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35 Jahre voller Einsatz für die Landwirtschaft in Niedersachsen

Webcode: 01044972
Stand: 12.12.2025

Landwirtschaftskammer Niedersachsen verabschiedet Marktexperten Dr. Albert Hortmann-Scholten – Kammerspitze würdigt Engagement des 66-Jährigen für die Wettbewerbsfähigkeit der Familienbetriebe – Ruth Beverborg wird 2026 Nachfolgerin

„Unsere bäuerlichen Familienbetriebe haben sich den großen Herausforderungen erfolgreich gestellt und vielfach gute Wege im Strukturwandel gefunden“, sagte Dr. Albert Hortmann-Scholten im Rückblick auf 35 erfüllte Berufsjahre bei der LWK.
„Unsere bäuerlichen Familienbetriebe haben sich den großen Herausforderungen erfolgreich gestellt und vielfach gute Wege im Strukturwandel gefunden“, sagte Dr. Albert Hortmann-Scholten im Rückblick auf 35 erfüllte Berufsjahre bei der LWK.Wolfgang Ehrecke
Oldenburg – Nach dreieinhalb Jahrzehnten prägender Arbeit für die niedersächsische Landwirtschaft verabschiedet sich Dr. Albert Hortmann-Scholten aus seiner aktiven Tätigkeit bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK). Bei einem Empfang in der Oldenburger Kammer-Zentrale hoben am Freitag (12.12.2025) Kammer-Spitze, Kolleginnen und Kollegen sowie zahlreiche Verbandsvertreter/-innen den großen Einfluss des 66-Jährigen als Marktexperte sowie seinen Einsatz für die niedersächsischen Familienbetriebe hervor. Seit dem 1. März 2000 hatte Hortmann-Scholten den Fachbereich Betriebswirtschaft, Markt und Unternehmensberatung geleitet.

Mit großem Fachwissen Betriebe mit Tierhaltung nachhaltig gestärkt

„Mit seinem großen Fachwissen und seinem unermüdlichen Engagement hat Dr. Hortmann-Scholten die Wettbewerbsfähigkeit der niedersächsischen Landwirtschaft und insbesondere die Betriebe mit Tierhaltung nachhaltig gestärkt“, sagte Kammerpräsident Gerhard Schwetje. „Über Jahrzehnte hat er die Gründung und die Arbeit von Erzeugergemeinschaften begleitet und so die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Landwirtschaft gefördert.“

Kammerpräsident Gerhard Schwetje (l.) würdigte unter anderem das Engagement von Dr. Albert Hortmann-Scholten (r.) für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der tierhaltenden Betriebe.
Kammerpräsident Gerhard Schwetje (l.) würdigte unter anderem das Engagement von Dr. Albert Hortmann-Scholten (r.) für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der tierhaltenden Betriebe.Wolfgang Ehrecke
„Mit Herrn Dr. Hortmann-Scholten geht ein Experte in den Ruhestand, der die Werte der Landwirtschaftskammer Niedersachsen verkörpert: Er hat seine Fachkenntnisse immer dafür genutzt, um Bedingungen des Marktes und agrarpolitische Entwicklungen zu analysieren und den Landwirtinnen und Landwirten daraufhin konkrete, praxistaugliche Hinweise zu geben, damit sie ihre Betriebe weiterentwickeln können“, ergänzte Kammerdirektor Dr. Bernd von Garmissen.

Betriebe haben im Strukturwandel vielfach gute Wege gefunden

„Der permanente Wandel in der Landwirtschaft begleitete immer meine Aktivitäten“, sagte Hortmann-Scholten mit Blick auf seine Laufbahn. „Unsere bäuerlichen Familienbetriebe haben sich den großen Herausforderungen erfolgreich gestellt und vielfach gute Wege im Strukturwandel gefunden. Niedersachsen ist, in Bezug auf die Land- und Ernährungswirtschaft, vor Bayern das bedeutendste Bundesland und ich bin stolz darauf, dass ich hier über so lange Jahre mitwirken durfte.“

Bauernsohn vom Niederrhein

Hortmann-Scholten stammt aus einer Bauernfamilie, 1959 wurde er im nordrhein-westfälischen Kalkar-Wissel am Niederrhein geboren. Nach dem Abitur und dem Wehrdienst startete er seine berufliche Laufbahn mit einem Landwirtschafts-Studium an der Universität Göttingen, gefolgt von einer praktischen Ausbildung als Landwirt und einem Aufenthalt auf einem Milchbetrieb im US-Bundesstaat Virginia. Sein Hauptstudium absolvierte Hortmann-Scholten an der Universität Bonn mit den Schwerpunkten Tierproduktion und Ökonomie. Nach der Promotion über Embryotransfer-Programme bei der Zucht- und Besamungsgenossenschaft Rheinland folgte die Ausbildung für den höheren landwirtschaftlichen Dienst beim Regierungspräsidium Münster.

