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KLIMZUG-Nord

Landwirtschaft im Klimawandel: Wege zur Anpassung

Beginn: 01.01.2009 / Ende: 31.03.2014

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Fünf Jahre erarbeitete die Landwirtschaftskammer Niedersachsen im Projekt KLIMZUG-NORD zusammen mit Projektpartnern aus Wissenschaft und Verwaltung Anpassungsmaßnahmen an die Folgen des Klimawandels.

Für die Landwirtschaft bedeutet das vor allem einen effizienten Einsatz der Ressource Wasser. Neben ackerbaulichen Strategien kann der Einsatz wasser- und energieeffizienter Beregnungstechnik genauso eine Maßnahme sein, wie die Erhöhung der Grundwasserneubildung. Als Hilfestellung bei der Anpassung wurden u.a. ein Kommunikations- und Planungswerkzeug sowie ein EDV-gestütztes Beratungssystem entwickelt.

Am 25.02.2014 präsentierte die LWK ihre Ergebnisse und Erfahrungen in der Stadthalle Uelzen im Rahmen der Fachtagung "Feldbewässerung auf dem Weg in die Zukunft". Rund 150 Gäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Land- und Forstwirtschaft sowie von Verbänden informierten sich über das Ende März auslaufende Forschungsprojekt.

KLIMZUG-NORD wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01LR0805M gefördert.

Kontakt

Dr. Jürgen Grocholl
Dipl.-Ing. agr.
Dr. Jürgen Grocholl

Leiter Bezirksstelle Uelzen

juergen.grocholl~lwk-niedersachsen.de

Dipl. Geogr.
Imke Mersch

Agrarstruktur (Fachbeiträge, Betroffenheitsanalysen, Freiwilliger Landtausch), GIS

imke.mersch~lwk-niedersachsen.de

Beiträge aus dem Projekt-Blog

28.02.2014

Fünf Jahre erarbeitete die Landwirtschaftskammer Niedersachsen im Projekt KLIMZUG-NORD zusammen mit Projektpartnern aus Wissenschaft und Verwaltung Anpassungsmaßnahmen an die Folgen des Klimawandels. Unter dem Titel "Landwirtschaft im Klimawandel: Wege zur Anpassung - Forschungsergebnisse zu Anpassungsstrategien der Landwirtschaft in der Metropolregion Hamburg an den Klimawandel" werden jetzt die Ergebnisse in einem sechsteiligen Bericht vorgestellt. Die einzelnen Teile sowie weiterführende Informationen können im Downloadbereich herunterladen.

Teil 1 - Einleitung und Zusammenfassung
Teil 2 - Anpassung des Obstbaus der Niederelbe an den Klimawandel
Teil 3 - Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung der Elbtalauen an den Klimawandel 
Teil 4 - Wasser sparen im Ackerbau
Teil 5 - Zukunftsfähige Kulturlandschaften
Teil 6 - Strategien zur Grundwasseranreicherung

Einige Versuche wurden auch nach Ende des Projektes "KLIMZUG-Nord" fortgeführt. Auch die Ergebnisse der Versuche zur Humusanreicherung finden Sie im Downloadbereich.

Teil 6 - Strategien zur Grundwasseranreichung Teil 5 - Zukunftsfähige Kulturlandschaften Teil 4 - Wasser sparen im Ackerbau Teil 3 - Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung der Elbtalauen an den Klimawandel Teil 2 - Anpassung des Obstbaus der Niederelbe an den Klimawandel Teil 1 - Einleitung und Zusammenfassung Planung von Beregnungssystemen zur Anpassung an den Klimawandel Feldversuch zum Einsatz von Bioabfallkompost in der Landwirtschaft Beispielrechnung Vergleich Schlauchtrommel linear Abschlussbericht Humusversuch 2017 Abschlussbericht Humusversuch 2016 Abschlussbericht Humusversuch 2015 Abschlussbericht Humusversuch 2014
19.12.2013

Eine Studie zu den Auswirkungen von Klimawandel und Waldbaustrategien auf das Grundwasserdargebot im Privatwald der niedersächsischen Ostheide im Rahmen des Verbundprojektes KLIMZUG-NORD.

