Am 13. August fand auf dem Gelände der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau (LVG) Hannover-Ahlem der zweite Ahlemer Friedhofsnachmittag statt. Eingeladen hatten die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Wirtschaftsverband Gartenbau Norddeutschland (WVG). Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Pflanzensortimente und torffreie Grabpflanzerden. Rund 60 Teilnehmende aus Friedhofsgärtnereien, Friedhofsverwaltungen, der Beratung und aus Substratunternehmen nutzen die Gelegenheit zum fachlichen Austausch.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Prof. Bernhard Beßler, dem Leiter der LVG Hannover Ahlem und von Dirk Eberlein, dem Vizepräsidenten des WVG.
Björn Ehsen (LWK Niedersachsen) startete mit der Frage „Gibt es ein Leben nach dem Buchsbaum?“. Durch den Buchsbaumzünsler und Cylindrocladium buxicola ist der Buchsbaum in den vergangenen Jahren auf den norddeutschen Friedhöfen fast vollständig verschwunden. An der LVG Bad Zwischenahn werden seit 2015 Versuche zur Heckeneignung von Buxus-„Alternativen“ durchgeführt. Neben den Versuchsergebnissen aus Bad Zwischenahn stellte der Referent auch Pflanzungen von anderen Versuchsstandorten in Deutschland vor. Berberis buxifolia `Nana`, Taxus baccata `Renkes Kleiner Grüner`, Euonymus fortunei, Ilex crenata, Ilex aquifolium, Thuja occidentalis `Mecki` oder Teucrium x lucidrys können je nach Standort und der angestrebten Funktion der Pflanze Alternativen für den Buchsbaum sein. Sein Apell: Die Umstellung als Chance für mehr Biodiversität zu sehen und offen mit Kundinnen und Kunden zu kommunizieren.
Eike Jöddicke (Bruno Nebelung GmbH) widmete sich dem Potential von Geophyten zur Aufwertung von Grabanlagen. Zunächst klärte er den Begriff Geophyten, zu dem unter anderem Zwiebelpflanzen wie beispielsweise Tulpen, Narzissen oder Krokusse gehören. Anhand anschaulicher Beispiele aus der Praxis zeige der Referent, wie sich durch den gezielten Einsatz von Blumenzwiebeln eine abwechslungsreiche Gestaltung realisieren lässt.

Kerstin König vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz, stellte im Rahmen ihres Vortrages „Pillnitzer Klimaprofis“ bewährte bodendeckende Stauden für sonnige Grabflächen vor. Auf den Testflächen in Dresden stehen einige der Stauden seit 1999. Insgesamt umfasst das Sortiment mit einer fünfjährigen Standzeit, 25 Stauden. Diese Stauden haben in den zurückliegenden Jahren jede Art von Sommer und Winter erlebt, so Kerstin König. Einige der Stauden stellte die Referentin besonders in den Vordergrund. In ihrer Zusammenfassung betonte Frau König, dass der Standort für die Stauden stimmen muss und dass man auch Veränderungen des Erscheinungsbildes im Jahresverlauf akzeptieren sollte.
Im Anschluss an die Vorträge führte Peter Houska über die Versuchsflächen. Die Teilnehmenden konnten sich vor Ort ein Bild von den getesteten Pflanzensortimenten und Substraten machen. Bei Bratwurst und Erfrischungsgetränken gab es ausreichend Gelegenheit für persönliche Gespräche und fachlichen Austausch.





















