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Claw Condition Score

Verbesserung der Klauengesundheit durch die Entwicklung eines innovativen Managementinstruments

Beginn: 12.02.2020 / Ende: 30.09.2023

Klauenpfleger bei der Arbeit
Klauenpfleger bei der ArbeitFranziska Paul

Ausgangslage
Klauen- und Gliedmaßenprobleme zählen zu einer der häufigsten Abgangsursachen bei Milchkühen und stellen damit ein zentrales Problem in Milchviehherden dar. Neben frühzeitigen Tierabgängen stellt bereits das Lahmheitsaufkommen in Milchviehbeständen ein großes Problem dar. Die empfundenen Schmerzen verursachen dem Tier Stress, es fühlt sich extrem unwohl, verändert sein Sauf-, Fress- und Liegeverhalten, was wiederum zu Stoffwechsel-, Fruchtbarkeits- und weiteren Gesundheitsproblemen führt. Dem Tierschutzgesetz folgend sind unnötige Schmerzen, Leiden und Schäden von Tieren fernzuhalten. Die Zunahme von Klauenerkrankungen ist somit in erster Instanz ein tierschutzrelevantes Problem. In der Konsequenz kommt es zudem zu langfristigen Leistungsminderungen bei betroffenen Tieren und entsprechenden finanziellen Einbußen.
 

Ziel des Projektes
Ziel dieses Projektes im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) ist es, Landwirt*innen, Klauenpfleger*innen und bestandsbetreuenden Tierärzt*innen einen neuen Managementansatz zur Hand zu geben, der im Gegensatz zum Lahmheitsscoring der Prävention der Klauenerkrankungen dient. Hierzu soll das bereits in der landwirtschaftlichen Praxis etablierte Body Condition Scoring (Beurteilung der Körperfettreserven) um die Einheit Claw Condition Scoring (Beurteilung des Fettpolsters der Klaue) ergänzt werden. Es dient als Frühwarnsystem und kann entscheidende Hinweise geben.
 

Projektdurchführung
Das Kompetenzzentrum Klaue des Landwirtschaftlichen Bildungszentrums Echem (LBZ) koordiniert das dreijährige Förderprojekt "Claw Condition Score". Im Kern der Untersuchung steht die Frage, wie die Körperkonditionsentwicklung und Rückenfettdicke, sowie Laktationsstadium und Stoffwechsellage der Tiere mit der Fettpolsterentwicklung der Klaue im Lebensverlauf zusammenhängt.

Kontakt

Ann-Cathrin Brockmann
M.Sc. agr.
Ann-Cathrin Brockmann

Stellv. Leiterin Landwirtschaftliches Bildungszentrum (LBZ) Echem

ann-cathrin.brockmann~lwk-niedersachsen.de

Luise Köpke

Luise Köpke

Fachreferentin Kompetenzzentrum Klaue, Projektkoordination EIP CCS

luise.koepke~lwk-niedersachsen.de

Drittmittelgeber

Europäische Innovationspartnerschaften

Beiträge aus dem Projekt-Blog

21.02.2023

Pressemitteilung

Gesunde Kühe: Fachleute diskutieren über die optimale Klauenpflege

Podiumsdiskussion der Landwirtschaftskammer Niedersachsen am Landwirtschaftlichen Bildungszentrum in Echem erörtert Einflussfaktoren, um Kühe ein Leben lang bestmöglich gesund zu halten

Klauenpflege
Fachleute haben sich bei der Podiumsdiskussion der Landwirtschaftskammer Niedersachsen über die optimale Klauenpflege ausgetauscht.Wolfgang Ehrecke
Echem – Wie kann eine effektive Klauenpflege gelingen, die zugleich möglichst Spaß macht? Wie erkennen Betriebe frühestmöglich, dass Lahmheit in der Herde zum Problem wird? Welche Möglichkeiten haben die verschiedenen Berufsstände für eine Zusammenarbeit? Darüber haben bei einer Podiumsdiskussion der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) kürzlich ein Tierarzt, eine Klauenpflegerin, ein Landwirt und ein Zuchtunternehmer am Landwirtschaftlichen Bildungszentrum (LBZ) in Echem miteinander gesprochen. Die durch den ELER-Fonds (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) im Rahmen des EIP-Projekts Claw Condition Score geförderte Veranstaltung trug den Titel: „Boxenstopp Klauenpflege – das Fundament für lebenslange Leistung?“.

