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Termine und Berichte zur Seminarreihe nachhaltige Wirtschaftsweisen und Ökolandbau

Webcode: 01043635

Mit der Web-Seminarreihe "nachhaltige Wirtschaftsweisen und Ökolandbau" sollen die Themenkomplexe Nachhaltigkeit und ökologischer Landbau vertieft werden, um Auszubildenden praxisgerechtes Grundwissen für diese Bereiche zu vermitteln. Bisher fanden vier Veranstaltungen der Seminarreihe „Nachhaltige Wirtschaftsweisen und Ökolandbau“ statt. Über 850 Teilnehmende nutzten die ersten vier Seminare bereits zur Weiterbildung. Die Seminarreihe wird fortgesetzt – mit drei weiteren spannenden Veranstaltungen.

Nachhaltigkeit und Ökolandbau
Nachhaltigkeit und ÖkolandbauRudolf Fuchs
Diese Web-Seminarreihe für:

  • landwirtschaftlicher Ausbilderinnen und Ausbilder
  • Lehrer und Lehrerinnen
  • Meisterinnen und Meister
  • Teilnehmende an Meisterkursen
  • Fachschüler und Fachschülerinnen
  • Prüfer und Prüferinnen
  • Und alle Interessierten

Informationen zu den kommenden Veranstaltungen und zu den bisherigen Seminaren.

Für Ihren Kalender: Weitere Termine der Seminarreihe Nachhaltige Wirtschaftsweisen und Ökolandbau:

Donnerstag, der 4.Dezember 2025 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr: Unternehmensführung im Kontext zu Nachhaltigkeit  

In diesem Seminar erhalten Sie wichtige Tipps zu aktuellen Fördermöglichkeiten, Finanzierungsstrategien und Personalmanagement für eine nachhaltige Unternehmensführung in der Landwirtschaft. Unsere Experten zeigen Ihnen an praxisnahen Beispielen, worauf zu achten ist. Ob Unternehmer, Auszubildende oder Beratende, alle können etwas mitnehmen! Nutzen Sie die Gelegenheit, sich mit anderen Fachleuten auszutauschen und innovative Ansätze zu entdecken.

 

Hier weitere Informationen zu den bisherigen Veranstaltungen:

Bericht 6.12.2024: Alles über die Auftaktveranstaltung finden Sie hier:

 Auftaktveranstaltung - Seminarreihe: nachhaltige Wirtschaftsweisen und Ökolandbau - YouTube


Bericht 6.05.2025: Biodiversitätsförderung und Klimaschutz im eigenen Betrieb

Mit dem ersten Seminar wird in die Thematik Biodiversität und Klimaschutz eingestiegen.

„Was tun Sie für Biodiversität und Klimaschutz?“ Diese Frage wird immer öfter auch an die Landwirtschaft adressiert.

Wir behaupten – in jedem Betrieb finden sich bereits Ansätze und kleine Stellschrauben, die Biodiversität fördern und zum Klimaschutz beitragen.

Doch wie kann ich Biodiversitätsförderung auf dem Betrieb erfassen und was gehört alles dazu? Und wie sieht der CO2–Fußabdruck für meine Produkte aus? Wo sind die größten Stellschrauben zur Verminderung von Treibhausgasen?

Um als Betrieb auf diese Fragen eingehen zu können, ist es zunehmend wichtig sich die vielfältigen Möglichkeiten der Biodiversitätsförderung sowie das komplexe Thema „Klimaschutz in der Landwirtschaft“ näher anzuschauen und aufzuzeigen, an welchen Stellschrauben in der Produktion gedreht werden kann, um die Treibhausgasemissionen zu mindern.

Gerade für junge Landwirtinnen und Landwirte ist es daher immer wichtiger, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Sei es direkt auf dem Betrieb oder auch in der Schule.

Mit diesem Workshop wurden Möglichkeiten zur Erfassung von Biodiversität und Klimaschutz und der Umsetzung von Maßnahmen für die landwirtschaftlichen Betriebe herausgestellt und zudem aufzeigt, wie ein so komplexes und dynamisches Themenfeld in der Ausbildung vermittelt werden kann.

Hier die Vorträge zu den behandelten Themenfeldern:


Bericht 17.09.2025: Tierwohl und Tierhaltungsformen als Grundlage einer nachhaltigen Produktion und Wertschöpfungskette

Am 17. September 2025 fand das Seminar „Tierwohl und Tierhaltungsformen als Grundlage einer nachhaltigen Produktion und Wertschöpfungskette“ online in MS Teams statt. Ziel war es, die Rolle des Tierwohls in der nachhaltigen Landwirtschaft zu beleuchten und die komplexen Zusammenhänge zwischen Haltungssystemen, gesellschaftlichen Erwartungen und ökologischen sowie ökonomischen Anforderungen zu diskutieren.