Auf den überwiegend sandigen Böden der Ostheide dominieren Nadelwälder. Die immergrünen Bäume verdunsten gegenüber Laubbäumen im Jahresverlauf deutlich mehr Wasser. Der Beitrag von Nadelholzbeständen zur Grundwassererneuerung ist deshalb gering. Während trockener Phasen der Vegetationsperiode fördern viele Landwirte in der Region Grundwasser für die Feldberegnung, um Erträge und Qualitäten abzusichern. Das hierfür zur Verfügung stehende Grundwasser ist begrenzt. Durch den Klimawandel werden sich bestehende Wassernutzungsansprüche künftig vermutlich intensivieren, so dass Anpassungsmaßnahmen ergriffen werden müssen.

Im Rahmen des Verbundprojektes KLIMZUG-NORD wurde untersucht, in welchem Umfang durch Waldumbau, also den Unterbau älterer Nadelholzbestände mit Laubholzjungpflanzen, die Grundwasserbildung erhöht werden kann. Dabei war möglichst das künftig steigende Risiko für Trockenstress zu berücksichtigen, das je nach Baumart unterschiedlich hoch ist. Die Studie wurde durchgeführt vom Büro UDATA aus Neustadt/Weinstraße. Für die Schwerpunktregion Drawehn wurden die potentiellen Auswirkungen verschiedener Waldbaustrategien sowie des Klimawandels auf den Wasserhaushalt mit Hilfe eines Wasserhaushaltsmodells simuliert. Dabei wurden vier Szenarien gemäß ihrer Eignung nach dem bisherigen niedersächsischen  Waldentwicklungstypenkatalog angenommen: „Tradition“ (derzeitiger Waldbau), „Ertrag+“ (ertragsorientierte Baumartenmischung), „Wasser“ (reine Laubbaumvariante), „Ertrag“ (Kompromiss zwischen „Ertrag+“ und „Wasser“). Im Ergebnis weist das flächenmäßig höchste Potential die Variante „Ertrag“ auf, die höchste Wasserspende bei gleichzeitig der geringsten Anfälligkeit gegenüber Trockenstress zeigt die Variante „Wasser“. Die Untersuchung wurde in einem zweiten Schritt auf ein erweitertes Standortspektrum ausgedehnt, wodurch sich das Grundwasserneubildungspotential deutlich erhöhte. Abschließend wurde die vielversprechende Variante „Wasser“ hinsichtlich der zeitlichen Entwicklung ihres Grundwassermehrertrags gegenüber der traditionellen Variante für einen typischen Standort simuliert.

Auf Basis der Modellierungen erfolgte im Spätsommer und Herbst 2013 im Landkreis Lüchow-Dannenberg der Umbau von knapp 12 ha Nadelwald zu laubholzbetontem Mischwald. Im Rahmen eines umfangreichen Monitorings untersucht die Landwirtschaftskammer Niedersachsen künftig die Wirksamkeit der Umbaumaßnahme.  

Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden Sie im Dateianhang.

KLIMZUG-NORD - Auswirkungen von Klimawandel u. Waldbaustrategien auf das Grundwasserangebot im Privatwald der nieders. Ostheide
09.07.2012

Diese Tagung der Evangelischen Akademie Loccum vom 31. Oktober bis 02. November 2011 fand in Kooperation mit KLIMZUG-NORD und in Zusammenarbeit mit der LWK Niedersachsen statt.

"Neues Leben" (Neobiota) - ein schöner Begriff, an den Bedrohung und Hoffnung zugleich geknüpft sind. "Neues Leben", das sind Tiere und Pflanzen, die durch direkte oder indirekte Mithilfe des Menschen in Gebiete gelangt sind, in denen sie zuvor nicht heimisch waren.

Dieses "neue Leben" kann lebensbedrohlich sein, denn das Einschleppen von Arten wird nach der Zerstörung von Lebensräumen als die zweiitgrößte Gefährdungsursache für die biologische Vielfalt angesehen. Einige der Neulinge können auch wirtschaftliche Schäden anrichten, zum Beispiel als Forst- und Landwirtschaftsschädlinge. Sie können Krankheitserreger transportieren, die auch Nutzpflanzen, Nutztiere und den Menschen befallen können.

Deshalb ist laut Gesetz durch Früherkennung und Sofortmaßnahmen eine Ansiedlung invasiver Arten oder ihre weitere Ausbreitung in Deutschland zu verhindern.

Dieses "neue Leben" kann lebensspendend sein, denn der Mensch muss die landwirtschaftliche Produktion und die Erzeugung von Bioenergie an die sich verändernden Klimaverhältnisse anpassen, wozu er gezielt standortfremde Arten importiert. Denn laut Prognosen wird die Landwirtschaft in Nordostdeutschland zunehmend unter Dürreperioden leiden. Deshalb wird bereits jetzt im Auftrag der Landwirtschaftskammer Niedersachsen an trockenheitsresistenten Arten z. B. aus Äthiopien geforscht.

