Dr. Franz-Peter Engling geht nach 23 Jahren als Geschäftsführer der LUFA Nord-West in den Ruhestand – Dr. Marc-Alexander Lieboldt tritt Nachfolge an
23 Jahre später bilanziert der dienstälteste Geschäftsbereichsleiter der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK): „Unser Qualitätsniveau und die hohe Kundenzufriedenheit haben uns profitabel werden und wachsen lassen – auf weit mehr als eine Million zu untersuchende Proben pro Jahr.“ Am Mittwoch (28.05.2025) ist Engling von Weggefährten und der Kammerspitze bei einer Feierstunde in Oldenburg in den Ruhestand verabschiedet worden.
Bedeutender Dienstleister für Analytik und Bewertung
Engling ist seit Kindheitstagen eng mit der Landwirtschaft verbunden: Aufgewachsen auf einem bäuerlichen Betrieb im Kreis Helmstedt, absolvierte er nach dem Wehrdienst eine Ausbildung zum Landwirt. Anschließend studierte er Agrarwissenschaften in Göttingen. Am Institut für Tierernährung in Braunschweig (heute Teil des Friedrich-Loeffler-Instituts) schrieb er seine Doktorarbeit über Milchviehfütterung.
Seit 1990 bei der Landwirtschaftskammer
Zur Kammer – damals noch die Landwirtschaftskammer Weser-Ems – kam der Agrar-Spezialist 1990: Er wurde Referent für Futtermitteluntersuchung bei der LUFA Oldenburg. In den folgenden Jahren kam noch das Gebiet Saatgutuntersuchung dazu. Zum Ende seines ersten Jahrzehnts bei der LUFA erlebte der Fachmann eine für die Branche bedrohliche Bewährungsprobe mit: „Im Jahr 2000 begann die Krise rund um BSE, der Krankheit, die bei Rindern zu tödlichen Hirnschäden führt und die unter Umständen auf den Menschen übertragen werden kann – da es zu verhindern galt, dass die Krankheit über Futtermittel weiterverbreitet wurde, wuchs die Bedeutung unserer Futtermittelanalysen.“
Qualitätsniveau und Schnelligkeit verbessert
Vieles hat sich seit den 1990-er Jahren in der Landwirtschaft und in der Lebensmittelindustrie gewandelt – genauso wie bei der LUFA: „Im Laufe der Zeit haben sich Qualitätsniveau und Schnelligkeit der Untersuchungsmethoden verbessert“, berichtet Engling. „Durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft ist zwar die Zahl der Betriebe zurückgegangen – heute ist jedoch eine höhere Analysetiefe erforderlich, etwa auf Grund wachsender wissenschaftlicher Erkenntnisse und teilweise auch durch neue gesetzliche Anforderungen.“
Gradlinig und berechenbar
Worauf es als Chef von rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ankommt? „Ich habe immer versucht, zuverlässig, gradlinig und damit im besten Sinne berechenbar zu sein“, sagt Engling. „Das schafft das nötige gegenseitige Vertrauen.“ Genutzt hat dies nicht zuletzt während der Corona-Pandemie 2020 bis 2022: „Die Laborarbeit konnten wir nicht einfach ins Home Office verlegen – da half nur umsichtige Personalplanung, damit wir den Dienstbetrieb aufrechterhalten konnten.“
Für die Zukunft sieht Engling in der Digitalisierung eine weitere Chance für die LUFA Nord-West, ihre gute Marktposition weiterzuentwickeln: „Eine weitere Automatisierung und der gezielte Einsatz Künstlicher Intelligenz kann bei der schnellen Beurteilung von Proben helfen und die Analysemethoden im Dienstleistungs- und im Forschungsbereich der LUFA weiter verfeinern.“
Veterinärmediziner Lieboldt wird Nachfolger
Für den neuen Lebensabschnitt freut sich Engling auf mehr Zeit für die Familie. Seinen Nachfolger hat er in den zurückliegenden Monaten detailliert mit den Amtsgeschäften vertraut gemacht: Dr. Marc-Alexander Lieboldt wird von 1. Juni an LUFA-Geschäftsführer sein. Der heute 37-jährige Veterinärmediziner kam 2020 als Digitalisierungs-Experte in den LWK-Fachbereich Tierzucht, Tierhaltung, Versuchswesen, den er seit 2022 leitete.
Wie sein LUFA-Vorgänger promovierte Lieboldt am Institut für Tierernährung in Braunschweig, allerdings in der Geflügelfütterung. Im Laufe seines Berufslebens bildete sich der gebürtige Hamburger zum Fachtierarzt für Tierernährung und Diätetik sowie zum Master of Veterinary Public Health weiter. Den großen Stellenwert fundierter Laboruntersuchungen für die landwirtschaftliche Ertrags- und Qualitätssicherung sowie für die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt unterstreicht Lieboldt daher ausdrücklich.
Reibungsloser Übergang
„Die gute Zusammenarbeit mit Dr. Engling hat mir die Vorbereitung auf die neue Position sehr erleichtert“, betont der neue LUFA-Geschäftsführer. Daher werde es kommende Woche einen reibungslosen Übergang geben. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Herrn Dr. Lieboldt einen Fachmann aus den eigenen Reihen für die Geschäftsleitung der LUFA Nord-West gewinnen konnten“, betont Kammerpräsident Schwetje. „Damit haben wir beste Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich die LUFA-Fachleute in enger Zusammenarbeit mit den anderen LWK-Geschäftsbereichen weiterhin intensiv bei der Lösung von Zukunftsfragen der niedersächsischen Landwirtschaft einbringen werden.“
Über die LUFA Nord-West
Die LUFA Nord-West ist als Geschäftsbereich 6 das akkreditierte Dienstleistungslabor der LWK. Die „Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt" wurde bereits 1861 gegründet. Heute geht das Dienstleistungsspektrum der LUFA Nord-West weit über die Landwirtschaft hinaus. Es umfasst Analyse, Bewertung und Beratung für die gesamte Agrar-, Lebensmittel- und Umweltbranche.
Das Milchwirtschaftliche Bildungszentrum des Instituts für Lebensmittelqualität ist die zentrale Ausbildungsstätte für Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen für die Berufe Milchtechnologen/-in, Milchwirtschaftliche/r Laborant/-in sowie Fortbildungsstätte für Molkereimeister/-innen.
Zur Kundschaft der LUFA Nord-West zählen Landwirtinnen und Landwirte, Unternehmen der Düngemittel-, Futtermittel- und Lebensmittelindustrie, Verbände, Kommunen, Ingenieurbüros und eine Vielzahl weiterer Dienstleister aus der Landwirtschaft und ihren vor- und nachgelagerten Bereichen.
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