Teufelsmoor: BMEL fördert Wiedervernässung von Flächen mit 10,7 Millionen Euro
Landwirtschaftskammer Niedersachsen an Projektumsetzung beteiligt – Bundesminister Cem Özdemir überreicht Kammerpräsident Gerhard Schwetje Förderbescheid auf der Grünen Woche in Berlin
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen gehört zu den beteiligten Projektpartner*innen und erhält für das Teilvorhaben „Koordination und Wissenstransfer, Flächenbewirtschaftung, agronomische Erfassung und ökonomische Auswertungen“ eine Förderung in Höhe von 3.661.787,15 Euro. Bundesminister Cem Özdemir überreichte Kammerpräsident Gerhard Schwetje am Mittwoch, 24. Januar, auf der Grünen Woche in Berlin den Förderbescheid.
Bundesminister Özdemir: „Wiedervernässte Moore sind unsere natürlichen Verbündeten beim aktiven Klimaschutz – aber das geht nur, wenn wir Lösungen mit den Betroffenen finden. Für die Landwirtschaft muss es sich lohnen, mitzumachen und klimafreundlich zu wirtschaften. Viele Bauernfamilien leben seit Generationen auf Moorstandorten, ihre Vorfahren haben das Land mühsam urbar gemacht – das sollten wir nicht vergessen. Wir brauchen dabei Projekte, die sich direkt in die Praxis umsetzen lassen, die Innovationen in die Fläche bringen und damit den Klimaschutz fördern. Landwirtschaft und Moorschutz gehören zusammen, daran arbeiten wir mit diesem Projekt.“
Kammerpräsident Schwetje: „Das Projekt bietet die Chance, eine Nasswiesenbewirtschaftung mit faserbasierter Aufwuchsverwertung großflächig in der Praxis zu etablieren und Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Betriebe sowie die ökonomische Tragfähigkeit zu untersuchen.“
Hintergrund
Mit etwa sieben Prozent tragen trockengelegte Moorböden laut BMEL stärker zu den Treibhausgasemissionen Deutschlands bei als der Industriesektor. Entwässerung und Torfabbau auf Moorstandorten sind demnach verantwortlich für mehr als sieben Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland, im Moorland Niedersachsen liegt dieser Wert deutlich höher. Gemeinsames Ziel von Bund und Ländern ist es, die jährlichen Treibhausgasemissionen aus Moorböden bis zum Jahr 2030 um fünf Millionen CO2-Äquivalente erheblich zu senken.
Der einzige Weg zur Senkung der Emissionen ist die Wiedervernässung. Nur sie verhindert, dass der in den Böden enthaltene, kohlenstoffreiche Torf mit Luftsauerstoff in Kontakt kommt, sich zersetzt und als CO2 emittiert. Die betroffenen Flächen werden heute zum Großteil landwirtschaftlich genutzt. Der nördlich von Bremen gelegene Landkreis Osterholz gehört zu den drei moorreichsten Landkreisen Deutschlands, für ihn hat das Thema eine sehr hohe Relevanz.
Der im Projekt verfolgte Living-Lab-Ansatz soll Wissenschaft, Landwirtschaft, die öffentliche Hand sowie weitere involvierte Gruppen aus der Zivilgesellschaft zusammenbringen. Im Idealfall entwickeln alle Beteiligten in einem Prozess gegenseitigen Lernens ein breit akzeptiertes Konzept zur nassen Moornutzung für ihre Region.
- Johann Heinrich von Thünen-Institut Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Agrarklimaschutz – 1.723.466,77 Euro für das Teilvorhaben „Treibhausgasaustausch, Hydrologie, Bodeneigenschaften und Nährstoffrückhalt“
- Landkreis Osterholz - Planungs- und Naturschutzamt - Sachgebiet Natura 2000 / Naturschutzgroßprojekt Hammeniederung – 778.140,70 Euro für das Teilvorhaben „Flächenbewirtschaftung und Wasserstandanhebung, ökologische Untersuchungen“
- Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Osterholz e. V. – 1.441.712,00 Euro für das Teilvorhaben „Verwertung und Vermarktung“
- Michael Succow Stiftung – 1.383.799,92 Euro für das Teilvorhaben „Flächenauswahl und Wasserstandsanhebung“
- Technische Universität Dresden - Bereich Ingenieurwissenschaften - Fakultät Maschinenwesen - Institut für Naturstofftechnik - Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik – 1.710.437,43 Euro für das Teilvorhaben „Entwicklung von Prozessketten und stofflichen Produkten regionaler Paludikulturen“
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Pressestelle des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft
![Stellv. Kammerdirektor Stefan Ortmann (von links), Kammerdirektor Gerhard Schwetje, Wirtschaftsminister Olaf Lies und TA-Geschäftsführer Hermann Cordes am Modell, das die Gewässerabstandsregelungen verdeutlicht. - © Christopher Hanraets Stellv. Kammerdirektor Stefan Ortmann (von links), Kammerdirektor Gerhard Schwetje, Wirtschaftsminister Olaf Lies und TA-Geschäftsführer Hermann Cordes am Modell, das die Gewässerabstandsregelungen verdeutlicht.](/cache/images/80F78AA02730403E4FFCC6A319E4DB22EA2771A8E96C2A934A142EA1018555FF.png)
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