Land Niedersachsen fördert Digitalisierung des Ackerbaus
Eine Million Euro für das Praxis-Labor Digitaler Ackerbau der Landwirtschaftskammer Niedersachsen im Kreis Helmstedt
Hannover - Mit rund einer Million Euro fördert das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Digitalisierung des Ackerbaus in Niedersachsen. Das Geld wird in das neue Praxis-Labor Digitaler Ackerbau der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) investiert. Das Praxis-Labor befindet sich auf der LWK-Versuchsstation in Schickelsheim (Kreis Helmstedt).
„Die Digitalisierung der Landwirtschaft bietet hervorragende Chancen, den Landwirten in Niedersachsen den optimalen Einsatz digitaler und umweltfreundlicher Techniken zu demonstrieren", nennt Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast den Zweck der Förderung aus dem Sondervermögen „Digitalisierung" des Landes. „Wir müssen diese Chancen mit Einrichtungen wie in Schickelsheim für den betrieblichen Alltag schnell nutzbar machen und vermitteln." Daher sei die Digitalisierung eine wichtige Säule der niedersächsischen Ackerbaustrategie.
Im Praxis-Labor setzt die LWK am Markt erhältliche, neueste digitale Land- und Sensortechnik unter betrieblichen Bedingungen ein. In Versuchen und Projekten werden die Effekte auf die ackerbaulichen Verfahren und gleichzeitig auf die natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Klima und Artenvielfalt ermittelt.
„Mit diesen Erkenntnissen auf Basis der hohen Standards unseres Feldversuchswesens können wir unsere Landwirte über Beratungs- und Bildungsangebote unterstützen und auch Behörden mit validen Daten versorgen", freut sich Kammerpräsident Gerhard Schwetje über den ermöglichten Ausbau der Versuchsstation. Mit dem Standort sei die Kammer mittendrin in der Ackerbauregion und habe mit dem Betriebsinhaber der Domäne, Kaspar Haller, einen fachkundigen und engagierten Partner an der Seite.
Auch für die Region ist der weitere Ausbau des Kammerstandortes in Schickelsheim nach den Worten von Gerhard Radeck, Landrat des Landkreises Helmstedt, ein wichtiges Signal für die wirtschaftliche Entwicklung: „Die Landwirtschaft hatte in unserer Region schon immer eine große strukturelle Bedeutung. Gerade in der Phase des Umbruchs nach dem Kohleabbau ist sie mit ihrer Dynamik einer der Hoffnungsträger für Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze." Daher sei der Landkreis von Beginn an der Seite des Landes Niedersachsen und der Landwirtschaftskammer am Vorhaben in Schickelsheim beteiligt.
Stefan Ortmann, Leiter des LWK-Geschäftsbereichs Landwirtschaft, ist mit dem Anlaufen des Praxis-Labors sehr zufrieden: Die Förderung sei eine gut angelegte Investition, die mit erheblichen Eigenmitteln von Seiten der LWK ergänzt würden. „Die natürlichen, gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen als auch die Marktanforderungen für die Ackerbaubetriebe verändern sich stark. Mit der technischen Digitalisierung des PraxisLabors werden wir aktuelle Fragen der Pflanzenernährung, des natürlichen Ressourcen- und Pflanzenschutzes und der Arbeitsabläufe im großflächigen Maßstab unter Praxisbedingungen untersuchen, bewerten und an die Landwirte weitergeben", erläutert Ortmann.
Im Zuge des zunächst bis 2026 angelegten Projektes sollen die Erfahrungen über ein ergänzendes, mobiles Schulungszentrum für Digitalen Ackerbau in der Aus-, Fort- und Weiterbildung gemeinsam mit den regionalen Bildungsträgern praxisnah weitergegeben werden. Geht es nach den Wünschen von Kammerpräsident Schwetje, wird das PraxisLabor schon bald auch eine 5G-Mobilfunkfrequenz zur Erprobung durch ein aktuelles Kooperationsprojekt der Landkreise Wolfenbüttel und Helmstedt erhalten. Darin werde aktuell mit vielen Partnern aus der Wissenschaft, der Wirtschaft und der öffentlichen Hand an einem Fachkonzept für die Bewilligung bundesweiter Fördermittel gearbeitet, so Schwetje.
Das Praxis-Labor Digitaler Ackerbau ist auch für Ministerin Barbara Otte-Kinast ein Leuchtturmprojekt: „Wir setzen darauf, dass sich die strukturellen und wirtschaftlichen Effekte aus der jetzt erfolgten Landesförderung weiterentwickeln werden. Das Ministerium wird Schickelsheim weiter intensiv begleiten", betont die Ministerin.
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