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Wasserwald

Entwicklung eines Anrechnungsverfahrens für erhöhte Wasserspende durch grundwasserbetonten Waldumbau bei sinkendem Grundwasserdargebot als Folge von Klimawandel

Beginn: 01.01.2014 / Ende: 31.12.2015

Eine Laubholzverjüngung in einem Kiefernbestand sorgt schon in den ersten Jahren dafür, dass  mehr Regenwasser versickert und ins Grundwasser gelangt.
Eine Laubholzverjüngung in einem Kiefernbestand sorgt schon in den ersten Jahren dafür, dass mehr Regenwasser versickert und ins Grundwasser gelangt.Martin Hillmann

Ausgangslage
Die niedersächsische Ostheide ist Teil des bundesweit größten geschlossenen Gebiets landwirtschaftlicher Bewässerung . Die vor Ort bereits wahrnehmbaren und voraussichtlich weiter zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels führen zu einer steigenden Nachfrage nach Grundwasser für die Feldberegnung, die in einigen Teilregionen voraussichtlich zukünftig abgewiesen werden wird. Die Verwendung von Grundwasser ist maßgeblich abhängig von der jährlichen regionalen Neubildungsrate. Erlaubnisse zur Grundwasserentnahme werden von den Unteren Wasserbehörden befristet und begrenzt erteilt. 

Ziel des Projekts
Entwicklung eines fachlich fundierten Bemessungsrahmens der zusätzlichen Grundwasserspende durch Waldumbau für die Privatwaldflächen exemplarisch im Wuchsbezirk Ostheide (Niedersachsen) in Abhängigkeit von der Baumartenzusammensetzung, des Waldentwicklungstyps (WET), des Standorttyps, des Entwicklungsstands (in Dekaden), der örtlichen hydrogeologischen Ausgangslage sowie unter Berücksichtigung von heutigem Klima und künftigen Klimaszenarien.

Projektdurchführung
Nach der Identifikation voraussichtlich geeigneter und resilienter Waldentwicklungstypen wurde mit Hilfe von Modellierungen die Sickerwasserspende durch Waldumbau quantifiziert. Anschließend wurde die Wirksamkeit bezüglich des Zielgrundwasserleiters (Anreicherungseffizienz) mit einem eigens dafür entwickelten praxisnahen Verfahren (Ampelkarte) bewertet. Darauf aufbauend wurden Verfahren diskutiert, auf deren Grundlage Grundwasserentnahmeerlaubnisse auf der Basis der Grundwasseranreicherung durch Waldumbau erteilt werden können. Parallel wurde recherchiert, wie der wirtschaftliche Ausgleich der Mindererträge aus Grundwasser betontem Waldumbau ermittelt werden kann. Schließlich wurde beispielhaft ein Flächenpool geeigneter Umbauflächen abgeleitet.


Die Durchführung des Projekts bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen oblag federführend Elisabeth Schulz.

Kontakt

FD
Martin Hillmann

Leiter Fachbereich Forsteinrichtung, Bewertung, Waldinventur Raumordnung, Naturschutz

martin.hillmann~lwk-niedersachsen.de

Beiträge aus dem Projekt-Blog

17.02.2017

Projekt Wasserwald
Projekt WasserwaldMartin Hillmann
Um bei Wasserknappheit als Folge des Klimawandels die Verfügbarkeit von Grundwasser zu erhöhen, bietet sich in Regionen mit hohem Nadelholzanteil auf leichten Standorten der Umbau von Nadelwald zu grundwasserbetontem Mischwald bzw. Laubwald an. Im Projekt „Wasserwald“- finanziert mit Mitteln des Waldklimafonds - wurde in mehreren Schritten exemplarisch für den Wuchsbezirk Ostheide in Niedersachsen ein System zur Bewertung und Anrechnung dieser Ökosystemleistung entwickelt.

Ergebnisse und Veröffentlichungen zum Projekt finden Sie in den Dateianhängen.

Eine Wasserspende aus dem Wald (Land & Forst Nr. 7/2017) Eine Extraportion Wasser aus dem Wald (Land & Forst Nr. 6/2017) Abschlussbericht NW-FVA: AP 2 Ertragskundliche Bewertung verschiedener Waldentwicklungstypen auf den vorherrschenden Standortstypen Abschlussbericht GeoInfometric: AP 6 Versickerungswirksamkeit von Grundwasseranreicherungsmaßnahmen aus hydrogeologischer Sicht Abschlussbericht Landwirtschaftskammer: AP 4 Dissemination der Ergebnisse und Einrichtung eines Flächenkatasters Abschlussbericht UDATA: AP 1 Wasserhaushaltssimulationen, Versickerungstabellen und Versickerungskarten Kurzbericht zum Projekt Wasserwald