In verschiedenen Vorträgen und Diskussionen wurden aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze vorgestellt. Themen waren unter anderem:

  • Ansprüche aus der Gesetzgebung, Gesellschaft, Landwirtschaft und Wirtschaft (LEH)
  • Praxisbeispiele aus der Landwirtschaft und Verarbeitung
  • Zukunftsweisende Haltungsformen im Bereich Rind, Geflügel und Schwein

In der Diskussion lag der Schwerpunkt auf den Zielkonflikten, die sich in der Praxis ergeben:

  • Tierwohl vs. Umweltschutz: Verbesserte Haltungsbedingungen durch tierwohlgerechte Stallum- oder -neubauten – etwa durch mehr Platz, Auslauf oder Frischluftställe – können zu höheren Emissionen (z. B. Stäube, Gase und Gerüche) führen. Dies steht häufig im Konflikt mit dem Umweltschutz und führt nicht selten zu behördlichen Hemmnissen, etwa durch einen langen und herausfordernden baulichen Genehmigungsprozess, der nicht selten in Ablehnung endet.
  • Tierwohl vs. Wirtschaftlichkeit: Tiergerechte Haltung ist mit höheren Kosten verbunden, etwa durch größere Stallflächen, mehr Arbeitsaufwand oder geringere Besatzdichten. Ohne entsprechende und wirkungsvolle Marktanreize oder Fördermaßnahmen geraten Betriebe schnell in wirtschaftliche Schwierigkeiten bzw. können die höheren Anforderungen nicht umsetzen.
  • Umweltschutz vs. Wirtschaftlichkeit: Maßnahmen zur Emissionsminderung oder zur Verbesserung der Energieeffizienz sind langfristig sinnvoll, erfordern jedoch Investitionen, die nicht immer durch den Markt kompensiert werden.

In Vorträgen und Diskussionen wurden Lösungsansätze vorgestellt. Praxisbeispiele zeigten, dass nachhaltige Tierhaltung möglich ist – jedoch nur, wenn Tierwohl, Umwelt und Wirtschaftlichkeit gemeinsam gedacht und gestaltet werden.

Das Seminar lieferte wertvolle Denkanstöße für die Weiterentwicklung zukunftsfähiger Produktionssysteme und machte die Notwendigkeit eines systemischen und verlässlichen Ansatzes in der Agrar- und Ernährungspolitik deutlich.

Am Webseminar nahmen ca. 50 Personen teil. Die tatsächliche Zahl der Teilnehmenden lag wie im vorherigen Seminar wahrscheinlich deutlich höher, da auch hier Berufsschullehrkräfte unter den Teilnehmenden waren und das Seminar mit ihren Klassen verfolgten.

Für Informationen zu den behandelten Themen kontaktieren Sie uns gerne:

Dirk Albers, Fachreferent für Rinderzucht und Rinderhaltung, Dirk.Albers@LWK-Niedersachsen.de

Dominik Jacobs, Berater Geflügelhaltung, Dominik.Jacobs@LWK-Niedersachsen.de

Dr. Heiko Janssen, Sachgebietsleiter Tierhaltung, Fachreferent Schweinezucht und Schweinehaltung, Heiko.Janssen@LWK-Niedersachsen.de


Bericht 25.09.2025:    Grundlagen der wassersparenden Landbewirtschaftung

 

Grundlagen der wassersparenden Landbewirtschaftung
Referenten: Dr. Thomas Pollmann (Leiter Sachgebiet Boden und Bodenschutz) und Henning Gödeke (Leiter Sachgebiet Beregnung und Wassermanagement)

Eine wassersparende Landbewirtschaftung ist in Zeiten des Klimawandels wichtiger denn je. Nur wer seinen Boden mit seinem spezifischen Wasserhaushalt kennt, kann die immer knapper werdende Ressource Wasser bei der Bewirtschaftung effektiv einsetzen:

  • Doch, welche Parameter beeinflussen die Fähigkeit des Bodens Wasser aufzunehmen und pflanzenverfügbar zu speichern?
  • Welche Rolle spielen dabei „Totwasser“ und „Permanenter Welkepunkt“?
  • Wie kann die Wasseraufnahme und das Wasserhaltevermögen eines Bodens erhöht und Wasserverluste verringert werden?

Diesen und weiteren Fragen zum Bodenwasserhaushalt wurden im ersten Teil des Web-Seminars nachgegangen.

