Der Haferanbau konnte innerhalb der Sommergetreidearten seine Bedeutung festigen. Dabei mag auch seine positive Eigenschaft als Gesundungsfrucht in engen Getreidefruchtfolgen eine Rolle gespielt haben.

Die Ertragsprognosen lagen für 2025 niedriger als im Vorjahr. Nachdem das LSN zunächst einen durchschnittlichen Ertrag von 49,1 dt/ha angenommen hatte, ist der Wert nach der Juli-Umfrage auf 48,3 dt/ha und nach der letzten Umfrage auf 45,6 dt/ha nach unten korrigiert worden. Dabei sind regionale Unterschiede zu beobachten, in einigen Regionen wurden auch Werte deutlich über 50 dt/ha geschätzt. Die Wasserversorgung in den einzelnen Regionen wird hierbei eine entscheidende Rolle gespielt haben.
Wachstumsverlauf
Wegen der eher trockenen Bedingungen in diesem Frühjahr konnte der Hafer, der am besten möglichst zeitig gedrillt werden sollte, Anfang bis Mitte März unter zumeist günstigen Bedingungen ausgesät werden, nur in Einzelfällen erfolgte die Aussaat später. Trotz der Trockenheit in diesem Frühjahr entwickelten sich gleichmäßige Bestände. Der Krankheitsdruck war zunächst gering, ausgebrachter Dünger konnte jedoch anfangs wegen geringer Bodenfeuchtigkeit nur schlecht wirksam werden.
Im Mai/Juni fielen die erhofften Niederschläge und auch die Temperaturen stiegen an, sodass die Bestände sich gut weiterentwickeln konnten. In Holtorfsloh wurde der Versuch zudem Mitte Mai einmal beregnet. In Astrup trat leichter Befall mit Mehltau auf, in Otterham war dies deutlicher ausgeprägt und in Poppenburg wurde massiver Befall festgestellt. Weitere beobachtete Krankheiten traten nur in geringem Umfang auf. Zur Ernte hin fielen immer wieder Niederschläge, die in Astrup die Ernte etwas verzögerten. Die Versuche konnten zwischen dem 19.07. und dem 14.08. beerntet werden.
Landessortenversuch
In den letzten Jahren gewinnt der Haferanbau in den Marschregionen aus ackerbaulichen Gründen etwas stärker an Bedeutung. Ab 2025 wurde der LSV Hafer in drei Anbauregionen aufgeteilt, indem die Marsch separat ausgewiesen und damit die Lehmigen Standorte Nordwest um diese Region reduziert wurde. Die Anbauregion Sandstandorte Nordwest blieb unverändert. Diese Neuaufteilung der beiden erstgenannten Anbauregionen wurde hinsichtlich der Erträge für die Jahre 2023 und 2024 auch rückwirkend vorgenommen, um die diesjährigen Ergebnisse besser einordnen zu können. In der Marsch wurde der LSV am niedersächsischen Standort Otterham (LK AUR) und den beiden schleswig-holsteinischen Standorten Sönke-Nissen-Koog und Barlt angelegt. Für die Lehmigen Standorte Nordwest wurden zehn Versuche ausgedrillt, in Niedersachsen in Astrup (LK OS) und Poppenburg (LK HI), jeweils an drei Standorten in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen und an zwei Standorten in Hessen. Die Prüfung in der Region Sandstandorte Nordwest umfasste vier Versuche, Holtorfsloh (LK WL) und Wehnen (LK WST) in Niedersachsen und Schuby und Hemdingen in Schleswig-Holstein.
Das Prüfsortiment bestand aus zehn Sorten. Max und Lion wurden bereits langjährig geprüft, für Fritz und Magellan war es das fünfte Prüfjahr, diese beiden Sorten befanden sich in Nordrhein-Westfalen allerdings nicht mehr im Sortiment. In Hessen wurden Lion, Fritz und Platin nicht mehr geprüft. Platin absolvierte ihren vierten LSV, für Erlbek trifft dies nur für die Lehmstandorte zu, in der Marsch und auf den Sandböden war es das zweite Prüfjahr. Asterion und Karl standen seit drei Jahren in der Prüfung, Caledon und Waran im zweiten Jahr. Scotty wurde nicht weiter geprüft, es wurden keine neuen Sorten ins Sortiment aufgenommen.
