
Nora Kretzschmar
Leiterin Fachbereich Klima, Natur- und Ressourcenschutz, Biodiversität
Ausgangslage
Der dramatische Rückgang der Artenvielfalt betrifft auch die große Gruppe der Insekten. Deshalb hat die Bundesregierung das Aktionsprogramm Insektenschutz beschlossen. Über dieses Programm sollen Lebensräume für Insekten sowie eine Strukturvielfalt in Agrarräumen gefördert werden.
Ziel des Projekts
FInAL greift dieses Thema auf und hat zum Ziel die Vielfalt und Biomasse von Insekten durch den Anbau von Nachwachsenden Rohstoffen und die Umsetzung alternativer Anbausysteme zu erhöhen. Im Rahmen der ersten Projektphase wurden in typischen und repräsentativen Agrarlandschaften Deutschlands Landschaftslabore (zusammenhängende Landschaftsräume von 900 – 1.000 ha) etabliert. In Niedersachsen stellen seit 2019 in der Region Helmstedt/Königslutter Landwirte und Landwirtinnen seit der ersten Projektphase ihre Nutzflächen und Bewirtschaftungsdaten für wissenschaftliche Beobachtungen und Auswertung bereit. Ein Monitoring zu verschiedenen Gruppen von Insekten, Ökosystemleistungen und der Landschaftsstruktur wurde über drei Jahre als Baseline durchgeführt.
Projektdurchführung
In der zweiten Projektphase werden weitere Maßnahmen zum Erhalt bzw. zur Steigerung der Insektenvielfalt im Landschaftskontext entwickelt, getestet und umgesetzt. Die Auswirkungen der Maßnahmen auf verschiedene Gruppen von Insekten, Ökosystemleistungen, sowie auf Landschaftsstruktur, Erträge und den integrierten Pflanzenschutz wird durch das Fortführen des Monitorings während der Transformationsphase der Landschaft analysiert. Zeitparallele Untersuchungen in einer nahegelegenen Referenzlandschaft sollen die Interpretationen ermöglichen und ergänzen. Die Landwirtschaftskammer sorgt für den Kontakt zu den Landwirten und stellt die Verbindung zur pflanzenbaulichen Praxis her. Als Fachbehörde übernimmt sie die Aufgaben, wissenschaftliche Ergebnisse in die landwirtschaftliche Praxis zu übertragen.
Leiterin Fachbereich Klima, Natur- und Ressourcenschutz, Biodiversität
Förderung von Artenvielfalt in Agrarlandschaften erfordert interdisziplinäre Forschung und eine kollektive Umsetzung auf Landschaftsebene - die ständige Senatskommission zu Besuch im Niedersächsischen Landschaftslabor
Bei einem besonderen Frühjahrsbesuch im Landschaftslabor am 24. April informierte sich die ständige Senatskommissionen „Transformation von Agrar- und Ernährungssystemen“ über die Forschungsarbeit im Niedersächsischen Real-Labor und die Organisation landschaftsbezogener Umsetzungsstrategien zur Förderung von Insekten mit der Landwirtschaft.
Der Einladung von Jens Dauber vom Thünen Institut für Biodiversität waren 18 Mitglieder der Ständigen Senatskommission unter Leitung von Professorin Vetterlein in das niedersächsisches Landschaftslabor im Elm gefolgt. Die Exkursion zusammen mit den im Projekt mitwirkenden Landwirten diente ausdrücklich dem Ziel, der sehr interdisziplinären Gruppe von Wissenschaftler/-innen, zu vermitteln, wie innovative und interdisziplinäre Forschung, Beratung von Betrieben und wirksame Maßnahmenumsetzungen auf Landschaftsebene ineinandergreifen müssen, damit Agrarlandschaften Feldfrüchte UND Insekten „produzieren“.
Auch gerade deswegen wurde mehrfach von den teilnehmenden Landwirten und den am Projekt beteiligte Institutionen betont, wie wichtig die im Projekt FInAL fest verankerte, ständige Betreuung durch Landschaftskoordinator/-innen ist, die das wichtige Bindeglied zwischen Wissenschaft und Flächennutzung darstellten. Denn dieser Zusammenhang war allen Teilnehmenden schnell klar: Die Menge, Qualität und Lage von Maßnahmen in der Landschaft ist entscheidend für die Effizienz der Förderung von Insekten in Agrarlandschaften. Und dies zu koordinieren erfordert erhebliche personelle Ressourcen, die, wie die Maßnahmen selbst, über eine Agrar-Umwelt-Förderung finanziert werden müssen.