Im zweiten Teil des Web-Seminars flossen die fundierten Erkenntnisse aus Beratung und Versuchsergebnissen im Bereich der Bewässerung zusammen, um zusammen mit dem ersten Teil eine ganzheitliche Betrachtung der wassersparenden Landbewirtschaftung zu ermöglichen. Es wurden Antworten auf entscheidende Fragen gegeben:

  • Wie kann ein effizienter Einsatz von Zusatzwasser aussehen, wenn der Boden als natürlicher Wasserspeicher an seine Grenzen kommt und die Pflanzen auf Beregnungswasser angewiesen sind?
  • Welche Pflanzen und welche Standorte sind beregnungsbedürftig und beregnungswürdig?
  • Welche Herausforderungen kommen auf die Beregnungslandwirtschaft zu und wie können diese bewältigt werden?

Am Webseminar nahmen ca. 60 Teilnehmende teil. Die tatsächliche Zahl der Teilnehmenden war sogar noch deutlich höher, da sich unter den Teilnehmenden mehrere Berufsschullehrkräfte befanden, die das Webseminar mit ihren Klassen verfolgten.

Für Informationen zu den behandelten Themen kontaktieren Sie uns gerne:

Thomas.Pollmann@lwk-niedersachsen.de, Leiter Sachgebiet Boden und Bodenschutz

Henning.Gödeke@lwk-niedersachsen.de, Leiter Sachgebiet Beregnung und Wassermanagement


Bericht 20.11.2025:    Produktionssysteme/-technik in ökologisch wirtschaftenden Ackerbaubetrieben

Referenten: Markus Mücke (FB 3.12 Ökologischer Landbau), Morten Wehland (Bioland e.V.) und Martin Schochow (FB 3.12 Ökologischer Landbau)

Das vierte Seminar der Reihe gab einen Überblick über die Produktionssysteme/-technik im ökologischen Ackerbau.

Im ersten Teil informierte Martin Schochow zunächst allgemein über den Stand der Entwicklung des Ökolandbaus in Niedersachsen und die politischen Ziele. Nach wie vor gibt es einen Bedarf an Betrieben, die von der konventionellen Wirtschaftsweise auf die ökologische umstellen. Daher ging er auf die betrieblichen Voraussetzungen ein, die vorhanden sein müssen, um Biobetrieb zu werden. Zusätzlich erläuterte er den Ablauf der Umstellung, Kontroll- und Zertifizierungsverfahren sowie die Fördermöglichkeiten.

Morten Wehland ging im zweiten Teil auf die Grundsätze des Ackerbaus ein. Er erklärte, wie eine Fruchtfolge im ökologischen Ackerbau aufgebaut ist. Eine hohe Bedeutung kommt dem Anbau von Leguminosen, insbesondere Kleegras zu. Diese sichern unter anderem die Stickstoffversorgung des Systems. Auch Wirtschaftsdünger aus eigner Tierhaltung oder durch Zukauf/Tausch spielen eine wichtige Rolle bei der Nährstoffversorgung, ergänzt werden sie durch die Hinzunahme von zugelassenen Handelsdüngern und Komposten. Zuletzt gab er einen Überblick über Vermarktungsmöglichkeit und Marktpreise der erzeugten Ackerkulturen.

Im dritten Teil über ökologischen Pflanzenschutz und Beikrautregulierung ging Markus Mücke zunächst auf vorbeugende Maßnahmen wie eine durchdachte Fruchtfolge und die richtige Sortenwahl ein. Ziel ist es möglichst konkurrenzstarke Bestände zu etablieren, die effektiv Beikräuter unterdrücken können. Auch Mischkulturen und Untersaaten können hier ihren Beitrag leisten. Dennoch ist in den meisten Fällen eine mechanische Beikrautregulierung am Ende notwendig. Die Funktion und Wirkungsweise von Striegel und Hacke konnte er aufgrund seiner langjährigen Erfahrung mit vielen Beispielen anschaulich darstellen

Am Webseminar nahmen ca. 25 Teilnehmende teil. Die tatsächliche Zahl der Teilnehmenden war sogar noch deutlich höher, da sich unter den Teilnehmenden mehrere Berufsschullehrkräfte befanden, die das Webseminar mit ihren Klassen verfolgten.

Die Veranstaltung wurde gefördert durch das Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Für Informationen zu den behandelten Themen kontaktieren Sie uns gerne:

Markus.Mücke@lwk-niedersachsen.de, FB 3.12 Ökologischer Landbau

Morten.Wehland@bioland.de, Bioland e.V.