Mit dieser Tagung wollten wir klären, ob invasive Arten in Deutschland ein Problem für die Landwirtschaft und  den Garten- und Landschaftsbau darstellen und wie damit verfahren wird.

Zudem fragten wir, wie die gleichzeitige Bekämpfung invasiver Arten und die gezielte Einfuhr von Arten zwecks Anpassung an den Klimawandel zu vereinbaren sind. Weche Möglichkeiten haben wir, die "alien species" zu kontrollieren? Wer trägt die Kosten für etwaige Bekämpfungsmaßnahmen? Brauchen wir eine Strategie?

Monika von Haaren, LWK Niedersachsen, KLIMZUG-NORD
Dr. Monika C. M. Müller, Tagungsleiterin, Evangelische Akademie Loccum

Das Inhaltsverzeichnis und einen Auszug aus dem Protokoll finden Sie im Anhang.

Die Dokumentation der Tagung können Sie als Loccumer Protokoll Nr. 67/11 bei der Evangelischen Akademie Loccum bestellen. Zu der Seite kommen Sie mit diesem Link.

 

Auszug Loccumer Protokoll 67/11
14.04.2011

Eine Handlungsempfehlung für die Beantragung einer wasserrechtlichen Erlaubnis

Wasserrechtliche Erlaubnisse werden, je nach Landkreis, für Zeiträume von 15-30 Jahren erteilt. Nur in wenigen Ausnahmen erfolgt eine zeitlich unbefristete Genehmigung, im Landkreis Uelzen sind alle Erlaubnisse zeitlich befristet. Für die Beantragung ist von jedem Bewirtschafter eine Liste der Flurstücke zusammenzustellen, die künftig beregnet werden sollen. Diese werden den Brunnen zugeordnet, aus denen das Wasser für die jeweilige Fläche entnommen wird. Weiterhin werden Angaben zum Eigentümer sowie zur Größe der beregneten Fläche im Flurstück benötigt.

Die Handlungsempfehlung für die Beantragung einer wasserrechtlichen Erlaubnis wurde im Rahmen der BMBF geförderten Verbundvorhaben „KLIMZUG-NORD Strategische Anpassungsansätze zum Klimawandel in der Metropolregion Hamburg“ und „Regionales Management von Klimafolgen in der Metropolregion Hannover- Braunschweig- Göttingen“ erstellt.

Ausführliche Informationen zum Themen erhalten Sie im Dateianhang.


 

Eine Handlungsempfehlung für die Beantragung einer wasserrechtlichen Erlaubnis - Langfassung
06.04.2011

Ein Instrument der Landentwicklung zur Förderung von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel

In Zukunft wird ein unbürokratisches Instrument zum Flächen- und Wassermanagement benötigt, das kostengünstig große Flächenareale neu gestaltet und die Kulturlandschaften zukunftsfähig entwickelt. Im Landkreis Uelzen (Modellgebiet Obere Wipperau) wird im Rahmen von KLIMZUG-NORD ein dynamischer Kulturlandschaftsplan als ein neues Instrument der Landentwicklung zur Förderung von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel entwickelt. Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel sollen durch die Gründung eines Kulturlandschaftsverbands befördert werden.

 Zweck des Verbandes ist die historisch gewachsenen Kulturlandschaften unter dem Einfluss des projizierten Klimawandels und des Strukturwandels in der Land- und Forstwirtschaft zu schützen, zu pflegen sowie deren Weiterentwicklung zu fördern. Der Schwerpunkt liegt auf der Veränderung der Landschaftsstruktur und weniger auf der Neuordnung des Grundeigentums.

Der Entwicklung des Dynamischen Kulturlandschaftsplans und die Betreuung des Kulturlandschaftsverbands wird von der LWK Niedersachsen im Rahmen von KLIMZUG-NORD wissenschaftlich begleitet.

Ausführliche Informationen zu diesem Themen entnehmen Sie dem beigefügen Dateianhang.

 

Der Dynamische Kulturlandschaftsplan - Langfassung
17.03.2011

Was Biopatente bewirken können, wird in diesem Artikel an einem Beispiel dargestellt, das mit der Frage beginnt:

Hätte es die Biopatente schon im 18. Jahrhundert gegeben, was hätte das für unser Jahrhundert für Auswirkungen haben können? Für dieses Beispiel eignet sich am besten eine Kulturpflanze, an die wir uns so gewöhnt haben, dass wir uns ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen könnten: die Kartoffel.

