Fit gemacht für den Prüfauftrag

Kennartenseminar zu Ökoregelung 5 und AUKM GN5 konnte als Hilfestellung für eine erfolgreiche Beantragung durchgeführt werden

Bei bestem Kaiserwetter wurde am 07.05.2025 das emslandweit erste Kennartenseminar unter dem Titel „Fit für den Prüfauftrag – Kennartenseminar zu Ökoregelung 5 / AUKM GN 5 und Hilfestellung für eine erfolgreiche Beantragung“ durchgeführt. Insgesamt 29 interessierte teilnehmende Beratende, Landwirtinnen und Landwirte konnten dabei in Papenburg sowie in Lingen (Ems) begrüßt werden.

Beide besuchten Flächen boten dabei Besonderheiten: Die Flächen in Papenburg waren Teil der Automotive Testing Papenburg GmbH (ATP) und somit nur unter strikten Sicherheitsvorkehrungen zu betreten, während die Fläche in Lingen hingegen einen ganz besonderen Flächenzuschnitt bot und Teil eines Schutzgebietes war. Nach kurzer Begrüßung durch den Biotop- und Artenschutzberater Janosch Hans wurde eine Vorstellungsrunde aller Teilnehmenden und ihrer mitgebrachten Erwartungen durchgeführt, der Ablauf des Seminars besprochen und dann direkt auf den Flächen mit der Suche nach Kennarten begonnen.

Für den botanischen Teil des Kennartenseminars konnte mit Herrn Gerd Lange ein erfahrener Grünlandberater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gewonnen werden. Er ging mit seiner Teilgruppe auf die botanischen Merk

male der von den Antragstellenden zu identifizierenden Kennarten ein und gab Tipps für ein erfolgreiches Wiedererkennen. Außerdem wurden die artspezifischen Standortansprüche besprochen und wurde auf weitere Merkmale wie Blühzeitpunkte oder Verwechslungsgefahren eingegangen. Der Blick der Teilnehmenden sollte geschärft werden, um auf den eigenen Flächen ein schnelleres und gezielteres Wiedererkennen zu ermöglichen. Somit wurden die Grundlagen einer botanischen Kartierung vermittelt.

Als fachliche Ergänzung zu den botanischen Übungen und zur Vorbereitung auf den Prüfauftrag der Bewilligungsstelle wurden auf einem weiteren Grünlandschlag die förderrechtlichen Details mit der Klimaschutz-

und Biodiversitätsberaterin Anke Paulsen und Janosch Hans besprochen. Hier wurden die notwendigen Abläufe sowie technischen Hilfsmittel, die den Teilnehmenden zur Verfügung stehen, vorgestellt und erprobt.

Wo bei den Teilnehmenden die Gründe für eine Seminarteilnahme lagen, wurde dabei schnell durch die vielen Fragen deutlich! Diese drehten sich vor allem um die korrekte Lage des einzuhaltenden Transekts, das richtige Ausfüllen des Kartierbogens und ganz besonders intensiv um die richtige Anwendung der FANi-App. Wie üblich für die Landwirtinnen und Landwirte, wurden an Ort und Stelle auf dem Grünland praktikable Änderungsideen für die FANi-App und die Vorgaben der ÖR 5/GN 5 ausgetauscht, die für eine vereinfachte Selbstkontrolle über FANi und somit für mehr Akzeptanz sorgen würden. Ein weiteres technisches Hilfsmittel wurde dabei mit der sogenannten „Flora Incognita“-App an die Hand gegeben werden. Diese befähigt Interessierte dazu nahezu jede Pflanze per einfachem Foto mit dem eigenen Smartphone bestimmen zu lassen und bietet mit der Implementierung in der FANi-App mittlerweile die Möglichkeit, die Kennartenkartierung verlässlicher selbst durchführen zu können. Dennoch sollte Flora Incognita auch separat angewendet werden, um die Funktionsweise näher zu verstehen und bei Foto-Problemen in der FANi-App selbstständig auf die Fehlerursache schließen zu können.

Am Ende der Veranstaltung waren sich die Teilnehmenden einig, einiges an Informationen mit nach Hause genommen haben zu können, um ihrem Prüfauftrag gelassener entgegen zu blicken. Das Kennartenseminar soll nach dieser erfolgreichen Veranstaltung (nach jetzigem Stand) auch im nächsten Jahr Anfang Mai durchgeführt werden.