14. November: Tag des Lochers
Kuriose Feiertage – für fast jedes Thema gibt es inzwischen einen Jahrestag. So auch für den Locher. Doch sind Locher im digitalen Zeitalter überhaupt noch en Vogue? Wir meinen: Er ist ein Must-have in jedem Agrarbüro und keinesfalls ein vom Aussterben bedrohtes Büroutensil.
Friedrich Sonnecken ist der „Vater“ des Lochers.
Der Sauerländer bekam am 14. November 1886 das Patent für den „Papierlocher für Sammelmappen, Briefordner u. dergl.“. Die Errungenschaft wurde damals noch "Perforiermaschine" genannt. Heute heißt das Handwerkszeug schlicht und einfach Locher. Die Funktion ist gleichgeblieben: Papier einlegen, Hebel drücken, Widerstand spüren, die Löcher werden gestanzt.
Randnotiz: Auch die Firma Leitz hat ihre Finger im Spiel: „Handperforator Phoenix“, so der Name des ersten eigenständigen Lochers aus dem Hause Leitz. Er entstand 1901. Drei Jahre später folgte dann der erste Dokumentenlocher. Dieser war nur für Akten in Behörden gedacht, also noch nicht für den normalen Hausgebrauch.
Locher ist nicht gleich Locher.
Ein Locher (im Fachjargon: Perforator) ist ein Hilfsmittel im Büro, um in einem definierten Abstand Löcher in den Rand von Papierbögen zu stanzen. Zweck der Löcher ist das Abheften des Papiers in einen Aktenordner, Schnellhefter oder Terminplaner. So weiß es Wikipedia.
Kennen Sie den Unterschied zwischen einem Bürolocher und einem Registraturlocher? Die normalen Bürolocher sind für Mengen bis 10 Papierbögen gedacht. Ein Registraturlocher kann viel mehr „stemmen". Außerdem gibt es Doppellocher, Mehrfachlocher und elektrische Locher. Dieser erspart das Drücken. Flache Taschenlocher kann man im Aktenordner mit abheften.
Darauf ist beim Kauf zu achten
- Achten Sie auf die Stanzleistung. Dabei gibt es große Unterschiede. Einige schaffen maximal 10 Blätter, andere werden locker mit 70 Blättern fertig.
- Wie sieht der Auffangbehälter für die “Konfettistücke” aus, die beim Lochen entstehen? Ist er gut verschlossen und groß genug? Dieser Behälter muss regelmäßig geleert werden, sonst leidet die Stanzleistung.
- Ein guter Locher hat eine Anlageschiene (auch Verstellschiene genannt). Die Markierungen auf der Schiene helfen, das Papier korrekt einzulegen. Man kann sie für verschiedene DIN-Größen einstellen.
- Je länger der Druckhebel, umso besser.
Die Löcher sind genormt.
Für den Lochabstand gibt es in Deutschland Normen. Damit ist gewährleistet, dass die Blätter immer in den Ordner passen. Interessant ist die 888-Lochung, zu finden auf der Anlageschiene. Dahinter steht die Vierfach-Lochung mit dreimaligem Abstand von 8 cm (3x8). Daher das Kürzel. Die 888-Lochung hilft beim Lochen für ein Ringbuch: Das Blatt wird einmal gelocht, dann um 180° gedreht und noch einmal gelocht. Praktisch!
Unnützes Wissen: Die Löcher haben einen Durchmesser von 6 mm (±0,5 mm). Die Lochmitten liegen 80 mm (±0,5 mm) auseinander. Sie haben einen Abstand von 12 mm (± 1 mm) zur Papierkante. So ist es in der ISO 838 beschrieben.
Praxistipps: Wenn Sie in Word als Seitenrand 2,41 cm einstellen, klappt es mit dem Lochen, ohne dass Text „weggelocht“ wird.
Ohne Locher wären wir aufgeschmissen.
Auch wenn vieles inzwischen digital abgelegt und geordnet wird, ist der Locher ein wichtiges Handwerkzeug im Agrarbüro. Ein hochwertiger Locher macht einen guten Job und steigert die Produktivität. Unterlagen werden gut behandelt und reißen nicht aus. Qualität hat ihren Preis. Doch einmal gekauft tut er gute Dienst über Jahrzehnte.
Gute Gewohnheit: Stellen Sie den Locher immer am selben Ort griffbereit ab. Sonst geht viel Zeit beim Suchen drauf und die Neven werden dünn.
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Anne Dirking
Allgemeine Weiterbildung, Agrarbüro und EDV
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