Wir bieten Lösungen - regional & praxisnah!

Bisambekämpfung im Grenzgebiet: Gemeinsame Fangwoche mit niederländischen Partnern

Webcode: 01044929
Stand: 01.12.2025

Rund 20 Beteiligte stellen 1200 Fallen auf – Weitere gemeinsame Aktionen bereits in Planung

Bisamjäger aus Deutschland und den Niederlanden haben bei einer gemeinsamen Aktion im nördlichen Teil der Grafschaft Bentheim mehr als 1200 Fallen aufgestellt. In Wathosen haben die Bisambekämpfer die Bauten der Tiere an Gräben und Zuläufen aufgespürt. Aufgestellte Fallen wurden mit Stäben markiert.
Grafschaft Bentheim – In der Grenzregion in der nördlichen Grafschaft Bentheim haben deutsche und niederländische Bisambekämpfer Anfang November gemeinsam Bisame unschädlich gemacht. Beteiligt waren professionelle Bisamjäger aus den Niederlanden und Deutschland sowie freiwillige Bisamfänger aus Deutschland. Organisiert wurde die Fangwoche von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK), dem Unterhaltungsverband Vechte und die Bisamjäger des niederländischen Wasserverbands Vechtstromen. Den niederländischen Bisambekämpfern wurde im Vorfeld vom Veterinäramt die nötige Sachkunde für den Bisamfang in Deutschland bestätigt. Hintergrund der Fangaktion war ein vermehrter Zustrom von Bisamen aus Deutschland in die Niederlande.

Die Fangwoche begann nach der herbstlichen Bisamfangperiode, in der normalerweise in Deutschland Bisame gefangen werden. Für die ca. 20 Beteiligten war die Fangwoche eine besondere Herausforderung. Anders als bei der in Deutschland üblichen Bekämpfungsstrategie, die sich auf das Aufstellen von beköderten Schlagfallen und Reusen zur Hauptzugzeit des Bisams beschränkt, wurden die Zuläufe und Gräben in Wathosen durchlaufen und Bisambauten aktiv aufgespürt. Die Eingänge von Bisambauten befinden sich immer unter Wasser. Vor den Eingängen wurden dann sogenannte Hindernisfallen platziert und der Standort mit einer farbigen Bambusstange markiert. Insgesamt wurden auf diese Weise mehr als 1200 Fallen aufgestellt. Am Ende der Woche waren 316 Bisame unschädlich gemacht.

Für die Beteiligten machte nicht nur die große Menge an gefangene Bisamen die gemeinsame Aktion zum Erfolg. Ebenso waren auch der Austausch und das gemeinsame Teilen praktischer Erfahrungen besonders wertvoll für beide Seiten. Es soll weitere Aktionen zur Bisambekämpfung mit deutscher und niederländischer Beteiligung in der Grenzregion geben.

Die Spezies Bisam steht auf der EU-Liste der invasiven Arten und verursacht mit ihrer Wühltätigkeit an Deichen, Dämmen und Ufern erhebliche Schäden an der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur. Da die Niederlande zu ca. 60 Prozent unter dem Meeresspiegel liegen, steht der Hochwasserschutz dort in einem besonderen Fokus.