Ziel des EIP-Projekts ist es herauszufinden, inwiefern die Körperkonditionsentwicklung, das Laktationsstadium und die Stoffwechsellage der Tiere Einfluss auf die Fettpolsterentwicklung der Klaue im Lebensverlauf nehmen. Kurzum: Welche Einflussfaktoren haben wir, um die Kühe lebenslang auf ein gesundes Fundament zu stellen? Die Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die Podiumsdiskussion per YouTube-Livestream aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, rund 100 Personen hatten sich im Vorfeld dazu angemeldet.

Zur Runde der diskutierenden Fachleute gehörten der Tierarzt und Klauenpfleger Christoph Meis aus Nordrhein-Westfalen (Tierarztpraxis Almetal), die Klauenpflegerin Katharina Hoffelner aus Österreich (Firma Klauenpflege mit Herz), der Landwirt Frank Cordes aus Reeßum (Milchhof Reeßum; Samtgemeinde Sottrum, Landkreis Rotenburg) und der Zuchtunternehmer Ulrich Böckmann (Masterrind).

„Der Arbeitsplatz muss Spaß machen“
Frank Cordes
melkt auf seinem Milchkuhbetrieb mit 760 Kühen 13.000 kg Milch pro Kuh und Jahr. Um die Klauenpflege auf seinem Betrieb kümmern sich drei Mitarbeiter, die die dafür entsprechende Ausbildung erhalten haben. Damit die Mitarbeiter auch kurz vor Feierabend noch motiviert sind, eine lahme Kuh zu pflegen, müssten die Bedingungen dafür entsprechend attraktiv und entspannt sein, wie Cordes sagte: „Der Arbeitsplatz für Klauenpflege muss Spaß machen, das heißt, der Klauenpflegestand muss einfach in der Bedienung sein und es darf auch mal ein Radio laufen. Nur wer Spaß an seiner Arbeit hat, macht sie gerne und schiebt sie nicht auf.“

Klauen- und Gliedmaßenprobleme zählen zu einer der häufigsten Abgangsursachen bei Milchkühen und stellen damit ein zentrales Problem in Milchviehherden dar. So wurde in einer Studie mit rund 80.000 Kühen nachgewiesen, dass mit einem Anteil von 27 Prozent Störungen des Bewegungsapparates an zweiter Stelle der wesentlichen Erkrankungen zu finden sind. Auf die Frage, bei welchem Grenzwert er bei seiner täglichen Arbeit von einem auffälligen Bestand spreche, positionierte sich Tierarzt Christoph Meis sehr deutlich: Jeder Bestand, in dem auch nur eine einzige Kuh lahmt, sei auffällig. Grenzwerte wie zum Beispiel 10 Prozent könne er nicht vertreten. „Bei der Null-Toleranz sind einzelne Klauenerkrankungen zwar nicht vermeidbar, doch diese müssen umgehend behandelt werden“, so Meis. „So wie der Ölwechsel bei einem Auto dazugehört, ist die Klauenpflege fester Bestandteil bei der Gesundheit von Kühen.“

Probleme beheben vs. Ursachenforschung
Ist es einfacher, auf den Betrieben die Probleme zu erkennen oder die Ursachen zu finden? Für Klauenpflegerin Katharina Hoffelner ließ sich diese Frage nicht eindeutig beantworten. Viel mehr komme es auf das Problembewusstsein der Landwirte an, was Lahmheiten angehe: Würden lahme Tiere auf Betrieben nur kurativ behandelt, werde zwar das Problem erkannt, aber nicht nach der Ursache geforscht. Folglich komme die Frage auf, ob es nicht normal sei, dass die Tiere immer in ihrer Bewegung beeinträchtigt seien und es ein gewohnter Anblick sei.

