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Agiles Netzwerk im Dienst der landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Praxis

Webcode: 01043845
Stand: 16.01.2025

Verband der Landwirtschaftskammern feiert mit Netzwerkpartnern in Berlin sein 75-jähriges Bestehen

Dr. Bernd von Garmissen (l., Direktor LWK Niedersachsen) und Ulrich Löhr (Gesamtverband d. dt. Land- u. Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände) beim Festakt zum 75-jährigen Bestehen des Verbandes der Landwirtschaftskammern am 15.01.2025 in Berlin. 75 Jahre Verband der Landwirtschaftskammern (VLK): Gesprächsrunde mit (v.l.) VLK-Vizepräsident Oliver Beitzel, Harald Schaum (IG BAU), Dr. Bernd von Garmissen (Direktor LWK Niedersachsen) und Ulrich Löhr (Arbeitgeberverbände). VLK-Präsident Gerhard Schwetje während des Festakts zum 75-jährigen Bestehen des Verbandes der Landwirtschaftskammern (VLK) am 15.01.2025 in Berlin. VLK-Präsident Gerhard Schwetje während des Festakts zum 75-jährigen Bestehen des Verbandes der Landwirtschaftskammern (VLK) am 15.01.2025 in Berlin. 75 Jahre Verband der Landwirtschaftskammern (VLK): Gespräch mit (v.l.) VLK-Präsident Gerhard Schwetje, DLG-Präsident Hubertus Paetow, Eva Kähler-Theuerkauf (Zentralverband Gartenbau), Bauernpräsident Joachim Rukwied, Jörg Migende (Dt. Raiffeisenverband).
Berlin - Im Kreis von mehr als 100 Vertreterinnen und Vertretern des agrarischen Netzwerks aus Verbänden, Ministerien, Verwaltung, angewandter Wissenschaft und Wirtschaft hat der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) in Berlin sein 75-jähriges Bestehen gefeiert. In seiner Rede zeigte VLK-Präsident Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die wechselhafte Geschichte des Verbandes auf und verwies auf die aktuellen und aktuell gebliebenen Aufgaben des VLK.

Als Deutscher Landwirtschaftsrat 1924 ins Berliner Vereinsregister

Bereits 1898 wurde eine Vorgängerorganisation des VLK als Zentralstelle der Landwirtschaftskammern eingerichtet, die – nach Weltkrieg und äußerst kargen Zeiten auch in der Landwirtschaft – am 5. November 1924 als „Deutscher Landwirtschaftsrat, Verband der Landwirtschaftskammern“ erstmals in das Berliner Vereinsregister eingetragen wurde.

Neuaufstellung im besetzten Deutschland

1933 ging der VLK wie alle anderen landwirtschaftlichen Organisationen im Reichsnährstand auf. Nach dem Zusammenbruch der NS-Diktatur wurden zunächst vorläufige Landwirtschaftskammern eingerichtet. Der 1949 gegründete Zentralausschuss der Deutschen Landwirtschaft setzte sich für ein Bundesgesetz zur Einrichtung von Landwirtschaftskammern in allen Bundesländern ein. Das aber war nicht so einfach in der ganz jungen, noch von den Alliierten besetzten Bundesrepublik: So entstanden Kammern in der britischen und der französischen Zone, nicht aber in der US-amerikanischen. Dort übernahmen Behörden und Bauernverbände Teile der Kammer-Aufgaben. Gleiches galt für die damals sowjetisch besetzte Zone.

Neutrale Plattform mit vielfältigen Gremien

Seit seiner Neugründung im Jahr 1949 vertritt der VLK die Interessen der Landwirtschaftskammern auf Bundesebene, gibt fachliche Stellungnahmen ab und ist die neutrale Plattform für die Koordinierung der Zusammenarbeit der Landwirtschaftskammern, später auch der Länderagrarverwaltungen und der berufsständisch getragenen Beratungsdienste in Deutschland. Heute koordiniert und moderiert der Verband der Landwirtschaftskammern eine Vielzahl von Fachgremien mit den Themen Bildung, Beratung, Versuchswesen, Produktion und Markt, Umwelt- und Ressourcenschutz, ländliche Entwicklung, Diversifizierung und vielem mehr.