Martin.Schochow@lwk-niedersachsen.de, FB 3.12 Ökologischer Landbau


Bericht 26.11.2025  Arbeitskraft erhalten – nachhaltig mit sich und anderen arbeiten

Das fünfte Seminar der Reihe gibt einen Überblick zum Nachhaltigen Handeln für Gesundheit am Arbeitsplatz und einem professionellen Umgang mit Ressourcen und Risiken.

Vortragende: Frau Antje Juschkat, Staatliches Gewerbeaufsichtsamt HannoverZentrale Unterstützungsstelle Gewerbeärztlicher Dienst,und Arbeitspsychologie Herr Waldemar Simon, Fachkraft für Arbeitssicherheit ,Sport- und Gesundheitswissenschaftler Arbeitsmedizinischer Dienst Oldenburg e.V. 

Moderation: Larissa Trutwig, Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Zentrale Fragen waren im Seminar:

  1. Wie gehe ich verantwortungsvoll mit den Kräften und Ressourcen meiner Mitarbeitenden, Auszubildenden und mir selbst um?
  2. Was ist entscheidend, um Gefährdungen richtig zu beurteilen und geeignete Maßnahmen zur Risikovermeidung einzuleiten?
  3. Wie kann ich meine körperlichen und seelischen Ressourcen langfristig erhalten und stärken?

Herr Simon erläuterte die Grundlagen der Arbeitssicherheit und die Bedeutung korrekter Gefährdungsbeurteilungen. Arbeitssicherheit bedeutet, einen gefahrenfreien Zustand zu schaffen, um Verletzungen, Berufskrankheiten und gesundheitliche Schäden zu vermeiden. Er betonte die Unternehmerpflichten nach ArbSchG: Organisation, Technik und Personal müssen Sicherheit und Gesundheit gewährleisten. Zur Verdeutlichung der Relevanz ging Herr Simon auf aktuelle Unfallstatistiken ein und zeigte Zahlen zu Arbeits- und Wegeunfällen sowie deren Verteilung nach Altersgruppen, häufig verletzte Körperteile und typische Verletzungsarten.

Im Mittelpunkt stand die Gefährdungsbeurteilung nach dem PDCA-Zyklus (Plan – Do – Check – Act) mit sieben Schritten: Vorbereiten, Ermitteln, Beurteilen, Festlegen, Durchführen, Überprüfen und Fortschreiben. Risiken werden anhand von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensschwere bewertet. Schutzmaßnahmen folgen dem STOP-Prinzip: Substitution, technische, organisatorische und persönliche Maßnahmen sowie Unterweisungen.

Herr Simon hob mit Praxisbeispielen hervor, dass Gefahren an der Quelle bekämpft werden müssen und kollektive Schutzmaßnahmen Vorrang haben. Unternehmer müssen geeignete Mittel bereitstellen bzw. Aufgaben an fachkundige Führungskräfte delegieren. Sicherheitsunterweisungen sind zentral und müssen dokumentiert werden. Ziel ist die kontinuierliche Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz im Betrieb.

Frau Juschkat beleuchtete die Bedeutung psychischer Gesundheit für die Arbeitsfähigkeit und stellte das „Haus der Arbeitsfähigkeit“ vor. Gesundheit bildet die Basis, ergänzt durch Kompetenz, Werte und gestaltete Arbeitsbedingungen. Arbeitsorganisation, Aufgaben, soziale Beziehungen, Arbeitsumgebung und Arbeitszeit sind entscheidend für das Wohlbefinden.

Zur Verdeutlichung zeigte Frau Juschkat Daten zu stressauslösenden Arbeitsbedingungen (TK-Studie 2021). Psychische Belastungen wirken sich kurzfristig auf Körper, Erleben und Verhalten aus (z. B. Muskelspannung, Ärger, sinkende Produktivität) und können langfristig zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und Angststörungen führen. Auch Fehlzeiten und Isolation nehmen zu.

Ein zentraler Punkt war die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen: Belastungsfaktoren identifizieren, Risiken bewerten und Maßnahmen ableiten. Frau Juschkat verwies auf Handlungshilfen der SVLFG wie die „Gute Arbeit“-Box, Beurteilungshilfen und Seminare. Bei allen Ausführungen brachte sie anschauliche Praxisbeispiele ein, um die Umsetzung im Alltag greifbar zu machen.

Abschließend hob sie hervor, dass Arbeitsbedingungen aktiv gestaltet und regelmäßig überprüft werden müssen, um psychische Belastungen zu reduzieren und Arbeitsfähigkeit zu sichern.

Das Seminar wurde durch eine Teilnehmerumfrage begleitet, um in Echtzeit Feedback und Themenbedarf zu erfassen.