„Haben wir Schmerzen, fällt uns die Arbeit schwer und wir mögen uns nicht rühren – so geht es auch den Kühen. Dies sollte man sich immer wieder bewusst machen“, so Hoffelner. Habe ein Betrieb ein Auge für lahme Kühe und reagiere mit einer präventiven und funktionellen Klauenpflege, befasse er sich mit der Ursache. Klauenpflege sollte nicht als behandelnder Maßstab gesehen werden, sondern als regelmäßiger und fester Bestandteil des Herdenmanagements. „Wichtig ist, dass es leicht von der Hand geht und die Betriebe in ihren Ställen einen festen Bereich dafür haben“, sagte Hoffelner.

Zuchtunternehmen scheinen auf den ersten Blick keinen immensen Einfluss auf die Klauenpflege zu haben, stellen aber doch einen Partner in der Zusammenarbeit dar. Ulrich Böckmann von der Masterrind betonte, wie wichtig eine vollständige und sorgfältige Dokumentation der Klauenpflege sei. Selbst wenn kein Befund zu erkennen sei, könnten daraus Schlüsse für die Zucht gezogen werden. Weiterhin schaffe eine vollständige Dokumentation einen Status quo über die Klauengesundheit in der Herde.

Böckmann gab aber auch zu bedenken, dass Werte für Trachtenhöhe und Klauenwinkel schwierige Parameter seien, da hier die klauenpflegende Person den größten Einfluss habe und das genetische Potenzial verfälschen könne. Ergänzend berichteten Christoph Meis und Katharina Hoffelner, dass aufbauend auf einer guten Dokumentation ein tier- und betriebsindividuelles Klauenpflegekonzept erstellt werden könne.

Miteinander Lösungen finden
Die Dokumentation stellte das verbindende Element zwischen den Berufsgruppen dar. Sie ermöglicht den verschiedenen Fachleuten, auf Augenhöhe gemeinsam Lösungen zu finden. Auf dieser Grundlage können eine konstruktive Beratung und Entwicklung aufgebaut werden. Die Podiumsgäste empfahlen, sich nicht vor anderen Kolleginnen und Beratern zu verschließen: Das Konkurrenzdenken solle ausgeschaltet werden, man könne voneinander lernen – der Dank einer erfolgreichen Zusammenarbeit seien gesunde Tiere.

Die Podiumsgäste waren sich einig: Es gibt zu viele lahme Kühe in der Fläche, die mit vermeidbaren Schmerzen durch die Ställe laufen. Um dem entgegenzutreten, gibt es diverse Möglichkeiten – Weiterbildung ist eine davon. Das LBZ bietet Grund- und Aufbaulehrgänge für die Klauenpflege an, am 30. Juni 2023 findet des Weiteren die Sommertagung Klaue statt: bit.ly/sommertagung23.

09.02.2023

Fachleute aus Landwirtschaft, Klauenpflege, Tiermedizin und Züchtung tauschen sich am Montagabend, 13. Februar, im Landwirtschaftlichen Bildungszentrum in Echem aus

Klauenpflege
Bilden die Klauen das Fundament für eine solide Lebensleistung?Wolfgang Ehrecke
Echem/Oldenburg – An welchen Stellschrauben lässt sich drehen, um Milchkühe mit Blick auf ihre Klauen zu unterstützen? Bilden die Klauen tatsächlich das Fundament für eine solide Lebensleistung? Mit diesen Fragen befassen sich im Rahmen einer Podiumsdiskussion (Hybridveranstaltung) der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) am Montag, 13. Februar, von 19 bis 20.15 Uhr Fachleute aus Landwirtschaft, Klauenpflege, Tiermedizin und Züchtung. Die Teilnahme ist kostenfrei, da die Veranstaltung über das EIP-Projekt Claw Condition Score durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gefördert wird.

Klauen- und Gliedmaßenprobleme zählen zu den häufigsten Abgangsursachen bei Milchkühen und stellen damit ein zentrales Problem in Milchviehherden dar. Neben frühzeitigen Tierabgängen als negatives Resultat von Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen stellt bereits das Lahmheitsaufkommen in Milchviehbeständen ein großes Problem dar.

