Gemeinsam für den Feldhamster
Bei einem Treffen mit interessierten Landwirtinnen und Landwirten Ende Mai am Ösel ging es um den Feldhamster. Eingeladen hatten der Landvolkverband Braunschweiger Land e.V. und die Ökologische NABU-Station Oker/Aller (ÖNSA) mit Beteiligung der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Wolfenbüttel und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Bezirksstelle Braunschweig. Anlässlich des Internationalen Tages der Biologischen Vielfalt reihte sich die Veranstaltung in eine Reihe von Aktionstagen und Aktionswochen unter anderem des Niedersächsischen Landvolkverbandes ein.
Volker Meier, Geschäftsführer des Landvolkverbandes und Landschaftspflegeverbandes Wolfenbüttel, begrüßte die Anwesenden und hob die gemeinsame Zusammenarbeit auf Augenhöhe und freiwilliger Basis hervor.
Früher waren Feldhamster recht häufige Bewohner der Hildesheimer und Braunschweiger Börden. Heute ist es eine weltweit vom Aussterben bedrohte Art der Roten Liste. Restpopulationen gibt es nur noch in wenigen Regionen Deutschlands.
Der Feldhamster findet immer weniger geeignete Lebensräume mit abwechslungsreichem Futter, welches lange genug auf den Äckern steht, um Wintervorräte einzutragen und Deckung zu bieten, erläuterte Linda Dack von der ÖNSA das Hauptproblem der bunten Nager in ihren Ausführungen zur Lebensweise von Feldhamstern.
Die Vertragsnaturschutzmaßnahmen „Hohe Ähre“, „Luzerneanbau“ und „Kombination Hohe Ähre und Blühstreifen“ stellte Michelle Abstein von der Unteren Naturschutzbehörde vor. Finanziert werden die Maßnahmen aus sogenannten Ersatzgeldern, die für die Kompensation von Eingriffen in Natur und Landschaft geleistet werden. Bei der Maßnahme „Hohe Ähre“ erfolgt die Ernte mit hochgestelltem Mähwerk unterhalb der Getreideähren. Längere Stoppeln und restliche Getreidekörner bieten Schutz und Deckung sowie Nahrung bis zum Beginn des Winterschlafes der Hamster.
Auch die Betrachtung des umliegenden Landschaftsraumes und die Vernetzung von Strukturen beispielsweise durch auf Dauer angelegte Blühstreifen sei wichtig, erwähnte Martina Diehl von der Landwirtschaftskammer.
Gezeigt hatten Franziska Bennecke vom Rittergut Kissenbrück und Helge Büssemaker von der Maschinengemeinschaft Agrar-Dienste-Vorharz einen vom Landkreis geförderten Luzernegrasstreifen und einen Streifen mit einer 5-jährigen Niedersächsischen Agrarumweltmaßnahme zum Feldhamsterschutz im Rahmen der EU-Agrarförderung. Eine lange Bindungsfrist und strenge Vorgaben bei den EU-Maßnahmen erschweren die Wiederbewirtschaftung einer Fläche nach dem Auslaufen der Maßnahme erheblich. Dies war sehr anschaulich an dem Vorkommen von Ackerfuchsschwanz, Disteln, Brennnesseln und Ampfer zu erkennen.
Die Abwicklung der Förderung mit dem Landkreis Wolfenbüttel erfolgt dagegen sehr unbürokratisch in Form eines Vertragsabschlusses.
Die Teilnahme an Maßnahmen müsse auch Spaß machen, betonten die anwesenden Landwirtinnen und Landwirte. Betriebsindividuell angepasste unterschiedliche Maßnahmen und ein entsprechender finanzieller Ausgleich würden dazu beitragen.
Weitere Treffen werden folgen, kündigte Volker Meier an und lud zum Austausch mit einem Glas Apfelsaft von den Wolfenbütteler Streuobstwiesen ein.
(Linda Dack vorn 5. v. re., Michelle Abstein vorn 2. v. re., Martina Diehl vorn, 4. v. re., Volker Meier hinten, 3. v. re., Ulrich Löhr, Landvolkvorsitzender, vorn, 3. v. li.)
Kontakte
Martina Diehl
Beraterin Biotop- und Artenschutz
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