Scharnierfunktion zwischen Praxis, Behörden und Politik

VLK-Präsident Schwetje betonte die wichtige Scharnierfunktion des VLK zwischen den Belangen der agrarischen Praxis, den Kammern, der Länderagrarverwaltungen, dem Bund und seinen Behörden und Einrichtungen auf der Basis einer vertrauensvollen Zusammenarbeit und der klar definierten Rolle des VLK als fachlicher Politikberater. Diese Arbeit sei nicht denkbar ohne ein vielfältiges und wirkungsvolles VLK-Netzwerk. Mit seinen Netzwerkpartnern verbindet der VLK oft sehr langjährige Arbeitsbeziehungen – sei es mit den Verbänden im Zentralausschuss oder anderen Organisationen im Bereich der Weiterbildung, von Fachtagungen oder auch im Sortenversuchswesen.

Stabile Netzwerke stärken die Branche

Die Bedeutung der Landwirtschaftskammern als Selbstverwaltungseinrichtung und die Stärke, die aus stabilen Netzwerken entsteht, sowohl für die Praxis als auch in die ministeriale Ebene, zeigte der Staatsekretär im Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW, Dr. Martin Berges, in seiner Festrede auf. Neben einigen Bezügen zur Kammergeschichte und dem Zusammenwachsen über die thematische Verbundenheit auf Bundesebene verwies er auf die drängenden Themen der Zukunft und ging auf die zukünftigen Herausforderungen, aber auch Chancen im Bereich der Tierhaltung, des Pflanzenbaus oder der Klimaanpassung ein.

Antworten auf die drängenden Fragen der Praxis zu finden, bleibe auch in Zukunft eine Kernaufgabe der Kammern, so Berges. Er sieht die Kammern gut aufgestellt, die hohe Expertise zu halten und über Bildung, Wissens- und Innovationstransfer sowie der für die Beratungsgrundlagen unverzichtbaren unabhängigen, neutralen angewandten Forschung wesentliche Meilensteine für die Agrarwirtschaft in Deutschland beizutragen.

Gesprächsrunden diskutieren Zukunftsfragen

as Jubiläum nahm der VLK zum Anlass, um in drei Gesprächsrunden vor allem nach vorn zu schauen: Wie ist der Weg der Landwirtschaft in den nächsten zehn Jahren und wie können wir die agrarische Praxis bestmöglich bei den nächsten Entwicklungsschritten begleiten?

VLK-Vizepräsidentin Ute Volquardsen (Präsidentin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein), arbeitete in einer ersten Gesprächsrunde mit Nikola Steinbock, Dr. Margareta Büning-Fesel und Lars Ruschmeyer die Zukunftsaussichten der Branche und die Lösungsbeiträge von Rentenbank, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sowie der Landjugend heraus.

Aktive Rolle bei Bildung und Transformation 

Wege aus dem Fachkräftemangel und bedarfsangepasste Bildungs- und Beratungsangebote thematisierte VLK-Vizepräsident Oliver Beitzel (Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen) mit Ulrich Löhr (Gesamtverband der deutschen
Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände), Harald Schaum (Gewerkschaft IGBAU) sowie Dr. Bernd von Garmissen (Direktor der Landwirtschaftskammer Niedersachsen). Wie ein aktives Miteinander der Verbände des Zentralausschusses der deutschen Landwirtschaft diese Veränderungs- und Anpassungsprozesse begleiten und gestalten kann, diskutierte VLK-Präsident Schwetje mit Bauernpräsident Joachim Rukwied, DLG-Präsident Hubertus Paetow, Jörg Migende (Deutscher Raiffeisenverband) und Eva Kähler-Theuerkauf (Zentralverband Gartenbau).

Schwetje: Die Zukunft gemeinsam anpacken

„Angesichts der beständig wachsenden, auch geopolitischen Herausforderungen, den Folgen des Klimawandels, sich verändernden Verbraucherwünschen und der Zeitenwende, die der Einsatz von künstlicher Intelligenz mit sich bringen wird, müssen wir die Zukunft gemeinsam anpacken“, so Schwetje in seinem Resümee. „Diese Botschaft nehmen wir mit in die kommenden Jahre unserer Zusammenarbeit im Netzwerk für die Landwirtschaft.“


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