Waches Auge auf unbefriedigende Marktstellung der Erzeuger/-innen

Doppelte Staffelstab-Übergabe mit Dr. Albert Hortmann-Scholten (M.): Ruth Beverborg (r.) übernimmt die Fachbereichsleitung, Mathias Klahsen (l.) die Betreuung der Erzeugerverbände.
Doppelte Staffelstab-Übergabe mit Dr. Albert Hortmann-Scholten (M.): Ruth Beverborg (r.) übernimmt die Fachbereichsleitung, Mathias Klahsen (l.) die Betreuung der Erzeugerverbände.Wolfgang Ehrecke
Am 1. September 1990 begann Hortmann-Scholten seinen Dienst bei der damaligen Landwirtschaftskammer Weser-Ems, wo er zunächst in der Abteilung Tierzucht und Tierhaltung mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Referenten für Schafe und Kleintiere beauftragt wurde. Nach Stationen als Unternehmensbereichsleiter „Betrieb“ schlossen sich weitere Funktionen an. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit war es allerdings immer, die unbefriedigenden Marktstellung der Erzeugerstufe zu verbessern.

„Um die Chancen der regionalen Fleischerzeugung zu optimieren, habe ich mich darauf konzentriert, mehr Markttransparenz zu schaffen“, sagte der 66-Jährige rückblickend. „Bei der Struktur der Schlachtunternehmen sowie des Lebensmitteleinzelhandels mit wenigen großen Konzernen brauchen die Landwirtinnen und Landwirte eine möglichst gute Verhandlungsposition, damit sie letztlich auskömmliche Preise erzielen können.“

Bundesweite Anerkennung

Maßgeblich war der Marktexperte an der Gründung zahlreicher Erzeugergemeinschaften beteiligt. Mehr als 30 Jahre betreute er die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG), die durch die wöchentliche Preisempfehlung für die Schweine-, Ferkel- und Rindfleischmarkt bundesweite Anerkennung erfahren hat. Zu ökonomischen Fragen der Tierhaltung und insbesondere der Veredlungsproduktion war der Marktexperte ein gefragter Referent und häufiger Interview-Partner für Fach- und Tagesmedien.

Darüber hinaus war Hortmann-Scholten zuständig für die Qualitätssicherung landwirtschaftlicher Produkte und arbeitete als Vertreter der LWK in ministeriellen Arbeitsgruppen zur Ernährungssicherung und Ernährungsnotfallvorsorge mit.

Marktanalyse und Beratung weiter stark gefragt

Auch für die Zukunft sieht der scheidende Fachbereichsleiter die LWK in einer bedeutenden Rolle als Beratungsorganisation der heimischen Landwirtschaft: „Weil der Staat sich in den zurückliegenden 30 Jahren zunehmend aus der Marktsteuerung zurückgezogen hat, werden Preisschwankungen wie augenblicklich am Milch- und am Schweinefleisch-Markt deutlich an Dynamik zulegen. Eine fundierte Marktanalyse inklusive einer betriebsindividuellen Unternehmensberatung sind daher in Zukunft wichtiger denn je.“

Ruth Beverborg tritt Nachfolge an

2026 tritt Ruth Beverborg, derzeit Leiterin des Sachgebietes Betriebswirtschaft und Wirtschaftsberatung, die Nachfolge von Hortmann-Scholten an.
2026 tritt Ruth Beverborg, derzeit Leiterin des Sachgebietes Betriebswirtschaft und Wirtschaftsberatung, die Nachfolge von Hortmann-Scholten an.Wolfgang Ehrecke
Im kommenden Jahr tritt Ruth Beverborg, derzeit Leiterin des Sachgebietes Betriebswirtschaft und Wirtschaftsberatung, die Nachfolge von Hortmann-Scholten an. Seit 2006 verantwortet Beverborg bei der LWK das Sachgebiet mit rund 100 Wirtschaftsberatenden in ganz Niedersachsen. Die Aufgaben reichen von der Agrarförderung über die betriebswirtschaftliche Beratung bis hin zur Organisation überregionaler Arbeitskreise zur Unternehmensführung.

Nach ihrer Ausbildung zur Landwirtin studierte Beverborg Agrarwissenschaften in Göttingen, war Beraterin beim Landvolkverband Grafschaft Hoya und absolvierte anschließend das Referendariat mit Schwerpunkt Betriebswirtschaft in Niedersachsen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihrem Sohn bewirtschaftet sie einen Veredelungsbetrieb im Oldenburger Münsterland. Als Expertin für Betriebswirtschaft und Unternehmensentwicklung bringt sie umfassende Fachkenntnisse und Praxiserfahrung in ihre neue Rolle ein.

„Mit Ruth Beverborg gewinnen wir eine Führungspersönlichkeit, die die Herausforderungen der Landwirtschaft kennt und praxisorientierte Lösungen entwickelt“, hoben Schwetje und von Garmissen hervor. Beverborg sichere die Kontinuität in der strategischen Ausrichtung der Beratung für die niedersächsische Landwirtschaft.


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