Versuchswesen
VersuchswesenDr. Juergen Kauke
Warum erläutern wir dieses Beispiel? Eine Firma aus Europa hat sich in Europa ein Patent auf die Verarbeitung von Teff eintragen lassen: „Mehl eines Korns, das zur Gattung Eragrostis gehört, wobei die Fallzahl des Korns zum Zeitpunkt des Mahlens wenigstens 250 beträgt“.

Die Pflanze Teff (Eragrostris Tef)  ist bei uns eher unbekannt. In Äthiopien ist sie die Hauptnahrungsquelle, so wie die Kartoffel in den Anden. Teff kommt aus dem Hochland Äthiopiens und gedeiht in einer Höhe ab 1800 Meter ü.NN.

Teff kann unter sehr unterschiedlichen Anbaubedingungen kultiviert werden. Es wächst auf Grenzertragsböden, unter nassen und trockenen Verhältnissen und übersteht eine zeitweilige Überschwemmung.

Im Rahmen des Verbundprojekts KLIMZUG-NORD baut die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Bezirksstelle Uelzen Teff im Raum Uelzen zu Versuchszwecken an. Der Ertrag war trotz des überaus trockenen Sommers 2010 viel versprechend. Mit dem Patent auf die Verarbeitung von Teff ginge der niedersächsischen Landwirtschaft das züchterische Potential einer Pflanze verloren, die vor dem Hintergrund des Klimawandels in Zukunft interessant werden könnte.

Biopatente und ihre Folgen - Teff ein exemplarischer Fall - Langfassung
08.03.2011

Eine Literaturstudie im Rahmen des Verbundprojekts KLIMZUG-NORD.

Auf den überwiegend sandigen Böden Nord-Ost-Niedersachsens ist Wasser schon jetzt ein begrenzender Produktionsfaktor in der Landwirtschaft. Auf Grund des prognostizierten Klimawandels wird dieser Faktor in seiner Bedeutung noch steigen. Zukünftig wird es daher noch wichtiger, Wasser effizient und sparsam einzusetzen und die Qualität der Ressource Grundwasser zu sichern.

In anderen Regionen der Erde stellt Wasser in noch stärkerem Ausmaß den begrenzenden Faktor für den Ackerbau dar. Daher gibt es weltweit eine Vielzahl von Forschungsarbeiten, die sich mit Möglichkeiten zur  Steigerung der Effizienz der Wassernutzung befassen. Eine Literaturstudie sollte einen Überblick über diese Arbeiten schaffen.

In der erfassten Literatur wird eine Vielzahl von Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz der Wassernutzung aufgeführt. Diese betreffen schwerpunktmäßig die Bereiche Bodenbedeckung, Bodenbearbeitung, Humusgehalt, intensive und tiefe Durchwurzelung, Sortenwahl/Züchtung sowie Nährstoffversorgung und Anpassung des zeitlichen Wasserbedarfs der Pflanzen an die Niederschläge. Vielfach wird darauf hingewiesen, dass die Effizienz der Wassernutzung in erster Linie vom erzielten Ertrag abhängt. Somit sind alle ertragssteigernden Bewirtschaftungsmaßnahmen, wie beispielsweise Düngung und Pflanzenschutz, auch hierfür von entscheidender Bedeutung.

Die Wirkung der beschriebenen Maßnahmen auf die Effizienz der Wassernutzung wird in der Literaturstudie bewertet. Die sandigen Böden Nord-Ost-Niedersachsens haben nur ein sehr geringes Wasserspeichervermögen, das für den Pflanzenbedarf nicht ausreicht. Zur Versorgung der Pflanzen sind daher -selbst bei Vermeidung aller Verlustgrößen- regelmäßige Niederschläge oder eine Zusatzbewässerung in der Vegetationsperiode erforderlich.

Insgesamt ergaben sich kaum Ansätze, die unter den besonderen Bedingungen des Projektgebietes zu einer gravierenden Steigerung der Effizienz der Wassernutzung beitragen können. Dies liegt insbesondere an der geringen Wasserspeicherkapazität dieser Böden, die eine Beregnung unabdingbar macht. Dennoch können verschiedene Maßnahmen zumindest einen Beitrag zur Effizienzsteigerung leisten. Für genauere Aussagen fehlt allerdings bisher vielfach die Datengrundlage.

Ausführliche Informationen finden Sie in den Dateianhängen.

Wassersparende Anbauverfahren im Ackerbau - Langfassung Umbau von Nadelwäldern (AZ vom 25.02.2012)