Sommer und Auspflanzphase zu trocken, im Juli zu kalt: Die Grünkohlerntemengen dürften dieses Jahr kleiner ausfallen als vergangenes Jahr. Dazu haben Anbaubetriebe mit weiteren Herausforderungen zu tun.

Die Grünkohlernte läuft langsam an. Jetzt wo es kälter wird, steigt auch die Nachfrage nach Grünkohl. Bei den aktuellen kühlen Temperaturen lagert der Grünkohl Zucker ein. Damit wird er schmackhaft und bekömmlich und obendrein frostresistent, weil der Zucker in den Zellen wie ein Frostschutzmittel wirkt. Anders als oft behauptet, braucht der Grünkohl keinen Frost, damit er schmeckt. Etwa ab dem Buß- und Bettag (19. November) geht es dann mit der Ernte richtig los.
Ein Großteil des niedersächsischen Grünkohls wird in Langförden im Landkreis Vechta angebaut. Dort wird er maschinell verarbeitet und gefrostet. Der Kohl gelangt dann als Tiefkühlware in den Lebensmitteleinzelhandel. Im Bereich Bardowick, wo generell viel Gemüse angebaut wird, wächst auch viel Grünkohl. Ansonsten wird rund um die großen Städte (Bremen, Hannover, Hamburg) vergleichsweise viel Grünkohl angebaut.
In kleineren Betrieben wird nicht maschinell, sondern von Hand geerntet. Die Blattspreite wird dafür vom Strunk abgestribbelt. Bei der maschinellen Ernte werden die Blätter gerissen und zum Teil auch gekuttert. Von Hand geernteter Grünkohl wird meist in der Direktvermarktung vertrieben. Hier ist allerdings mit moderaten Preissteigerungen zu rechnen, da die Lohnkosten gestiegen sind und die Ernte von Hand sehr arbeitsintensiv ist.
Anbaubetriebe sehen sich zudem einer anderen Herausforderung gegenüber: Bewährte Pflanzenschutzmittel stehen nicht mehr zur Verfügung, was die Bekämpfung der Kohlmottenschildlaus und anderer Schädlinge erschwert. Dies betrifft nicht nur den Grünkohl, sondern auch andere Kulturen.
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