Nicht nur in Zeiten hoher Futterkosten sollte alles unternommen werden, den Futteraufwand zu senken. Eine wichtige Kennzahl ist die Futterverwertung, die beschreibt, wie viel Futter für 1 kg Zuwachs benötigt wird. Da in der Praxis die Futterverluste nicht erfasst werden, ist der Begriff Futteraufwand zutreffender.
Grundvoraussetzung für einen niedrigen Futteraufwand je kg Zuwachs bzw. je Tier ist eine bedarfsgerechte Fütterung. Zu den zahlreichen Faktoren, die den Futteraufwand beeinflussen, zählen auch die Futterverluste. Sie gelten in der Praxis oft als unvermeidlich, wobei es jedoch durchaus Einsparpotenzial in den Schweinebetrieben gibt. Damit teuer produziertes Futter nicht in der Gülle, sondern im Trog landet, müssen Futterverluste vermieden oder zumindest gesenkt werden. Das spart nicht nur Kosten, sondern erhöht auch die Nährstoffeffizienz.
Wie hoch sind die Futterverluste im Mastschweine- und Sauenbetrieb? Hierzu gibt es wenig aktuelle Untersuchungen. Die LfL Bayern hat über mehrere Jahre Futterverluste bei verschiedenen Trogformen gemessen.
| Futterverluste | |
| % | |
| Maststall | |
| Kurztrog mit Sensor | 3,02 |
| Kurztrog mit Sensor+ seitliche Tränkeschale | 1,72 |
| Kurztrog mit Sensor+ seitliche Tränkeschale + Gummimatte | 0,68 |
| Langtrog mit Sensor | 0,38 |
| Ferkelstall | |
| Breifutterautomat | 1,9 |
| Kurztrog | 2,4 |
Insgesamt lagen die Futterverluste bei max. 3 %. Im Maststall wurden die geringsten Futterverluste am Langtrog mit Sensor gemessen. Die seitliche Montage von Tränken im Trog reduzierte die Futterverluste um mehr als 40 %. Das Anbringen einer Gummimatte senkte die Verluste um weitere 60 %. Aufgrund der begrenzten Haltbarkeit von Gummimatten sind geschlossene Spaltenschlitze, Edelstahlplatten oder Riffelbleche um den Trogbereich geeignetere Maßnahmen zur Verlustminderung. Vorteilhaft sind auch Fressplatzteiler, die ein Herausbefördern des Futters erschweren. Wichtig ist ein ausreichendes Tier:Fressplatz-Verhältnis. Dosierer und Fördertechnik müssen einwandfrei funktionieren und Futterautomaten korrekt eingestellt sein.
Im Ferkelstall wurden beim Breifutterautomaten weniger Verluste als beim Kurztrog ermittelt. An der Abrufstation der Sauen traten 1,6 % Futterverluste auf.
| Futterverluste* | Futterverluste | Kosten pro Schwein | tatsächlicher Futteraufwand pro kg Zuwachs |
| pro Schwein | (0,30 €/ kg Futter) | ||
| % | kg | € | kg |
| 1 | 2,62 | 0,79 | 2,67 |
| 3 | 7,86 | 2,36 | 2,62 |
| 5 | 13,1 | 3,93 | 2,57 |
* bezogen auf 262 kg Futter
Unter Berücksichtigung von 3 % Futterverlusten benötigt ein Schwein nicht 2,7, sondern nur 2,62 kg Futter je kg Zuwachs.





