Mental Load - die unsichtbare Last
Das Brot ist alle. Der Termin für die nächste Untersuchung beim Kinderarzt ist fällig. Die Überweisung einer Rechnung eilt. Und dann noch: „Kannst du mal eben…?“ Einspringen im landwirtschaftlichen Betrieb, wenn eine Arbeitskraft fehlt. Im Alltag managen viele Frauen selbstverständlich unzählige Aufgaben parallel. Sie sorgen häufig für einen funktionierenden Haushalt, organisieren das Agrarbüro und übernehmen die Care-Arbeit bei pflegebedürftigen Altenteilern. Zusätzlich sind einige außerbetrieblich erwerbstätig oder leiten eigenständig einen Betriebszweig. Unbemerkt fordert die ständige Informationsflut durch soziale Medien, E-Mails und Nachrichten ebenfalls ihre Aufmerksamkeit.
Mental Load damit bezeichnet man die unsichtbare geistige und organisatorische Last, die oft Frauen tragen müssen, um den Alltag zu bewältigen. Auf Dauer drohen negative Folgen für die Gesundheit. Reizbarkeit, verminderte Konzentrationsfähigkeit und Erschöpfung treten auf. Als Folge sendet der Körper das Signal innezuhalten und meldet sich krank. Man riskiert einen Burnout.
Das Gedankenkarussell dreht sich ständig. Das Gefühl, an alles denken zu müssen, damit der Betrieb läuft, verbraucht eine Menge Energie. Ein Irrglaube, dass Frauen dieses Multitasking besser können als Männer. Fakt ist, der Stresslevel nimmt zu, die Gefahr sich zu verzetteln steigt. Betroffenen fällt es schwer, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.
Wege zur Entlastung beim Mental Load
Nehmen Sie erste Warnzeichen ernst und steuern so früh wie möglich gegen. Geeignet sind alle Maßnahmen zur Stressbewältigung von Entspannungstechniken bis zur Auszeit. Wichtig:
- Die Belastungen innerhalb der Familie, der Partnerschaft und im Job offen ansprechen.
- Eine To-do-Liste hilft, nichts zu vergessen, erleichtert die Priorisierung und macht Ihre Arbeit sichtbar – auch für andere. Das Abhaken der Aufgabe vermittelt ein Erfolgserlebnis!
- Verabschieden Sie sich vom Perfektionismus: Der meiste Druck, der auf uns lastet, kommt von uns selbst.
- Suchen Sie sich Unterstützung. Delegieren Sie an Partner, Kinder, Mitarbeitende, Dienstleister. Sicher, niemand erledigt die Tätigkeiten genau wie Sie selbst. Dennoch übertragen Sie Verantwortung, um sich nicht mit dem Tagesgeschäft zu überlasten und anderen eine Chance zu geben sich weiterzuentwickeln. So gewinnen Sie Zeit für Ihre wesentlichen Aufgaben.
- Nutzen Sie die Atemübung, den Ruhemodus beim Smartphone, das Online-Seminar "Stressmanagement" der SVLFG oder Techniken wie die progessive Muskelentspannung. Kostenfreie Infos dazu können Sie auf den Webseiten der Krankenkassen entdecken.
Finden Sie Ihren eigenen Weg, um Stress abzubauen und Ihre mentale Gesundheit zu verbessern. Beginnen Sie mit einer kleinen neuen Gewohnheit, die sich leicht in den Alltag integrieren lässt. Bewusst kurze Pausen einlegen, Spaziergang an der frischen Luft, Lieblingsmusik hören, Mini-Meditation lauschen, entspannendes Bad nehmen... Seien Sie geduldig mit sich selbst! Es dauert eine Weile, bis sich neue Routinen festigen.
Kontakte
Birgit Jürgens
Beraterin Familie und Betrieb, Agrarbüro, Weiterbildung
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