Erträge der Sorten
Der Durchschnittsertrag der Sortenversuche in den Anbauregionen und auch an den einzelnen SStandorten lag deutlich über den Prognosen, die das LSN für die Praxiserträge erstellt hat.
In der Region Sandstandorte Nordwest wurde mit im Durchschnitt 75,7 dt/ha der Vorjahreswert übertroffen. Die Ergebnisse der einzelnen Standorte wichen dabei von 60,7 dt/ha in Holtorfsloh bis 92,8 dt/ha in Hemdingen deutlich voneinander ab. Den höchsten Ertrag erreichte hier Karl (rel. 104), die Sorte erzielte an den einzelnen Standorten durchschnittliche bis deutlich überdurchschnittliche Werte. Die Leistungen von Waran lagen an einem Standort unter dem Schnitt, erreichten aber insgesamt rel. 103. Fritz und Caledon folgten bei recht starken Schwankungen zwischen den Einzelorten mit rel. 101. Platin verbesserte die Leistungen auf rel. 100 bei großen Unterschieden an den Einzelorten, Erlbek erreichte ebenfalls rel. 100, wobei die Ergebnisse nicht so stark schwankten. Asterion, Lion und Max blieben unterdurchschnittlich.
Bei den mindestens dreijährig geprüften Sorten haben Fritz, Karl und Magellan bei den mehrjährigen Ergebnissen ertraglich mit Werten von rel. 102 überdurchschnittliche Leistungen gezeigt, wobei vor allem Magellan von den 2023er und Fritz von den 2024er Ergebnissen profitierte. Mit starken Streuungen in den Einzeljahren blieb Platin trotz verbesserter diesjähriger Werte leicht unter dem Schnitt. Deutlich unterdurchschnittliche Erträge lieferten Lion, Max und Asterion in den Einzeljahren und damit auch mehrjährig. Bei den zweijährig geprüften Sorten erzielte Caledon mit rel. 103 die höchsten Erträge, wobei sie stark vom Vorjahresergebnis profitierte. Durch konstantere Erträge und mit insgesamt rel. 102 konnte Waran ebenso überzeugen. Erlbek erzielte zweijährig betrachtet ein leicht unterdurchschnittliches Ergebnis bei allerdings sehr geringen Schwankungen zwischen den Jahren und Standorten.
Eine Anbauempfehlung für die Sandstandorte Nordwest auf Basis der Ertragsleistung erhalten Karl, Magellan, Caledon und Waran. Wegen Mängeln in der Standfestigkeit erfolgt die Empfehlung für Fritz eingeschränkt. Steht die Erzeugung von Qualitätshafer mit entsprechenden Aufgeldern im Vordergrund, wird Lion für den Anbau empfohlen, für Max erfolgt dies ebenfalls, aber wegen höherer Lagerneigung eingeschränkt. Bedingt durch die geringeren Erträge dieser beiden Sorten ist für den wirtschaftlichen Anbau allerdings ein entsprechend höherer Abnahmepreis für das Erntegut erforderlich.
Für die nun getrennt betrachtete Anbauregion Marsch stehen zwar insgesamt vergleichsweise wenige Standorte zur Verfügung, sie bilden dafür aber die regionalen Bedingungen besser ab.
Im aktuellen Versuchsjahr wurde auf den Marschstandorten ein sehr hoher Durchschnittsertrag von 96,0 dt/ha bei einer Spannweite von 90,2 bis 102,4 dt/ha erzielt. Mit rel. 106 erreichte Caledon die höchsten Ertragsleistungen, die Sorte lieferte auf allen Versuchsstandorten überdurchschnittliche Erträge. Waran konnte mit konstant überdurchschnittlichen Erträgen mit rel. 102 ebenfalls überzeugen. Mit vergleichbaren Durchschnittserträgen, aber stärkeren Schwankungen folgten Magellan und Fritz. Karl und Asterion blieben mit rel. 99 knapp unter dem Durchschnitt, Erlbek und Lion erlangten rel. 98, wobei Lion in Otterham deutlich abfiel. Platin enttäuschte in Sönke-Nissen-Koog und erzielte insgesamt noch rel. 94. Max blieb an allen Standorten deutlich unter dem Durchschnitt was insgesamt zu rel. 93 führte.
