Spot Spray Verfahren im Grünland
In Niedersachsen werden rund 689.000 ha und somit 27 % der gesamten landwirtschaftlichen Fläche als Grünland genutzt. Chemischer Pflanzenschutz besitzt in der Grünlandbewirtschaftung nur eine geringe Bedeutung. Lediglich im Rahmen der Bekämpfung dikotyler (zweikeimblättriger) Unkräuter kommt es zum Einsatz von Herbiziden. Eine der Unkrautarten, die im Grünland immer wieder einen Einsatz von Herbiziden erforderlich macht, ist der stumpfblättrige Ampfer (Rumex obtusifolius). Da das Grünland einen hohen Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche hat, können Maßnahmen zur Reduktion des Herbizideinsatzes dennoch zur Einsparung erheblicher Wirkstoffmengen und zur Erreichung politischer Zielsetzungen der Pflanzenschutzmittelreduktion beitragen.
In der Vergangenheit war auf Flächen mit hohem Unkrautbesatz die Flächenspritzung die Ultima Ratio. Die Flächenspritzung bringt jedoch einige Nachteile mit sich. So werden bei dieser Vorgehensweise nicht befallene Areale mitbehandelt und erhaltenswerte Kräuter mit hohem Futterwert (z. B. Kleearten, Spitzwegerich, Zichorie) durch die Herbizide geschädigt. Um diese negativen Effekte zu umgehen, wurden in den letzten Jahren verschiedene Systeme zum sogenannten „Spot Spraying“ entwickelt. Beim Spot Spraying wird zwar die gesamte Fläche überfahren, Pflanzenschutzmittel werden jedoch nur punktuell auf den Ampfer ausgebracht. Die Identifizierung erfolgt dabei je nach System durch ein klassisches Bilderkennungsverfahren und durch den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI).
Erste Erfahrungen mit solchen Systemen finden Sie im Downloadbereich.
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