Am Ende der Exkursion gab es von allen Teilnehmer/-innen großes Lob für die Eindrücke und das bisher in FInAL gemeinsam Geleistete. Es konnte sehr deutlich gemacht werden, welche große Bedeutung bei der Förderung der Biodiversität eine Betrachtung auf Landschaftsebene in Verbindung mit kollektiven Umsetzungsstrategien hat. Professorin Doris Vetterlein, fasste daher am Ende den Auftrag an die Kommission entsprechend zusammen: „Wir brauchen zwar nach wie vor eine sehr fokussierte Forschung in den einzelnen Fakultäten, aber für solche komplexen Wirkzusammenhänge wie die Biodiversität in Agrarlandschaften, so die Forscherin im Themenbereich Ökosysteme der Zukunft, braucht es zwingend den Input aus der landwirtschaftlichen Umsetzungspraxis, den Austausch der Wissenschaftsbereiche untereinander und ein interdisziplinäres Erarbeiten von Lösungsstrategien. Dieses wirksame Zusammenspiel gelingt hier im Landschaftslabor bereits in vorbildlicher Art und Weise!“
In Usbekistan sind vor allem Bodenerosion und Versalzung der Böden zentrale Herausforderungen. Die Gesellschaft für konservierende Bodenbearbeitung bietet hier interessante Lösungsansätze, die auf dem Betrieb Fromme konsequent umgesetzt werden. Ein gesundes Bodengefüge lässt sich durch den dauerhaften Bewuchs des Bodens mit verschiedenen, vitalen Pflanzen fördern. Deshalb optimiert der Betrieb Fromme sein Anbausystem dahingehend, dass er Winterweizen in Direktsaat in eine lebende Zwischenfrucht drillt. Die Vorbereitung des Saatbetts und die Aussaat erfolgen dabei in einem Arbeitsgang. Die Zwischenfrucht wird mit einer Messerwalze in der Front niedergedrückt. Die Direktsaatdrillmaschine legt hinter der Zugmaschine die Saatkörner in Säschlitze ab. Um problematische Beikräuter aus der Zwischenfrucht zu beseitigen, kann vor dem Auflaufen der Saat eine Herbizidmaßnahme notwendig sein. Bei der Rundfahrt durch das Landschaftslabor konnten die Besucher verschiedene Zwischenfruchtbestände und einen Weizenschlag besichtigen, der vor drei Wochen in einen Zwischenfruchtbestand ausgesät wurde.
„Ohne Zwischenfruchtanbau funktioniert die Direktsaat nicht“ ist seine Aussage bei der ersten Station. Der Betrieb Fromme setzt auf einigen Ackerflächen die Direktsaat um und baut seit Jahren ausschließlich artenreiche Zwischenfruchtmischungen an. Je artenreicher, desto besser, denn wenn aus irgendeinem Grund die Wachstumsbedingungen für eine Art ungünstig sind, gleichen das die anderen Arten aus. Das Ziel eines dichten Bestandes, der Ackerbegleitkräuter unterdrückt, wird trotzdem erreicht. Die Aussaat erfolgt unmittelbar nach der Ernte des Getreides in die Stoppel. So bewirken die sehr frühen
Nun kommt es darauf an, dass die Samenreife unterbleibt. Außerdem sollte die Zwischenfrucht die Nähstoffverfügbarkeit im folgenden Anbaujahr optimal unterstützen. Wie der Betrieb Fromme diese Herausforderung löst, verdeutlicht die zweite Station. Hier weiden Schafe bereits den Aufwuchs wieder ab. „Es ist wichtig, dass der Schäfer darüber genau informiert wird, wie stark die Fläche beweidet werden soll. Sonnenblume und Ölrettich fressen die Tiere besonders gerne. Die Wicke wird heruntergetreten, allerdings nur soweit, dass sie sich wieder erholt und nach der Beweidung weiterwachsen kann,“ erklärt Burkhard Fromme sein Konzept.
