Insbesondere subklinische Mastitiden, d. h. Eutererkrankungen, die ohne klinische Entzündungssymptome wie Flocken, Schmerzhaftigkeit, Rötung bzw. Schwellung des betroffenen Euterviertels oder vermehrter Wärme am erkrankten Viertel einhergehen, können über den Nachweis eines erhöhten Gehalts somatischer Zellen mittels California Mastitis Test aufgedeckt werden. Gerade ungeübte Nutzer stoßen jedoch immer wieder auf Handhabungsprobleme.
Herr Dr. Martin tho Seeth vom Eutergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gibt im nachfolgenden Artikel Tipps zur Testdurchführung und zur –auswertung.
Testprinzip:
Der California Mastitis Test (CMT), auch als Schalm-Test bezeichnet, wurde bereits 1957 als indirekte Zellzählmethode in Kalifornien entwickelt.Schalmtest Auswahl an TestzubehörDr. med. vet. Friederike Reinecke
Das Prinzip des Schalm-Tests beruht darauf, dass auf einer Testschale Milch mit einer Testflüssigkeit im Verhältnis 1:1 vermengt wird.
Wenngleich der Reaktionsmechanismus noch nicht abschließend geklärt ist, wird angenommen, dass die Testflüssigkeit – ein oberflächenaktives Agens – die Zellmembran der in der Milch enthaltenen somatischen Zellen zerstört und mit der DNS der Zellkerne eine Vernetzung ausbildet, die die Fließeigenschaften des Reaktionsgemischs verändert. Je visköser das entstehende Gemisch, desto höher ist auch der Zellgehalt der Milch.
Testdurchführung:
Der Test lässt sich unmittelbar am Tier durchführen.
Zur Testdurchführung wird das Vorgemelk wie gewohnt verworfen und erst das Viertelanfangsgemelk verwendet. Pro Euterviertel werden nun einige Strahlen Milch in die Schalmtestschale ermolken. Um nicht zu vergessen, welche Schalenvertiefung welches Viertelgemelk enthält, empfiehlt es sich, die Schale immer gleich zu nutzen - beispielsweise den Griff der Schale immer zum Kopf der Kuh oder immer zum Schwanz der Kuh zu halten.
Um in allen vier Schalenvertiefungen die gleiche und vor allem Schalmtest Zugabe der TestflüssigkeitDr. med. vet. Friederike Reineckedie für die Testreaktion erforderliche Milchmenge zu erhalten, sind in den meisten Testschalen Strich- oder Kreismarkierungen angebracht: Nachdem man einige Strahlen Milch in die Testvertiefungen ermolken hat, kann die über die gewünschte Milchmenge hinausgehende Milch wieder entfernt werden, indem die Milch bis zu den Strichmarkierungen abgegossen wird.
Jetzt fügt man den die Schalenvertiefungen möglichst die identische Menge an Testflüssigkeit hinzu. Auch hierfür bieten kommerzielle Anbieter eine Vereinfachung in Form von Pumpdosierspendern an, bei denen ein Pumpstoß genau der Menge an Testflüssigkeit entspricht, die mit der Milch zu vermengen ist. Unterdosierungen sind strikt zu vermeiden, da der Test nur aussagekräftig ist, wenn für alle potentiell enthaltenen Zellen ausreichend oberflächenaktives Reagens (meistens Bromkresolpurpur) vorhanden ist.
Nun gilt es, das Milch-Testflüssigkeitsgemisch durch kreisende Bewegungen der Testschale zu vermischen.
Die Ablesung des Testergebnisses wird vereinfacht, indem man die Mischung nochmals bis zur Strichmarkierung abgießt und danach die Schale mit der verbleibenden Flüssigkeit langsam schwenkt. Sofern das Gemisch bereits gallertig ist, ist ein weiteres portionsweises Abgießen zwar nicht mehr möglich, da die hohe Viskosität ein genaues Abgießen verhindert, für den Anwender verdeutlicht dies jedoch den stark erhöhten Zellgehalt.Schalmtest MilchtestflüssigkeitsgemischDr. med. vet. Friederike Reinecke
Das Ablesen der Reaktion sollte unter guten Beleuchtungsverhältnissen innerhalb von 20 Sekunden erfolgen.
Testauswertung:
Das Milch-Reagenzgemisch wird umso zähflüssiger und ändert seine Konsistenz von dünnflüssig über schlierig, schleimig bis hin zu gallertig, je mehr Zellen in der Milch vorhanden sind. Das Ergebnis wird meist in vier – je nach Untersucher teils auch in mehr als vier Kategorien unterteilt:
negativ (Gemisch ist flüssig und ohne sichtbare Veränderungen)
schwach positiv (Gemisch wird schlierig)
positiv (deutliche Schleimbildung)
stark positiv (Gemisch wird zähschleimig bzw. gallertig und klumpig)
Zu testende Tiere:
Getestet werden, sollten mindestens Tiere vor dem Trockenstellen, Tiere nach Abkalbung, Tiere mit gehäuften Eutergesundheitsproblemen und Tiere nach Abschluss einer Behandlung.
Die Protokollierung der ermittelten Ergebnisse hilft, eine kontinuierliche Überwachung der Eutergesundheit einzelner Tiere zu gewährleisten.
Im Anhang finden Sie daher neben einer bebilderten Beschreibung des Testverfahrens eine Vorlage für die Protokollierung der Ergebnisse.