Die Lahmheit ist ein Zeichen starker Schmerzen, weshalb die Kuh eine Schonhaltung einnimmt. Die empfundenen Schmerzen verursachen dem Tier Stress, es fühlt sich extrem unwohl, verändert sein Sauf-, Fress- und Liegeverhalten, was wiederum zu Stoffwechsel-, Fruchtbarkeits- und weiteren Gesundheitsproblemen führt. Dem Tierschutzgesetz folgend sind unnötige Schmerzen, Leiden und Schäden von Tieren fernzuhalten. Klauenerkrankungen sind somit in erster Instanz ein tierschutzrelevantes Problem.

In der Konsequenz kommt es zudem zu langfristigen Leistungsminderungen bei betroffenen Tieren, einer nicht vorhandenen Transportfähigkeit und entsprechenden finanziellen Einbußen. Die Wirtschaftlichkeit einer Milchviehherde hängt somit wesentlich von der Klauengesundheit des Bestandes ab.

Diese Fachleute werden am Montagabend miteinander diskutieren:

- Frank Cordes (Landwirtschaft – Milchhof Reeßum)
- Katharina Hoffelner (Klauenpflege – Klauenpflege mit Herz)
- Dr. med. vet. Christoph Meis (Tiermedizin – Almetalpraxis)
- Ulrich Böckmann (Zuchtunternehmen Masterrind)

Eine Anmeldung zur Präsenzveranstaltung am Landwirtschaftlichen Bildungszentrum in Echem ist bis zum 10. Februar möglich unter bit.ly/boxenstopp-echem, eine Anmeldung zur Live-Übertragung ist bis zum 12. Februar möglich unter bit.ly/boxenstopp-live.

 


Nutzungserlaubnis für Pressemitteilungen


 

17.03.2022

Bisher wurden bei ca. 80 Kühen, die seit Juni 2020 im EIP-Projekt Claw Condition Score kontinuierlich untersucht werden, je

Blutentnahme Rind
Blutentnahme RindAnna Kesper
zehn Blutproben entnommen, um verschiedene Stoffwechselparameter und u.a. den Hämatokrit-Wert zu ermitteln. Dabei wurden auch Erkenntnisse abseits der eigentlichen Forschungsfrage gewonnen, die für das Management auf den drei Betrieben genutzt werden.

Die zusätzlichen Informationen zum Gesundheitsstatus und zur Wasser- und Futteraufnahme sind wertvolle Nebenergebnisse aus dem Projekt. So wurde bei den Blutuntersuchungen anhand des Hämatokrit-Wertes erkannt, dass insbesondere im Sommer auf eine Verbesserung der Wasserversorgnung der Kühe geachtet werden muss. Beim Hämatokrit handelt es sich um den Anteil der Blutzellen (in Prozent) in Relation zum gesamten Blutvolumen. Bei Dehydrierung steigt der Wert, kann sich aber kurzfristig bei ausreichender Wasseraufnahme wieder normalisieren.

Im LBZ Echem führen wir diese Beobachtung vor allem auf das Rangordnungsverhalten unserer Kühe zurück. Rangniederen Tieren ist es offenbar nicht immer möglich, die Tränken ungestört zu erreichen. Deshalb beobachten wir das Trinkverhalten nun auch mithilfe von Wildkameras und planen kurzfristig, weitere Tränken anzubringen.

24.01.2022

Im laufenden EIP-Projekt Claw Condition Score wurden in regelmäßigen Abständen die Klauen der am Projekt beteiligten Kühe per Ultraschall untersucht und es wurden Blutproben genommen. Die Annahme, dass sich das Fettpolster in der Klaue über die Laktation verändert, konnte bestätigt werden.

CCS Ultraschall Klaue
CCS Ultraschall KlaueLuise Köpke
Rund um die Geburt des Kalbes herum nimmt das Volumen des Fettpolsters ab. Anschließend regeneriert es sich wieder. Die Probandinnen werden engmaschig überwacht: Die erste Untersuchung fand bei den tragenden Färsen statt. Bis zur Geburt des ersten Kalbes wurden sie noch zwei weitere Male untersucht. Während der Laktation werden dann bei jeder Probandin ab einer Woche nach der Kalbung insgesamt sieben Untersuchungen bis zur nächsten Kalbung vorgenommen. Die erhobenen Daten aus den Blutproben und den Ultraschalluntersuchungen werden laufend bei dem Projektpartner LMU München, vertreten durch Prof. Dr. Johann Maierl, ausgewertet.