Die dritte Station demonstriert zwei verschiedene Zwischenfruchtmischungen nebeneinander. Die Vorkultur war hier Winterweizen. „Bei der Zusammenstellung der Arten achten wir darauf, dass in der Mischung keine Leguminosen enthalten sind oder deren Anteil nur sehr gering ist, wenn anschließend eine Erbse angebaut wird. Wir können auf die Stickstofffixierung durch die Zwischenfrucht verzichten, wenn im folgenden Anbaujahr eine Leguminose angebaut wird. Es geht beim Verzicht allerdings auch um den phytosanitären Aspekt, Schadereignisse, wie zum Beispiel Fusariumwelke, zu minimieren.“ Die Zwischenfruchtbestände, die nach der Weizenernte gedrillt werden, kommen frühestens Ende September zur Blüte, wachsen bis zum Frost und frieren dann ab. An dieser Station zeigt sich ein weiterer Nutzen für das Insektenvorkommen. Zahlreiche Marienkäfer in unterschiedlichen Entwicklungsstadien sitzen an den Pflanzen. Blattlauskolonien hingegen sind nicht zu finden.
Was Landwirte für die Weiterentwicklung zu einem nachhaltigen Pflanzenschutz tun können, wurde im Rahmen einer Veranstaltung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfahlen auf Haus Düsse diskutiert. Der Pflanzenschutzdienst und die Beratung haben sich einen Tag Zeit genommen, um sich über die Potenziale der Nützlingsblühstreifen im Ackerbau zu informieren.
Damit die Vorbereitungen für die Folgekultur in gewohnter Weise möglich sind, kann ein Mulchen der Streifen unmittelbar nach der Ernte erfolgen. Zusätzlich wird möglicherweise die vollständige Samenreife der Pflanzen verhindert. Doch auch nach dem Einsatz des Mulchers hat sich gezeigt, dass in der folgenden Zwischenfrucht sowohl Koriander als auch Borretsch aufgelaufen sind. Die Pflanzen ließen sich allerdings wie die abfrierende Zwischenfrucht gut beseitigen. Auch in der Folgekultur Mais liefen in den ehemaligen Blühstreifen erneut Koriander und Borretsch auf. Mit dem praxisüblichen Herbizideinsatz konnten die
Wissenschaftliche Erkenntnisse zu designten Blühstreifen stellte Simon Blümel von der Fachhochschule Soest vor. Auf dem Versuchsgut Märklingsen wird bereits seit mehreren Jahren an der „blühenden Fahrgasse“ geforscht. Simon Blümel präsentierte Ergebnisse zu dem Einfluss der Artenzusammensetzung auf das Vorkommen der unterschiedlichen Nützlingsgruppen. Als besonders attraktiv stellte er die Pflanzenfamilien der Doldenblütler (z. B. Koriander) und der Korbblütler heraus. Blühstreifenmischungen unterscheiden sich in ihrer Attraktivität für natürliche Feinde. So konnte gezeigt werden, dass in einjährigen Blühstreifen besonders viele Laufkäfer gefangen wurden. Insgesamt sind mehrjährige Blühstreifenmischungen allerdings für die meisten natürlichen
Professor Rainer Meyhöfer von der Leibniz Universität Hannover berichtete in einem weiteren Beitrag über mögliche Erfolge der gezielten, natürlichen Schädlingskontrolle im Gemüsebau. Für kleinräumige Anbausysteme können auch im Freiland gezielt Nützlinge ausgebracht werden, indem sogenannte Banker-Pflanzen zum Einsatz kommen Banker-Pflanzen werden von Schädlingen (z. B. Blattläusen) befallen, die nicht auf die benachbarte Kulturart gehen. Parasitoide besiedeln hingegen die Schädlinge sowohl der Banker-Pflanze als auch der angrenzenden Kultur. Bringt man nun im Gewächshaus angezogene, mit parasitierten Schädlingen infizierte Banker-Pflanzen ins Freiland, wird die natürliche Schädlingsbekämpfung gefördert.
Landwirte und Wissenschaftler zeigen Wege für eine insektenfreundlichere Landbewirtschaftung auf
30 TeilnehmerInnen sind der Einladung zum zweiten Feldtag vom Projekt FInAL gefolgt, um sich insbesondere über das umfangreiche Insektenmonitoring zu informieren. Kammerpräsident Gerhard Schwetje begrüßte die Feldtagsbesucher und interessierte sich darüber hinaus besonders für die aufeinander abgestimmten Maßnahmen zur Förderung der Insekten. Präsentiert wurden drei verschiedene Möglichkeiten streifenförmige Strukturen in die Landschaft zu bringen.