Staatsehrenpreis: Langjährige Spitzenleistung in der Shetlandpony- und Rinderzucht gewürdigt
Mit großer Freude und Stolz verlieh die Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Miriam Staudte, in diesem Jahr den Staatsehrenpreis für langjährige herausragende Leistungen in der Shetlandponyzucht an…
Niedersächsisches Biosicherheitskonzept für Rinder haltende Betriebe nach dem EU-Tiergesundheitsrechtsakt
Durch das seit April 2021 geltende Tiergesundheitsrecht der EU (Animal Health Law, AHL, Verordnung (EU) 429/2016) stehen Tierhalter in der besonderen Verantwortung, den „Schutz vor biologischen Gefahren“ auf ihren Betrieben …
Damit Melkroboter zuverlässig funktionieren, müssen sie gewartet werden. Die verschiedenen Hersteller bieten entsprechende Serviceverträge an. Doch wie unterscheiden sich diese? Wir geben einen Überblick.
Deutschland erlangt Status "MKS-frei ohne Impfung" wieder
Ab dem 14.04.2025 hat Deutschland für das gesamte Bundesgebiet den Status "MKS-frei ohne Impfung" wiedererlangt. Die Weltorgangisation für Tiergesundheit (WOAH) gab dem Antrag Deutschlands nun auch für die ehemalige "…
„Niedersächsisches Biosicherheitskonzept für rinderhaltende Betriebe“ wurde veröffentlicht
Um Rinderherden vor Seuchen zu schützen, wurde bereits im Jahr 2013 der „Leitfaden Biosicherheit in Rinderhaltungen“ in Niedersachsen veröffentlicht. Nachdem der neue EU-Tiergesundheitsrechtsakt, das Animal Health Law …
Gesunde Kälber – starke Kühe: Fütterung und Stallkonzepte im Fokus
08.12.2025
Dieses Seminar bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Aspekte der modernen Kälberhaltung. Wir starten mit der Frage, wie eine tiergerechte Fütterung von Anfang an die Entwicklung des Kalbes fördert und damit …
Dieses Webseminar richtet sich an alle Milchsammelwagenfahrer, die bereits an einer Grundschulung erfolgreich teilgenommen haben. Damit wird alle zwei Jahre die Sachkunde der Probenehmer gemäß RohmilchGütV aufgefrischt.
Inhaltlich …
Dieses Webseminar richtet sich an alle Milchsammelwagenfahrer, die bereits an einer Grundschulung erfolgreich teilgenommen haben. Damit wird alle zwei Jahre die Sachkunde der Probenehmer gemäß RohmilchGütV aufgefrischt.
Inhaltlich …
Sie möchten Ihre Fähigkeiten in der Klauenpflege erweitern und auf den neuesten wissenschaftlichen Standards aufbauen? Dann ist unser einwöchiger Grundkurs genau das Richtige für Sie!
…
Grundschulung für Milchsammelwagenfahrer
gemäß der Verordnung zur Fortentwicklung des Rohmilchgüterechts §§ 7-10 müssen alle Probenehmer über die Sachkunde zur Probenahme mittels Technik des …
Sachkundelehrgang - Betäuben und Töten von Rindern und Schweinen
03.02.2026 - 05.02.2026
Das Landwirtschaftliche Bildungszentrum Echem bietet in enger Zusammenarbeit mit dem Beratungs- und Schulungsinstitut für Tierschutz bei Transport und Schlachtung (bsi Schwarzenbek) einen Lehrgang zum Erwerb des Sachkundenachweises nach …
Sie sind ein engagierter Milchviehhalter und wünschen eine fachliche und fundierte Unterstützung in der Beurteilung ihrer Produktionstechnik und/oder bei der Stallbauplanung.
Für Sie ist die gezielte Fütterung der Grundstein des Erfolgs in der Milchviehhaltung, Jungviehaufzucht und Rindermast. Mit Hilfe eines Fütterungsprogramms (Ratíonsplaner) möchten Sie in der Lage sein, notwendige …
Sie beabsichtigen sich zu verschiedenen Themen in der Rindermast informieren. Sie möchten die Haltung in Bezug auf die Tiergerechtheit verbessern und planen möglicherweise eine Stallerweiterung oder einen Neubau. Sie wollen …
Sie sind Rinderhalter und mit den Ergebnissen der Aufzucht ihrer Kälber und Jungrinder nicht zufrieden? Sie wollen sich über neue Fütterungs- und Haltungskonzepte informieren? Die Kälber- und Jungtierverluste in Ihrem Betrieb …
Ausgangslage
Weltbevölkerungswachstum, Ressourcenverknappung und schwieriger werdende klimatische Bedingungen machen es erforderlich, noch mehr Nahrung zu produzieren. Laut Prognosen muss die landwirtschaftliche Erzeugung mind. um 50% erhö…
Ausgangslage
Die durch den Klimawandel zunehmend negative klimatische Wasserbilanz in der Vegetationsperiode führt zu einem erhöhten Bedarf an Wasser für die Feldberegnung. Gleichzeitig erfordert die zunehmende Nutzungskonkurrenz um …
Ausgangslage
ADAM ist ein 42-monatiges transdisziplinäres Forschungs- und Umsetzungsprojekt zur Steigerung der Biodiversität im Intensivgrünland. Es sind Partner aus der Wissenschaft (Bewilligungsempfänger Universität Gö…
Ausgangslage
In Deutschland gibt es regionale Unterschiede beim landwirtschaftlichen Nährstoffanfall. So gibt es beispielsweise in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Landkreise mit starkem Nährstoffüberschuss, aber auch …
Ausgangslage
Ammoniak (NH3) ist ein Luftschadstoff, der vor allem bei der landwirtschaftlichen Tierhaltung und bei der Lagerung und Ausbringung von Wirtschaftsdüngern freigesetzt wird. Die Minderung der NH3-Emissionen ist international …
Ausgangslage
Die Niederschläge in der östlichen Lüneburger Heide sind deutlich niedriger als im übrigen Niedersachsen. Der eigentliche Wasserbedarf der landwirtschaftlichen Kulturen liegt dann oftmals sogar noch über …