicross, Lumaco, Fantastico und Belcanto zur Verfügung. Da die ertragsstärksten Sorten in puncto Standfestigkeit nicht alle unproblematisch sind, ist dieses bei Wachstumsreglermaßnahmen entsprechend zu berücksichtigen. Für den Getreideanbau mit der Option zur vorzeitigen Futternutzung als GPS bieten sich gerade auch bei Triticale zahlreiche Sorten an.