Dazu stellte der Wildbienenforscher Bastian Häfner vom Thünen Institut das Konzept des Monitorings auf Landschaftsebene vor. Für das Wildbienen- und Schwebfliegen-Monitoring werden verschiedenfarbige Farbschalen zu zwei Zeitpunkten im Jahr an 22 festen Punkten aufgestellt. Diese Punkte bleiben auch über die Jahre gleich. Die Fänge werden für die Bestimmung getrocknet und mit Nadeln aufgesteckt. Die Nachbearbeitung ist sehr zeitaufwendig. Dennoch liegen erste Ergebnisse vor, die besagen, dass die beide Landschaften - die ca. 12 km entfernte Referenzlandschaft und das Landschaftslabor - zu Beginn der Untersuchungen für Insekten gleich gut ausgestattet waren. Das Honigbienen-Monitoring ermöglicht weitere Aspekte bei der wissenschaftlichen Landschaftsbewertung. André Krahner vom JKI erläuterte dieses anschaulich an einer Bienenstockattrappe. „Über die Analyse des eingetragenen Pollens können Rückschlüsse auf Menge und Herkunft des Trachtangebot gemacht werden“, so der Fachmann. „Mit Hilfe von Stockwagen kann der Zuwachs an Nachkommen und die Honigleistung der Bienen erfasst werden.“ Beides findet in allen FInAL-Landschaften unter Einsatz von sechs exakt vergleichbaren Bienenvölkern nach einem wissenschaftlichen Design statt. Pflanzenschutzmittelrückstandsanalysen vervollständigen das Monitoring.
Der Feldtag zeigte darüber hinaus, dass ein partnerschaftliches und innovatives Miteinander von landwirtschaftlicher Praxis, Wissenschaft und Beratung Wege aufzeigen kann, wie Pflanzenbau, Beratung, Naturschutz und Agrarförderung in Zukunft Hand in Hand gehen können.
Das Projekt FInAL wird seit 2018 vom BMEL gefördert durch die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe und läuft noch bis September 2025.
Das LL-ELM ist eins von drei bundesweiten Landschaftslaboren, welches von der LWK Niedersachsen betreut wird.
Weitere Informationen gibt es unter www.final.de.
Am 4. und 5. Juni lud der Bundespräsident zum siebten Mal zur Woche der Umwelt in den Garten vom Schloss Bellevue nach Berlin ein. 190 Ausstellende präsentierten sich mit innovativen Ideen und Vorhaben zu mehr Umwelt-, Klima- und Artenschutz.
Ein besonderes Highlight für die Standbetreuung war der Besuch der FInAL-LandwirtInnen aus dem Havelländischen Luch, der von dem Landschaftskoordinator Phillipp Scharschmidt organisiert wurde. Ein persönlicher Austausch ist das Fundament für eine gute Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und landwirtschaftlicher Praxis. Der Erfolg der guten Zusammenarbeit wurde über Zitate und Fotos von LandwirtInnen aus allen FInAL-Regionen als Diashow auf einem Bildschirm präsentiert. Die vielen Besucher zeigten ein vielseitiges Interesse, sodass jedes Gespräch neue Impulse mitbrachte. Es fand ein reger Austausch und eine Vernetzung mit anderen Projekten zur Förderung der Biodiversität statt.
Als Veranstaltungsort bot die Gartenanlage vom Schloss Bellevue eine einzigartige Atmosphäre für die Woche der Umwelt .
Das Projekt FInAL wird seit 2018 vom BMEL gefördert durch die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe und läuft noch bis September 2025.
Seit 2021 setzen Landwirte und weitere FInAL-Partner in drei Regionen Deutschlands insektenfördernde Maßnahmen um. Eine der drei Regionen liegt in Niedersachsen im Kreis Helmstedt, die anderen in Bayern und Brandenburg. Die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) stellt nun in einer Pressemitteilung den Abschlussbericht der ersten Projektphase online. Bauern und Nützlinge auf dem Weg zum Dreamteam (fnr.de) FInAL steht für „Förderung von Insekten in der Agrarlandschaft“. Ziel des Vorhabens ist es Ökosystemleistungen in der Agrarlandschaft über Veränderungen der Anbausysteme und der Landschaftsstruktur zu verbessern. Das Projekt ermöglicht es den teilnehmenden Landwirten, die Umsetzungen mitzugestalten und ihr Expertenwissen zu regionalen und saisonalen Besonderheiten einzubringen. Das wissen die Akteure zu schätzen. Deshalb bleiben alle am Ball und ackern weiterhin gemeinsam mit der Wissenschaft in einer zweiten Projektphase.
