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STEM

Krautminderung in Kartoffeln

Beginn: 13.02.2020 / Ende: 30.07.2023

Kartoffelbestand
KartoffelbestandAndreas Meyer

Ausgangslage
Die Anwendung reifefördernder Maßnahmen (Krautminderung) ist bei der Erzeugung von Speise- und insbesondere Pflanzkartoffeln ein wichtiger Produktionsschritt. Die gezielte Förderung der Abreife der Kartoffeln dient dabei zum einen der Erzielung der gewünschten Knollengrößen. Von großer Bedeutung ist dieser Einfluss insbesondere beim Anbau von Pflanzkartoffeln, bei dem die Erzeugung möglichst gleichmäßiger Knollen mittlerer Größe gewünscht ist. Andererseits hilft die Reifeförderung auch die Qualität der geernteten Knollen zu verbessern, da die Verweilzeit der Knollen im Boden reduziert und die Schalenfestigkeit verbessert werden kann. Im ökologischen Anbau erfolgt dies in der Regel durch den Krautschläger, im konventionellen Anbau ist der aktuelle Standard die Anwendung entsprechender Pflanzenschutzmittel. Da mit dem Wirkstoff Deiquat ein wichtiges und in Teilen bisher nicht mit vergleichbarer Wirkung zu ersetzendes Pflanzenschutzmittel ab 2020 nicht mehr zur Verfügung steht, gewinnen auch im konventionellen Anbau mechanische/thermische Verfahren an Interesse. Gleichzeitig bestehen auch bei den bisher vor allem im ökologischen Anbau eingesetzten mechanisch-thermischen Maßnahmen Probleme in verschiedenen Bereichen.

Es besteht daher, nach dem Ende der Zulassung von Deiquat auch im konventionellen Anbau, ein hoher Bedarf an innovativen Krautminderungsverfahren, bei denen diese Probleme nicht oder in deutlich geringerem Ausmaß auftreten.

Ziel des Projekts
Im Projekt geht es um die Entwicklung, Erprobung, technische Optimierung und die Erstellung von Anwendungsempfehlungen neuer Verfahren zur Krautminderung bei Kartoffeln im konventionellen sowie im ökologischen Anbau. Damit soll reagiert werden auf die im ökologischen Anbau bestehenden Probleme mit mechanisch-thermischen Maßnahmen und die 2020 ausgelaufene Zulassung des Pflanzenschutzmittels Deiquat (Reglone) im konventionellen Anbau.

Projektdurchführung
In der Operationellen Gruppe arbeiteten drei kartoffelanbauende Landwirte (konventionell und ökologische wirtschaftend) , die Versuchsstation Dethlingen und die Landwirtschaftskammer zusammen. Die Entwicklung bzw. Beurteilung der Krautminderungsverfahren lief innerhalb der dreijährigen Projektlaufzeit aufeinander aufbauend ab. Krautminderungssysteme wurden entsprechend eines Prüfplanes auf den drei landw. Betrieben eingesetzt, die Ergebnisse erfasst und beurteilt. Darauf aufbauend wurde der Prüfplan des jeweils folgenden Jahres entwickelt.

 

Kontakt

Dr. Jürgen Grocholl
Dipl.-Ing. agr.
Dr. Jürgen Grocholl

Leiter Bezirksstelle Uelzen

juergen.grocholl~lwk-niedersachsen.de

Meike May
M.Sc. Gartenbauwissenschaften
Meike May

Beraterin Pflanzenschutz und Ökologischer Landbau

meike.may~lwk-niedersachsen.de


M.Sc.
Andreas Meyer

Leiter Versuchsstation Dethlingen

andreas.meyer~lwk-niedersachsen.de



Martin Lehmann

Pflanzenbau, Kartoffeln

martin.lehmann~lwk-niedersachsen.de

Drittmittelgeber

Europäische Innovationspartnerschaften


Projekt-Partner


Praxisbetriebe

Beiträge aus dem Projekt-Blog

26.03.2024

Im Projekt konnte gezeigt werden, dass die Krautminderung in Kartoffeln nicht durch einzelne Maßnahmen, sondern vielmehr durch die Kombination verschiedener Maßnahmen durchzuführen ist. Die Kombination chemischer und nicht-chemischer Maßnahmen zeigt beispielhaft die Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes in der landwirtschaftlichen Praxis. Zur Bestandesöffnung in vitalen Beständen sind mechanische oder thermische Maßnahmen erforderlich. Neben den gebräuchlichen technischen Lösungen bieten auch innovative und unkonventionelle Ansätze ein großes Potential.

Ausführliche Ergebnisse finden Sie im anliegendem Abschlussbericht.

Abschlussbericht Projekt STEM - Krautminderung in Kartoffeln
02.04.2020

Die Anwendung reifefördernder Maßnahmen (Krautminderung) ist bei der Erzeugung von Speise- und insbesondere Pflanzkartoffeln ein wichtiger Produktionsschritt. Sie dient der Erzeugung schalenfester Ware mit guter Lagerfähigkeit, der Steuerung der Knollengröße und verhindert späte Virus- und Pilzinfektionen.

Im ökologischen Anbau erfolgt die Krautminderung i.d.R. durch den Krautschläger, z.T. in Kombination mit thermischen Maßnahmen (Abflämmen). Im konventionellen Anbau ist der aktuelle Standard die Anwendung entsprechender Pflanzenschutzmittel (Sikkationsmittel). Da mit dem Wirkstoff Deiquat (Markenname: Reglone) ein wichtiges und in Teilen bisher nicht mit vergleichbarer Wirkung zu ersetzendes Pflanzenschutzmittel ab 2020 nicht mehr zur Verfügung steht, gewinnen auch im konventionellen Anbau mechanische/thermische Verfahren an Interesse.

In einem von der EU im Rahmen von EIP-Agri geförderten Projekt suchen die Versuchsstation Dethlingen, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und drei kartoffelanbauende Betriebe aus der Heideregion alternative Möglichkeiten zur Krautminderung sowohl im ökologischen als auch im konventionellen Anbau. Dabei geht es vor allem um die nicht chemischen Verfahren (siehe anliegendes Poster): Krautschläger und Abflämmen als schon bekannte und im ökologischen Anbau etablierte Verfahren, das in Deutschland bisher kaum genutzte System Krautrupfen/Wurzelschneiden und das neue ElektroSiKa-Verfahren. Im Projekt werden die einzelnen Verfahren auf den beteiligten Betrieben geprüft, optimiert und zu einem alternativen System zur Krautminderung integriert. Am Ende sollen neue Anwendungsempfehlungen für alle kartoffelanbauenden Betreibe bereitstehen.

Gefördert im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft „Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft“ (EIP Agri).

 

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Poster Krautminderung in Kartoffeln (STEM)