Mehrjährig verrechnet erwies sich Magellan bei den mindestens dreijährig geprüften Sorten mit rel. 103 als am ertragsstärksten. Fritz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr wieder auf überdurchschnittliche Leistungen und erreichte rel. 102. Karl und Lion blieben mit rel. 98 unterdurchschnittlich, Asterion und Platin schlossen sich mit rel. 97 an, Max erreichte rel. 93. Bei den zweijährig geprüften Sorten überzeugte vor allem Caledon mit einer Spitzenleistung von rel. 107, aber auch Waran erreichte mit rel. 104 ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis. Beide Sorten konnten in beiden Jahren voll überzeugen. Erlbek, die in der Marsch ebenfalls erst zweijährig geprüft wurde, blieb mit rel. 98 unter dem Durchschnitt.
Eine Anbauempfehlung für die Marschstandorte erhalten Magellan, Caledon und Waran, wegen Schwächen in der Standfestigkeit fällt sie für Fritz trotz guter Ertragsleistung nur eingeschränkt aus. Für den bewussten Qualitätshaferanbau bieten sich hier Karl und Lion an.
In der Anbauregion Lehmige Standorte Nordwest standen zehn Einzelortergebnisse für die Auswertung zur Verfügung. Der Durchschnittsertrag betrug hier 74,0 dt/ha, wobei die Werte an den Einzelorten zwischen 65,4 dt/ha und 90,0 dt/ha lagen. Bei den mindestens dreijährig geprüften Sorten erreichte 2025 Fritz mit rel. 103 das beste Ergebnis, wobei die Sorte nur an fünf Standorten (NI und SH) geprüft wurde. Karl schloss sich mit rel. 102 an, Platin erzielte mit acht Einzelergebnissen rel. 101, ebenso Asterion mit zehn Werten. Magellan (sieben Werte) blieb mit rel. 100 durchschnittlich, Erlbek (acht Werte) mit rel. 99 leicht darunter. Auch Lion (acht Werte) und Max lagen mit rel. 98 bzw. rel. 97 unter dem Durchschnitt. Caledon konnte sich mit rel. 103 gegenüber dem vorjährigen Ergebnis verbessern und erwies sich auch in dieser Anbauregion als sehr ertragskonstant, Waran hingegen fiel auf rel. 98 ab.
Die mehrjährige Verrechnung ergab für Magellan trotz der diesjährig nur durchschnittlichen Ergebnisse eine Ertragsleistung von rel. 102. Es folgten Fritz, Caledon und Karl mit rel. 101. Asterion erreichte rel. 100. Waran blieb mit rel. 99 leicht unterdurchschnittlich, rel. 98 erzielten Erlbek, Max und Platin sowie rel. 97 Lion.
Für die Lehmigen Standorte Nordwest erhalten Magellan, Caledon und Karl eine Anbauempfehlung, Fritz wegen der bekannten Schwäche eingeschränkt. Als Sorten für den Qualitätshaferanbau bieten sich Asterion und Lion an, mit Einschränkungen wie bei Fritz auch Max.
Ergebnisse der Qualitätsuntersuchungen
Bei der Vermarktung von Hafer als Qualitätshafer für die Industrie werden vom Handel Preisaufschläge gezahlt, für die allerdings Mindestanforderungen hinsichtlich der Qualität an das Erntegut zu erfüllen sind. Zunächst ist ein hohes Hektolitergewicht (hl-Gewicht) von mindestens 54 kg/hl, für Qualitätshafer sogar 55 kg/hl gefordert. Dieser Wert bereitet immer wieder Probleme, auch in diesem Jahr konnte er mit 49,9 kg/hl im Schnitt der Sorten im LSV nicht erreicht werden. Selbst die qualitätsbetonten Sorten lagen weit von dem Zielwert entfernt. Fritz erzielte mit 50,9 kg/hl den besten Wert im Versuch, gefolgt von Max mit 50,6 kg/hl und Erlbek mit 50,5 kg/hl. Waran lieferte mit 47,7 kg/hl den schwächsten Wert. An einzelnen Standorten konnten qualitätsbetonte Sorten die geforderten Werte jedoch durchaus erreichen. Von den mehrjährig geprüften Sorten erreichten Max, Lion und Fritz die höchsten hl-Gewichte, bei den zweijährig geprüften Sorten waren es Erlbek und Caledon.