Zur Pressemitteilung der FNR und weiterführenden Informationen:
Bauern und Nützlinge auf dem Weg zum Dreamteam (fnr.de)
https://www.final-projekt.de/
Die Familie des Projektbetriebes Fromme hat für einen herzlichen Empfang gesorgt. Für die Fahrt durch die 3 x 3 km umfassende FInAL-Landschaft hat der Betrieb einen umgebauten Bauwagen bereitgestellt. Es wurden drei Stationen angesteuert und vorgestellt.
Die zweite Station zeigte den Anbau von Raps mit einer abfrierenden Untersaat. Ein wünschenswertes Ziel dieser Maßnahme ist es, das Anwenden von Insektiziden und Herbiziden zu reduzieren. Dieses stellt sich allerdings nicht automatisch ein. Auch die Drilltechnik nimmt Einfluss auf das Auflaufen von Unkraut und Ungras. Demonstriert wurde das Ergebnis von zwei unterschiedlichen Direktsaatmaschinen für die Aussaat von Raps mit einer Erbsenuntersaat. Natürlich werden zusätzlich Gelbschalen auf den Feldern aufgestellt, um den Zuflug der Rapsschädlinge zu erfassen und gegebenenfalls regulierend einzugreifen. Auch dieses wurde mit der Gruppe diskutiert.
Der Betrieb Fromme arbeitet seit vielen Jahren nach den Prinzipien der konservierenden Bodenbearbeitung. Darüber werden auf dem Betrieb viele Ideen erprobt und etabliert, die insbesondere das Bodenleben im Fokus haben. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit einem Wanderschäfer, der im Herbst seine Schafe auf Ackerflächen weiden lässt. Der Betrieb Fromme stellt dafür Flächen mit Ausfallraps oder auch Zwischenfrucht bereit, auf denen anschließend eine Herbstaussaat erfolgt.
Das Projekt FInAL wird seit 2018 vom BMEL gefördert durch die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe und läuft noch bis September 2025.
Das LL-ELM ist eins von drei bundesweiten Landschaftslaboren, welches von der LWK Niedersachsen betreut wird.
Weitere Informationen gibt es unter www.final.de
Der Erfolg dieses Forschungsvorhabens hängt allerdings auch von der Unterstützung durch Landwirte ab, die in einer Referenzlandschaft, einem nahegelegenem, gleichgroßen Landschaftsausschnitt, beim Monitoring mitmachen aber in der Bewirtschaftung weiterhin praxisüblich vorgehen.
FInAL wird gefördert durch die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) e.V., ein Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Der Dokumentationsfilm Arten schützen - aber wie? Ein neuer Masterplan für die Natur ist in der Mediathek des Senders ARTE noch bis zum 10. August 2023 zu sehen. Die Landschaft am Elm wird ab der 34. Sendeminute vorgestellt.
FInAL: das Projekt zur Förderung von Insekten in der Agrarlandschaft geht in die zweite Runde
Erfreulicherweise konnte in beiden Landschaftsausschnitten eine für Agrarräume übliche Anzahl Individuen nachgewiesen werden. Nun soll in den nächsten drei Jahren erfasst werden, wie sich das Insektenvorkommen im Vergleich beider Landschaften verändert, wenn in einer der Landschaften Maßnahmen zur Insektenförderung umgesetzt werden, die aus ökonomischen Gründen nicht praxisüblich sind.
Ein Ziel ist es, Kulturpflanzenschutz und Insektenschutz im Einklang zu betrachten. Deshalb ist es für die engagierten Landwirte von großem Interesse nur die für den Pflanzenbau nützlichen Insekten zu fördern. Nützlingsblühstreifen, artenreicher Zwischenfruchtanbau, Mischkulturanbau und zwei, sich in Arbeitsbreite abwechselnde, Kulturarten sollen als Maßnahmen nebeneinander zur Umsetzung kommen.
Das Projekt zur Förderung von Insekten in Agrarlandschaften (FInAL: FInAL (final-projekt.de)) wird von der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V., einem Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, für weitere drei Jahre aus Bundesmitteln gefördert.