Durch die häufige Untersuchung der Kühe konnte schwerwiegenden Klauenproblemen vorgebeugt werden. Die typischen Druckstellen in der Klaue sind jedoch bei vielen der untersuchten Kühe erkennbar. Nun gilt es, die Korrelation zwischen den Druckstellen und der Fettpolsterentwicklung nachzuweisen, wobei auch der BCS (Body Condition Score) mit berücksichtigt wird.

Der Einsatz des verwendeten Ultraschallgerätes an der Klaue ist effektiv, so dass sehr aussagekräftige Bilder erzeugt werden können.

10.11.2020

Am 09. November 2020 wurde die zweite Runde der Blutentnahmen und Ultraschalluntersuchungen auf dem Betrieb Junge in Echem und im LBZ Echem begonnen.

Aufbau und Ablauf der Untersuchungen gehen inzwischen routiniert vonstatten. Trotz leichter Verzögerungen, die der derzeitigen Situation mit COVID-19 geschuldet sind, läuft insgesamt alles nach Plan.

Die ersten Färsen sehen wir nun innerhalb des Projektes zum zweiten Mal. Erstaunlich ist die sehr gute Darstellbarkeit der Strukturen in der Klaue durch das Ultraschallgerät.

01.10.2020

Vom 22.09 – 23.09.2020 fand am landwirtschaftlichen Bildungszentrum Echem das „Tierärztliche Intensivseminar zur Rinderklaue" inkl. praktischer Chirurgie statt.

Die teilnehmenden Tierärzt*innen wurden von Dr. Andrea Fiedler, Praxis für Klauengesundheit  auch in der Ultraschallanwendung an der Klaue geschult. Dabei stand die praktische Anwendung und Interpretation der Aufnahmen im Vordergrund. Die ersten Erfahrungen, die die operationelle Gruppe des EIP-Projektes Claw Condition Score in der Ultraschallanwendung an der Klaue gewonnen hat, konnten somit direkt weitergegeben werden.

20.06.2020

Angeleitet von Dr. Andrea Fiedler wurden vom 15. bis 17. Juni 2020 auf den beteiligten Praxisbetrieben in Niedersachsen und Thüringen die ersten Versuchsdaten im Rahmen des EIP Projektes erhoben.

Begleitet von Sonnenschein und besten Bedingungen, wurde bei 26 Färsen mittels Ultraschalluntersuchung, das Fettpolster in der Klaue sowie die Rückenspeckdicke gemessen. Neben Blutproben zur Bestimmung wichtiger Stoffwechselparameter wurde ebenfalls das Gewicht bestimmt sowie der Body Condition Score und der Locomotion Score ermittelt.

Diese Tiere werden nun kontinuierlich über mehrere Laktationen begleitet und regelmäßig untersucht. Hinzu kommen noch weitere Tiere, für welche bereits in einem Monat die erste Untersuchung ansteht.

Insgesamt zeigen die vergangenen drei Tage, dass der anspruchsvolle Versuchsaufbau durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten an allen Standorten kein Problem darstellt – ein guter Start für das 3 jährige EIP-Projekt!  

 

15.03.2020

Nachdem im Februar 2020 die Fördermittel für das Innovationsprojekt Claw Condition Score bewilligt wurden, fand am 11.03.2020 das offiziellen Kick-Off Meeting der operationellen Gruppe am LBZ Echem statt.

Die Kooperationspartner*innen trafen sich zur Abstimmung organisatorischer Fragen zur Projektabwicklung. Zudem wurden Termine und Vorgehen zur ersten Versuchsdatenerhebung besprochen.  Der Start der Erprobungsphase ist für Juni 2020 geplant.

28.02.2020

Das EIP-Projekt Claw Condition Score wird im Verbund von sieben Partner*innen durchgeführt. Die Projektkoordination übernimmt das LBZ Echem.

