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Geflüchtete einstellen − Tipps von Unternehmer*innen für Unternehmer*innen

Webcode: 01032750

Viele Menschen, die derzeit nach Deutschland flüchten, werden auch bleiben. Sie zu integrieren, ist eine große Herausforderung für die Gesellschaft. Das Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei aus Braunschweig, hat dazu Ergebnisse aus bundesweiten Fallstudien als praktischen Leitfaden für kleine und mittelständische Unternehmen veröffentlicht.

Ratgeber Flüchtlinge einstellen
Ratgeber Flüchtlinge einstellenThünen-Institut
In dem 24-seitigen Ratgeber finden Unternehmer*innen, die Geflüchtete einstellen wollen, viele praktische Tipps und Hinweise. Außerdem kann man in der Broschüre nachlesen, wie es einem Unternehmen gelingt, die formalen und rechtlichen Anforderungen beim Einstellungsverfahren ohne viel Aufwand zu erfüllen.  

Grundlage der Veröffentlichung sind bundesweite Fallstudien zur Frage, welche Erwerbsmöglichkeiten kleine Betriebe und mittelständische Unternehmen in ländlichen Räumen bieten. Dazu besuchten die Agrarökonom*innen des Instituts 21 Betriebe in fünf Bundesländern, die erfolgreich Geflüchtete eingestellt haben – von der Tischlerei über den Metallbau bis hin zum Handel. In leitfadengestützten Interviews mit den Unternehmer*innen und den eingestellten Geflüchteten gingen sie sowohl den Erfolgsfaktoren als auch den Hindernissen für eine Einstellung von geflüchteten Menschen auf den Grund.  

Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist die deutsche Sprache. Zu Beginn der Beschäftigung müssen die Deutschkenntnisse der Geflüchteten offensichtlich aber noch nicht perfekt sein. Die befragten Betriebsleiter*innen gaben auch persönliches Engagement, Höflichkeit und handwerkliches Geschick als Schlüsselqualifikationen für eine Festeinstellung an. In der Regel ging der Einstellung ein erfolgreiches Betriebspraktikum voraus. In fast der Hälfte der Betriebe erfolgte eine Festeinstellung oder Übernahme in eine Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung innerhalb eines Monats; nach sechs Monaten waren die Geflüchteten in allen 21 Betrieben fest angestellt. 19 von 21 Betrieben gaben an, schon jetzt von der Einstellung der Geflüchteten zu profitieren. Nach Empfehlungen für andere Unternehmer*innen gefragt, war die Antwort häufig: „Einfach ausprobieren!“ und: „Unterstützung wahrnehmen“. Daher sind in dem Ratgeber auch konkrete Hinweise auf Unterstützungsangebote zu finden.  

Den Leitfaden finden Sie als PDF-Version im Anhang. Wer ihn lieber als Printversion lesen möchte, kann ihn per Mail an ratgeber@thuenen.de kostenlos anfordern.

Quelle: Thünen-Institut

Kontakte

Lydia Vaske
Dipl.-Ing. agr.
Lydia Vaske

Fachkräftesicherung, Integration, Willkommenslotsin

lydia.vaske~lwk-niedersachsen.de

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