Für die Herstellung von Haferflocken werden die Spelzen vom Haferkorn entfernt, der Spelzenanteil soll daher maximal 26 % betragen. Auch dieser Wert wird in den LSV selten erreicht. 2021 lag er im Schnitt der Sorten zwar bei 26, 0 % und 2022 mit 26,4 % knapp darüber, 2023 mit 39,8 % jedoch deutlich darüber. Im letzten sowie in diesem Jahr wurden mit 27,0 bzw. 27,6 % Spelzenanteil wieder wesentlich geringere Werte ermittelt, die aber den Grenzwert dennoch überschreiten. Die geringsten Spelzanteile mit 26,3 erreichte die Sorte Karl, die damit auch mehrjährig klar die günstigsten Werte erzielte, gefolgt von Lion. Die seit drei Jahren zusätzlich erfassten Kernausbeuten korrelieren sehr gut mit den Spelzanteilen, d. h. Sorten mit geringen Spelzanteilen erreichen in der Regel sehr gute Kernausbeuten. Auch hier weisen entsprechend Karl und Lion die besten Werte auf.
Auch die Tausendkornmasse (TKM) ist für die Produktion von Haferflocken bedeutsam. Je höher die TKM der Körner sind, desto größer können auch die gewalzten Haferflocken sein. Mit Werten von 38,5 g im Durchschnitt konnten die Mindestanforderungen wieder klar erfüllt werden.
Allgemeine Voraussetzungen für den Haferanbau
Um einen erfolgreichen Haferanbau zu gewährleisten, ist eine gesicherte Wasserversorgung erforderlich. Vor allem auf den leichteren Sandstandorten wurde dies in den Trockenjahren 2018 und 2019 im negativen Sinn deutlich. Die Aussaat sollte möglichst zeitig im Frühjahr erfolgen, sobald es die Witterungs- und Bodenverhältnisse zulassen. Die Ausnutzung der Winterfeuchtigkeit wirkt sich positiv auf den recht hohen Wasserbedarf des Hafers aus.
Für die Produktion von Qualitätshafer sollten die genetisch fixierten Sortenunterschiede als entscheidendes Auswahlkriterium berücksichtigt werden.
Die empfohlenen Sorten im Einzelnen:
Max ist zur Erzeugung von Qualitätshafer nach wie vor eine sichere Wahl, da die Sorte in der Kombination von hohen hl-Gewichten und geringem Spelzanteil über die Jahre betrachtet mit die besten Ergebnisse lieferte. Die 2008 zugelassene Sorte wird nach wie vor am stärksten vermehrt und untermauert damit ihre hohe Anbaubedeutung. Max wird daher vornehmlich als qualitätsbetonte Sorte für den Anbau empfohlen. Ertraglich bewegt sie sich auf einem unterdurchschnittlichen, insgesamt aber recht konstanten Niveau. Durch die separate Ausweisung der Marschregion zeigt sie sich auf diesen Standorten am ertragsschwächsten und wird von daher dort nicht mehr empfohlen, sondern lediglich auf den Sand- und Lehmstandorten. Agronomisch ist die im Vergleich zu anderen Prüfkandidaten höhere Lagerneigung zu beachten, wodurch die eingeschränkte Empfehlung zu begründen ist.
Lion konnte die recht hohen Erwartungen nach dem ersten LSV-Jahr 2019 seitdem zumindest aus ertraglicher Sicht nicht ganz erfüllen. Da sie neben Max von den langjährig geprüften Sorten jedoch die besten Qualitätseigenschaften aufweist, wird sie in erster Linie für den Qualitätshaferanbau empfohlen, zumal sie auch deutlich standfester und halmstabiler als Max ist.
Magellan überzeugte in den mehrjährigen Erträgen in allen Anbauregionen, wobei sie 2025 nicht ganz an die sehr guten Vorjahresleistungen anknüpfen konnte. Sie wird klar als ertragsbetonte Sorte empfohlen, die qualitativ und in den agronomischen Eigenschaften allerdings eher im mittleren bzw. schwächeren Bereich einzustufen ist. Für einen Vertragsanbau mit Mindestanforderungen in den Qualitätsmerkmalen kommt sie eher nicht in Frage.
Fritz zählt nach fünf Prüfjahren zu den ertragsstärksten Sorten. Bei guten hl-Gewichten, aber eher durchschnittlichen Spelzanteilen ist die Sorte als Qualitätshafer nur eingeschränkt geeignet. Hauptmanko der Sorte ist die auch vom BSA ausgewiesene starke Lagerneigung, die nur eine eingeschränkte Anbauempfehlung möglich macht.