Folgende Aufgaben übernehmen die Partnerinstitutionen:

Landwirtschaftliches Bildungszentrum Echem der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LBZ Echem)

  • Projektabwicklung, Mittelanforderung und Auszahlung, Vertretung der OG
  • Berichterstattung im Projekt gegenüber dem Fördermittelgeber
  • Koordination der OG (Informationstransfer, Workshops, Zusammenführung von Ergebnissen)
  • Organisation einer großen Abschlussveranstaltung
  • Netzwerkarbeit: Information und Beteiligung potentieller Partner innerhalb der europäischen Klauenpflegeszene (Hochschulen, Klauenpflegeschulen, Vereine und Verbände zusammengeschlossener praktischer Klauenpfleger, Dienstleister.. etc)
  • Pädagogische Aufbereitung der Projektergebnisse zur Wissensvermittlung in Form von Präsenzseminaren, Webinaren und Podcasts
  • Kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit während des Projektes:
  • Konzeption, Pflege und Aktualisierung der Webseite
  • Aufbereitung der Zwischenergebnisse in Form von Videos, Broschüren und Veröffentlichungen
  • Präsentation des Projektes in Social Media Kanälen


Praxisgemeinschaft für Klauengesundheit München, vertreten durch Frau Dr. Andrea Fiedler

  • Erstellen des Versuchsdesigns
  • Verantwortliche Koordination und Durchführung der Datenerhebung von ca. 80 Tieren von der ersten Abkalbung als Färse bis zur 2 bzw. 3 Laktation (Klauenpflege, Blutentnahme, sonografische Erfassung Rückenfettdicke und Klauenfettpolster, BCS Erfassung)
  • Statistische Auswertung der Daten und Analyse
  • Ableiten des neuen Managementsystems „Claw Condition Scoring“ aus den Untersuchungsergebnissen
  • Wissenschaftlich - fachliche Zuarbeit zur Wissensvermittlung

 

Tierärztliche Hochschule Hannover (TIHO Hannover), Klinik für Rinder, vertreten durch Frau Prof. Dr. Martina Hoedemaker

  • Labordiagnostische Untersuchungen
  • Statistische Auswertung der Daten und Analyse
  • Wissenschaftliche Zuarbeit zum neuen Managementsystem „Claw Condition Scoring“

 

Ludwig-Maximilians-Universität München, Tierärztliche Fakultät, Lehrstuhl für Anatomie, Histologie und Embryologie (LMU München), vertreten durch Herrn Prof. Dr. Johann Maierl

  • Begleitende Literaturrecherche (wissenschaftliche Einordnung relevanter Forschungsergebnisse)
  • Entwicklung eines Ultraschallphantoms zur Kalibrierung der Ultraschall Geräte
  • Bereitstellen einer Plattform zum sicheren Datenaustausch zwischen allen OG Mitgliedern und der Projektkoordination
  • Wissenschaftliche Zuarbeit zur Wissensvermittlung (Webinare / Podcasts)
  • Bereitstellen von studentischen Hilfskräften als Helfer bei der Datenaufnahme

 

Lünehöfe KG, Echem, vertreten durch Herrn Tim Philipp Junge

  • Bereitstellung von 15 -18 Färsen für die Untersuchung
  • Fachlicher Input und Austausch, Einordung in der Praxis

 

Agrarproduktion Breitenworbis GmbH & Co KG, vertreten durch Herr Wilfried Sondermann

  • Bereitstellung von ca. 35 Färsen für die Untersuchung
  • Durchführung der praktischen Klauenpflege, Vorbereitung der Klaue für die sonografische Erfassung der Klauenfettdicke
  • Fachlicher Input

 

Praxisbetrieb (Futterbaubetrieb) des Kompetenzzentrum Klaue des LBZ Echem, vertreten durch Herrn Lars Schulz

  • Bereitstellung von ca. 35 Färsen für die Untersuchung
  • Durchführung der praktischen Klauenpflege bei den beiden niedersächsischen Betrieben, Vorbereitung der Klaue für die sonografische Erfassung der Klauenfettdicke 
  • Blutentnahme der Färsen durch die betriebseigene Tierärztin
  • Fachlicher Input und Austausch, Einordung in der Praxis