Spargelsaison 2025: Landwirtschaftskammer Niedersachsen zieht positive Bilanz – Anbaufläche voraussichtlich weiter rückläufig – Steigende Produktionskosten
Gut steuerbare Erntemenge
Seit Ende März gab es keine langanhaltenden Hitzeperioden – dies führte zu einer guten Entwicklung der Stangen und zu einer gut steuerbaren Erntemenge. (In längeren Hitzeperioden werden große Mengen Spargel gleichzeitig erntereif – dies kann dann zu einem Überangebot führen.) Über die gesamte Erntezeit hinweg war die Qualität des in Niedersachsen gestochenen Spargels gut. Dass die Gesamterntemenge voraussichtlich geringer ausfällt als im Vorjahr (2024: 21.700 Tonnen), ist hauptsächlich auf das kühle Frühjahr zurückzuführen.
Niedrige Temperaturen verlangsamten zunächst das Wachstum in den Spargeldämmen und verzögerten den Start der Saison. Dennoch waren die Anbaubetriebe nach Einschätzung der LWK mit dem Absatz-Start zufrieden, da die geringeren Mengen zu Beginn der Saison bereits auf eine stabile Nachfrage trafen. Der März bot gute Bedingungen für das Aufdämmen und das Folienziehen. Der Mai war teilweise von kühlen Temperaturen, Wind und Regen geprägt.
Heimischer Grüner Spargel stark gefragt
Die Verbraucherpreise blieben über weite Strecken stabil. Zu Saisonbeginn und zum Ende lagen sie angebotsbedingt etwas über dem Vorjahresniveau. Neben dem klassischen Weißen Spargel ist heimischer Grüner Spargel weiter stark gefragt – entsprechend kultivieren die Betriebe mehr Grünspargel als in früheren Jahren. Ein deutliches Plus ist indes bei den Produktionskosten zu verzeichnen. Hintergrund ist der steigende Mindestlohn.
Bundesweit Spargelland Nummer eins
Auf 3.900 Hektar (ha) ertragsfähiger Fläche (2023: 4.400 ha) wurden im vergangenen Jahr 21.700 Tonnen (t) Spargel geerntet. Im Vergleich zu 2023 (22.800 t) ist die Erntemenge damit um 4,8 Prozent gesunken. Die ertragsfähige Fläche wurde 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 11,6 Prozent reduziert. Mit 56,2 Dezitonnen pro Hektar lag der Spargelertrag 7,9 Prozent über dem Durchschnitt des Vorjahres (52,1 dt/ha).
Spargel ist nach Zwiebeln/Zwiebelgewächsen die flächenstärkste Kultur im niedersächsischen Gemüseanbau. Zu den Zentren des niedersächsischen Spargelanbaus gehören die Regionen rund um Hannover, Nienburg, Lüneburg, Uelzen sowie das Osnabrücker Land.
Kraft sammeln für die nächste Saison
Traditionell endet die Spargelsaison am Johannistag, dem 24. Juni, um den Pflanzen ausreichend Erholungszeit für das nächste Jahr zu geben. Die Triebe dürfen nun frei wachsen. Es bilden sich in den nächsten drei Monaten etwa zwei Meter hohe, grüne und buschige Pflanzen, die mit Hilfe des Sonnenlichtes Energiereserven bilden. Diese werden in die Speicherwurzeln eingelagert und sichern so die Kraft der Spargelpflanze für die nächste Saison.
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