Karl konnte in diesem Jahr die schwächeren Vorjahresleistungen deutlich verbessern, besonders auf den Sand- und Lehmstandorten. In der Marsch lieferte die Sorte insgesamt nur leicht unterdurchschnittliche Erträge. Aus qualitativer Sicht überzeugte sie jedoch sowohl im hl-Gewicht als auch durch den geringen Spelzanteil bzw. die hohe Kernausbeute. Bei mittlerer Standfestigkeit ist die Halmstabilität positiv hervorzuheben und die Reifeverzögerung des Strohes zu beachten. Vor allem für den Qualitätshaferanbau ist die Sorte sehr zu empfehlen; dies begründet auch die stetig wachsenden Vermehrungszahlen, die nur noch knapp hinter denen von Max stehen.
Asterion erreichte in der Anbauregion Lehmstandorte Nordwest insgesamt mittlere Erträge und wird aus qualitativer Sicht dort für den Anbau empfohlen. Vor allem die recht geringen Spelzanteile und hohen Kernausbeuten machen die standfeste Sorte interessant. Auch hier ist die Reifeverzögerung des Strohes zu beachten.
Von den drei zweijährig geprüften Sorten konnte Caledon die guten Vorjahresergebnisse bestätigen und empfiehlt sich für alle drei Anbauregionen. Bei insgesamt guter Qualitätseinstufung sind die mittlere Standfestigkeit sowie die Reifeverzögerung des Strohes zu beachten.
Waran überzeugte auch im zweiten Jahr vor allem in der Marsch sowie auf den Sandböden und wird dort entsprechend empfohlen. Da sie in den Qualitätsmerkmalen jedoch eher schwach einzustufen ist, kommt sie vornehmlich für die Fütterung in Frage.
Zusammenfassung
Der Haferanbau scheint in Niedersachsen an Bedeutung zu gewinnen, da er als einzige Sommergetreideart auch 2025 die Anbaufläche weiter ausdehnen konnte. Hierbei spielen Fruchtfolgeaspekte sicherlich eine wesentliche Rolle.
Anhand der Qualitätsergebnisse der vergangenen Jahre scheint ein Qualitätshaferanbau in erster Linie auf den höher bonitierten Standorten mit sicherer Wasserversorgung möglich zu sein. Die bisher vorliegenden Ergebnisse im Bereich Winterhaferanbau deuten darauf hin, dass die Qualitätsanforderungen damit leichter erreichbar sind. Unsicherheitsfaktor ist hier sicherlich die mangelnde Winterfestigkeit. Weitere Versuchsaktivitäten zum Winterhaferanbau werden im Ökolandbau, aber auch eingeschränkt im konventionellen Bereich fortgeführt.
Als Gesundungsfrucht mit geringer Krankheitsanfälligkeit findet Hafer in durch Winterungen dominierten Fruchtfolgen zunehmende Beachtung. Ackerbauliche Probleme, wie beispielsweise die Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz, können auch durch den Haferanbau effektiver gelöst werden.
Um den heimischen Qualitätshaferanbau zu fördern, sollten wie bei anderen Kulturen auch - als Beispiel seien hier der Qualitätsweizen- oder der Braugerstenanbau genannt - wenn möglich bereits vor der Aussaat die Abrechnungsmodalitäten für die Qualitätsparameter beim Verkauf abgestimmt werden.
Um die entsprechenden Qualitätskriterien relativ sicher zu erfüllen, sollten insbesondere qualitätsbetonte Sorten ausgewählt werden. Hier zeigen zahlreiche neue Sorten durchaus Potenzial, die bisherigen Sorten zu ergänzen, eventuell auch zu ersetzen. Darüber hinaus sind aber auch die produktionstechnischen Bedingungen wie frühe Aussaat und eine kontinuierlich sichere Wasser- und Nährstoffversorgung Voraussetzung für hohe Qualitäten.
Der Großteil der niedersächsischen Haferernte fließt jedoch nach wie vor in die Fütterung. Daher ist auch hier der Ertrag in der Regel das Hauptentscheidungskriterium für den Anbau. Je nach Vermarktungsmöglichkeiten sind bei der Anbauplanung die unterschiedlichen Sorteneigenschaften zu berücksichtigen, hier spielen dann vornehmlich das hl-Gewicht und auch der Spelzenanteil eine wichtige Rolle.











