Die bis vor kurzem durch Trockenheit geprägte Witterung hat die Maisbestände weiterhin zügig abreifen lassen. Viele Silagen werden daher voraussichtlich zu hohe TS-Gehalte erzielen. Geringe Häcksellängen und gute Walzarbeit sind dabei das „A“ und „O“ um Nacherwärmungen noch möglichst gut zu verhindern.

Aktuelle erreichen mittelspäte Silomaissorten die Silierreife und dass selbst im nördlichen Niedersachsen, insbesondere bei frühen Aussaatterminen um Ostern. Eine genaue Beobachtung auch dieser der Bestände, nicht nur vom Rand her, ist daher bereits jetzt dringend angeraten.
Zum Teil disharmonische Abreife
Auf leichten, grundwasserfernen Böden sind die TS-Gehalte der Maisbestände in den letzten Tagen besonders kräftig gestiegen; dies ist z.B. an den Reifeprüfungsdaten der Standorte Wehnen, Rockstedt, Werlte daran zu erkennen, dass die Gesamt-TS-Werte bereits oberhalb von 35% liegen und somit schon oberhalb des optimalen Silierbereichs, während die TS-Werte der Kolben gerade erst die Zielwerte erreichen. Verursachend für dieses disharmonische Abreifeverhalten sind die zunehmend vertrocknenden Restpflanzen. Verstrohen diese zu stark, ist selbst nach den aktuellen Niederschlägen mit keiner weiteren Stärkeeinlagerung mehr zu rechnen, so dass solche Bestände zeitnah geerntet werden sollten, um eine weitere Verholzung der Pflanzen zu verhindern.
Reife Bestände bis zur Küste
Eine harmonische Abreife zeigen hingegen Flächen mit guter Wasserführung wie z.B. die Standortdaten von Ankelohe, Borgholt, Borwede, und Wirdum. Hier erreichen beide Parameter die anzustrebenden Werte gleichzeitig, was das Erntefenster vergrößert und die optimale Terminierung der Ernte erleichtert. Die Ergebnisse von Borwede zeigen im Vergleich zu den Standorten im Westen und auch Südosten Niedersachsens zudem den deutlichen Einfluss der Wasserverfügbarkeit auf die Maisabreife, denn nur an diesem Standort verläuft die Stärkeeinlagerung ungestört und die Silierreife früher und mittelfrüher Sorten wird erst jetzt erreicht. Gleiches gilt für die Maisbestände in Küstennähe, hier spielt Wassermangel aktuell eher selten eine Rolle und die Bestände zeigen eine gleichmäßig voranschreitende Reifung. Frühe Sorten erreichen hier vielfach in dieser Woche die Silierreife, mittelfrühe Sorten folgen dann mit Beginn der letzten Dekade des Monats.
Höhenlagen
Die Reifeuntersuchungen der LWK NRW zeigten für den Kreis Höxter, Standort Marienmünster, bei einer Beprobung Ende letzter Woche Gesamt-TS-Gehalte von knapp unter 30 % und Kolbenwerte noch unter 50 %. Daraus ergeben sich unter vergleichbaren Bedingungen (Höhenlage/Aussaattermin), Siliertermine ab der letzten Septemberwoche.
Nach einer Vornutzung später gesäte Bestände zeigen i.d.R. noch grüne Lieschblätter und haben die Stärkeeinlagerung noch nicht abgeschlossen. Hier verläuft die Abreife entsprechend der späteren Aussaat zeitverzögert ab. Bei deutlichen Reifeunterschieden sollten ein zusätzlicher Häckseltermin eingeplant werden, um den jeweiligen Beständen gerecht zu werden und optimales Grundfutter für das kommende Jahr bereitzustellen.
Mit dieser vierten Beprobung und Meldung zur Reifeentwicklung endet die Maisreifeprüfung in diesem Jahr bereits Mitte September, da die Hauptfruchtbestände schon in allen Regionen die Silierreife erreicht haben.
Die Ertragserwartungen, abgeleitet aus den Ergebnissen der ersten Versuchsbeerntungen, reichen von durchschnittlich bis sehr gut, je nach Wasserversorgung während der letzten Wochen.

















